Mamicka
Hallo, ich wende mich mit einem sehr traurigen Thema an euch. Ich stehe kurz vor der Geburt, am Freitag ist der ET von unserem Prinzen. Leider ist mein Papa vor 10 Tagen plötzlich verstorben, es ist unfassbar traurig! Zum Glück habe ich eine große Familie, ich bin gut eingebettet, aber dennoch nimmt es nicht den Verlustschmerz. Gerade jetzt, er hat sich so auf seinen Enkel gefreut & ich hatte einen sehr engen Kontakt zu ihm. Nun zu meinem Konflikt: Es geht um die Reaktionen meines nahen Umfeldes, die mich wirklich traurig & sprachlos machen. Meine Schwiegermutter z.B. hat sich bis gestern überhaupt nicht bei mir gemeldet und konduliert. Laut meines Mannes waren sie doch sehr bestürzt & vielleicht wissen sie auch nicht mit umzugehen. Aber ein simples " mein herzliches Beileid " ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Nun schrieb sie mir à la: Juhu in paar Tagen seid ihr zu dritt, ihr seid ein tolles Team.. Sie ging dann auf den Tod zwar ein, schrieb aber den Namen meines Vaters noch zur Krönung falsch, etc. Ich bin so angepisst, dass ich ihr jetzt eine wirklich unschöne Nachricht geschickt habe. Darin schrieb ich eben, dass ein simples herzliches Beileid gereicht hätte und ich unpassend finde, dass sie die anstehende Geburt zur Kontaktaufnahme vorschiebt, usw. Sie hat auch meiner Mutter nicht geschrieben. Es sei gesagt, wir haben regelmäßigen Kontakt, auch wenn nicht super dicke. Sie wohnen 200km entfernt. Übertreibe ich? Eine ähnliche Geschichte plagt mich mit meiner angeblich besten Freundin. Sie war die erste die ich anrief unter Schock. Sie war mit ihrer Tochter und ihren Mann nebenher beschäftigt, gab unpassende Kommentare ab- wie: jetzt könnt ihr dann ja zu deiner Mutter ziehen! Sie ist wirklich sehr pragmatisch, aber damit hat sie echt den Vogel abgeschossem. Ich war so baff, aber hatte auch keinen Nerv noch mich mit ihrem Verhalten zu beschäftigen. 5 Tage erhielt ich überhaupt keine Reaktion ihrerseits. Dann schrieb sie mir, fragte nach dem Termin der Beisetzung, ich antwortete nicht zugleich, sie schrieb meinem Mann, was mir recht war, er antwortete ihr, ich war völlig im Eimer, lag zuvor die komplette Nacht in der Notaufnahme.. Ich schrieb ihr paar Tage später, dass ich Zeit brauche, um mich auf das Wesentliche gerade zu fokussieren. Sie war beleidigt und fragte ob sie nicht zu den wichtigen Dingen gehöre. Boah Leute! Nun dachte ich Tage lang nach, was & ob zu antworten, was mich unglaublich belastet, ich habe wirklich besseres zu tun... Ich habe ihr nun auch bestimmt geschrieben und bin groß nicht auf ihr Verhalten eingegangen, ich denke wir sind erwachsen und sollten selbst in der Verantwortung stehen, wie in bestimmten Situationen zu reagieren. Ich bin echt erschüttert wie Menschen mit dem Tod umgehen und gerade nahestende. Für mich als werdende Mama finde ich das Verhalten einfach schlimm, dass sie nun die Geburt meines Babys in den Vordergrund rücken und tun als wäre nichts passiert. Kann damit echt nicht umgehen. Hat jmd auch so Erfahrungen gemacht? Wie kann ich mit so energieraubenden Situationen/Menschen umgehen? Erwarte ich etwa zu viel? Vielleicht kennt ja auch jmd. ein passendes Forum für mein Anliegen? Euch alles Liebe und einen schönen Sonntag!
Hi, mein Beileid erstmal. Ich kann verstehen, dass das für dich nicht die richtige Art war, geht auf jeden Fall einfühlsamer. Der Tod ist immer noch ein großes Tabuthema, viele wissen nicht wie sie damit umgehen sollen, was die Betroffenen hören wollen, du bist mit bevorstehendem ET auch noch in einer besonderen Situation. Die Balance zu finden zwischen Vorfreude aufs Baby und Trauer um deinen Vater ist schwer. Dazu gibt es nichts, was dir jemand sagen kann, um dir deinen Schmerz/ Trauer zu lindern. Ich würde an deiner Stelle nicht weiter sauer sein, akzeptiere, dass sie es einfach nicht besser wussten. Ist auch für dein Umfeld eine Gradwanderung. Vergeude nicht deine Energie auf diese Wut. Was gesagt wurde, ist gesagt. Tief ein und ausatmen und drüber hinwegsehen. Alles Liebe, T.
Vielen Dank für deinen Beitrag & deine Anteilnahme! Ja, du sagst es: akzeptieren, drüber hinwegsehen und tief durchatmen! Das ist wohl der Schlüssel und die Kunst, ich versuche es , aber es ist manchmal wirklich schwer und ich war echt wütend! Ich verlange ja von niemandem, dass er mein Leid mir nimmt. Ich hätte mich einfach über etwas Menschlichkeit, einen simplen Satz der Anteilsnahme oder Beileidsbekundung gefreut!
Ich kann dein unverständnis mehr als verstehen Klar,Trauer und Tod ist etwas über das Menschen ungern sprechen ,aber selbst wenn man nicht weiß was man sagen soll,eine Nachricht mit einer Beileidsbekundung müsste ein erwachsener Mensch ja schon hinbekommen(irgendwie gibt es ja auch keine unpassenden Wege mehr,die Todesanzeige meines Schwiegervaters ist per WhatsApp verschickt worden weil es sonst bis zur Beerdigung zu knapp gewesen wäre,zumal die Post ja inzwischen selbst Innerorts manchmal 5 Tage braucht) An der Stelle deiner Freundin hätte ich in dem Moment je nachdem was ich gemacht hätte vielleicht auch erstmal abgewimmelt,mich aber ziemlich sicher für einen absehbaren Zeitpunkt verabredet zum Reden,das ist manchmal dann tatsächlich besser,ich weiß ja nicht wo du sie erwischt hast Hat deine Schwiegermutter denn auf deine Nachricht reagiert? Was aber grundsätzlich immer ein Problem ist ist die Gewichtung ,für sich ist es super wichtig dass die Leute reagieren, vielleicht gehen manche aber auch von sich selber aus,ich kenne auch Menschen die in Trauer alles abstellen und am liebsten mit niemandem Reden möchten,ich hab sogar schon erlebt dass eine Ehefrau nicht zur Beerdigung gegangen ist weil sie es nicht ertragen konnte mit den Leuten zu reden,ein wirkliches richtig und falsch gibt es da nicht Ich würde aber wenn sie dir denn wichtig sind die beiden anschreiben und ohne Vorwurf aus der ich Perspektive schreiben wie du dich fühlst und das du dir wenigstens ein paar tröstende Worte gewünscht hättest und das es sich für dich falsch anfühlt dass alle da einfach so drüber hinweg gehen Ich selber gehe auch mit zur Beerdigung von den Eltern unserer Freunde so weit ich es einrichten kann selbst wenn ich sie selber nicht so genau kannte,einfach weil man ja manchmal auch eine Stütze für den der zurück bleibt sein kann,bei meiner besten Freundin habe ich auch die Wohnung mit ihr ausgeräumt weil sie es selber nicht konnte Manchmal ist es wirklich so dass sich erst im Notfall oder in der Trauer herausstellt auf wen man sich wirklich verlassen kann und wem man eigentlich nicht so wichtig ist
Danke dir! Es stimmt, dass Menschen unterschiedlich mit dem Tod und Leben umgehen. Aber wie du sagst, eine " herzliches Beileid " sollte doch drin sein. Ich bin keine Fremde oder Bekannte, die Nahestehenden wissen in etwa, wie ich ticke.. und wenn nicht, fragt man: was tut dir gut? Oh man, ich bin sprachlos... Zumindest habe ich diese Reaktionen auch erfahren dürfen. Meine Schwiegermutter hat sich nicht gemeldet, ich bezweifle auch das sie es tun wird. Sie ist sehr nachtragend und ich kann mir vorstellen, dass meine heutige unschöne Nachricht unser Verhältnis nachhaltig belasten wird. Was meine Freundin betrifft, sehe ich es genauso. Kurze Nachricht, oder Anruf etwas später wäre schön gewesen.. Ja, du sagst es, manchmal erfährt man erst im Notsituationen, wer wie tickt, wer einen stützt & wer eben nicht.
Hallo! Mein Beileid, es tut mir wirklich leid, es ist schon traurig genug, dass dein Vater gestorben ist, du hättest dir sicher gewünscht, dass er sein Enkelkind noch kennen lernen darf. Ich glaube auch, dass die Leute einfach nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen und vor allem, was du vielleicht möchtest oder eben nicht. Nimm es ihnen nicht übel. Natürlich, ihr Beileid hätten sie schon ausdrücken müssen, das gehört sich so. Ich bin in solchen Situationen auch total unbeholfen. Ich war kurz nach der Geburt meiner Tochter bei der Totenwache einer Bekannten. Natürlich habe ich auch den Angehörigen mein Beileid ausgesprochen, aber da es das erste Mal war, dass ich seit der Geburt draußen war, haben sie mir gratuliert und das war schon eine schräge Situation. Auf der einen Seite deren Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen und auf der anderen Seite mein Glück über die Geburt. Nimm dir die Zeit die du brauchst, es ist sicher nicht einfach, den großen Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig auf die Geburt vorzubereiten. Bei der Totenwache hat der Sohn der Verstorbenen etwas schönes zu mir gesagt: Ein Leben ist zu Ende gegangen und ein neues beginnt. Es ist traurig sich zu verabschieden, aber gleichzeitig freut es ihn, jemand neues zu begrüßen. Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Mamicka, zuallererst ich möchte Dir mein Beileid zu Deinem Verlust aussprechen. Das ist natürlich ein Schock und alles erstmal nicht zu verarbeiten. Mein Vater ist unerwartet gestorben, als ich ca im dritten Monat schwanger war. Ich kann dir nachfühlen wie es Dir vermutlich geht. Bitte nimm die die Reaktionen deiner Schwiegermutter, Freundin und anderer nicht persönlich. Das ist schwer möglich, ich weiß. Es ist natürlich nicht zuviel verlangt und auch zu erwarten, dass es eine Beileidsbekundung der Menschen gibt, die einem nahe stehen. Aber das Thema Tod trifft uns immer unerwartet und wir haben keine Kultur, die den Tod als etwas natürliches in unser Leben einbindet. Und so hat jede*r eine Strategie, mit dem Thema umzugehen. Vielleicht fehlen deiner Schwiegermutter die Worte, findet ein "Mein Beileid" zu förmlich und nicht persönlich genug. Vielleicht triggert sie das Thema auch, erinnert sie an andere Menschen, die sie verloren hat. Auch deine Freundin kann sich offenbar nicht so verhalten, wie du es erwartest. Das ist schade. Aber vielleicht hat sie die liebevollsten Worte im Kopf und kann sich aber nicht überwinden, sie auszusprechen. Stattdessen plappert sie blödes Zeug. Bei einem Todesfall kommt man nicht umhin, sich den eigenen Tod oder den einer einem nahestehenden Personen vorzustellen. Da blenden manche ihre Gefühle aus, da dass ganz schön viel sein kann, denke ich. Das ist schlimm für dich, da du gerade einen großen Verlust erlitten hast. Vielleicht denken sie, sie würden dich schonen, wenn sie den Blick auf die bevorstehende Geburt lenken. Versuche keine Erwartung den Menschen gegenüber zu haben. Bestimmt meinen sie es nicht böse und sind sich der Wirkung nicht bewusst. Unsicherheit lässt einen blöde Dinge sagen. Sie sind jetzt auf ihre eigenen Empfindungen zum Thema Tod zurück geworfen. Ich hoffe du verstehst, was ich sagen will. Du sollst dich jetzt nicht um die Belange von deiner Schwiegermutter oder Freundin kümmern oder dich erklären. Alle können sich denken, dass du einfach nur traurig bist. Die Nerven und Gefühle liegen blank, da verhält dich niemand rational und da weiß schnell mal eine unangemessene Nachricht verschickt. Versuche zu formulieren, was du brauchst, wenn du es kannst, wenn du soweit bist. Die anderen sind unsicher und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Eventuell haben sie ein schlechtes Gewissen, weil ihre erste Reaktion unangemessen war. Du hast aber nicht die Verantwortung dafür und musst dich nicht erklären. Falls du dir Sorgen machst, wie sich deine Gefühle auf dein Kind auswirken, kann ich dich hoffentlich beruhigen. Ich habe in der Schwangerschaft viel geweint und war oft einfach nur todtraurig und antriebslos. Natürlich habe ich mir große Sorgen gemacht, wie sich diese Gefühle auf mein Baby im Bauch auswirken. Aber da habe ich mich umsonst gesorgt. Wir haben einen fröhlichen kleinen Sonnenschein bekommen :-) Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit. Und natürlich eine reibungslose Geburt Lieben Gruß LeiseMeise
Hallo, es tut mir sehr Leid, dass du deinen Vater verloren hast und wünsche dir alle Kraft, die du jetzt brauchst. Ich denke, der Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Die Leute haben einfach keine Ahnung, wie sie dir begegnen sollen. Vielen macht es auch die eigentliche Endlichkeit bewusst- das macht Angst. Oder die Leute haben keine Erfahrung mit Verlust und können sich nicht vorstellen, wie weh das tut. Ich finde es gut, dass du deiner Schwiegermutter geschrieben hast, dass du ihr Verhalten nicht okay findest. Irgendwann muss man die Leute auch mal zum Nachdenken bringen. Ich habe leider auch Erfahrung mit Reaktionen die ich nicht verstehen konnte gemacht und deshalb befürchte ich, dass auch du bald mit etwas weiterem Bekanntschaft machen wirst: nach 2-3 Wochen denken fast alle: das war schlimm, aber jetzt ist alles wieder gut. Aber Trauer braucht Zeit, nimmt dir die Zeit. Irgendwann wird es anders, dieser unfassbare Schmerz verändert sich, auch wenn du dir das im Moment nicht vorstellen kannst. Ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg!
Ohjeee... Das tut mir leid. Meine Mami ist leider 2017 plötzlich gestorben, ich weiß, wie du dich fühlst... Ich denke, Menschen, die so etwas noch nicht mit erlebt haben, können sich einfach nicht in so eine Situation reinfühlen und wollen wahrscheinlich mit der Geburt deines Prinzen, dich wieder auf eine fröhliche schiene schieben... Du bist schwanger, kurz vor der Geburt... Deine Emotionen sind tausend mal sensibler als die der Außenstehende!!! Im Wochenbett wird es dir da nicht leichter fallen. Ich hoffe dein Mann kann dich da gut auffangen Anderes thema: Um deinen Vater zu ehren, kannst du eurem Prinzen ja seinen Namen weitervererben, fände ich eine schöne gehst falls der Name natürlich null passt, wäre der zweit Name auch schön Viel viel Kraft für die nächste Zeit
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