Der erste Brei - die Beikost

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Mittags-/ Abendbrei

Thema: Mittags-/ Abendbrei

Hallo, bei mir haben sich mal wieder ein paar Fragen angesammelt und ihr könnt mir bestimmt wieder so toll helfen Mittagsbrei klappt super, inzwischen um Fleisch erweitert. Bei Euch habe gelesen, dass weißer Mandelmus eine gute fleischlose Alternative ist - wieviel gebt ihr da pro Mahlzeit (z.Z. knapp 170g) hinein? Das Mandelmus gibt man kalt, bevor der Brei gereicht wird, hinein??? Gestern gab es beim Abendessen so lauten Protest, dass wir wußten: die Maus ist bereit Schnell habe ich Dinkelbabybrei angerührt und schwupp war fast alles vertilgt. Sehr schön, was man sich manchmal vorher für Gedanken macht .... die Mäuse zeigen selbst was sie wollen ... Danach habe ich festgestellt, dass ich glutenhaltigen Dinkelbrei gegeben habe. Bei uns besteht keine Allergie, aber ich möchte trotzdem meine Kleine Stück für Stück ins Reich der "Gifte" vortasten lassen. Welche Abendbreie gebt ihr? Da ich noch kein Weizen geben möchte, dachte ich an Reisflocken ... Auch bei der Milch möchte ich sie allmählich gewöhnen, da es sich ja nicht vermeiden lässt. Daher wollte ich demnächst mit einem kleinen Schluck beginnen und dann nach und nach auf die Menge von 200ml(?) kommen .... Wie habt ihr das gemacht??? Vielen Dank und Liebe Grüße, Zafon

von Zafon am 06.08.2012, 15:56



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Hallo, an den Tagen, an denen Du kein Fleisch in den Gempsebrei gibt, kannst Du als alternative Eisenquelle entweder 1 Teel. weißes Mandelmus oder 1 Eßl. instant Getreidebrei (Hafer oder Hirse) zugeben. Beides wird nicht mitgekocht, sondern einfach unter den warmen Brei gerührt. Da Deine Kleine schon älter als sechs Monate ist, ist das Kennenlernen von Gluten kein Problem. Problematisch ist dieses "Klebereiweiß" nur, wenn eine Unverträglichkeit wie z.B. Zöliakie vorliegt, was eher selten der Fall ist. Du kannst also ruhig weiter Dinkel für den Milchbrei nehmen. Dinkel ist für die Ernährung wertvoller als Reis (stuhlfestigend) und Weizen/Gries und stuhlnormalisierend. Eine glutenfreie, eisenreiche und stuhlauflockernde Alternative ist Hirse, die Du mit Dinkel abwechseln oder/und später auch für den GOB verwenden kannst. Hast Du Fertigmilchbrei zum Anrühren mit Wasser verwendet oder instant Getreidebrei mit Pre oder 1er Nahrung angerührt (oder Instantbrei mit Wasser)? Milchbrei aus Fläschchenmilch würde ich Fertigmilchbreien vorziehen, da diese aus Folgemilch hergestellt sind und meist Zucker sowie zum Teil sonstige unnötige Zutaten enthalten. Ab etwa 7 Monate kannst Du, wenn Du möchtest, auch auf einen Brei aus bis zu 200 ml Vollmilch plus Getreide (zum Einstieg ist halb Milch, halb Wasser und 1 Teel. Öl leichter verdaulich) umstellen. Dieser sollte dann etwas Saft oder Obst fürs Vitamin C enthalten, was bei Brei aus Säuglingsmilch nicht notwendig ist. Pure Kuhmilch sollte man vor dem ersten Geburtstag gar nicht und auch danach nur in kleinen Mengen geben, um die noch unreifen Nieren nicht zu belasten. LG & guten Appetit

von lanti am 06.08.2012, 17:41



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Vollmilch kann auch vor dem ersten Geburtstag pur gegben werden, was wir bei unserem auch gerne tun - auch weil er es möchte. Und der Arzt hat keine Nierenprobleme festgestellt, ganz im Gegenteil. Auch Buttermilch in keinen Mengen wird sehr gerne angenommen.

Mitglied inaktiv - 06.08.2012, 22:35



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Zum Thema Milch und Milchprodukte hier einige Auszüge aus der Stellungnahme des Forschungsinstituts für Kinderernährung: "Auch hinsichtlich der Zufuhr anderer Nährstoffe ist Trinkmilch für die Säuglingsernährung insgesamt deutlich ungünstiger als Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrungen, u. a. ist der Proteingehalt der Kuhmilch mehrfach höher als in der Muttermilch. Mit der Beikost erhält der Säugling im 2. Lebenshalbjahr einen Getreide-Milch-Brei mit ca. 200 ml Milch/Tag. Ein zusätzliches Angebot von Milch und Milchprodukten (z. B. Joghurt, Quark) mit der Beikost ist nicht erwünscht, denn im 2. Lebenshalbjahr wird mit der derzeitigen Ernährungspraxis bereits eine weit über dem Bedarf liegende Eiweißzufuhr bis zu täglich 5g/kg Körpergewicht und mehr erreicht. Insgesamt ergibt sich also durch reichlichen Verzehr von Milch und Milchprodukten im Säuglingsalter kein Vorteil, aber es besteht begründete Besorgnis über mögliche Nachteile. In jüngerer Zeit werden neue Formen von verzehrfertigen Beikostprodukten angeboten, die als wesentlichen Bestandteil Kuhmilch und Kuhmilchprodukte enthalten und zum Einsatz schon ab dem 7. bzw. 8. Monat als Zwischenmahlzeit oder als "Dessert" ausgewiesen werden. Produkte wie "Joghurt-Töpfchen", "Quark-Töpfchen", "Früchte Duett" "Frucht und Joghurt" enthalten zu je etwa einem Drittel Joghurt bzw. eine Milch-Quarkmischung und Früchte verschiedener Art, mit einem hohen Proteingehalt von bis zu 3 g pro 100 g Produkt. "Pudding" bzw. "Dessert" enthalten weit überwiegend Kuhmilch. "Meine ersten Fruchtzwerge" sind Frischkäseprodukte mit sehr hohem Gehalt an Eiweiss (4,3 g/100g), Fett (4,7 g/100g), Zucker (14,8 g/100 g) und Energie (133 kcal/100g). Ein Einsatz von proteinreichen Beikostprodukten ist in der Säuglingsernährung überflüssig und nicht erwünscht. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen eines Getreide-Milch-Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen." Und hier der entsprechende Lind dazu: http://www.fke-do.de/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=464

von lanti am 07.08.2012, 00:11



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Liebe Lanti, hoffentlich wirbt das Expertenteam Dich nicht irgendwann mal ab ... Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!!! Gestern abend gab es erst einmal Reisflocken, die meine Kleine auch wieder toll gegessen hat. Stuhlfestigend klingt nicht so gut, weil sie da sowieso recht "anfällig" für ist. Dinkel war für mich auch DER Abendbrei, aber wegen Gluten wollte ich noch aufpassen (ohne Gluten nicht erhältlich). Am Besten soll es ja sein (habe ich gelesen), eine Woche glutenfreie Kost zu reichen und in der darauffolgenden Woche mit Gluten, um ggf. Unverträglichkeiten zu bemerken. Hirse fand ich auch eine gute Alternative, jedoch war darin schon Milchpulver enthalten ... Ich verwende Babybrei (ab 4.Monat) aus Reisvollkornmehl und rühre es mit Wasser an. Da meine Kleine in ein paar Tage 7 Monate ist, wollte ich später immer einen Schluck Vollmilch + Öl unterrühren. Ist das okay? Zum Thema Milch möchte ich nur einfügen, dass gerade Frau sich ruhig mal entlang der vielen Werbesprüche mit dem Thema Milch beschäftigen sollte. Ich werde auf jeden Fall meiner Tochter keine Milch zusätzlich geben. Nur so viel, dass sie keine Unverträglichkeit ausbildet, da Milchpulver einfach ÜBERALL drinsteckt. Vielen Dank, Lanti für den Auszug! LG

von Zafon am 07.08.2012, 09:25



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Hallo, nee ich arbeite ja nicht bei Hipp Reis wirkt eher stuhlfestigend, muss aber nicht unbedingt zu Verstopfungen führen. Das muss man ausprobieren und wie es bei euch ist, werdet ihr ja jetzt sehen. Dinkel ist glutenhaltig, aber Du musst ihn wie gesagt deswegen nicht meiden. Hirse gibt es z.B. von Alnatura und Hipp auch als milchfreien instant Getreidebrei. Ich würde mich für ein Getreide, das gut vertragen wird entscheiden, die Packung aufbrauchen und dann ggf. mal wechseln. Getreidebrei angerührt mit Wasser und später stillen ist eine gute Milchbrei-Alternative für Stillkinder. Ab etwa 7 Monate wird wie gesagt meist auch einen Brei aus halb Milch und halb Wasser plus 1 Teel. Öl und Getreidebrei zubereiten. Die Milch sollte hierbei abgekocht werden und der Brei wenn er gut vertragen wird auch etwas Saft oder Obst (etwa 30 g bei 200 ml Flüssigkeit) fürs Vitamin C enthalten. Kannst ja mal schreiben, wie es klappt, wenn Du magst. LG & alles Gute

von lanti am 07.08.2012, 13:31