Frage: Schnullerproblem

Hallo Frau Simon, ich habe vor einigen Tagen schon einmal die Frage gestellt, finde sie aber nicht mehr. Eventuell wurde sie gar nicht abgeschickt, hier also auf die Gefahr der Wiederholung noch einmal: Meine Tochter wird in zwei Wochen 1. Mit dem Durchschlafen hatte sie es noch nie so richtig, generell kann sie es aber.Gestillt wird sie nachts nun nicht mehr, am Tage bekommt sie alle Breimahlzeiten, sodass sie nachts satt ist. Nun ist es so, dass sie seit 10 ganzen Wochen nachts weint. Sie schläft in ihrem Gitterbett bei uns im Schlafzimmer am Fußende, hat einen geregelten Alltag, geht gegen 19.00/19. 30 Uhr ins Bett. Manchmal schreit sie so sehr, dass sie wach wird, wir können sie kaum beruhigen und manchmal schläft sie auch erst nach 1-2 Stunden wieder ein. In der Regel reicht es aber, dass wir ihr den Schnuller schnell in den Mund schieben, dann ist sie sofort wieder weg. Und hier kommen wir zum Problem. Mein Mann und ich haben nun seit diesen 10 Wochen jede Nacht Schnullerdienst. In schlimmen Nächten sogar alle 10-15 Minuten. Schlafen tun wir dadurch natürlich kaum und das merken wir langsam im Alltag. Das kann ja kein Zustand bleiben. Wir waren beim Arzt, da ich auch des Öfteren den Eindruck hatte, dass sie sich überstreckt(auch schon beim Einschlafen auf dem Arm). Ein Ultraschall vom Bauch war unauffällig. Zähne hat sie immer noch keinen einzigen, auch hier haben wir natürlich in Erwägung gezogen, dass dies der Grund sein kann, besonders die Kinderärztin ist überzeugt, dass hier das Problem liegt, aber seit so vielen Wochen und nichts tut sich im Mund?! Am Tage ist sie recht ausgeglichen, manchmal knatschig, was ich wirklich auf die Zähne zurückführe, aber Nachts weint sie so herzergreifend mit geschlossenen Augen und ich steh jedes Mal im Bett vor Schreck. Wir haben es mit Dentinox, Viburcol, Osagel, Osanit probiert und sogar auf Raten mit Paracetamol.Die Nächte bleiben wie sie sind. Auch Albträume habe ich als Möglichkeit auf dem Schirm, aber alle 10 Minuten? Die Kinderärztin sagte noch, wir sollen ihr eine Schnullerkette umhängen, damit sie sich den Schnuller selber wieder reinschiebt. Das kann Klara nicht, sie ist meist ja nicht richtig wach, sondern weint nur...ich wiederhole mich. Es tut mir leid, dass der Post so lang geworden ist, ich versuche mich sonst sehr kurz zu fassen, da andere ja auch Fragen stellen wollen und ich es eh toll finde, dass Sie sich hier mit Rat und Erfahrung zur Verfügung stellen, ich habe nur mittlerweile enormen Leidensdruck. Haben Sie eventuell noch eine Idee? Muss man da durch? Ist es in der normalen Entwicklung bei manchen Kindern so? Soll ich es mit der Schnullerkette wirklich probieren?Was ist mit Stranguliergefahr? Sie hat auch kein Nestchen oder eine Decke im Bett, ich war da immer schon vorsichtig... gut, jetzt aber Schluss. Ich danke Ihnen schon einmal im voraus :-) Liebe Grüße Lisa

von Cranberry0609 am 13.08.2014, 21:06



Antwort auf: Schnullerproblem

Liebe Lisa, vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung :). Neben dem, dass organisch offenbar alles abgeklärt ist- müssen wir andere Ursachen in Betracht ziehen für Klaras Weinen. Ich gebe aber zu Bedenken, dass ein Zahnungsprozess sehr!! lange dauern kann, selbst wenn kein Fortschritt deutlich wird. Allerdings hätten dann die Medikamente ihre Wirksamkeit gezeigt. Von daher kann ich auch annehmen, dass Ihre Tochter u.U. in ihrem Seelenleben ein kleines Durcheinander hat. Wie alt ist sie denn? Manchmal durchleben die kleinsten in der Tat immer noch Geburtserlebnisse, wenn diese recht kraftvoll, manchmal sogar traumatisch oder überrumpelt waren. Manchmal ist ein Entwicklungsschub und die Tatsache, dass die täglich steigende Aktivität und der größerwerdende Radius zur Mutter/Vater nachts bewältigt wird. Und- falls Ihre Tochter schon Beikost erhält. Hier schauen, ob Unverträglichkeiten vorherrschen. Ich würde Ihnen raten: nehmen SIe Ihr Baby zu sich ins Bett. Und zwar nach dem Co-Sleeping Prinzipien. - kein Wasserbett - nicht wenn Sie oder der Partner rauchen, alkoholisiert sind oder bewusstseinsverändernde Medikamente nehmen - nicht bei Krankheit Und ergänzend einen Cheque beim Osteopathen. Einfach mal schauen lassen, ob man hier durch eine Behandlung eine innere Balance herstellen kann. Ich denke, dass es sich um eine Phase handelt, die anstrengend ist, aber beherrschbar wird. Die Schnullerkette halte ich für wenig sinnoll. Eher ein Mulltuch mit kleinen Knoten in den Zipfeln versehen zum Daufkumkauen und/oder ergänzend Ringschnuller evt. sogar vier besfestigen, so dass diese gefunden werden und das Tuch zum Kuscheln :). Ich denke an Sie und hoffe, dass evt. das ein oder andere helfen könnte. Planen Sie bitte für sich Ruhepausen ein, wann immer es geht!! Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 15.08.2014