Der erste Brei - die Beikost

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Beikoststart Baby 4,5 Monate

Thema: Beikoststart Baby 4,5 Monate

Hallo! Da mein kleiner Mann beim Stillen seit Wochen einen Riesen-Terz veranstaltet und einfach keine richtige Lust zum Trinken hat, wurde mir im Krankenhaus geraten, mit Beikost anzufangen. Jetzt bekommt er seit 2 Wochen erst Karotten, dann Kartoffel-Karotte-Brei, den er sehr eifrig isst. Ich soll jetzt dann zügig den Abendbrei einführen. Meine Frage nun: was braucht er zusätzlich an Flüssigkeit? Da ich das Stillen etwas reduzieren möchte, da es leider nicht gut klappt (3 Stillberaterinnen sind ratlos warum er so ein Heckmeck veranstaltet), würde ich dann nach dem Brei nicht mehr Stillen ( bzw. er will gar nicht an die Brust nach dem Mittagsbrei). Er braucht dann aber bestimmt trotzdem Flüssigkeit oder?? Ab wann kann man Trinklernbecher einführen? Wie soll ich mit den Breimahlzeiten weiter vorgehen, was kommt nach dem Abendbrei? Danke für Eure Tipps!!

von Jenincosma am 20.03.2013, 20:16



Antwort auf Beitrag von Jenincosma

Hallo, Menschenkinder sind Säuglinge und Milch bleibt im ganzen ersten Lebensjahr das wichtigste Nahrungsmittel. Alles andere dient nur zur Ergänzung und zum kennenlernen. Wenn Du zeitnah das stillen reduzieren oder abstillen möchtest bzw. es trotz Stillberatung nicht klappt, würde ich daher neben der Beikost eine Milch-Alternative sprich Pre Nahrung aus Flasche oder Becher etablieren. Denn es kann immer mal wieder Phasen geben, in denen Beikost abgelehnt wird (beim zahnen, Infekten, Entwicklungsschüben oder einfach so). Zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser als Getränkt wird erst ab der dritten voller Breimahlzeit benötigt. Da das auch nicht von heute auf morgen geht, kann man ab dem Beikoststart Wasser (Tee und Saft sind nicht nötig und greifen die Zähnchen an) trinken üben - wenn er nichts möchte ist das aber nicht schlimm. Du kannst einen ganz normalen kleinen Becher oder ein Glas verwenden (oder wenn Du etwas Spezielles möchtest: http://doidycup.de/ oder http://www.camocup.de/) Als weitere Gemüsesorten sind Zucchini, Kürbis und Pastinake geeignet. Der Gemüse Kartoffel Brei sollte ausreichend Öl enthalten (1 Eßl. auf 200 g Brei bei selbst Gekochtem und 1 Teel. in 190 g Gläschen). Außerdem sollte er mit der Zeit eine eisenreiche Zutat wie 1 Eßl. Getreidebrei Hirse (oder Hafer) oder 1 Teel. weißes Mandelmus z.B. von Alnatura oder 30 g Fleisch (bzw. Menügläschen) enthalten - auch jeweils gerechnet auf 200 g Brei. Einen zweiten Brei würde ich erst in etwa 2 Wochen einführen. Gut geeignet ist ein milchfreier instant Getreidebrei, der nur Getreide und Vitamin B aber kein Milchpulver enthält (siehe Zutatenliste) wie z.B. Hirse, Dinkel oder Hafer von Alnatura (Reis und Grieß sind wenig wertvoll für die Ernährung, Mehrkornbreie sind schwerer verdaulich und enthalten meist ebenfalls viel Reis oder Weizen und fertige Milchbreie zum Anrühren mit Wasser oder aus dem Gläschen werden aus Folgemilch hergestellt und enthalten viel Zucker). http://www.alnatura.de/de/alnatura-babykost-milch-und-getreidebreie/37265 Solche Instantbreie kann man mit Wasser (plus anschl. stillen) oder mit Pre Milch anrühren. Ab etwa 7 Monate kann man daraua, wenn man möchte, auch einen Vollmilchbrei aus bis zu 200 ml abgekochter Kuhmilch zubereiten (dieser sollte 2 Eßl. frisches ungekochtes Obst fürs Vitamin C enthalten, was bei den anderen Varianten nicht erforderlich ist). Als dritte Mahlzeit wird meist der milchfreie GOB eingeführt. Hierbei sind allerdings zwei Dinge zu bedenken. Zum einen besteht der GOB idealerweise hauptsächlich aus rohem Obst (gekochtes Obst/Obstgläschen sind eine Leckerei, aber keine Grundlage für eine vollwertige gesunde Mahlzeit, da alles was Obst gesund macht überwiegend verkocht ist), das meist erst ab 7 Monaten gut vertragen wird. Zum anderen sollten bis etwa 9 Monate noch 3 Milchmahlzeiten erhalten bleiben, so dass je nach Anzahl der Mahlzeiten ein zweiter Milchbrei oder eine Trinkmahlzeit (Muttermilch oder Pre Milch) noch besser geeignet ist. LG

von lanti am 20.03.2013, 20:37



Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo Lanti! Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe noch eine Frage: wenn ich dann irgendwann 3 Breimahlzeiten habe (Mittags, Nachmittags, Abends) und man noch 3 Milchmahlzeiten braucht, dann kann ich morgens und vormittags stillen und dann nochmal abends oder? Reicht das? Wie ist das mit der Milchbildung, passt die sich dem Bedarf an oder ist die Milch dann irgendwann weg und man muss die Flasche geben?? Lg

von Jenincosma am 21.03.2013, 08:09



Antwort auf Beitrag von Jenincosma

Hallo, bei den Milchmahlzeiten zählen sowohl die Trinkmahlzeiten (stillen oder Flasche) als auch der Milchbrei mit. Sprich wenn man z.B. mind. 5 Mahlzeiten hat, von denen zwei milchfreie Breie (Gemüsebrei und Getreideobstbrei) sind, verbleiben incl. Milchbrei automatisch 3 Milchmahlzeiten oder mehr. Nur wenn das Kind nur 4 Mahlzeiten bekommt, bleiben nach Einführung zwei milchfreier Breie eben nur noch zwei Milchmahlzeiten übrig - sei es nun Milchbrei oder Muttermilch/Pre. Ob ein Baby in 24 Std. vier oder sieben Mahlzeiten zu sich nimmt, ist individuell ganz unterschiedlich und alles gleichermaßen normal. Und das kann sich im Rahmen der Beikosteinführung bzw. mit zunehmendem Alter auch immer mal wieder ändern. Das heißt, Du kannst daraus jetzt noch gar keine Schlüsse für euch für die Zukunft ziehen. Warte einfach ab und schau, wie es sich entwickelt Nur morgens und abends zu stillen oder auch jede andere zeitliche Regelung ist problemlos möglich. Die Milchproduktion stellt sich automatisch darauf ein. LG

von lanti am 21.03.2013, 12:47