BW713
Hallo, bei mir wurde in der 27. SSW ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Ich wurde zum Diabetologen geschickt. Dort versuchte man zunächst mit einer Ernährungsumstellung, meine Werte zu normalisieren. Außerdem soll ich 7x täglich Blutzucker messen (jeweils vor und nach den Mahlzeiten sowie vor dem Schlafen). Die Ernährungsumstellung brachte nicht den erwünschten Effekt, woraufhin ich eine Insulintherapie beginnen musste (mittlerweile früh 7 Einheiten, mittags 3 und abends 2, jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten). Meine Werte sind besonders morgens (nüchtern und nach dem Frühstück) erhöht. Meine Ernährungsberaterin bemängelt bei jedem Kontrolltermin alle Werte, die über 7,0 mmol/l liegen. Damit macht sie mich ganz kirre. Habe auf einer Seite gelesen, dass ein Wert von 90 mg/dl (5,0 mmol/l) nüchtern bzw. von 140 mg/dl (7,8 mmol/l) eine Stunde nach dem Essen als Obergrenze angesehen wird. Ich selbst habe nüchtern einen Wert zwischen 4,7 und 6,0 mmol/l und komme glücklicherweise auf maximal 7,5 mmol/l eine Stunde nach dem Frühstück. Ist das trotzdem ein zu hoher Wert? Muss ich mir wirklich ernsthafte Sorgen um die Gesundheit meines Babys machen? Oder liegen die Werte morgens im Normbereich? Meine Ernährungsberaterin behauptet weiterhin, 7,0 mmol/l sei die Obergrenze für eine Stunde nach dem Essen. Liebe Grüße Bianca
Ich habe ja auch Gestationsdiabetes, festgestellt in der 20. SSW. Allerdings beschränkt es sich bislang darauf, dass ich morgens zu hohe Werte habe. Also nüchtern. Dafür bekomme ich ein BAsalinsulin, was ich abends spritzen muss. Die Werte lagen in der "Testphase" zwischen 95 und 105. Ich bin dann mit 4 Einheiten angefangen und stehe grade bei 41 Einheiten! Damit habe ich die Werte momentan im Griff... sie schwanken zwischen 82 und 95. Wobei ich das Insulin erhöhen muss, sobald der Nüchternwert über 90 liegt. Seit 2 Wochen liegt der Wert nun nahezu konstant unter 90. Ich musste nur 2x die Einheiten erhöhen. Ich hoffe, dass es so weiter geht! Eine Stunde nach den Mahlzeiten darf der Wert bei 140 liegen. Die Werte nach den Mahlzeiten soll ich ca. 1x die Woche kontrollieren, sie waren bislang immer normal. Deine Ernährungsberaterin scheint von der strengen Sorte zu sein... Ich habe ja auch eine Ernährungsberaterin an meiner Seite, die aber bislang alles recht locker sieht... sie war nur mit den Nüchternwerten nicht zufrieden, aber sie verfiel auch nicht in Panik. Sie hat mir erklärt, dass es ja kein Problem meiner Bauchspeicheldrüse sei, sondern dass die Schwangerschaftshormone gegen das Insulin arbeiten, was die Bauchspeicheldrüse ausschüttet. Dadurch kommt es zu den erhöhten BZ-Werten und deshalb braucht der Körper das Insulin von aussen zur Unterstützung. Deshalb kommt es auch immer mal wieder zu Schwankungen. Denn die SS-Hormone schwanken ja auch... so ist es nahezu unmöglich den Körper während der Schwangerschaft so einzustellen, dass die Werte konstant gut bleiben! Es gibt immer Phasen, wo die Werte wieder stark schwanken. Z.B. ist zwischen der 24. und 28. SSW so ein Zeitpunkt, danach stagniert der Wert meistens (was bei mir tatsächlich der Fall ist) und so ca. ab der 32. SSW kommt es oft nochmal zu Schwankungen! Zum Ende der SS normalisiert sich der Wert bei vielen wieder, was auch ein Zeichen für eine baldige GEburt sein soll. Und genau das haben mir die Ärzte im KH auch erklärt... anfangs war ich auch total verunsichert, alles war neu und man macht sich ja schnell Sorgen! Mittlerweile bin ich entspannter, nachdem ich mit mehreren Ärzten und HEbammen gesprochen habe, ist mir nur klar, dass GEstationsdiabetes zwar was ernstes ist, man aber trotzdem weiterleben muss und sich nicht zu sehr reinsteigern darf... denn dadurch werden die Werte auch nicht besser! lg, andrea
Das ist ja schonmal seeeeeehr beruhigend, zumal auch beim letzten FA-Termin alles okay war (Gewicht, Fruchtwassermenge, Durchblutung...), alles war zeitgerecht entwickelt. Ich werde mich mit den angeblich zu hohen Werten nach dem Frühstück jetzt also nicht verrückt machen. Die Ernährung hatte ich ja umgestellt bekommen (keine süßen Sachen, keine Weißmehlprodukte, kein Obst, keine Milch, keine angedickten Soßen, nur Vollkornnudeln oder Wildreis, Vollkornbrot). Aber ich habe es mal gewagt, ein bisschen davon abzuweichen, zum Beispiel esse ich hin und wieder normale Nudeln, sogar mit Sauce Hollandaise (sonst erstickt man ja an der Trockenheit), und ich habe gemerkt, dass die Werte dabei nach dem Essen niedriger sind, als wenn ich Vollkornnudeln esse. Und besonders bei fettigem Essen (Hähnchenschenkel oder Wurstsalat...) liegen die Werte nur unwesentlich höher, teilweise sogar unter denen von vor dem Essen. Was mir jetzt Sorgen macht, ist, dass ich nicht weiter zugenommen habe seit der Umstellung. Ich will nicht, dass mein Kind dann unterversorgt ist. Meine Diabetologin meinte, ich solle auf gar keinen Fall hungern, aber sie meinte auch, dass ich früh mit einer Scheibe Vollkornbrot auskommen müsste. Das geht nicht, meiner Meinung nach. Ich hab dann schon nach einer Stunde wieder Hunger. Ich denke auch, dass Gestationsdiabetes ernst zu nehmen ist, aber ich finde, in meinem Fall, und womöglich auch noch in einigen anderen Fällen, werden die BZ-Werte überbewertet. LG Bianca
Das mit dem Gewicht ist kein Problem, in meiner ersten SS hatte ich anfangs über drei Kilo abgenommen und die bis Ende der SS wieder zugenommen, hatte also bei Geburt mein Startgewicht wieder, und meine Kleine ist gesund auf die Welt gekommen und putzmunter =)
Ich musste in der letzten SS auch abends spritzen wg. zu hoher Nüchternwerte morgens, diesmal sind die Werte Gottseidank unter Kontrolle, und ich sündige auch!!! Wird bei dir das Baby auch gemessen? ich muss immer den Bauchumfang messen lassen, denn damit kann eher erkannt werden, ob mein Kleiner versucht, Insulin mitzuproduzieren und dadurch zu groß udn schwer, aber unreif wird. Das ist ja das Risiko fürs Baby. Vollkorn ist besser, da der Wert da insgesamt nicht so stark ansteigt und länger auf einem Niveau bleibt, was die Insulinproduktion nicht so stark reizt. Bei mir waren auch nicht alle Sachen gleich, da konnte ich eher ein Stück Kuchen essen als ne Schüssel Cornflakes, da hatte ich immer sehr hohe Werte.
Dass du momentan nicht zunimmst, liegt an der Ernährungsumstellung! Was die Essmengen angeht, hat mir die Ernährungsberaterin keine Vorschriften gemacht... ich soll nach Möglichkeit 3x am Tag essen (klappt meistens nicht, ich esse meist nachmittags was zwischendurch) und dann immer satt. Wobei ich die Sättigung nicht unbedingt mit Brot, Nudeln und Co. herbeiführen soll, sondern eher mit Gemüse und Fleisch. Da meine Werte aber generell im Normbereich liegen, esse ich relativ normal... wir grillen und essen Salat dazu, kochen Braten mit Gemüse und Kartoffeln... genauso gibts aber auch mal Pfannkuchen oder Spaghetti Bolognese. Eintopf ist hier ebenfalls recht beliebt. Aber ich achte drauf, dass ich nicht allzu viel von den KH-haltigen Lebensmitteln esse. Ich esse aber auch Obst und hier und da mal was süßes. Die Ernährungsberaterin ist auch einverstanden damit und sagt immer nur "weitermachen... auf die Ernährung achten und die Werte im Auge behalten". lg, andrea
Ich wäre froh, wenn meine Beraterin auch mal sagen würde: "Weitermachen...". Aber nein, ich muss jedesmal Rechenschaft ablegen, wenn die Werte erhöht sind (eben wie gesagt ab 7,0), muss sagen, was ich gegessen habe. Ich kann doch nichts dafür, dass meine Werte trotz dieser eingeschränkten Ernährung und trotz Insulin immer noch nicht in Ordnung sind. Am meisten vermisse ich McDonald's :-P