Elternforum Schwanger - wer noch?

Schwanger was tun?

Schwanger was tun?

Nikaninchen

Beitrag melden

Hallo zusammen Ich(22) bin jetzt in der 4. Ssw und das Baby war auch nicht geplant. Ich weiß nicht was ich tun soll ich war damals schon anfällig für Depressionen und ich glaube diese Hormonumstellung und generell die ganze Situation bringt mich an den Rand der Verzweiflung…. Auch vor der Schwangerschaft war ich extrem gestresst, da ich vor hatte mein Studium ab zu brechen und eine Ausbildung an zu fangen aber ein Ausbildungsplatz hat sich leider nicht ergeben als musste ich zwangsweise mein Studium fortsetzen (wobei ich lieber jetzt schon wieder zurück in meine Heimatstadt und zu meiner Familie ziehen würde) hier bin ich einsam, führe eine Fernbeziehung und wohne alleine und jetzt kommt auch noch ein Baby dazu? Der Vater des Kindes ist deutlich optimistischer als ich er findet ich würde eine super Mutter werden und ist sich sicher dass wir von allen Seiten unterstützt werden falls wir es behalten… ich bin jedoch nur noch am zweifeln ob ich das schaffe und ob ich trot Kind noch meine Wunschausbildung machen kann und ich fühle mich schuldig bei den Gedanken dass ich mir wünschte ich würde eine Fehlgeburt haben weil es mir die Entscheidung abnehmen würde, weil ich persönlich glaube nicht dass ich eine Abtreibung übers Herz bringen würde… vor allem weil ich das Gefühl habe dass das dann auch vollkommen egoistisch wäre von mir ein Kind (dass ich wahrscheinlich über alles lieben werde) ab zu treiben nur weil ich das Gefühl habe dadurch meine ganze Jugend zu verlieren. Zudem kommt dass der Vater und ich wie gesagt nicht zusammen wohnen und ich gerne wieder zurück zu meiner Familie will wobei ich absoluten Horror davor habe meiner Mutter davon zu erzählen. Ich will nicht dass meine Familie denkt ich würde nur wegen eines Babys meine komplette Zukunft wegwerfen. Und weil ich mir den ganzen Stress mache habe ich auch wahnsinnig Schuldgefühle dass wenn ich es behalte ich durch meine Depressionen und meinen Stress dem Kind schade… LG


Bitter_sweet

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Du wirst deine Zukunft nicht weg, dein Baby ist deine Zukunft. Stell niemals den Job vor die Familie, außerdem ist das Leben lang genug und du kannst die Ausbildung auch später noch machen. :)


Nikaninchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Bitter_sweet

Ja das sagt mir mein Partner auch die ganze Zeit.. :‘)


Nikaninchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

* Eine weitere Sorge ist auch dass ich dieses Semester aufgrund meiner momentanen psychischen Situation nicht schaffe und exmatrikuliert werde und dann nach der Schwangerschaft keine Möglichkeit habe das Studium fortzusetzen falls ich es wollen würde. Aber im Moment fühle ich mich nicht mal in der Lage in die Vorlesungen zu gehen oder gar meinen Alltag zu bewältigen… ich liege nur im Bett und weine


Olchi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Dein kleines, wunderbares Baby wird in jeder Hinsicht deine Rettung sein Lass den Kummer raus, schließ mit dem Negativen ab und stell dich auf die stressigste, schönste Zeit in deinem Leben ein! Alles andere kann warten!


Jofrie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Hey, Es tut mir sehr Leid, dass es dir gerade so mies geht. Ich frage mal ganz vorsichtig... bist du denn in Therapie? Es klingt ja schon nach einer stärkeren Depression, wenn du das Studium nicht mehr schaffst und im Bett so viel weinst. Geht es nicht, das Studium zu pausieren? Man kann das doch auf Grund psychischer Probleme. Es ist ja nicht gut, dass du so alleine bist in dieser Verfassung. Wäre es nicht besser, bei beiner Familie zu sein? Ich würde es so sehen. Du hattest sowieso vor dein Studium abzubrechen. Du bist ja noch super jung und vielleicht ist das Baby jetzt ein Grund für eine Veränderung!?! Die Zeit läuft dir ja nicht davon. Wenn du nicht direkt deine Traumausbildung machen kannst, kannst Du das sicher noch etwas später. Und wenn du doch weiter studieren möchtest, gibt es im Studium auch zahlreiche Unterstützung. Ich bin 24, schwanger und studiere Psychologie als Fernstudium. Das Kind war geplant. Ich werde das Studium nicht in der Regelstudienzeit schaffen, das war mir vorher bewusst und das macht ja überhaupt nichts. Ich studiere auch noch nichtmal lange. Ich habe vor mit Kind weiter zu studieren, mir dabei so viel Zeit zu lassen, wie es eben braucht, und irgendwann werde ich dann arbeiten. Dafür ist ja noch genug Zeit bis 67. ;) Mein Freund arbeitet aber. Wie ist das denn bei deinem Freund? Ich wünsche dir alles Gute und dass es dir bald besser geht. Ein Baby ist so ein Geschenk. Aber Schuldgefühle brauchst du nicht zu haben. Es war nicht geplant und ist ok, dass du überrumpelt bist und dir Gedanken machst und Sorgen. Wenn du dich austauschen möchtest kannst du mir auch gern eine PN schicken.


Gustavina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Das klingt als hättest du Angst vor einem Zwangs-Ex mit Fachsperre - aber warum? Du verlierst Deinen Prüfungsanspruch idR nur, wenn du eine Prüfung gemäß Prüfungsordnung endgültig nicht bestehst, aber wenn du dich dafür gar nicht anmeldest kannst du sie doch gar nicht nicht bestehen? Und falls du den Exmatrikel wegen Nichterreichen einer Mindest-CP-Zahl bekommen würdest, dann würdest du deinen künftigen Prüfungsanspruch nicht verlieren. Schreib mir gerne mal privat, wenn du möchtest. Mit Hochschulrecht kenne ich mich schon ein wenig aus und vielleicht kann ich dir da zumindest eine Sorge nehmen. Ich selbst habe mein Kind übrigens mit 25 und während des Studiums bekommen und damit für Freundeskreis und Familie auch “viel zu jung” - who cares? Mein Kind ist wunderbar und in 10 Jahren kräht kein Hahn danach, wann ich mit dem Studium genau fertig war. :)


Nikaninchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Jofrie

Hey :) Ja ich glaube ich müsste dringend eine Therapie machen… ich meine wenn nicht jetzt wann dann? Und ich habe es so schon zu lange hinausgezögert… Ich will auf jeden Fall versuchen noch rückwirkend ein Krankheitsbedingtes Urlaubssemester zu beantragen und dann müsste das Baby auch schon da sein dann bekomme ich auch Urlaubssemester zur Kindererziehung und Mutterschutz… wenn das klappen würde würde ich auf jeden Fall zu meiner Familie zurück ziehen und mein Freund meinte er folgt mir egal wohin ich will… für ihn wäre ein Umzug auch möglich da er Coronabedingt leider gekündigt wurde so würde er sich nach einer neuen Arbeit in der Nähe meiner Familie umsehen. Das Große Problem sind wahrscheinlich einfach nur meine Ängste und Depressionen… nur kostet es leider sehr viel Überwindung sich seinen inneren Dämonen zu stellen und leider kriegt man auch immer nicht so schnell die Hilfe die man benötigt was das angeht. Danke für die Antwort


Nikaninchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Gustavina

Leider gibt es eine ects Grenze für das kommende Semester die ich in meiner jetzigen psychischen Situation nicht schaffen werde… unf daraufhin folgt die Zwangsexmatrikulation


Gustavina

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Schreib mir gern mal privat deine Hochschule, aber eeeiiigentlich fliegst du damit “nur” aus diesem speziellen Studiengang an dieser speziellen Hochschule. Aber fast alle Studiengänge gibt es auch anderswo und so lange dein Prüfungsanspruch nicht erlischt (was mir nicht so scheint) dürftest du dich anderswo ins höhere Fachsemester einschreiben und Leistungen anerkennen lassen können, ggf. sogar an der gleichen Hochschule, aber das ist ggf. abhängig vom Bundesland. Klar, nicht maximal schön, aber auch nicht maximal schlimm. Das rückwirkende Urlaubssemester wäre natürlich ideal. Oft sehen POs aber auch Härtefälle vor. Und frag mal bei deinem AStA nach - oft bieten die psychosoziale Erstberatungen an, durch die man ggf. auch schneller Hilfe erhält. :)


Jofrie

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Das klingt doch schon viel besser. :) Mit einem Therapieplatz muss man Glück haben. Ich hatte mit 21 auch eine Depression auf Grund eines unschönen familiären Ereignisses. Meine Mutter hat für mich einen Therapeuten gesucht, weil ich dazu nicht in der Lage war, und sofort einen gefunden und das in Hamburg. Nach 4 Monaten Therapie war alles wieder im Lot, bereits nach ein paar Wochen schon viel besser. Es braucht oft einfach nur ein Umdenken, auch wenn man es sich in diesem Stimmungstief nicht vorstellen kann. Es geht wieder aufwärts. Und du hast Familie und offenbar einen ganz lieben Freund, die an deiner Seite sind. :) Das wird schon alles gut werden und dieses Kind wollte wohl zu dir. :) Du schaffst das sicher! Jedenfalls klingt du sehr reflektiert und dein Freund sagt auch, du wirst eine gute Mutter. Sicher kannst du dich bald über deinen kleinen Krümel freuen :)


Sophie@

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Hallo! Üblicherweise gibt es die Möglichkeit sich wegen einer Schwangerschaft von einem Studium beurlauben zu lassen. Auch während der Karenzzeit kann man sich bei meiner Uni beurlauben lassen. Es geht aber nur im Vorhinein. Bei dir wäre das kein Problem, da du schwanger aber nicht krank bist. Du kannst noch immer Prüfungen absolvieren. Ein bisschen Stress schadet nicht der Schwangerschaft; nur Existenzängste. Einfach mit dem Studium bis zum nächsten Semester weitermachen ist gut möglich. Du bist schwanger und wirfst nicht dein Leben deswegen weg. Mein Papa sagt immer: „Wenn eine Tür zugeht, geht ein Fenster auf.“ Ich bin ein bisschen älter als du und kann nur sagen: Der Spruch stimmt. Versuche ein bisschen deine Möglichkeiten zu sehen oder suchen wie zB die Beurlaubung vom Studium bevor du den Teufel an die Wand magst. Depressionen sind eine ernstzunehmende Erkrankung. Ich würde dir dringend empfehlen dir passende professionelle Hilfe zu holen.


Sophie@

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Sophie@

Alles Liebe! wollte ich auch noch schreiben. Bezüglich ECTS-Grenze: Wenn eine Erkrankung diagnostiziert wird und du diese rechtzeitig an die Uni weiterleitest, wird es eine Lösung geben, denke ich.


Feuerschweifin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

"Ich will auf jeden Fall versuchen noch rückwirkend ein Krankheitsbedingtes Urlaubssemester zu beantragen und dann müsste das Baby auch schon da sein dann bekomme ich auch Urlaubssemester zur Kindererziehung und Mutterschutz… wenn das klappen würde würde ich auf jeden Fall zu meiner Familie zurück ziehen und mein Freund meinte er folgt mir egal wohin ich will… " Lies dir diese Worte von dir durch. Das klingt richtig gut! Dein Freund scheint ein toller verantwortungsbewusster Mann zu sein. Zieh mit ihm in deine Heimat, bekommt das Baby, wachst als Familie zusammen und alles andere kommt danach. Glaub mir, du kannst auch danach noch studieren oder eine Ausbildung machen. Das hat alles noch Zeit, aber dein Baby wollte eben jetzt zu dir. Ihr packt das. Und ja, kümmer dich so schnell wie möglich um eine Therapie, und wenn es dir so schlecht geht, dass du zu Hause nicht klar kommst, dann kannst du jederzeit sofort in eine Akutklinik gehen, dort wirst du dann sofort aufgenommen. Wenn du magst, kannst du mir deinen jetzigen Wohnort per pn zusenden, dann kann ich dir passende Akutkliniken raussuchen. Dort kannst du dann mehrere Wochen bleiben, bis du wieder so stabil bist, um daheim zu sein. Alles Liebe euch Dreien.


Baltic_remix

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Hallo meine Liebe, ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen. Und die sind absolut berechtigt.. ich kann dir nur dazu meine Geschichte erzählen und vllt macht sie dir etwas Mut. Ich wurde mit 21 mitten im Studium schwanger. Mein Freund ebenfalls Student. Ich war fassungslos und unfassbar verängstigt. Meine Beziehung war gerade einmal neun Monate alt und ich hatte super viel Angst vor der Reaktion meiner Familie. Mein Freund hielt zu mir, obwohl seine Familie unser Vorhaben das Kind zu behalten ablehnte. Ich beantragte ein Urlaubssemester und mir stand somit Geld von Jobcenter für die Erstausstattung und Hartz IV zu. Eine Mutter Kind Stiftung stellt ebenfalls Hilfe und Geld zur Verfügung. Natürlich ist es nicht mein Traum gewesen Hartz IV zu beziehen und auch ich fühlte mich zwischenzeitlich so als hätte ich auf akademischer Ebene voll versagt, aber dem ist nicht so. Nach der Geburt wurde bei mir eine Post Portale Depression festgestellt obwohl ich Mittelwelle sicher weiß dass ich schon vorher Probleme hatte. Ich wandte mich an eine Mutter Kind Tagesklinik und fand dort spezielle Hilfe. Mittlerweile bin ich 26 und mit meinem damaligen Partner verheiratet. Ich habe mir mehrere Uröaubssemester genommen, durfte jedoch weiterhin zu Veranstaltungen und Prüfungen ablegen, ohne das meine Fachsemesterzahl sich erhöhte oder ich an Credit points gebunden war (Uni Frankfurt am Main). Mein Mann und ich wechselten uns ab und passten unsere Stundenpläne an einander an. Verbrachten Zeit im Eltern Kind Raum in der Uni. Es war nicht einfach, aber wir haben es geschafft Linguistik und Maschinenbau fertig zu studieren und erwarten nächstes Jahr unser drittes Baby :) Mein Weg hat sich komplett anders ergeben als ich ihn damals mit 21 vor mir sah..aber ich kann sagen - es wurde sogar viel besser ! :) Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für die Zukunft. Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben. < 3


dinkyluke

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Nikaninchen

Hallo Nikaninchen, ich kann deine Verzweiflung nachfühlen. Ich bin mit 23 ungewollt schwanger geworden. Ich war auch in keiner guten psychischen Verfassung und meine damaligen Lebensverhältnisse waren nicht ideal. Ich habe einen Abbruch gemacht. Mir ist das verdammt schwer gefallen und es hat mir sehr leid getan. Ich habe genauso wie du darauf gehofft, dass das Schicksal für mich entscheidet. Im Nachhinein betrachtet war es die richtige Entscheidung für mich. Ich war damals nicht in der psychischen Verfassung einem Kind zu geben was es braucht. Ich konnte mir nicht vorstellen eine gute Mutter zu sein. Dir mag es wohl so vorkommen, dass es egoistisch ist ein Kind anzutreiben. Aber ist es nicht auch egoistisch ein Kind zur Welt zu bringen und nur 50% zu geben? Ein Kind zu erziehen ist nicht einfach; vor allem wenn es einem selbst nicht gutgeht. Ich habe dann nach ein paar Jahren eine Therapie gemacht um mit meinen Dämonen fertig zu werden. Traumatische Kindheitserlebnisse. Erst nach der Therapie fühle ich mich als ich selbst. Ich bereue es die Therapie nicht schon früher gemacht zu haben als ich merkte, dass es mir innerlich anders geht als anderen Menschen. Jetzt sind es 12 Jahre her seit meinem Abbruch und ich wollte damals nie Kinder bekommen. Aber mein Leben hat sich zum positiven nach so viel Dunkelheit gewendet. Obwohl ich nie Kinder haben wollte, bin ich nun gewollt schwanger und es ist ein absolutes Wunschkind. Jetzt kann ich zu 100% JA zu dem Kind sagen. Ich war damals bei Pro Familia beim Beratungsgespräch. Ich lege es dir ans Herz dort hinzugehen. Sie werden dir nicht sagen ob du das Kind behalten sollst oder nicht. Aber dein jetziges seelisches Achterbahn Karussell wird entzerrt und du siehst die Dinge danach klarer. Ich wünsche dir alles alles Gute. Hör auf dein Herz und deinen Bauch. Und ich hoffe, dass du etwas aus meiner persönlichen Geschichte mitnehmen konntest.