Der erste Brei - die Beikost

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Quark und Joghurt

Thema: Quark und Joghurt

Hallo! Ich würde meinem Sohn gerne mal Joghurt oder Quark mit Obst und Getreide anbieten. Er ist 9 Monate alt und somit ist das doch ok?! Hat jemand ein Rezept? Oder kann ich Joghurt/Quark einfach unter den OGB mischen?

von miemie am 10.10.2013, 17:47



Antwort auf Beitrag von miemie

Hallo, der Getreideobstbrei sollte eine milchfreie Mahlzeit sein. So kann auch das Eisen aus zB Hirse und Hafer in Verbindung mit dem frischen Obst am besten vom Körper verwertet werden. Daher ist eine Kombination mit Joghurt o.ä. nicht sinnvoll. Solche Produkte werden zwar von der Babynahrungsindustrie angeboten, aber vor allem weil sie sich für die Eltern lecker anhören spricht um Geld zu verdienen. Dabei orientieren sich die Hersteller am Geschmack der Eltern, nicht daran, was für Babys Ernährung sinnvoll ist. Unabhängig davon sollten Kinder Joghurt und Quark erst ab 1 Jahr und nur in kleinen Mengen (max. 200 ml Kuhmilch/-produkte pro Tag) bekommen wie zB etwas Vollmilch aus dem Becher, etwas Naturjoghurt zwischendurch oder im Müsli, etwas Käse, Frischkäse oder Quark aufs Brot. Dazu hier mal zwei Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: In jüngerer Zeit werden neue Formen von verzehrfertigen Beikostprodukten angeboten, die als wesentlichen Bestandteil Kuhmilch und Kuhmilchprodukte enthalten und zum Einsatz schon ab dem 7. bzw. 8. Monat als Zwischenmahlzeit oder als „Dessert“ ausgewiesen werden. Produkte mit Bezeichnungen wie „Joghurt-Töpfchen“, „Quark-Töpfchen“, „Früchte Duett“ (mit Joghurt bzw. Quarkcreme) oder „Frucht und Joghurt“ (bzw. Quark) enthalten zu je etwa einem Drittel Joghurt bzw. eine Milch-Quarkmischung und Früchte verschiedener Art, mit einem hohen Proteingehalt von bis zu 3 g pro 100 g Produkt. „Pudding“ bzw. „Dessert“ enthalten überwiegend Kuhmilch. „Meine ersten Fruchtzwerge“ sind Frischkäseprodukte mit sehr hohem Gehalt an Eiweiß (4,3 g/100 g), Fett (4,7 g/100 g), Zucker (14,8 g/100 g) und Energie (133 kcal/100 g). Ein Einsatz von proteinreichen Beikostprodukten ist in der Säuglingsernährung überflüssig und nicht erwünscht. Zwischenmahlzeiten sollten bevorzugt aus Obst und Getreide oder Getreideprodukten bestehen. Sie werden beim Übergang auf die Familienernährung gegen Ende des 1. Lebensjahres eingeführt (2). In der Familienernährung kann die Milch mit Beginn des 2. Lebensjahres in Form von handelsüblicher pasteurisierter Trinkmilch oder ultrahocherhitzter (H-)Milch, z. B. als Getränk im Rahmen von Brotmahlzeiten, gegeben werden. Ein Austausch im Verhältnis 1 : 1 gegen Joghurt ist möglich. Quark ist auf Grund des relativ hohen Eiweiß- und Caseingehaltes und des niedrigen Calciumgehaltes nicht zu empfehlen. Quelle: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=328 "Beikostprodukte auf Milchbasis werden als Zwischenmahlzeit oder Dessert ab dem 7. oder 8. Monat angeboten. Sie bestehen aus Joghurt, Quark bzw. Frischkäse oder Milchpudding. Der Einsatz dieser Produkte ist im Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr weder vorgesehen noch erwünscht. Aufgrund möglicher Nachteile sollte auf den Konsum verzichtet werden. Der hohe Proteingehalt aus dem Milchanteil würde zu einer weiteren Steigerung der bereits hohen Proteinzufuhr von Säuglingen führen. Eine hohe Proteinzufuhr kann die Nieren belasten und zu einer Anregung der Insulinausschüttung führen und darüber hinaus möglicherweise das Risiko für die Entwicklung einer Adipositas erhöhen (12, 14). Ein zusätzlicher Verzehr von Milch und Milchprodukten kann durch eine Verdrängung von vollwertigen Beikostmahlzeiten mit hohen Gehalten an Kohlenhydraten und anderen erwünschten Bestandteilen die Qualität der Nährstoffzufuhr sowie eine ausgewogene Ernährung beeinträchtigen. Zwischenmahlzeiten sollten bevorzugt aus Obst und Getreide oder Getreideprodukten bestehen und werden gegen Ende des ersten Lebensjahres beim Übergang auf die Familienernährung eingeführt. Mit 46 mosm/100 kcal ist die potenzielle renale Molenlast der Kuhmilch mehr als 3-mal so hoch wie bei Muttermilch mit 14 mosm/100 kcal und ungefähr doppelt so hoch wie bei üblichen Beikostprodukten mit 23 mosm/100 kcal und Säuglingsmilchnahrungen mit 20­39 mosm/100 kcal. Folglich würde für eine ausgeglichene Wasserbilanz eine höhere Flüssigkeitszufuhr erforderlich werden. Es gibt Hinweise, dass die Eisenversorgung im zweiten Lebenshalbjahr nicht nur durch Trinkmilch, sondern auch durch fermentierte Milchprodukte beeinträchtigt werden kann. Insgesamt ist Trinkmilch für die Säuglingsernährung in Bezug auf die Zufuhr anderer Nährstoffe deutlich ungünstiger als Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrungen. Der Proteingehalt der Kuhmilch ist mehrfach höher als in der Muttermilch. Mit der derzeitigen Ernährungspraxis wird im zweiten Lebenshalbjahr bereits eine über den Bedarf liegende Proteinzufuhr erreicht bis zu täglich 5 g/kg Körpergewicht. Ein zusätzlicher Verzehr von Milch und Milchprodukten würde die Proteinzufuhr weiter erhöhen, mit der Folge vermeidbarer renaler und metabolischer Belastungen." Quelle: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=872 Was Du, wenn Du schon Kuhmilch einführen möchtest, jetzt schon geben könntest, wäre ein Vollmilchbrei (Rezept siehe zweiter Link).

von lanti am 10.10.2013, 19:25



Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo lanti! Ich danke dir wiedermal für deine schnelle und umfangreiche Antwort! :-)

von miemie am 11.10.2013, 11:18