Fernanda88
Hallo ihr lieben, ich versuche mal zu beschreiben wie ich mich momentan fühle. Vielleicht versteht mich ja jemand. Die ersten Monate habe ich sehr viel geweint , mir ging es körperlich und psychisch so schlecht. Und jetzt geht's mir zwar besser aber ich fühle einfach nichts. Ich kann mich nicht richtig freuen, bin auch nicht traurig. Hab so Angst, dass ich die kleine nicht Liebe bzw nicht genug so wie sie es verdient hat, wenn sie auf die Welt kommt. Diese Gedanken begleiten mich seit Wochen. Ich vermute dass es am Verhältnis zwischen mir uns dem Kindsvater liegt. Ich wünschte er wäre mehr für mich da und würde mich besser behandeln. Ich hab ihn seit Wochen nicht gesehen. Er meldet sich zwar Regelmäßig aber das reicht mir nicht. Mir fehlt das total in den Arm genommen zu werden. Er war auch nicht da als es mir so schlecht ging und im kh lag. Klar schaffe ich das alles alleine, aber ich hab mir das für die Zukunft nicht gewünscht. Er wirft mir vor, dass es meine Entscheidung war. Eigentlich kann ich keine Kinder bekommen, hab es 10 Jahre lang versucht. Wie kann man dann erwarten dass ich abtreibe?
Hallo Fernanda, Ich verstehe dich gut. Wenn man 10 Jahre versucht schwanger zu werden und es nicht klappt, man sich damit abgefunden hat das man keine Kinder bekommen kann und dann auf einmal schwanger ist, ist das schon viel für den Moment, das man verarbeiten muss. Hinsichtlich der Liebe zu deinem Kind musst du dir keine Sorgen machen. Man kann sich, wenn man noch kein Kind hat, nicht mal im Ansatz die Liebe vorstellen, die man für sein Kind empfindet, wenn es auf der Welt ist. Das was man sich vorstellt kommt, meines Erachtens nach, nicht mal im Ansatz an das ran, was man dann tatsächlich fühlt. Und das du jetzt auch einfach ein bisschen down bist weil der Vater sich so verhält, ist durchaus verständlich. Du hast 10 Jahre Zeit gehabt dir vorzustellen wie es sein wird/könnte und jetzt ist es einfach ganz anders und das muss man erst verkraften. Ich kann dir nur den gut gemeinten Rat geben, schau auf dich, tu was dir gut tut, denn geht's der Mama gut geht's auch dem Baby gut. Und auch wenn man es sich anders gewünscht hat du wirst es sicher auch alleine schaffen und wenn er das nicht verstehen kann, das du dieses Kind nicht abtreibst, dann, entschuldige dass ich das so gerade heraus sage, aber dann ist er einfach nur ein riesen Vollidiot
Hi ,danke für deine lieben Worte. Das ist nicht mein erstes Kind. Meine Tochter wird dieses Jahr 11. Die Geburt war sehr schwierig und es gab Komplikationen deshalb konnte ich Jahre lang keine Kinder bekommen. Jetzt fühlt es sich einfach anders an mit dem zweitem Kind und das macht mir große Angst. Die Bindung ist ganz anders. Ich versuche mich abzulenken und gehe viel spazieren und treffe mich mit Freunden. Meine Tochter hat sich schon immer ein Geschwisterchen gewünscht sie reut sich sehr und meine Freude hält sich in Grenzen. Ich hasse mich dafür. Alle um mich herum freuen sich ,nur ich nicht. Ich frage mich wieso ich das zulasse, dass ein Mensch der mich nicht schätzt eine Zeit die schön sein soll so kaputt macht.
Das du die Gefühle nicht so zulassen kannst wird einfach an dem Trauma liegen. Meine erste Geburt war auch schrecklich, in ca 3 Wochen hab ich die 2. Und je näher der Termin rückt umso nervöser werde ich und auch gereizter. Ich versuche mich auch abzulenken so gut es geht aber eine gewisse Unruhe bleibt. Wenn man mal eine schreckliche Geburt mitgemacht hat und das dann auch noch die erste und bis dato ja einzige war dann hinterlässt das Spuren und die äußern sich bei dir nun so. Jeder geht mit solchen Situationen anders um. Hast du eine hebamme mit der du darüber mal sprechen kannst? Meine hebamme ist spezialisiert auf Mütter mit traumatischen geburtserfahrungen. Und von dem Papa... vl hilft es dir wenn du erst mal Abstand zu ihm suchst. Das du ihm sagst das er dir so im moment nicht gut tut, du wirst dich melden falls es etwas gibt das er wissen sollte aber ansonsten wünscht du dir im moment einfach das er sich nicht meldet damit du für dich mit der situation umgehen kannst. Vl geht es dir damit besser ich würde es dir auf alle Fälle wünschen
Dass du beschreibst, dass du nicht glücklich bist, aber auch nicht so richtig traurig, sondern eher "leer", lässt bei mir die Warnglocken zum Thema Schwangerschaftsdepression läuten. Vielleicht lohnt es sich für dich, das mal zu recherchieren und zu gucken, ob das passt. Ich wünsch dir alles Gute!