meine tochter hat ringelröteln. wir haben es nicht bemerkt, denn ihr ging es gut, bis sie vor 2 tagen den typischen ausschlag entwickelte. nun ist sie ja vorher ansteckend...
ich bin in der 37. woche, also 3. Trimester und habe mir heute blut abenehmen lassen für die titer-bestimmung.
wie gefährlich sind die ringelröteln noch in diesem stadium der schwangerschaft? was wird gemacht, wenn ich keine immunität habe? wie ist die vorgehensweise?
ich merk ja unter umständen auch nicht, wenn ich krank bin, sollte ich die teilnahme an meinem geburtsvorbereitungskurs unterbrechen?
vielen dank für ihre antwort!
Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 14:01
Antwort auf:
ringelröteln in der spätschwangerschaft
Hallo,
1. der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen.
Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden.
Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt.
2. wenn Sie also nachweislich keine Infektion haben, ist gegen die Kursteilnahme nichts einzuwenden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.02.2009
Antwort auf:
ringelröteln in der spätschwangerschaft
Hallo Chaja,
ich hoffe, ich darf mich einmischen ...
In meiner ersten SS wurde bei mir in der 30. Woche akute Ringelröteln festgestellt. Ich hatte nichts, wir haben zufällig den Test gemacht, um den Titer zu bestimmen, weil ich mit meiner Freundin und ihrer Tochter ein paar Tage weg wollte und im KiGa der Kleinen Ringelröteln waren.
Das Ganze war ein Schock, aber: Ob das Kind auch betroffen bzw. in Gefahr ist, kann per US festgestellt werden. Es werden drei Punkte gemessen und das ein bis zweimal pro Woche. Sollten die gemessenen Werte nicht in Ordnung sein, wird das Baby per KS geholt. Bei Dir die SS ja auch schon so weit fortgeschritten! Ich musste damals allerdings den GVK abbrechen, da ich nicht mit anderen Schwangeren zu deren Schutz in Kontakt kommen durfte.
Ich drücke Dir die Daumen!
Lieben Gruß
Kagui (39 SSW)
Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 19:10
Antwort auf:
ringelröteln in der spätschwangerschaft
danke für deine antwort.
ich selbst bin ja bis jetzt nicht krank, brech aber natürlich den kurs ab, wenn klar ist, dass ich mich infiziert habe.
wie ist es dir ergangen? mußte dein kind geholt werden?
Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 21:06
Antwort auf:
ringelröteln in der spätschwangerschaft
Hallo,
nein, wir hatten Glück und durften nur kein Nabelschnurblut spenden. Dafür kamen wir in den Genuß von gaaanz vielen US ;-) Ich hatte aber jederzeit Angst um meine Maus, die jetzt allerdings schon gegen Ringelröteln immun ist.
Ich drück Dir die Daumen!
Lieben Gruß
Kagui
Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 23:32