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Wann in meinem Fall auf der Arbeit sagen? Wie war es bei euch?

Wann in meinem Fall auf der Arbeit sagen? Wie war es bei euch?

Butterfly2022

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Hallo zusammen, aktuell bin ich in der 5. SSW, also noch ganz frisch. In meiner vorherigen Schwangerschaft, Anfang des Jahres, hatte ich es meiner Leitung bereits in der 6. SSW gesagt und meinen direkten Kollegen kurz danach. Ich arbeite im Gesundheitswesen und Personal ist knapp. Meine Frauenärztin schrieb mich damals wegen Corona Risiko in der 8. SSW für 4 Wochen krank und schickte mich anschließend ins Beschäftigungsverbot. Leider endete die Schwangerschaft in der 14. SSW und 4 Wochen danach kehrte ich zurück auf die Arbeit. Das war ein sehr unangenehmes Gefühl, da Leitung, Personalabteilung und meine direkten Kollegen alles wussten. Nach diesem Erlebnis dachten alle, es hätte sich mit meinem Kinderwunsch erledigt und sie waren ganz baff, weil ich daran festhielt. Es kamen Aussagen wie „Manchmal soll es eben nicht sein“ oder „Das du dir das nochmal antun willst“. Jetzt bin ich, drei Monate nach dem Verlust meines Babys, wieder schwanger. Ich zermartere mir ständig den Kopf, wann ich es auf der Arbeit sagen soll. Meine Frauenärztin riet jetzt schon zur Krankschreibung und einem darauf folgenden Beschäftigungsverbot. Natürlich erfährt der Arbeitgeber bei einer Krankschreibung nicht den Grund, aber fragen würden trotzdem alle. Ich habe große Angst, dies so früh zu tun und dann wäre es für mich wieder schlimm, wenn alle es wüssten, falls es wieder nicht gut ausgeht. In meiner Vorstellung arbeite ich bis zum Abschluss der Pränataldiagnostik. Wenn diese positiv ausfällt, würde ich mich outen und kurz darauf ins Beschäftigungsverbot gehen. Gesundheitlich wäre es besser, wenn ich daheim bleibe, aber diesen psychischen Druck halte ich nicht aus. Also das wieder was passieren könnte und dann weiß es jeder und ich muss zurück. Natürlich kann in einer Schwangerschaft leider immer was passieren. Jedoch ist doch gerade das 1. Trimester am schwierigsten. Was sind eure Gedanken dazu? Wie habt ihr es auf der Arbeit gemacht bzw. wann habt ihr es gesagt?


Belly-Monkey

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Ich kann deine Gedanken total verstehen. Mein Rat: Mach es so, wie es sich für dich am besten anfühlt. Corona ist zwar natürlich ein Problem bei Schwangeren im Gesundheitswesen, aber auch dieses Risiko kannst du als erwachsene Frau, die wahrscheinlich schon die gesamte Pandemie über in der Branche arbeitet, auch selbst einschätzen. Denn auch die seelische Verfassung ist bei einer Schwangerschaft nicht zu unterschätzen. Bei mir war es so, dass ich bei meiner ersten SS nach den berühmten 12 Wochen meine SS verkündet habe. Bereits kurz danach habe ich es bereut, weil sofort die Interventionen losgingen, um den Mutterschutz einzuhalten. Ich mache Projektarbeit, die stets in einer Produktion endet, bei der zwischen 10 und 14 Stunden Arbeit am Tag normal sind. Die Stunden, die ich nicht hätte machen dürfen, wären dann von einem Volo gemacht worden. Das hat mich tierisch gestresst. Zum einen weil ich das so nicht wollte (ich wollte normal arbeiten) und zum anderen, weil ich ja trotzdem in der Verantwortungsposition war und alles hätte nachkontrollieren müssen - also eigentlich noch mehr Arbeit in den 8,5h, die ich hätte arbeiten müssen. Ich hatte dann leider in der 20. SSW eine MA, eine Woche vor Beginn der Produktion. Abgesehen von der Nachricht über die MA habe ich zu meiner Arbeit dann erst einmal Funkstille gehalten (meine Krankschreibung ging hier bis zum Ende meines befristeten Vertrags), war aber beim letzten Produktionstag mal da (auch, um meine Sachen abzugeben) und da habe ich echt liebe Gespräche mit meinen Kollegen geführt. Dennoch bin ich jemand, der solche Schicksalsschläge lieber mit sich selbst ausmacht und im Stillen verarbeitet. Als ich dann das 2. Mal schwanger wurde, war ich gerade 2 Monate bei einem "neuen" AG (mein ehemaliger Ausbildungsbetrieb). Ich habe für mich entschieden, dass ich meine SS nicht öffentlich mache, bis die Projekte, für die ich angestellt wurde, nicht vorbei sind - da war ich dann etwa in der 30. SSW. Zum einen wollte ich auch vermeiden, dass irgendjemand etwas erfährt, sollte es nochmal in einer FG enden. Zum anderen wollte ich mir dem emotionalen Stress ersparen, den die Einhaltung der Mutterschutzrichtlinien für mich bedeutet hätten. Der Arbeit, die ich liebe, nachzugehen, war für mich emotional jedenfalls besser, als auf die Ersatzbank gesetzt zu werden. Als ich es meinem AG dann gesagt habe, hat man mich (scherzhaft) als "bescheuert" bezeichnet (der Umgang miteinander ist sehr locker und freundschaftlich). Man müsse jetzt aber alles einhalten, weil die Firma als AG ja auch eine Fürsorgepflicht hat. Ich war heilfroh, dass ich noch so viele Überstunden und Urlaub hatte, dass ich mich 2 Wochen später schon in den Mutterschutz verabschieden konnte - mit der Praktikantenarbeit, die ich da aufgeräumt bekommen habe, waren diese zwei Arbeitswochen die schlimmsten in meiner ganzen SS. Und noch etwas: Die Komnentare deiner Kollegen finde ich unter aller Sau.


Arianne

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Ich versteh dich total. Mal abgesehen davon das die Kommentare deiner Kollegen gar nicht gehen. Ich hatte in der 10. SSW Blutungen, war krank geschrieben und musste Bettruhe halten. Ich war hin und her gerissen ob ich es meinem Chef sage, dass ich krank bin auf Grund Schwangerschaft oder einfach so krank bin. Ich habe mich entschieden es ihm zu sagen da ich nicht wusste ob es evtl in einem Abgang endet (und ich evtl erst mal länger krank bin), ich noch länger liegen muss oder wieder komme. Tja was soll ich sagen. Ich habe ihn gebeten es für sich zu behalten da ich eben dieses Mitleid bei einem Abgang nicht wollte. Er hat sich nicht dran gehalten und es rum erzählt. Mir war das eine Lehre und sollten wir uns für ein weiteres Kind entscheiden, werde ich diesmal definitiv länger warten. Das ist jetzt meine persönliche Geschichte. Ich finde es schwierig dir einen konkreten Rat zu geben außer: hör auf dein Bauchgefühl. Du kannst es am besten einschätzen wie du dich mit der Situation am besten fühlst.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Ich habe bei meiner dritten sehr früh in der Arbeit bescheid gesagt da ich eine Bezugspatientin hatte die nicht allein rauchen konnte und ich hab. Ihr die Zigaretten gehalten,sonst für mich kein Problem,in schwanger wollte ich das einfach nicht mehr Obwohl ich um Diskretion gebeten habe hatte meine PDL nichts besseres zu tun als es meinen Patienten allen zu erzählen (da ich einen bestimmten Stadtbezirk gefahren habe wo man nicht einzelne raus nehmen kann bin ich in die Stadtmitte versetzt worden und meine Tour würde komplett von jemand anderem gefahren),ich musste dann allen viel früher als ich wollte von der Schwangerschaft erzählen da meine Eltern einige meiner Patienten kennen,von irgendwelchen Bekannten sollten sie es auf keinem Fall erfahren(ich erzähle es meiner Ma am liebsten so spät wie möglich,ich habe.mejne.erste Schwangerschaft mur knapp überlebt und sie macht sich immer soo sorgen um mich,ich wollte ihr einfach einige Zeit damit ersparen) Andererseits hätte ich ja nichts davon gehabt hätte ich so weiter gearbeitet wie bisher(incl einem aggressiven Patienten der einen auch schon mal körperlich angeht) und dann wäre was mit dem Kind passiert,das hätte ich mir niemals.verziehen Ich hab das im Heim erlebt,eine Kollegin war.mit Zwillingen schwanger,hat sich nicht getraut sich zu wehren,sie bekam Blutungen und hat eines verloren, natürlich kann das auch so passieren,aber sie macht sich trotzdem Vorwürfe weil sie ja null geschont wurde Und ich habe mir angewöhnt bei einer Krankschreibung nicht zu sagen was ich hab,der Arbeitgeber hat kein Recht darauf es zu erfahren


Vanessamaria

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Hey, Ich hab es in der 5 ssw gesagt, da ich im tk Bereich arbeite. Wurde versetzt und bin aktuell 7+6


Cika

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Die Entscheidung kann Dir keiner Abnehmen, da ich schon FG hatte und Angst vor blöde Kommentare habe, habe ich es nie vor der 12. SSW gesagt. Ich arbeite auch im Gesundheitswesen. Hab dann eben für mich besser aufgepasst und besonders intensiv auf Hygiene geachtet. Mich auch mal kurz zurück gezogen, Maske im unbeobachteten Moment runter genommen. In der 12. Woche habe ich es dann gesagt , mein Arzt schickte mich dann ins BV wegen Risikoschwangerschaft. Hätte er auch eher getan, aber das wollte ich nicht. Für mich war der Weg der richtige , aber wie gesagt , jeder sollte dies für sich selbst entscheiden. Alles Gute für Dich !


Butterfly2022

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Lieben Dank für eure Rückmeldungen und die Mühe, die ihr euch beim Antworten gegeben habt Für mich steht im Grunde fest, dass ich zunächst die erste Pränataldiagnostik abwarten möchte und diese geht erfahrungsgemäß bis zur 14. SSW. Ich bin Ü40, also könnt ihr euch sicher denken, dass einige darüber kritisch geredet haben. So als wäre mein Zug längst abgefahren. Ich bin ein sehr reflektierter und besonnener Mensch. Ich war vor der Schwangerschaft, die schlecht ausging, topfit und gesund, hatte dafür sogar mein Gewicht auf Normalgewicht reduziert. Als es zum vorzeitigen Ende der Schwangerschaft kam, haben mir 4 Frauenärzte unabhängig voneinander gesagt, dass es großes Pech war und absolut nichts dagegen spricht, es wieder zu probieren. 3 Monate später bin ich wieder schwanger. Das es so schnell klappt, damit hatte ich nicht gerechnet… Wenn es nach meinem Mann und meinen Eltern ginge, dann wäre ich bereits zuhause. Ich kann mir das ständig anhören. Ich antworte jedes Mal, dass ihre Sorgen berechtigt sind, man sich mittlerweile aber überall mit Corona anstecken kann. Hinzu kommt, dass mir keiner den Weg zurück zur Arbeit abnehmen kann, sollte wieder was passieren. Auf der Arbeit passe ich, seitdem ich von der Schwangerschaft weiß, besonders auf. @Belly-Monkey: Da hast du auch schon einiges hinter dir! Ja, seelisch setzt es mich sehr unter Druck und das möchte ich nicht. Ich mache mir selbst schon genug Gedanken, da brauche ich nicht noch Stress von außen. Ich liebe meine Tätigkeit und ich habe noch Projekte, die ich beenden möchte. Das wäre für mich ein viel netterer Abschluss. @Ariannne: Das ist eine schlimme Erfahrung und dann war dein Chef noch nicht mal diskret. In diesem Fall würde ich es bei einer weiteren Schwangerschaft auch aussitzen. @Maroulein: Das ist ohne Worte was deine PDL getan hat und hatte für dich privat Konsequenzen! Es tut mir sehr leid, dass du quasi gezwungen warst dich früher zu outen als geplant. Manchmal frage ich mich echt, welches Recht sich Menschen rausnehmen… Das mit deiner Kollegin ist schlimm und ich kann verstehen, dass sie sich Vorwürfe macht. Bei einer Krankmeldung nicht zu sagen was ich habe, ist schwierig. Wir arbeiten im Team sehr lange zusammen und auch mit der Leitung. Es ist familiär. Da sagt jede*r was er/sie hat und das habe ich bisher auch so getan. @Vanessamaria: TK-Bereich? Tagesklinik oder was bedeutet das? Alles Gute für deine Schwangerschaft. @Cika: In deinen Worten finde ich mich zu 100% wieder! Hattest du es damals nach der 12. SSW auf der Arbeit gesagt und bist sofort am nächsten Tag ins Beschäftigungsverbot oder wie war das genau? Da ist nichts falsch dran, aber ich habe irgendwie ein schlechtes Gewissen, ich würde alle vor den Kopf stoßen. Personal muss schließlich geplant werden, Patienten übergeben werden usw. Im nächsten Moment denke ich mir aber, durch deren Kommentare damals ist es nicht mein Problem und letztendlich schaut jede*r nur nach sich selbst.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Ich verstehe deine Entscheidung. Ich selber hatte meine Schwangerschaft aus ähnlichen Gründen (wollte nicht, dass meine Kollegen und Klienten von einer möglichen Fehlgeburt erfahren würden, die ja im ersten Trimester noch am wahrscheinlichsten ist) erst in einer ähnlichen Woche bekannt gegeben. Ich wusste damals, dass ich direkt ein betriebliches BV bekommen hätte (das war noch vor Corona). Im Endeffekt war das für mich die beste Lösung, auch wenn ich Zwischendurch Bammel hatte und mich jetzt im Nachhinein öfters Mal hätte krank schreiben lassen. Egal wie du es machen wirst: Du wirst die richtige Lösung für euch finden! Alles Gute!


Vanessamaria

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Hey, tk bedeutet Tiefkühl Vielen lieben Dank


Cika

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Antwort auf Beitrag von Butterfly2022

Ich bin auch 41 , bald 42 und ich denke keiner hat auf Arbeit mit einer SS gerechnet, deswegen war mir Verschwiegenheit auch wichtig. Als ich es dann in der 12. SSW sagte, haben sich aber alle sehr für mich gefreut. Mein AG hätte mich nicht ins BV geschickt, nur etwas versetzte Maßnahmen. Sie waren dann sehr froh , dass ich wenige Tage später das BV vom Arzt hatte. Es hat alles komplikationslos geklappt. Manchmal hat man am Anfang mehr Angst wie nötig.


Butterfly2022

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Antwort auf Beitrag von Cika

Ich habe mich dazu entschieden es erstmal für mich zu behalten, die nächsten Wochen und die erste Pränataldiagnostik abzuwarten. Wenn ich mich unwohl fühle, z.B. wegen Kreislaufproblemen, lasse ich mich zwischendurch mal paar Tage krankschreiben.