Der erste Brei - die Beikost

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Essverhalten 14 Monate (Achtung, lang)

Thema: Essverhalten 14 Monate (Achtung, lang)

Hallo, Ich schreibe hier, weil ich mir keinen Rat mehr weiß. Meine Tochter ist 14 Monate alt und kann eigentlich gut essen. Auch sebständig mit dem Löffel. Sie bekommt mittags ein Menü-Gläschen und abends vom Familientisch. Entweder gekocht oder Wurst- oder Käsebrot. In letzter Zeit ißt sie aber nur noch sehr wenig. Vom Mittagsgläschen nur ein paar Löffel, mit viel Glück und ein paar Tricks eine halbe Portion. Sie will dann ziemlich schnell Nachtisch (Frucht-Joghurt-Gläschen). Wenns nach ihr ginge könnte sie sich davon ausschließlich ernähren. Das schmeckt ihr immer u davon ißt sie auch gut. Das ist aber natürlich nicht so in meinem Sinne. Wenn ich den Joghurt also weglasse, ißt sie kaum was zu Mittag. Genauso abends. Da ißt sie nur wenig, immer öfter will sie das Gekochte nicht. Da gibts aber sowieso keinen Nachtisch. Wenns Brot gibt, ißt sie häufig nur die Wurst oder den Käse, das Brot will sie meist nicht. Ich biete ihr auch immerwieder mal rohes Gemüse oder Obst dazu an, aber das lehnt sie meist ab. Roh ißt sie nur Banane, aber die kann ich ihr ja nicht täglich geben. Gekochtes Obst ißt sie manchmal als Zwischenmahlzeit. Zum Glück trinkt sie zum Frühstück und zur Nacht noch ihr Fläschchen, da weiß ich wenigstens daß sie ihre Nährstoffe bekommt. Ist ihr Essverhalten bedenklich oder nur eine Phase? Sie ist munter u fit. Trinken tut sie genug. LG, Sammy

von Sammy am 04.12.2013, 15:39



Antwort auf Beitrag von Sammy

Hallo, eine Phase ist das sicherlich - Kleinkinder variieren ihr Eßverhalten häufig und ernähren sich oft einseitig, was auch wenn es uns aus Sorge nicht so vorkommt, aber unbedenklich ist. Die Frage ist natürlich, wie man damit umgeht und wichtig ist auch sich nicht "erpressbar" zu machen. Am besten legt man selbst ein gesundes Angebot fest und lässt das Kind frei daraus auswählen (was und wieviel). Ablenken oder sonstiges bzw. süße Alternativen "damit das Kind überhaupt etwas isst" führen schnell in einen Teufelskreis.... Zum Essen an sich: Morgens und abends eine Pre oder 1er Milch ist prima, deckt den Milchbedarf und liefert schon viele Nährstoffe. Mittags Menügläschen sind auch ok. Ebenso möglich wäre eine Brotmahlzeit, ein Getreideobstbrei, ein Müsli oder selbst Gekochtes zB vom Vortag. Bei manchen Kindern kommen eine Gemüsesuppe, Gemüsepfannkuchen oder Aufläufe gut an - besonders, wenn sie dabei mithelfen dürfen (einkaufen + zubereiten). Frucht Joghurt Gläschen würde ich - auch wenn's schwer fällt - komplett weg lassen ebenso Getränke mit Geschmack (also alles außer Wasser) vor allem in Phasen, wo sie wenig isst. Diese Gläschen bieten keine Vorteile für die Ernährung (wenig Nährstoffe, aber viel Fruchtzucker und unnötiges Eiweiß) und sind eher eine Leckerei. Besser geeignet ist rohes Obst. Sie kann täglich bis zu einer halben Banane bekommen. Anders Obst kann man zB in einem Smoothie verstecken: Apfel, Birne, Banane, Tk Beeren etc. bzw. Kombinationen daraus mit etwas Apfelsaft pürieren und aus einem Glas/Becher zB mit Strohhalm abbieten. Wenn es Joghurt sein soll, würde ich normalen Naturjoghurt nehmen und zB mit frischem Obst verfeinern. Man kann natürlich auch frisches Obst und Joghurt zu einem Shake kombinieren. Es dauert natürlich eine Weile bis ein Kind, da daran gewöhnt ist, Veränderungen wie keine Obstgläschen mehr bzw. nur noch rohes Obst und Naturjoghurt angenommen werden. Aber da hilft nur Konsequenz und die Produkte gar nicht mehr zu kaufen, um selbst nicht in Versuchung zu kommen. Wenn sie dann kein Obst und/oder Joghurt möchte, ist das ok. Nach einiger Zeit überlegen es sich die meisten Kinder schon anders ;) Abends eine Brotmahlzeit oder warmes Essen ist super. Wenn sie dazu ein Stück Gurke oder Paprika essen möchte, ist es prima - wenn nicht, eben nicht. Du soltlest ihr Eßverhalten möglichst nicht kommentieren (also nicht überreden, abwerten und auch nicht zu sehr loben wenn sie gut gegessen hat). Essen sollte freiwillig sein, Spaß machen und eine Selbstverständlichkeit sein, die man nicht bewertet. Daher sollte man es auch nicht im Gespräch oder am Telefon mit anderen problematisieren, wenn das Kind wach ist. Sie hat ja gut gegessen schreibst Du - dann wird sie auch wieder dahin zurück finden (bei gutem Vorbild und gesunder Auswahl) - früher und später LG, viel Geduld & alles Gute

von lanti am 04.12.2013, 17:21



Antwort auf Beitrag von Sammy

Hallo Lanti, ihre Fläschchen mache ich mit 1er Milch. Folgemilch halte ich für unnötig Ich kommentiere ihr Essverhalten leider oft, das muß ich also abstellen. Ich werde auch die Idee mit den Obstsmoothies und Naturjoghurt umsetzen. Ich hoffe, sie nimmt es an. An meiner Gelassenheit was ihre Esserei angeht, muß ich noch arbeiten ;0) Vielen Dank für die Tipps, liebe Grüße

von Sammy am 04.12.2013, 17:36



Antwort auf Beitrag von Sammy

Hallo nochmal, 1er Milch ist unabhängig vom Alter bis zum Ende der Fläschchenzeit bestens geeignet. Auf Folgemilch würde ich komplett verzichten - gerade wenn sie nur wenig isst, ist eine sättigerende Milch dem Appetit nicht förderlich. Zudem enthalten manche Folgemilchen Zucker- und Aromastoffe. Es ist ja auch nicht leicht nichts zu sagen und nicht zu überreden / abzulenken - eben weil man sich Sorgen macht. Aber es ist kontraproduktiv und verstärkt das Verhalten eher noch. Das Kind bekommt dadurch viel Aufmerksamtkeit, das eigentlich unerwünschte Verhalten dadurch noch verstärkt und evtl. zur persönlichen Marotte ausgbaut. Wenn man sich das vor Augen hält und daran denkt, dass so schnell kein Mangel entsteht, fällt es leichter Versuch mal die Obstgläschen weg zu lassen und die Alternativen anzubieten. Und lass Dich nicht entmutigen, wenn der Erfolg nicht sofort eintritt und sie es erstmal ablehnt. Das wird schon Kannst ja mal schreiben, wie es sich entwickelt, wenn Du magst... An unserer Gelassenheit müssen wir was Kinder angeht ja alle ständig arbeiten :) LG & einen schönen Abend

von lanti am 04.12.2013, 17:45