Was kann ich noch tun?

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Was kann ich noch tun?

Hallo, mein Sohn 10,5 jahre alt ist irgendwie eine hoffnungsloser fall...Er wurde organisch auch untersucht, ohne befund. Jede Nacht nass. Wir hatten schon vor ein gutes jahr mit der piesel peipser behandelt mit kurze erfolg und dann keine besserung mehr. Jetzt machen wir nach eine lange pause wieder die behandlung mit der piepmaus es sind schon 6 wochen vergangen.... dazu nimmt er noch bachblüten spray grad wegen enuressis nocturna seid 7 wochen und zuletzt machen wir auch blasentraining (bzw. tagsüber bis 18 uhr 1 liter trinken und mind. 6 mal toilette besuchen, nach 18 uhr gibt es höchstens noch 100 ml wenn sein muss)...natürlich vor bett gehen nochmal blase leeren und das sogar seid 9 wochen . Diese gesamte kombination hat bis jetzt noch keine ergebnisse gebracht. Bin am vezweifeln.... er hat ein sehr schwere schlaf er kann sich auch nicht erinnern dass ich ihm in der nacht auf toilette bringe wenn es piepst... und er kann sich auch nicht kontrollieren sagt er....den manchmal schlägt er mich sogar im schlaf wenn ich ihm rüber helfe. Was können sie mir empfehlen? Er sagt er will trocken werden . mfg mitica

von mitica31 am 15.07.2013, 09:51


Antwort auf: Was kann ich noch tun?

Hallo mitica31, Sie haben ja schon sehr viel Gutes gemacht :-) Mit 10,5 Jahren ist Ihr Sohn in einem guten Alter für eine Weckapparat Therapie, aber für den Erfolg dieser Therapie sind viele Faktoren gleichermaßen wichtig. Was für Ihren Sohn spricht, ist also: das Alter, die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr, die abendliche Blasenentleerung und die kindliche Motivation. Ganz wichtig ist aber auch ein ausreichendes Fassungsvermögen der Blase und die Blase sollte in Ihrer Arbeit möglichst ruhig und ausgeglichen sein - muss Ihr Sohn am Tag öfters ganz plötzlich auf die Toilette? Außerdem sollten Sie, als Helferin, Ihren Sohn nicht zur Toilette verbringen, sondern ihn richtig wachmachen - das ist eigentlich der schwierigste Part der Weckapparat Therapie; einen Tiefschläfer richtig wach zu bekommen - so dass er im wachen Zustand die Toilette aufsucht. Es hat sich als hilfreich erwiesen, die nächtliche Alarmsituation, abends - vor dem Einschlafen - noch einmal als Trockenübung durch zuspielen. Um zu überprüfen, ob Ihr Sohn wirklich wach ist, können Sie ein Codewort verabreden, das er Ihnen wiedergeben muss. Ihr Sohn MUSS bereit sein, sich wachmachen zulassen - das ist der Sinn und Zweck dieser Therapie; über den Zusammenhang: „ Alarm = nass = pipimachen“ wird das kindliche Gehirn so konditioniert, dass es mit der Zeit die nächtliche Blasenkontrolle alleine übernehmen kann; das funktioniert aber nur, wenn das betroffene Kind dies aus tiefster Überzeugung mitträgt. Ihrem Sohn muss klar sein, das Sie nur die Helferin sind, die Hauptarbeit liegt bei ihm. Sie sollten vielleicht doch noch einmal eine urotherapeutische Beratung bzw. Beurteilung in Ihrer Nähe in Anspruch nehmen, um die Blasenfunktion und Blasenkapazität, Ihres Sohnes beurteilen zu lassen. Wenn die Blase noch zu klein und unruhig ist, kann das den Erfolg einer Weckapparat Therapie sehr stark behindern. Unter folgendem Link finden Sie die Liste der in Deutschland tätigen Urotherapeuten : http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 15.07.2013