Monatsforum September Mamis 2014

Eine Reise ins Leben -Geburtsbericht ausm Maibus

September Mamis
Eine Reise ins Leben -Geburtsbericht ausm Maibus

KaleiDoskopia

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Stöber grad so die Foren durch und habe im Maiforum was tolles gefunden. Für mich wär das nix, aber Respekt an die Mama: Ich versuche mich mal am Geburtsbericht... "Also...vorweg, ich habe außer der Feststellung der Schwangerschaft in der 5.ssw keinen Frauenarzt mehr besucht. Die Begleitung übernahm meine Hebamme. Ich hatte Vertrauen in mich und mein wachsendes Kind. Allerdings wäre ich beim kleinsten Anzeichen eines Problems natürlich zum Arzt gegangen. Als bis zur 39. ssw das köpfchen noch nicht unten war, wurde mir schon etwas mulmig, da es die Hausgeburt nicht möglich gemacht hätte. Aber...nach einem blinden Alarm 5 Tage vor dem Geburtstermin, an dem ich 12 Stunden schön mit meiner Hebamme vertrödelt habe ohne ein Kind zu gebären...hatt ich dann nochmal Zeit, um in mich zu gehen und mich auf die Geburt vorzubereiten. Loslassen, Kraft tanken, schlafen...Hände auf den Bauch. Am 26.5. ging morgens der Schleimpropf ab, na gut...das heißt ja nix. Am 27.5. war der eigentliche ET und am frühen Nachmittag setzten leichte Wehen ein, regelmäßig aber aushaltbar. Zu Hause war alles vorbereitet, Der Liebste an der Seite, gute Musik, Kerzen im Haus, Babysachen alle beisammen, die Kinder trudelten alle aus Schule und Kita ein. Um 15.00 Uhr habe ich mir für mein Iphone eine WehenApp runtergeladen, die mein Mann dann fleißig bediente. Als er fand, dass der Wehenabstand "gefährlich" kurz ist, hat er heimlich die Hebamme angerufen. Ich wollte nicht das sie so zeitig da ist, ich war mir noch nicht ganz sicher ob es wirklich Geburtswehen sind. So verging die Zeit bis 18Uhr, ich bin umher gelaufen, wir haben noch Scherze gemacht, ich hab immer mal wieder tief durch atmen müssen. Dann gabs den Impuls bei mir, die Kinder doch langsam auf Geburt vorzubereiten. Sie durften samt Bettzeug zu unserer großen Pflegetochter ins Obergeschoss ziehen (wir haben ein großes altes Pfarrhaus und viele Pflegekinder), damit wir Ruhe haben und sie trotzdem in der Nähe sind. Punkt 18Uhr fuhr die Hebamme vor. Klarer Fall, sagte sie, Geburtswehen. Das dachte ich mir dann auch schon!!! Um 18.45 Uhr gings in die Wanne. Draußen noch ein Abendsonnenschein. Musik von Axel Prahl (Tatort Münster...wer ihn kennt!), die Hebi hat alles schön eingenebelt mit Ölen und Kerzen. Sie hat in einer Seelenruhe alles vorebereitet, Handtücher, Babysachen hingelegt, Trinken an die Wanne...es war eine ganz schöne Stimmung. Wir haben geredet in den Wehenpausen und gelacht, in den Wehen haben mein Mann und die Hebi sich ganz auf mich konzentriert ohne zu nerven. So ungefähr eine gute Stunde war das alles gut zu veratmen und absolut aushaltbar. Die Hebi hat mich machen lassen und sich völlig im Hintergrund gehalten. Mein Mann saß auf dem Boden neben der Wanne bei mir. Ich habe dann gemerkt, wie es anfing nach unten zu drücken...erst ganz sachte, dann immer deutlicher. Ich hab ja dieses Hypnobirthing gemacht und es ging wirklich gut mit der Atmung (Runteratmen, um dem Kind zu helfen in den Geburtskanal zu kommen) und den fast "tranceartigen" Momenten zwischen den Wehen, um Kraft zu behalten. Ganz ohne Pressen ging es aber nicht, dazu bin ich vielleicht nicht genug Hypno...naja. Kurz vor der Geburt platzte die Fruchtblase, was aber sehr sanft im Wasser war. Der Druck verstärkte sich auch nur minimal. Es bedarf 4 PressWehen...in denen die Hebi einfach auf dem Wannenrand saß und guckte, während ich fühlen sollte, wie der Kopf langsam kommt. Das war ein Gefühl...wahnsinnig. Da war ich so euphorisch, weil ich wußte, dass es gleich geschafft ist. Ich habe dann die Hände auf ihrem Köpfchen gelassen und mit jeder Presswehe kam sie ein Stück näher... 20.20Uhr...dann schwamm sie plötzlich vor mir...ein beherztes Zugreifen der Hebi, weil die Kleine die Nabelschnur einmal locker um den Hals und ums rechte Handgelenk hatte, dann konnte ich sie auf meine Brust nehmen. Ihr kennt das Gefühl ja alle, dieser erste magische Moment...wunderbar. Alles dran, der erste Schrei, bei uns dann der neugierige Blick zwischen die Beine...ein Mädchen!!! Sie hat gleich an der Brust geknuddelt und wir haben alle ein paar Tränchen der Rührung vergossen. Mein Mann hat die KInder geholt und alle konnten die kleine Schwester begrüßen. Es war eine Ruhe in diesem Bad, die großen staunenden Kinderaugen auf dieses kleine Wesen gerichtet. Meine große Pflegetochter durfte die auspulsierte Nabelschnur durchtrennen und zur Plazentageburt waren dann alle wieder verschwunden. Der Papa hat dann sein Töchterchen im Arm gehalten, während die Hebi mir beim Duschen und anziehen half. Dann haben wir alle auf der Couch gekuschelt und nebenher die kleine Maus vermessen und gewogen, angezogen und an die Brust gelegt. Während die Hebi die Papiere fertig machte, haben wir "jungen" Eltern ein Minigläschen Schampus genossen. Die Hebamme haben wir um 23Uhr nach Hause geschickt, sie hat gute und erfahrende Arbeit geleistet und wir sehen sie ja im Wochenbett. Wir haben dann bis nachts um 2Uhr mit der Kleinen gesessen und rumgewundert über die Schwangerschaft, die Geburt, was für ein wunderbares Glück ein gesundes Kind im Arm zu halten...all diese Dinge, die man so Im Glückstaumel macht. Wir haben 4 Tage am Namen gebastelt, konnten uns einfach nicht festlegen. Dann habe ich den Namen geträumt. Und nun heißt sie Arya, die Edle und Weise und Santana, die Heilige, da sie in unserem Pfarrhaus geboren ist und das für uns so passt. Ich bin wirklich dankbar für diese Geburt und erfreue mich an meinem tollen Mädchen. Die Geschwister (12,8 und 4) haben ihre Schwester liebevoll aufgenommen. Ich kann mich zu Hause gut entspannen, so gut es eben geht mit vielen Kindern. Für mich war es der richtige Weg an eine natürliche Schwangerschaft und Geburt zu glauben. Es gab nichts Gefährliches oder Beunruhigendes, mit dem Stöpsel ziehen waren auch die Geburtsspuren fort. Die Plazenta liegt gut verpackt im Kühli und kommt die Tage unter einen schönen Baum. Bis auf heftige Nachwehen (wohl üblich bei Mehrgebährenden) und Müdigkeit am morgen gehts mir relativ gut. Es war meine letzte Schwangerschaft. Ich bin nun 40 und habe 4 Kinder, bin glücklich so wie es ist. Und jetzt kuschel ich mich wieder an mein Baby und freu mich einfach über dieses kleine Wesen. Ich wünsche Euch mit Euren Kindern ganz viel Freude und jede Menge Kuschelzeit...die werden so schnell groß!!! Alles Liebe Tabea"


Wartender Mond

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Antwort auf Beitrag von KaleiDoskopia

Genau so hätte ich es mir immer gewünscht, aber war mir ja nie vergönnt ich wäre genau der Typ für diese Form von SS und Geburt, werde ich aber nicht mehr erleben dürfen und auch diese Geburt wird noch weiter von dem entfernt sein als das, was ich noch vor zwei Tagen gedacht hätte.