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Geschrieben von kimberlys-mom am 10.07.2007, 10:11 Uhr

Fremdelt meine Maus oder was ist das?4Monate alt

Hilfe.....

mein Sonennschein is ein Engel wenn wir daheim sind aber auch nur wenn sie u ich daheim sind sobald Oma Freundin kommt fängt sie an zu quengeln schreit u ect...was ist das???? habe in entwicklung gerade was gefunden..


Re: Fehlende Anhänglichkeit?
Re: Fremdeln - 2. Teil
Re: Fremdeln?
Re: Verschiedenes
Re: Fremdeln
Re: Trennen/Fremdeln - gern auch an alle! (lang)
Re: Fremdeln schon mit 4 Mo.
Re: fremdeln
Re: Fremdeln?
Re: sensibel?
Re: Fremdeln



Dr. Posth: Re: Fehlende Anhänglichkeit?

Hallo noch einmal, die Behauptung, daß schwach fremdelnde Säuglinge keine so starke Bindung an ihre Mutter entwickelten, erscheint irgendwie plausibel, ist aber falsch. Das Ausmaß des Fremdelns ist mehr von den Charakternalagen abhängig als von der Bindungsintensität. Allerdings fremdeln schlecht gebundene ältere Säuglinge heftiger (erhöhter Angstfaktor), v.a. wenn sie auch temperamentvoll sind. Ebenso falsch ist die Auffassung, daß viel herumgereichte Säuglinge sich an die fremden Menschen gewöhnten. Allenfalls entwickeln sie ein vermeidendes Verhalten, was ihre Angstgefühle angeht. Eine unsicher vermeidende Bindung ist aber ein deutlicher Risikofaktor für die weitere Entwicklung des Selbst.
Aus all dem können sie schließen, daß Sie den richtigen Gedankenansatz im ersten Lebensjahr vertreten haben.
eine konkurreierende Bezugsperson könnte die Oma trotzdem sein, wenn sie wichtige Aufgaben in der Pflege Ihres Sohnes übernommen hat. die geringe Verfügbarkeit des Vaters macht sie jetzt in der Phase der Loslösung aber zu einer wichtigen "3.Person". So müssen Sie die Zusammenhänge verstehen. Prinzipiell müßte sich Ihr Mann viel stärker seinem Sohn verfügbar machen. Eine typische Schwierigkeit in unserer vollbeschäftigten Gesellschaft, die automatisch zu Unsicherheiten in der Loslösung führt. Solche Kinder ertrotzen ihre Loslösung viel stärker als andere und jetzt kommt dieselbe Frage wie im 1. Lebensjahr: Schreien-lassen = Grenzen-setzen, oder Geborgenheit-bieten = Regeln-erarbeiten. Wie Sie wissen, bin ich für das jeweils letztere. Dazu mein Langtext über das emotionale Bewußtsein. Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Fremdeln - 2. Teil

Hallo, ja, diese skeptischen Blicke sind eindeutig auch Fremdeln. Über das Fremdeln wurde bisher in der Entwicklungspsychologie wenig berichtet und v.a. wurde keine Fremdelskala entwickelt. Für die Ztschr. Kinderärztliche Praxis habe ich das Fremdeln des Säuglings in drei Stufen eingeteilt, wobei die erste der lang andauernde, skeptische Blick ist. Dieser kann je nach Temperament des Kindes und spontaner Sympathiegefühle sehr schnell in ein Kontaktlächeln übergehen. Es hängt natürlich viel auch von der Mimik des Fremden ab, wie der Säugling reagiert.
Ansonsten erscheinen sicher gebundene Säuglinge insgesamt ruhig und ausgeglichen, so wie offenbar Ihr Sohn. V.a. in der beginnenden Phase der Anhänglichkeit, die ja bei Ihrem Sohn erst noch kommt, zeigt der Säugling, resp. das Kleinkind, das es nur in der Nähe der Mutter absolut sicher ist und freudig auf Entdeckungsreise geht. Das jedenfalls ist das Ergebnis der klassischen Untersuchungen v. M. Ainsworth, Untersuchungen, die inzwischen vielfach bestätigt worden sind. Und eine Großmutter als Ersatzmutter im Hintergrund kann eigentlich nur von Nutzen sein. Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Fremdeln?

Liebe Ursel, das ist eindeutig fremdeln, was Ihre Tochter jetzt zeigt. Fremdeln bedeutet, daß es ein Säugling gelernt hat, zwischen fremd und vertraut zu unterscheiden. Das ist wichtig für ihn, um seine Bindung einzugehen. Diese sog. primäre Bindung ist exclusiv, was erklärt, warum auch Großeltern und häufig sogar der Vater angefremdelt werden. Es handelt sich also um einen normalen Vorgang und ist kein Zeichen besonderer Sensiblität. Wenn man in dieser Phase mit einer frühen Fremdbetreuung beginnen möchte, so ist das immer recht kompliziert. Es geht grundsätzlich nur mitttels einer Ersatzbezugsperson, die liebevoll und mit Geduld eingeführt werden muß und die dann manchmal mit der leiblichen Mutter in Konkurrenz tritt. In der Regel aber bildet des Säugling eine Hierarchie seiner Bezugspersonen. Besser ist es jedoch für den Säugling, das erste Lebensjahr ganz in der Obhut der Mutter zu bleiben und erst im zweiten Lebenjahr im Rahmen der ohnehin einsetzenden Loslösung vorsichtig mit Ersatzbezugspersonen zu "operieren". Der Vater käme da natürlich absolut gelegen, wäre also die hundertprozent geeignete Person, bis dann eine oraganisierte Fremdbetreuung im Kindergarten möglich wird. Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Verschiedenes

Hallo Claudine, die "Samthandschuhe" sind gemeint für eine Übervorsichtigkeit im Umgang mit Ihrem Säugling. Ein Säugling ist keine Porzellanpuppe. Er muß spüren, daß er von sicheren und starken Händen gehalten wird. Aber das Fremdeln muß von fremden Erwachsenen toleriert werden, denn es ist Ausdruck einer "Verteidigung der eingegangenen Bindung". Erwachsene müssen lernen, die Bedrüfnisse der Säuglinge zu verstehen und zu respektieren, nicht umgekehrt. Abstillen in zweiten Lebensjahr ist generell in Ordnung, obwohl kein Muß. allerdings bleibt im Fall des Weiterstillens auch der Schlafrhythmus im Stillniveau. Die abendliche Breimahlzeit ist obligat und zum Einschlafen könnte dann doch noch die Brust gegeben werden (später besser ein Milchfläschchen). In der Nacht dürften dann aber nur noch Beruhigungsmaßnahmen außer dem Stillen erfolgen. Zur Not geht auch einmal das Tee- oder Wasserfläschchen. Besser sind Nuckel, Schmusetuch, Mamas getragenes T-schirt u.ä. Auch sollte jetzt immer häufiger der Vater an den Beruhigungsmaßnahmen beteiligt sein. Dafür muß er aber auch tagsüber sich mit einschalten. Wenn einem diese Schritte ruhig und besonnen gelingen, dauert es nur wenige Nächte und das Stillbedürfnis hört auf. Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Fremdeln

Hallo, ja fremdeln "muß" Ihre Tochter, das ist ein natürlicher Prozeß. Die Stärke des Fremdelns ist allerdings individuell sehr unterschiedlich und hat etwas mit Charakteranlagen zu tun. Stark fremdelnde Säuglinge sind eher ängstlich veranlagte Wesen. Es macht gar keinen Sinn, aktiv einen Gewöhnungsprozeß an fremde Menschen einzuleiten, um das Fremdeln dadurch abzuschwächen. Es geht nur so, daß ein anderer Mensch als die primäre Bezugsperson sich behutsam und liebevoll in die Pflegevorgänge einschaltet, so daß das Bedürfnis des Säuglings nach Distanz zu dieser Person langsam nachläßt. Übrings sind stark fremdelnde Säugling auch am Anfang der Loslösungsphase eher anhängliche Kleinkinder, was für die Veranlagung spricht (und nicht für eine Verwöhnungsfolge). Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Trennen/Fremdeln - gern auch an alle! (lang)

Liebe Sylvia, ein großer Fehler besteht in der Auffassung, Trennungen könnte der Mensch lernen, oder es gäbe die Möglichkeit, ein Kind an Trennungen zu gewöhnen. Das Gegenteil ist der Fall. Erzwungene Trennungen bei noch nicht selbständigen Kindern führen zu einer Verunsicherung in der Bindung und im Vertrauen auf die Bezugsperson (Urvertrauen). Diese Verunsicherung läßt dann bestenfalls eine leidliche Anpassung zu, schlechtestensfalls verusacht sie eine massive Verdrängung. Je mehr Verdrängung, das jedenfalls lehrt die Tiefenpsychologie, desto höher das Risiko für eine psychische Irritation oder Störung. Die Trennungsängstlichkeit ist die häufigste psychische Störung im Kindesalter!
Aber die Natur hat ja eine Lösung vorgeben. Es ist die der sanften Ablösung. Die gilt nicht nur im Ki-ga, sondern auch bei der frühen Fremdbetreuung. Wenn Ihre Tochter also die befreundete Familie sehr gut kennt und die weibliche Anlaufstelle dort als Ersatzbezugsperson akzeptiert, wird es vermutlich keine Probleme geben. Vorsichtiges Vortasten wäre allerdings immer wichtig. Erst wenn das Selbst eines Kindes stabil genug ist, kann man in solchen Dingen zügiger vorgehen. Viele Grüße


Dr. Posth: Re: Fremdeln schon mit 4 Mo.

Liebe Sabine, ja etwas sensiblere Säuglinge fremdeln schon mit 4 Monaten. Die Geschichte von der Achtmonatsangst, die immer wieder voneinander abgeschrieben wird, stimmt nicht (s. mein Langstext, Teil 2, link oben links). Ich habe in meiner Praxis sogar zwei Säuglinge erlebt, die schon mit 3 Monaten eindeutige Fremdelerscheinungen zeigten. Früher hätte das niemand geglaubt, aber es gibt soviel "Märchen" über Säuglinge und Meinungen und Behauptungen, die nicht stimmen. Leider findet man sie auch in vielen Ratgebern wieder. Viele Grüße


beim spazieren ist da auch so wenn fremde leute rein schauen quengelt sie...
dacht an ein gespräch wie frühforderung schreibabys o so ...was dent ihr

 
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