Monatsforum September Mamis 2020

versuche mal einen geburtsbericht zu verfassen (sorry wird lang)

September Mamis
versuche mal einen geburtsbericht zu verfassen (sorry wird lang)

PoisonLady

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angefangen am Sonntag 27.09. wo ich ins kh zur Kontrolle wegen ET+6 gehen sollte, CTG war schonmal nicht so toll, Herztöne waren viel zu hoch, Baby enorm unter Stress, also danach zur Untersuchung, wo die Ärztin meinte, wegen meinem Alter (so alt bin ich aber gar nicht) der Herztöne, der ET Überschreitung und der beginnenden Plazentaverkalkung solle also MOntag eingeleitet werden. Ich wollte ja eigentlich keine Einleitung, war aber andererseits froh, bald diesen enormen Bauch loszusein. Montag Abend um 19.30 wurde mir ein Ballonkatheter gelegt, dies sei die sanfteste Einleitungsmethode erklärte man mir. Es sollte sie sich nach 8 bis 12 Stunden was tun, ich konnte vor Aufregung die ganze Nacht nicht schlafen, um 6 bin ich aufgestanden, hab mich fertig gemacht, aufs Frühstück gewartet. Um 7.30 wurde ich zum Kreißsaal abgeholt, bzw. ich wurde in ein Wehenzimmer verlegt, wo entschieden werden sollte wie es weitergeht, da der Katheter nichts bewirkt hat. Ich wurde über Cytotec aufgeklärt, was ich zunächst ablehnte, mir aber dann ans Herz gelegt wurde es zu versuchen, weil es wohl relativ schnell wirkt und das Mittel der Wahl wäre bei Einleitungen (keine Ahnung, meine letzte Einleitung ist fast 10 Jahre her und war mit Tropf). Der ganze Dienstag stand unter keinem guten Stern, es kamen nur leichte Wehen, ich wurde ungeduldig, dann kam eine schlechte Nachricht nach der anderen, Anruf der Schule von KInd 1, in der Klasse hat einer Corona, er muss nach hause, darf nicht Bus fahren (1 Stunde Fußweg), KInd am heulen, Mama in Sorge. Mein Mann hat keine Ahnung wo er anrufen muss, ich also unter beginnenden Wehen noch alle Stellen abtelefoniert. Naja, 14 Uhr Hebammenwechsel, die neue Hebi bemerkte das ich schon gut Wehen hatte und wir mal in den Kreißsaal gehen sollten. Gesagt, getan, auf einmal überkamen mich Wehen ohne Pausen, ich hab nur noch gefleht das es aufhört. Ich sollte die Position wechseln, konnte mich aber überhaupt nicht mehr bewegen vor Schmerz. Hab mich tausend mal entschuldigt das ich so rumjammer. Nach 2 Stunden war der kleine Mann dann da, mit 54 cm und stolzen 3950g und einem Dickschädel von 36,5 cm, der größte und schwerste von allen. Dann fing er plötzlich an zu schreien wie wild, ich hab angefangen zu zittern und die Hebamme musste eine Ärztin holen weil ich von oben bis unten blau war. Ergebnis war, ich habe 1 liter Blut verloren, zu viel um es normal zu nennen, ich bekam Medikamente die die Plazenta schneller rauswerfen sollten und dann noch etwas zur beruhigung. Dann bekam ich irgendwelche Tabletten in den Po, die die Nachwehen anregen sollten, die Gebärmutter sei auch nicht wie sie sein soll. Mir tat nur noch alles weh, statt später auf Station kam ich wieder ins Wehenzimmer, links der Tropf mit 2 Medikamenten, rechts 2 Stunden lang ein Blutdruckmessgerät, dass alle 10 Minuten misst. Fast unfähig den kleinen zu halten, der noch immer schrie. Ich habe nur noch geweint, geweint wie noch nie bei einer Geburt. Ständig drückten und machten die an mir rum, ich durfte nicht aufstehen, sollte Urin lassen und bekam ne Bettpfanne, da ging nichts rein, also wurde mir unter Schmerzen ein Einmalblasenkatheter gelegt, ich wieder am heulen. Man redete auf mich ein, ich soll mich beruhigen und bla und man will mir nichts böses. Ich wollte doch nur mein Baby bekommen und anschließend nach hause gehen, diesen ganzen Kampf wollte ich doch gar nicht. Am Mittwoch schrie mein Baby immer noch alle paar Stunden, die Schwestern haben ihm den Bauch massiert und mich immer wieder motiviert und getröstet. Donnerstag mittag durften wir endlich gehen, die U2 lasse ich beim Kinderarzt machen, länger hätte ich es da nicht mehr ausgehalten. Es ist zwar sehr turbulent hier zuhause und der kleine weint nachts sehr viel, aber da kommen wir schon irgendwie durch. sorry für den langen Text


Lotusblume84

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Herzlichen Glückwunsch nochmal. Tut mir leid für dich. Die krassen wehen, das Bluten und das schreiende Kind kann alles von cytotec kommen. Ich hatte das selbst bei der ersten Geburt, die war traumatisch. Auch wehen Sturm, hoher Blutverlust, Geburtsstillstand, krasse Verletzungen bis heute und ein traumatisiertes und schreiendes Kind über Monate. Alles Gute für dich und deine familie!


1Tammy1

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Das tut mir wirklich leid für dich, dass du so eine traumatisierende Erfahrung machen musstest! Ich hoffe sehr für dich, dass du es bald verarbeiten kannst und die Zeit mit deinem Kind genießen kannst!


Resi3105

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Antwort auf Beitrag von PoisonLady

Ach du Arme. Die schmerzen ohne Ende die du beschrieben hast, klingen nach dem wehensturm bei cytotec mitunter zu erwarten ist. Tut mir leid dass du das durchmachen musstest. Ich fand es bei dieser Geburt auch unangenehm die ganze Zeit mein Kind halten zu sollen während die Nachgeburt noch kommen muss, während ich genäht werden und immer noch solche schmerzen im Gebär Kanal hatte. Ich hätte sie lieber meinen Mann in die Arme gedrückt. Mensch und dass nachher nicht alles glatt ging tut mir total leid für dich. Aber ich glaube auch dass dir niemand was böses wollte und sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln vermischt haben dir zu helfen um womöglich noch schlimmeres zu Verhindern. Lebt euch in Ruhe Zuhause ein. Wünsche euch alles gute und drücke die Daumen dass der große kein Corona hat und alles glatt geht.