Der erste Brei - die Beikost

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Hebamme

Thema: Hebamme

Hatten bei der Rückbildung das Thema Beikost. Die Hebamme meint,man sollte ab 6 Monaten auf jeden Fall Fleisch einführen weil Hirse etc nicht genug Eisen liefern. Stimmt das? Sie kennt allerdings auch kein Mandelmus oder Beikostöl also .... Qualifiziert? Und wie heißt noch mal das Öl welches man bei Verstopfung beimischen kann? Irgendwas mit Distel? Kannte sie auch nicht. Weiter meinte sie,man sollte auf jeden Fall nach dem 2. Gemüse schon Kartoffel beimischen weil es sättigender wäre. Aber es geht doch nicht uns satt werden oder?

von MAMAundPAPA2013 am 14.02.2014, 18:38



Antwort auf Beitrag von MAMAundPAPA2013

Zur Qualifikation bzw. die Aktualität der Beikost-Kenntnisse der Hebamme kann und ich will ich nichts sagen.... Das Eisen aus Fleisch ist für den Körper am leichtesten verfügbar (leichter als aus den vegetarischen Eisenquellen - deswegen wird es vom Forschungsinstitut für Kinderernährung empfohlen), aber mann muss es nicht mit 6 Monaten einführen und könnte, wenn man wollte auch im ganzen ersten Jahr darauf verzichten (zB lt. Arbeitskreis der med. Fachgesellschaften) und Hirse, Hafer und weißes Mandelmus als Fleischersatz verwenden. Dazu hier mal ein interessanter Link: http://www.welt.de/gesundheit/article8600541/Studie-empfiehlt-fuer-Babys-Fleisch-und-schuert-Angst.html Selbst wenn das Baby mit 6 Monaten noch gar keine Beikost bekäme, wäre es über Muttermilch (enthält nicht so viel Eisen wie Fleisch aber dafür ist es fürs Babys optimal verwertbar) bzw. Pre Nahrung noch gut mit allen Nährstoffen incl. Eisen versorgt. Ich persönlich würde abhängig vom Kind (wie gut wird Beikost akzeptiert und vertragen) einen Kompromiss aus Fleisch (nicht von Anfang an und nicht täglich sondern nur 2-3 mal die Woche) und Getreide sowie Mandelmus wählen. Letztendlich musst Du das für euch selbst entscheiden! Dass man Öl (raffiniertes Rapsöl oder Beikostöl) zum Brei gibt, damit das Baby ausreichend Energie/Kalorien und wertvolle Fettsäuren bekommt sowie zur Aufnahme fettlöslicher Vitamine (wie zB Vitamin A aus Karotten) ist eigentlich unumstritten und ergibt sich auch aus den Beispielrezepten des Foschungsinstituts für Kinderernährung: http://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/#c763 Das Öl, das meist wirksam den Stuhl weicher macht, heißt Färberdistelöl ;) Natürlich ist ein Brei mit Kartoffeln und Öl sättigender als Gemüse pur. Man kann also nach einer Gemüsesorte pur direkt Kartoffeln zugeben, oder auch nach zwei und ebenso erst nach drei oder vier. Manche beginnen auch direkt mit Gemüse Kartoffel Brei. Es kommt halt immer darauf an, was man möchte (zB das das Kind den puren Gemüsegeschmack kennenlernt), wie empfindlich das Baby ist usw. Aber eigentlich ist es so wie Du schon schreibst: Es geht überhaupt nicht vorrangig ums satt werden und ersetzen der Milch, sondern um kennenlernen und ergänzen. Denn Milch ist im ganzen ersten Lebensjahr das wichtigste Nahrumgsittel des Säuglings und wenn dieser erst 3 Wochen später Kartoffeln bekommt, ist das überhaupt nicht schlimm - essen kann er noch sein ganzes Leben lang Also nur Mut euren eigenen Weg zu finden

von lanti am 14.02.2014, 18:58



Antwort auf Beitrag von lanti

Ok. Danke. Mensch ist das ein anstrengendes Thema. Man will ja alles richtig machen...

von MAMAundPAPA2013 am 14.02.2014, 19:11



Antwort auf Beitrag von MAMAundPAPA2013

Man muss sich zu Beginn erst einfinden, aber so kompliziert ist es dann auch nicht... Die Frage ist allerdings, was richtig ist. Und wir können sicher sein, dass es in 20 Jahren ganz andere Erkenntnisse und Empfehlungen gibt. Das nur, um das Thema "falsch machen" etwas zu relativieren. Man muss halt schauen, welche Philosophie woher kommt und welcher "Quelle" man sich anschließen möchte Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund geht zB von einem relativ frühen Beikoststart aus (zwischen dem 5. und 7. Monat - aber nur, da Studien darauf hinweisen dass es sich positiv auswirkt, wenn während des Beikostbeginns noch gestillt wird und mit 6 Mon. die meisten Mütter in Deutschland schon abgestillt haben), dass Mahlzeiten nach und nach ersetzt werden (weil das hierzulande die meisten Mütter so möchten), nimmt früh Fleisch in den Speiseplan auf (da gibt es durchaus auch andere Empfehlungen zB wenn man sich mal überlegt, wann und wie die Urmutter ihrem Säugling früher Fleisch gegeben haben mag als es noch keine Pürierstab gab) und empfiehlt ab 6 Monate einen Milchbrei aus bis zu 200 ml abgekochter Vollmilch als unbedenklich (auch hier gibt es andere Ansichten) - all diese Empfehlungen übernimmt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1135 Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt hingegen weiterhin 6 Monate voll zu stillen und erst danach mehrmals täglich kleine Mengen altersgerechter Beikost zusätzlich zur Muttermilch anzubieten und bis 2 Jahre weiter zu stillen (darüber hinaus so lange Mutter und Kind das möchten). Und es geht auch nicht nur darum, was die Mutter für gut und richtig hält, sondern bei der Beikost bestimmt auch das Kind ganz viel selbst mit zB ab wann es welche Beikost akzeptiert, in welcher Form und Menge und wie lange es noch wieviel Milch einfordert ;) Es gibt also nicth den einen richtigen Weg, sondern viele Möglichkeiten sein Baby ausgewogen und gesund (nährstoffreich und frei von Salz, Zucker, Aroma & Co) zu ernähren.

von lanti am 14.02.2014, 19:29