Der erste Brei - die Beikost

Forum Der erste Brei - die Beikost

Beikost Zubereitung/Handhabung

Thema: Beikost Zubereitung/Handhabung

Hallo, unsere Kleine wird noch voll gestillt, ich möchte im 6 bzw. Anfang 7 Lebensmonat mit der Beikost beginnen was in circa 10 Wochen der Fall ist. Dazu habe ich die ein oder andere Frage und hier scheinen mir doch viele kompetente Breiköche anwesend zu sein! Also; vor allem habe ich Fragen zur Zubereitung, gibt man von Anfang an Öl zum Essen? Wenn ja, sicherlich doch nachdem der aufgetaute Brei erwärmt wurde, oder? Wenn ich Kartoffeln koche, mit Schale? Macht es einen Unterschied ob ich vorher oder nachher schäle? Oder macht es Sinn die Kartoffeln klein zu schneiden und mit wenig Wasser zu kochen damit nicht allzu viel Kochwasser weg geschüttet werden muss? Püriert ihr Kartoffeln oder stampft ihr sie fein? Werden die nicht vom pürieren so schleimig? Pastinaken; wie verarbeitet man die? Ich habs ehrlich gesagt trotz leidenschaftlichem kochen noch nie probiert. Enthalten die nicht recht viel Stärke? Mischt man dann später mit weniger Kartoffeln? Wie ist das Verhältnis Kartoffeln Gemüse überhaupt? 1:3? Müssen Kartoffeln frisch hinzu gegeben werden oder kann ich dich auch gut untermischen und mit einfrieren? Wie lang hält sich der Brei wenn ich ihn zubereitet und eingefroren habe? Also ich meine natürlich so das möglichst wenig Nährstoffe verloren gehen. Was ist da empfehlenswert? Und zu guter letzt; auftauen schonend über Nacht im Kühlschrank, erwärmen im Wasserbad, richtig? Wenn ich unterwegs wäre und nicht aufwärmen kann, ist hin und wieder auch mal Zimmertemperatur okay? Lieben Dank schon mal!

von Prachtmaedchen82 am 01.05.2012, 22:23



Antwort auf Beitrag von Prachtmaedchen82

Hallo! Bevor Du mit der Beikost beginnst, achte mal darauf, ob Dein Kind schon Zeichen für Beikostreife zeigt (der Reflex Essen mit der Zunge direkt wieder aus dem Mund zu schieben sollte weitestgehend nachgelassen haben). Du kannst mit purem Gemüsepüree (zB Zucchini oder Pastinake), von dem Du immer nur ein paar Löffelchen zum probieren und kennenlernen anbietest. Wenn das gut vertragen wird, kannst Du nach ein bis zwei Wochen Kartoffel zugeben und nach ein paar Tagen dann Öl und danach Apfeldirektsaft (fürs Vitamin C, das die Eisenaufnahme verbessert). Wenn das alles gut klappt und vertragen wird kannst Du jeweils noch eine eisenreiche Zutat (Getreidebrei Hafer oder Hirse, Mandelmus oder Fleisch) hinzugeben und der Mittagsbrei ist komplett. Die Kartoffeln kannst Du schälen und das Kochwasser mit pürieren, weil es viele Nährstoffe enthält. Manche schütten das Kartoffelwasser auch wegen des Solanin weg - das ist sozusagen "umstritten". Bei Gemüse kannst Du es auf jeden Fall mitverwenden. Wenn Die Kartoffeln vorher klein geschnitten werden, sind sie schneller gar. Anfangs hahe ich die Kartoffeln bzw. den ganzen Brei immer sehr fein püriert (hatte nie Probleme mit der Konsistenz) und später nur mit der Gabel zerdrückt (kommt drauf an, ab wann das Kind Stückchen akzeptiert, was sehr unterschiedlich sein kann). Pastinake wird einfach geschält, klein geschnitten und gekocht. Sie werden meist gut vertragen. Kartoffeln enthalten ja auch viel Stärke. Wenn es anfangs zu Verstopfungen kommt, würde ich den Brei etwas dünnflüssiger machen und Färberdistelöl zugeben bis sich die Verdauung dran gewöhnt hat. Das Verhältnis Gemüse Kartoffeln sollte immer so 2:1 sein (also etwa doppelt so viel Gemüse wie Kartoffeln). Ich habe die Kartoffeln immer frisch dazu gekocht. Viele frieren sie auch mit ein - manche beklagen dann eine komische Konsistenz nach dem Auftauen, andere wieder nicht. Am Anfang wenn noch Minimengen gegessen werden kann Eiswürfelbehälter zum Einfrieren nehmen und wenn die Würfel fest sind diese in einen Gefrierbeutel oder eine Luftdichte Dose umfüllen. So kann man die Mengen gut porionieren und auch portionsweise immer mehr steigern und alles taut schnell auf. Ich würde den Brei nicht länger als drei Monate verwenden, aber bis dahin hat sich das Eßverhalten ja meist auch schon sehr verändert... Das Auftauen kannst Du so machen wie Du schon schreibst. Solange Du noch nur 5 Eiswürfel o.ä. auftaust dauert das auch nicht eine ganze Nacht. Babys essen den Brei auch bei Zimmertemperatur - wir sind nur kulturell so geprägt, dass das Mittagessen immer warm sein muss - für die Nährstoffe macht das keinen Unterschied (eher im Gegenteil). Als Buch zum selber kochen kann ich Dir "Für Babys koche leicht gemacht" von Lucia Cremer empfehlen. LG

von lanti am 02.05.2012, 09:02



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Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort auf meine Fragen und den Buchtipp! Dann kanns ja bald losgehen; Beikostreifezeichen werden natürlich beachtet, der Reflex der Zunge ist schon schwach und sie interessiert sich auch fürs Essen, außerdem "sitzt" sie gern bei Tisch mit uns und schaut uns beim Essen zu. So lang die Kleine damit zufrieden ist, möchte ich aber schon bis zum 6.Monat stillen, gern erst ab dem 7. LM mit Beikost anfangen, mal sehen was sie uns signalisiert. Anfangen werden wir dann wohl mit Pastinake oder Zucchini. Bei weiteren Fragen melde ich mich! Liebe Grüße!

von Prachtmaedchen82 am 02.05.2012, 18:18



Antwort auf Beitrag von Prachtmaedchen82

Jederzeit gerne Das hört sich doch alles gut an... Viel Erfolg, guten Appetit und LG

von lanti am 02.05.2012, 18:38



Antwort auf Beitrag von Prachtmaedchen82

Ich habe auch noch ein Buchtipp für dich: http://www.amazon.de/Babyern%C3%A4hrung-gesund-richtig-Fingerfood-Lebensmonat/dp/3437274813/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1335862420&sr=8-1 Mir hat es damals super weiter geholfen. Da sind auch viele Rezepte und Anregungen dabei - alles halb so kompliziert wie man vor dem "ersten Mal" denkt...

Mitglied inaktiv - 02.05.2012, 10:44



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Na da bin ich mal gespannt, werde mal in den Buchtipps stöbern! Danke!

von Prachtmaedchen82 am 03.05.2012, 13:43



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Ich kaufe mir die nächsten Tage das Nachfolgebuch von Fr. Eugster, das für Kinder, wusste nämlich gar nicht, dass sie noch eines rausgebracht hatte...

Mitglied inaktiv - 03.05.2012, 16:33



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Ist das Nachfolgebuch denn für Kids die vom Familientisch essen oder tipps darin ? Hab nämlich au mal eins für Babys von ner Freundin ausgeliehen aber das mim Selbstkochen und die Infos dazu die ich mir dort geholt habe.

von Heimi am 03.05.2012, 19:32



Antwort auf Beitrag von Heimi

Noch kenne ich das Buch ja gar nicht selbst. Aber mir scheint, für ganz kleine Kinder (ab 1 Jahr) steht wohl nicht so viel drin Schau mal hier: http://www.amazon.de/Kinderern%C3%A4hrung-gesund-richtig-Familientisch-genie%C3%9Fen/dp/3437278606/ref=pd_sim_b_7 und dann speziell bei der 3-Sterne Kritik - da hat das nämlich jemand bemängelt. Mein Kind ist ja mit 6 Jahren schon einiges älter. Wir haben damals bei der Familienkost uns das Leben ganz einfach gemacht: beim Kochen wurde fast nicht gewürzt, dem Kind wurde ganz normal auch seine Portion serviert, und wir Eltern haben vor dem Essen nach unserem Geschmack (der ja schon leider ziemlich "versaut" ist) nachgewürzt.

Mitglied inaktiv - 03.05.2012, 19:58



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okay, danke. Werd glei mal durchstöbern hab die Seite schon offen :) Von der Bewertung her aber gar ned schlecht und irgendwie hat immer mal jemand ne Kritik auszusetzen die Gesamtbewertung ist doch ganz gut. Also wie das alles bei meiner grossen war weiss ich echt nimmer so genau.Manchmal stellt man sich aber au an ... rotwerd... Daher les ich hin und wieder mal gern sowas wie eben das Buch über Babyernährung von ner Freundin das war sowas von toll. Stimmt ja,da kommts mir dann au wieder mit dem ganz normal kochen nur bei uns wurde nachgewürzt. Aber ein kleines bisschen muss der kleine Mann dann doch noch warten.

von Heimi am 03.05.2012, 20:19