Frage: embryonale alkoholpathie

guten tag, ich bin so besorgt,daß ich schlaflose nächte habe! ich bin der 22ssw u.habe eine fehlbildungsdiagnostik hinter mir,die unauffällig war.indikation: differenzierter ausschluss fetaler entwicklungsstörungen (IGEL) (was bedeutet diese indikation?!?!) das beruhigt mich etwas.ich hatte 2 jahre versucht schwanger zu werden.gerade jetzt,da mein mann u.ich uns auf ein leben ohne kinder versucht haben einzustellen,wurde ich schwanger,was mich natürlich mehr als glücklich macht.jedoch haben wir ausgerechnet in dem august monat einen freien monat gehabt.meine letzte periode war am 15.juli,etwa 4 tage lang.wir fuhren am 31.bis 6.nach italien,wo wir jeden tag mehr oder weniger wein tranken.danach waren wir von 10.bis 17.in spanien,wo wir uns auch eigentlich jeden abend 1 flasche wein zum essen bestellt haben u.auch 2x cocktail tranken.wieder zu hause gab es am 22.sekt (4 gläser etwa),am 24.wein (auch etwa4 gläser) u.am 26.sekt (3 gläser oder 4 ?!) das war das letzte mal.jetzt habe ich fürchterliche angst,dass unser sohn ernsthafte hirnschäden davon getragen hat.am 1.sep war ich bei meiner fa,die hat die 5.ssw festgestellt.am 7.beim erneuten termin schrieb sie in der mutterpass die 7.woche!ich bin verzweifelt.raten sie mir zu einem besuch bei einem humangenetiker? oder was können sie mir aus ihrer erfahrung heraus sagen,mit welchen schäden zu rechnen ist,da sich das zentrale nervensystem ja von anfang entwickelt?! ich bitte sie sehr um ihre meinung. besten dank

von sorrow4 am 22.12.2011, 20:54



Antwort auf: embryonale alkoholpathie

Hallo, 1. IGEL sind individuelle Gesundheitsleistungen für die gesetzlich versicherte Patientin, was in Ihrem Fall bedeutet, dass bei Ihnen ein so genannter Missbildungsultraschall auf eigenen Wunsch und zu eigenen Lasten durchgeführt wurde. 2. es handelt sich dabei um eine Ultraschalluntersuchung , die normalerweise nur auf besondere Veranlassung hin durch einen Facharzt meist in einer speziellen Einrichtung für pränatale Diagnostik durchgeführt wird und der eine besondere Qualifikation DEGUM II oder DEGUM III voraussetzt. Ich gehe mal davon aus, dass diese Bedingungen erfüllt waren. 3. wir finden die Situation, dass eine Frau ohne Kenntnis ihrer Frühschwangerschaft noch das ein oder andere Mal Alkohol konsumiert hat, gar nicht so selten. 4.wenn wir auch wissen, dass es für den Alkohol keine Grenzmenge gibt, ab der Folgeschäden zu erwarten sind, so können wir dennoch beruhigen, sofern die Frau mit Kenntnis der Schwangerschaft den Alkoholkonsum komplett einstellt. In der von Ihnen beschriebenen – und immer wieder vorkommenden Situation (die Frau hat in Unkenntnis ihrer Schwangerschaft nur das ein oder andere mal sehr früh in oder kurz vor der Schwangerschaft etwas getrunken und danach den Alkoholkonsum komplett eingestellt) – können wir praktisch kaum objektiv eine Schädigung nachweisen. In jedem Fall sollte für den weiteren Schwangerschaftsverlauf auf Alkohol ausnahmslos verzichtet werden. Eine mögliche Alkoholembryopathie kann in den verschiedensten Ausprägungen vorkommen, von sehr diskret bis zu sehr auffälligen Veränderungen. Im Ultraschall können diese -wenn wir mal von einer Wachstumsminderung absehen, die auch ohne eine Alkoholembryopathie vorkommen kann –gar nicht nachweisbar sein. Demzufolge empfehlen wir Frauen in Ihrer Situation zunächst einmal keine weiterführende Diagnostik. Bitte sprechen Sie sich deshalb am sinnvollsten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt zum weiteren Vorgehen ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.12.2011