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Geschrieben von Charlotte16 am 13.04.2019, 13:15 Uhr

Abstillen und Milchstau

Hallo ihr Lieben!

ich war durchs exzessives Abpumpen auf knapp über 3l Milch gekommen (immer „leer“ gepumpt wegen wiederkehrenden Milchstaus/Entzündungen und dann aus Angst, wieder einen zu bekommen).
Mein Kind trinkt seit einem Krankenhausaufenthalt nur noch Flasche, alle Versuche waren am Ende zwecklos und sie hat jedesmal jämmerlich geweint, wenn sie an die Brust sollte. Entweder kam zu viel Milch und die Arme hat sich ständig verschluckt und dann gespuckt oder es dauerte eben sehr lange, bis der nächste Milchspendereflex ausgelöst wurde, wenn ich vorher Milch abgepumpt habe. Für sie war es wohl sehr quälend. Also wollte ich auch nichts mehr erzwingen. Dass es sich um einen Stillstreik handelte, war mir klar, ich habe 2 Wochen lang die ganze Palette an bekannten Ratschlägen ausprobiert (Zimmer abdunkeln, im Halbschlaf stillen, sie anlegen bevor sie Hunger hat usw.), am Ende kam keine anständige Mahlzeit mehr zustande, da die Flasche viel einfacher und weniger frustrierend war. Auf Intendivstation war sie auch nur gelandet, weil sie sich nach Verschlucken/Spucken an der Brust in Rage gebrüllt hat und blau angelaufen ist, wir hatten Angst sie erstickt uns oder stirbt über Nacht an plötzlichem Kindstod, es war einfach schrecklich... also meine Schuld :-(.
Irgendwann sagte ich mir, dass ich das Stillen nicht erzwingen kann. Ihre große Schwester (2J) war zu schmächtig bei der Geburt, musste von Anfang an zugefüttert werden, hat die Flasche immer bevorzugt und leider gar nicht gelernt, an der Brust zu trinken. Meine Bindung bestand damals eher zur Milchpumpe, da waren es wenigstens nur 1,5l, deswegen mache ich mir immer noch Vorwürfe.
Es hätte so schön sein können, Luise hat gleich nach der Geburt super getrunken und rasch zugenommen. Wegen zu starkem Milcheinschuss fing ich dann an, nebenbei abzupumpen, alles falsch gemacht, es wurde immer mehr, blieb aber bei 2l als sie noch trank. Am Ende haben wir es nicht mal mehr geschafft, die Flaschen zur Milchbank zu bringen, die haben schon ca. 50l.
Luise hat 8 Wochen lang ausschließlich an der Brust getrunken, am Anfang ohne Probleme, damit habe ich mich dann zufrieden gegeben. Es kann ja auch nicht förderlich sein für die Mutter-Kind-Bindung, wenn das Kind gezwungen wird und Angst vor der Brust hat.
Also saß ich die letzten Wochen wieder an der Milchpumpe, habe gefühlt mehr Zeit dort als mit meinen Kindern verbracht. Ich hatte/habe die Nase so voll, dass ich mir Dostinex zum Abstillen geholt habe. Heute ist Tag 3, es dauert wohl relativ lange bei so viel Milch, aber ich komme immer noch auf 2,2l. Ich lasse schon viel Milch drin, pumpe 30min. kürzer und mit niedriger Stufe ab, kühle durchgängig, komprimiere, dass es weh tut, trinke hochkonzentriert Pfefferminz- und Salbeitee...
Jetzt habe ich genau an der Stelle, wo der Milchstau immer saß, wieder/immer noch eine Verhärtung. Ich müsste eigentlich leer pumpen, will aber die Milchbildung nicht unnötig anregen. Ausstreichen funktioniert an der Seite nicht. Was würdet ihr tun?

Ganz liebe Grüße

Charlotte

 
4 Antworten:

Re: Abstillen und Milchstau

Antwort von emilie.d. am 13.04.2019, 15:09 Uhr

Du musst die Pumpzeiten langsam runterfahren, 800 ml weniger ist wirklich viel. Normal sagt man ca. 200 ml die Woche, wobei ich niemanden kenne, der 3 l täglich gepumpt hat, eher 1 l.

Ich würde bei drohendem Milchstau pumpen und ansonsten kühlen und die Pumpzeiten wie gesagt langsam verringern.

Hast Du eine Hebamme? Die helfen beim Abstillen.

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Viel zuviel Krampf!

Antwort von Jorinde17 am 13.04.2019, 15:40 Uhr

Hm, warum nur hast Du denn so „exzessiv“ abgepumpt? Drei Liter, das habe ich echt noch nie gehört. Und wieso glaubst Du, es sei Deine „Schuld“, wenn Dein Baby sich verschluckt und vor Schreien blau anläuft (das kann passieren, man nennt es „sich wegschreien“. Ist aber nicht gefährlich!). Auch das Hineinsteigern mit dem „plötzlichen Kindstod“ ist echt grenzwertig. Das alles klingt für mich fast wie nach einem psychischen Problem. Du krampfst generell unheimlich herum und setzt Dich selbst sehr unter Druck.

Jedenfalls: Viele Babys nehmen die Brust nicht mehr, wenn sie einmal die bequeme Flasche kennengelernt haben. Das ist nicht schön, aber damit musst Du wohl leben, es ist nicht ungewöhnlich und hat auch nichts mit „Schuld“ zu tun. Du sitzt als Mutter nicht ständig vor Gericht, Du darfst einfach alles so machen, wie es für Euch als Familie am besten passt. Sei ruhig selbstbewusst, Du machst alles, so gut Du kannst - mehr machen wir alle nicht, und das ist auch gut genug!

Was das Stillen angeht: Ich glaube, Du solltest - in Absprache mit dem Arzt - die Dosis des Abstill-Medikaments erhöhen. Bei der total übertriebenen Menge, die Du abgepumpt hast und immer noch abpumpst, sehe ich die reale Gefahr einer Brustentzündung. Du musst außerdem bedenken, dass ein brustfreundliches Abstillen normalerweise (ohne Medikamente) locker sechs bis acht Wochen dauert. Die Brust reagiert schwerfällig auf Veränderungen, da geht nix ruckzuck. Mit Tabletten geht es natürlich wesentlich schneller, aber auch nicht von heute auf morgen. Bei mir (ich musste aus medizinischen Gründen abstillen), dauerte es mit Tabletten etwa 14 Tage.

Du darfst bei Milchstau ein bisschen abpumpen, so dass gerade etwas Entlastung eintritt, ich musste das auch. Aber wirklich nur wenig.

Ein allgemeiner Tipp: Versuche, innerlich etwas loszulassen. Du bist die beste Mutter für Dein Baby, es will keine andere. Du musst keine Milchkuh sein, um zu zeigen, dass Du etwas leisten kannst. Du musst nicht in Aktionismus verfallen, wenn die Dinge holprig laufen. Lass sie sich entwickeln. Du musst auch nicht ständig die „Schuldfrage“ klären, wenn mit Deinen Kindern etwas nicht rund läuft, das ist Quatsch. ALLE Kinder haben mal Probleme, Entwicklungshürden oder verhalten sich nicht so, wie wir es optimal fänden.

LG

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Re: Abstillen und Milchstau

Antwort von lymue92 am 13.04.2019, 21:55 Uhr

Hallo Charlotte.

Mir ging es bei Kind 1 ähnlich. Durch falsche Beratung in der Klinik und durch Hebamme (wiegen stillen wiegen zufüttern dann pumpen bis nichts mehr kommt) war ich bei 2400ml am Tag.

Dazu kamen ein Vasospasmus und Soor.

Ich hatte die Nase voll und begann abzustillen.

Ich hab aber nicht nach Zeit sondern Menge gepumpt. Sprich Maschine bei 140 ml pro Seite ausgemacht. Beim Abstillen hab ich alle 3 Tage bei 10 ml weniger abgeschaltet.

Wichtig ist nur einen Tee zu trinken. Entweder Pfefferminz oder Salbei und nur 3 Tassen am Tag.

Bei mehr kehrt sich laut Stillberaterin die Wirkung um um du produzierst mehr statt weniger.

Das als Tipps.

Wie gings bei mir weiter? Ich war bei 10ml pro Seite und motte komplett auf pre. Durch dummen Zufall musste ich nochmal stillen und hab gemerkt wie sehr mir diese Intimität gefehlt hat und ich begann mit der Relaktation. Motte ist jetzt 3 1/4 und ihre Schwester knapp 6 Wochen. Und ich stille tandem.

Wenn du Fragen hast frag. Gern auch als PN

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Sekundäres Abstillen mit Dostinex

Antwort von emilie.d. am 14.04.2019, 9:26 Uhr

Dostinex ist zugelassen für das primäre Abstillen ( einmalige Gabe, 1mg).

Nicht für das sekundäre Abstillen. Ich wollte das Fass nicht aufmachen, weil die AP eh fertig ist, aber das Nebenwirkungsprofil von Dostinex (nehmen ja normal Parkinsonpatienten, Patienten mit hyperprolaktinämischen Störungen, zugegeben in anderen Dosen) ist nicht besonders toll, Depressionen und Co sind bei denen häufige Nebenwirkungen.

Konservatives Abstillen dauert, wenn der Prolaktinlevel eh schon skyhigh ist, genauso lang, selbst vor Milcheinschuss hat man bei über 20 Prozent der Patientinnen Rebounder Effekte.

Das letzte, was ich machen würde bei der Milchproduktion, wäre die Dostinexdosis zu erhöhen (Cabergolin ahmt im Hirn Dopamin nach). Sondern mir Hilfe (eben auch jemanden zum Reden) in Form einer Hebamme organsieren. Das zahlen die GKven.

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