Der erste Brei - die Beikost

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Frage zu Milchbrei und Fleischmenge

Thema: Frage zu Milchbrei und Fleischmenge

Hallo zusammen, ich habe Fragen zur Ernährung meines kleinen Sohnes (6,5 Monate): Abends bekommt der Kleine einen Milchbrei den ich aus Pre-Milch und Hirse-Getreidebrei von Alnatura zubereite. Mittags gebe ich ca. 3x pro Woche ebenfalls Hirse als Fleischersatz in den Mittagsbrei. Beides wird gut vertragen. Kann ich nun längerfristig bei Hirse bleiben oder soll/muss man zwischen verschiedenen Getreidesorten wechseln?? Ich habe mich beim Kauf spontan für Hirse entschieden ohne besonderen Grund. Wenn es Mittags Fleisch gibt, dann meist Gläschen in denen schon Fleisch enthalten. Hier liegt der Fleischanteil meistens bei 15gr. Ist das ausreichend oder soll in jedem Fall die empfohlene Menge von 25gr eingehalten werden? Ansonsten bekommt er die Flasche (Pre bzw. 1er) und einmal am Tag etwas pures Obst. Herzlichen Dank und Grüße von der räubermama2012

von räubermama2012 am 14.05.2013, 14:59



Antwort auf Beitrag von räubermama2012

Hallo, Hirse ist eisenreich, stuhlauflockernd und glutenfrei. Daher ist sie sowohl für den Milchbrei als auch als vegetarischer Fleischersatz im Gemüsebrei und für einen milchfreien Getreideobstbrei (GOB) prima geeignet. Du kannst also, wenn Hirse gut vertragen wird, ruhig dabei bleiben. Ich schreibe Dir einfach mal was zu den einzelnen Getreide- und Breisorten: Als vegetarischer Fleischersatz im Gemüsebrei sind nur Hirse oder Hafer geeignet, da diese beiden Getreidesorten am meisten Eisen liefern. Hirse, Hafer (je 1 Eßl.), weißes Mandelmus (1 Teel.) sowie Fleisch und später auch Fisch kann man untereinander abwechseln. Für den milchfreien Getreideobstbrei (ab etwa 8 Monate: 100-150 g rohes geriebenes oder mit etwas Flüssigkeit püriertes Obst, 3-5 Eßl. milchfreier instant Getreidebrei, 1 Eßl. Öl) sind ebenfalls Hirse und Hafer super, da das im Getreide enthaltene Eisen ohne Milch und in Verbindung mit dem Vitamin C aus dem Obst besonders gut vom Körper verwertet werden kann. Im Getreidemilchbrei kann man im Prinzip jedes Getreide verwenden. Hirse, Hafer und Dinkel enthalten die meisten Nährstoffe. Wenn man für den GOB gerade Hirse nimmt, würde ich den Milchbrei dann aus Dinkel oder Hafer zubereiten. Wir der GOB gerade mit Hafer zubereitet, würde ich für den Milchbrei entsprechend Hirse oder Dinkel wählen. Das kann man ebenfalls immer mal abwechseln, wenn man möchte - muss man aber nicht. Reis und Grieß (Weizen) sind weniger nährstoffreich und daher nicht so wertvoll für die Ernährung. Daher würde ich darauf verzichten (Reis kann man auch mal als Beilage zum Gemüse geben und Weizen bekommen die Kleinen genug über Brot und Brötchen). Mehrkornbreie sind zum einen schwerer verdaulich als Breie aus einer Getreidesorte und enthalten oft von allem etwas aber nichts so richtig bzw. bestehen häufig zu einem Großteil aus Weizen oder Reis. Diese würde ich daher ebenfalls nicht geben. Die Menügläschen enthalten zum einen zu wenig Fett (daher 1 Teel. Öl zugeben bzw. einen halben, wenn schon Öl enthalten ist) und zum anderen wie Du schon schreibst eigentlich auch zu wenig Fleisch. Wenn Du 3x pro Woche Hirse ins Gläschen gibst und 4x pro Woche ein Menü mit Fleisch ist das aber ok. Langfristig gesehen würde ich persönlich dazu übergehen selbst zu kochen, damit alles im Brei enthalten ist was enthalten sein soll und die zum Teil unnötigen Zusätze aus den Gläschen nicht. Ist das Obst pur, dass der Kleine bekommt gekocht oder ungekocht/roh? Frisches ungekochtes Obst liefert viele natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe, wird aber meist erst ab 7-8 Monaten gut vertragen. Alles was Obst gesund macht ist bei gekokchtem Obstmus / Obstgläschen weitesgehend verkocht (in Gläschen durch künstliche Vitamine ersetzt - zum Teil sind auch Saft aus Konzentrat, Reisstärke, Zitronensöure etc. enthalten). Was bleibt ist eine Leckerei, die vor allem viel Fruchtzucker liefert, aber wenig wertvoll für die Ernährung ist und an süßen Geschmack gewöhnt. Daher würde ich hierauf nach Möglichkeit komplett verzichten. Sinnvoll wäre derzeit etwas Obst als Nachtisch zur Verbesserung der Eisenaufnahme durch Vitamin C. Hier könntest Du etwas gekochte/n Birne oder Apfel pur geben. Die Menge sollte auf 2-3 Eßl. begrenzt sein. Sobald mit 7-8 Monaten rohes Obst vertragen wird (ggf. übergangsweise kurz dünsten), würde ich hier komplett auf ungekochtes Obst umstellen, das dann später auch als Grundlage für die dritte Breimahlzeit dient. LG

von lanti am 14.05.2013, 15:29



Antwort auf Beitrag von lanti

Vielen lieben Dank für die kompetente und schnelle Antwort!! Obst gebe ich nur roh, allerdings fein gerieben und bislang ohne Schale. Über Apfel und Birne sind wir bislang nicht hinausgekommen... aber das Angebot wird ja jetzt immer größer. Was ist deine Meinung zu Obst wie Erdbeeren,Himbeeren und Kiwi (gibt es bei uns "Großen" oft). Ist das schon was für den Kleinen? LG

von räubermama2012 am 14.05.2013, 15:40



Antwort auf Beitrag von räubermama2012

Jederzeit gerne :) Rohes Obst ist super. Bei euch wäre es wie gesagt prima als vitamin-c-reicher Nachtisch zur Unterstützung der Eisenaufnahme geeignet. Apfel und Birne sind super und auch erstmal völlig ausreichend. Geschält sind sie leichter verdaulich, später kann man sie mit Schale geben. Auch Banane ist schon geeignet. Mit der Zeit kannst Du auch Melone, Aprikose, Nektarine usw. anbieten. Mit Kiwi, Erdbeeren sowie Himbeeren & Heidelbeeren (beides stuhlfestigend) würde ich noch ein bisschen warten - kannst Du dann aber geben (Pflaumen im ersten Jahr nur gekocht).

von lanti am 14.05.2013, 16:33