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Wie sieht Vorschule in Kindergarten genau aus?

Thema: Wie sieht Vorschule in Kindergarten genau aus?

Mein Sohn ist fünf und ist ab September im letzten Kindergartenjahr vor der Schule. Er ist in einer sehr netten Elterninitiative. Dort ist alles toll, nur findet meines Erachtens gar keine richtige Vorschule statt. Es wird den ganzen Tag nur frei gespielt. Das finde ich einerseits toll, andererseits mach ich mir Sorgen, dass Kinder aus staatlichen oder städtischen Kindergärten schon richtig Vorschule machen und viel lernen und er dann im Vergleich zu seinen Mitschülern hinterherhinkt. Wie sieht denn Vorschule genau aus? Was macht man denn da? Vielleicht schaff ich es ja auch, richtige Vorschule in unserer Elterninitiative zu etablieren, dafür müsste ich aber wissen, was in der Vorschule genau passieren soll.

von Blaubaerin am 05.06.2019, 14:16


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Hallo, bei uns sieht Vorschule so aus: die Vorschulkids treffen sich einmal (manchmal auch zweimal) die Woche in einem extra Raum. Dort lernen sie spielerisch den Umgang mit Zahlen, Buchstaben, Formen usw. Außerdem üben sie die W- Fragen (Wie heißt du, Wo wohnst du, was isst du gerne.....?) Desweiteren werden einige Ausflüge gemacht z.b. Feuerwehr, Polizei, Bauernhof.... Es gibt Übungen und Spiele zur Merkfähigkeit, Konzentration, es wird auf die Stifthaltung geachtet. Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber grob so etwas wird gemacht. Lg Seerose

von seerose1979 am 05.06.2019, 15:07


Antwort auf Beitrag von Blaubaerin

Die "Vorschule" dient überwiegend das Gemeinschaftsgefühl der Vorschüler zu stärken, da sie ein Jahr später gemeinsam in einer Klasse/Jahrgang sein werden. Zudem werden viele Ausflüge organisiert, um die wichtigsten Sachen besser kennenzulernen, also Bäcker, Metzger, Apotheke, Zahnarzt, Imker, örtliche Bank (bsp Sparkasse), Supermarkt. Bei den Ausflügen Bücherei, Planetarium, Zoo, Parks usw Gemeinsames Übernachten im Kindergarten stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl. Buchstaben, Laute und Zahlen lernen sie zwangsläufig in der Schule. Lediglich die Stifthaltung sollte geübt werden.

von SophiasPapa am 05.06.2019, 16:00


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Bei meinen Kindern (aktuell 21, 10, 8J.) sah die Vorschule im Kindergarten unterschiedlich aus. Alle waren beim Bäcker, Bank, Post und die Polizei kam in den Kindergarten und sie haben eine Nacht im Kindergarten geschlafen. Die Älteste hatte einmal die Woche Turnen und einmal die Woche haben sie gemalt oder gebastelt (beides nur die Vorschulkinder). Bei der Mittleren haben sie ein kleines Theaterstück geprobt und vorgeführt. Kostüme, Handzettel, Plakate, Kulisse wurde alles von den Kindern gemacht. (Text auf den Handzetteln und Plakaten war aufgedruckt). Der Jüngere hatte zu verschiedenen Themen kurze Projekte, Wie entsteht Honig? Woher kommt die Milch? Welche Tiere leben auf einem Bauernhof? Dazu gab es Geschichten, Bilderbücher, es wurde gemalt und gebastelt. Die beiden Jüngeren haben auch eine Woche Urlaub auf einem Ponyhof gemacht. Alle Vorschulkinder der Einrichtung mit allen Erziehern. In dieser Zeit war die Einrichtung geschlossen. Beim malen und basteln wurde der Umgang mit Stift und Schere geübt. Keines meiner Kinder hat im Kindergarten Buchstaben oder Zahlen beigebracht bekommen. Es wurden keine Übungen gemacht, bei denen die Kinder etwas schreiben sollten. Auch keine Schwungübungen. Freispiel ist unheimlich wichtig für Kinder. Vorschule muss nicht sein. Kinder lernen sehr viel im Kindergarten, was viele Erwachsene gar nicht wahrnehmen. Kleine Beispiele: im Stuhlkreis (oder Sitzkreis) sitzen, zuhören, warten bis es dran ist, selbst etwas vor anderen sagen, wenn alle zuhören. Sich selbst für ein Spielzeug entscheiden, es wieder wegräumen. Mit anderen spielen. Meinungsverschiedenheiten alleine klären (oder mit etwas Hilfe). Darauf hören, was die Erzieherin sagt. Am Tisch für eine Weile still sitzen. … Alles ist lernen und auch Vorbereitung auf die Schule Wenn du dein Kind auf die Schule vorbereiten willst, dann schau, dass er sich alleine anziehen kann. Übe das Schleife binden mit ihm. Lass ihn auf dem Spielplatz toben und klettern, Roller fahren, evtl. Fahrrad fahren. Auf einem Bein stehen, hüpfen, mit beiden Beinen und auf einem Bein. Ist alles gut für die Motorik, fürs Gleichgewicht. Lese ihm vor. Lass ihn viel erzählen. Es ist nicht verkehrt, wenn er mit der Schere etwas auf der Linie ausschneiden kann. Spiele mit ihm, Merkspiele wie Memory oder ich packe meinen Koffer sind gut. Singe mit ihm, kann schief und krumm klingen. Lass ihn mal einen Kleinigkeit alleine einkaufen (könnt gemeinsam hingehen, aber er bezahlt. Oder er geht alleine rein zum Bäcker, während du draußen wartest, nur wenn er sich das zutraut, nicht zwingen). Vermutlich kann er schon einiges vom aufgezählten und ihr macht das meiste davon schon. Also wird er gut auf die Schule vorbereitet. Ich finde am wichtigsten, habt Spaß und Freude am gemeinsamen tun. Ob nun spielen, basteln, malen, kochen, backen, singen, tanzen, sich Witze erzählen oder anderes ganz egal. Übe den Schulweg mit ihm.

von Luna Sophie am 06.06.2019, 00:02


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Die Programme oder Förderung sieht in jedem KiGa anders aus, wie du ja schon lesen konntest. Grundsätzlich dient die Vorschulstunde/Gruppe aber nicht dazu, den Kindern schon etwas beizubringen wie schreiben, rechnen etc. Dafür ist die Schule zuständig! Und diese verweisen regelmäßig darauf, dass es für sie viel wichtiger ist, dass die Kinder soziale Kompetenzen besitzen. Sich alleine an/ausziehen können, andere ausreden lassen, sich eine gewisse Zeit mit einer Sache beschäftigen etc. Ich kann dir nur raten, lass deinem Kind auf jedenFall die Zeit zum Spielen! Der Ernst des Lebens beginnt in der Schule noch früh genug.

von cube am 06.06.2019, 11:07


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Bei uns ist bei den "Schulanfängern" im Kiga nicht viel anders als bei den anderen Kindern. Sie dürfen frei spielen. Nur einmal pro Woche haben sie für 1 h "Schulanfängerstunde". Da werden Vorschulübungen gemacht (Übungsblätter). Außerdem dürfen sie zu mehr Exkursionen (Bäcker besuchen,...) als die kleineren Kinder.

von nils am 12.06.2019, 08:56


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Naja es wäre schön sinnvoll, wenn sowas stattfindet. Sind die Kiga-Pläzze bei euch voll? Zu deiner Frage: Die Kinder lernen hier die Zahlen von 1-10 und gehen alles Schritt für Schritt durch,lernen ihren Namen zu schreiben und gehe das Alphabet durch. Das muß aber nicht "sitzen", für die erste Klasse ist das eh irrelevant. Mit dem ABC Lied kann man das aber spielerisch üben. Sie machen viele Spiele, die die Feinmotorik fördern, machen Sprachspiele, Spiele bei denen man sich länger konzentrieren und sitzen muß. Das können ja ganz simple Dinge sein wie Mensch Ärger dich nicht. Da zählen sie, konzentrieren sich,üben sich in Geduld,solange die andere an der Reihe sind und habe meistens auch Spaß dabei. Je nachdem wie weit die Kinder ohnehin sind, wären Farben lernen noch toll, oft malen, basteln, ausschneiden, kleben, all sowas eben. Es muß ja nicht gleich mit allen Kindern gleichzeitig sein, das könnte tatsächlich anstrengend werden. Aber in kleineren Gruppen durchaus machbar

von Monroe am 17.06.2019, 13:09