Hallo liebes Uro-Team,
meine kleine Tochter ist 3,5 J.. Seit April 2012 ist sie tagsüber trocken. Es gab nur sehr wenige Missgeschicke.
Seit der Adventszeit pullert sie aber fast jeden Tag - auch mehrfach - in die Hose. Sie ist selbst darüber traurig. Sie steht vorm Klo und es läuft schon das Pipi. Sie geht sozusagen schlichtweg zu spät und schafft es nicht mehr, sich die Hose runterzuziehen und sich auf die Toilette zu setzen.
Alle Versuche, sie regelmäßig zu erinnern, auf die Toilette zu gehen, sie zu ermahnen, besser auf ihre Blase zu hören und bei den ersten Anzeichen von Harndrang aufs Klo zu gehen... haben nicht richtig gewirkt.
Im Kiga rät man mir zur Gelassenheit - was ich ja auch gerne sein möchte, aber bei 4 vollgepullerten Hosen, Strumpfhosen und Schlüpfern am Tag und vor allem, wenn es passiert, obwohl ich 5 Minuten vorher gefragt habe, ob sie mal muss, da werde ich schon mal sauer. Ich mache keine Szene, aber ich moser dann schon, dass sie doch ein bisschen besser aufpassen soll. Sie ist dann meistens geknickt, manchmal verrät sie gar nicht, dass wieder ein Malheur passiert ist und sie zieht sich einfach um.
Organisch haben wir nichts testen lassen, im Kiga sagte man mir , sie sei insgesamt "angestrengt" und oft weinerlich (was ich bestätigen kann).
Einschneidende Änderungen gab es in der Familie nicht. sie ist unser Mittelkind, aber die Brüder sind 7 und 1,5 - also kein neues Baby, so dass man von Regression sprechen könnte.
Die Nachtwindel wegzulassen klappt im Übrigen auch nicht (wir haben es auf ihren Wunsch ein paar Mal -erfolglos- probiert). Aber lieber ne Windel als 2x die Nacht ein nasses Bett ;-)
Haben Sie Ideen, wie ich mein Mädchen unterstützen kann, wieder trocken zu sein?!
von
Sis
am 12.02.2013, 12:34
Antwort auf:
Plötzlich wieder einnässen
Hallo Sis
Na, sie haben doch ein tolles Töchterchen, dass sich selbstständig umzieht wenn das Höschen nass geworden ist. Davon träumen die Eltern älterer Kinder häufig :-)
Sie und die Betreuerinnen im Kindergarten werden wahrscheinlich dem Problem sehr nahe kommen mit ihren Vermutungen über Zusammenhänge zwischen " angestrengt, weinerlich sein" und dem vermehrten Einnässen.
Bei dem Erwerb einer bewußten Blasen- und Darmkontrolle handelt es sich um einen sehr komplexen Reifungsprozess, der in seiner Dauer genauso índividuell ist, wie Ihr Kind selbst und der sehr störanfällig ist und es braucht bei jedem Kind unterschiedlich lange bis das Zusammenspiel von Kopf - Blase wunschgemäß funktioniert; dies kann bis zur Vollendung des 60.Lebensmonats dauern. Dass ihre Tochter schon eine längere Phase so gut wie trocken war, bedeutet dass sie sich in diesem Prozess befindet.
Weshalb ihr Kind auch erschöpft ist - es kann dazu führen, dass andere Dinge sehr viel Kraft kosten und der Kopf zur Zeit nicht so gut auf ihre Blase aufpassen kann. Versuchen sie mit ihr gemeinsam herauszufinden, weshalb sie zur Zeit oft so weinerlich ist.
Kinder sind in ihrem Spiel aber oft auch so abgelenkt, dass der Kopf das Signal gar nicht oder zu spät wahrnimmt und sie es dann nicht mehr rechzeitig und trocken zur Toilette schaffen. Auf keinen Fall tun sie dies absichtlich und sind dann selber enttäuscht, dass die Hose nass ist.
Sie sollten sich keine Vorwürfe machen, dass sie angesichts der vielen nassen Wäsche nicht immer gelassen bleiben können :-).
Versuchen sie zu viel nasse Wäsche zu vermeiden, indem sie ihrer Tochter entweder wieder eine Windel anbieten oder Slipeinlagen/ Binden, dann muss sie nicht so angestrengt auf ihre Blase aufpassen, die einfach noch nicht so funktionieren will wie sie es sich wünscht.
In der Nacht ist es doch sehr schlau weiterhin eine Windel zu tragen. Solange es am Tag noch nicht klappt, kann es nachts auch noch nicht funktionieren.
Mit frdl. Grüßen
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 12.02.2013