Monatsforum September Mamis 2011

Meine Gedanken zu NF-Messung und FU

September Mamis
Meine Gedanken zu NF-Messung und FU

tina04

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Da wir ja jetzt mitten in der Zeit der anstehenden oder gelaufenen Ersttrimesterscreenings sind, und das ja doch ein Thema ist das viele Fragen, Gedanken, Ängste und Verunsicherungen mit sich bringt, dachte ich, ich schreibe mal unsere Erlebnisse und meine Gedanken dazu auf. Entscheiden und leben mit seinen Entscheidungen muss dann natürlich jeder selbst (und seine Familie). Das soll auch nicht als der Weisheit letzter Schluss gelten, aber vielleicht findet jemand was hilfreiches oder ermutigendes oder hinterfragendes oder sonstwas dabei. Als ich mit unserem 4ten Kind schwanger war, ich war zu dem Zeitpunkt 31 Jahre alt, bin ich ganz normal zum ersten größeren US. Ich war in der 11 SSW und guter Dinge. Da stellt meine FÄ eine auffällige Nackenfalte im ganz normalen US fest (und sie hat nicht das allerneueste Gerät). 4,2mm. Sie hat mich dann erstmal aufgeklärt dass das ein Hinweis auf eine Chromosomenanomalie sein kann, und hat uns an ein Pränatalzentrum verwiesen um das genauer abzuklären. Und damit ist man drinn in der "Maschinerie". Wir für uns haben beschlossen das wir untersuchen lassen was gefahrlos für das Kind möglich ist. Bei weiteren Auffälligkeiten zum beispiel einem Herzfehler wäre ich in eine andere Klinik zur Geburt gegangen, als ich das eigentlich tun wollte und solche Überlegungen stehen ja dann im Raum. Beim Genetiker dann ausführlichster US, Nackenfalte auffällig, 4,2mm. Nasenbein erst gar nicht zu finden, dann doch aber zu klein. Plexuszysten im Gehirn, Oberschenkelknochen zu kurz. Herz unauffällig (danke wenigstens das). Risiko auf Trisomie 21 1:14 Risiko auf Trisomie 13+18 1:30 Eine FU wurde dringenst angeraten. Und wenn man sich da nicht vorher schon mal Gedanken gemacht hat kommt man an diesem Punkt in einen Strudel und wird überrollt von dem was da auf einen einstürmt. Mit dringenst angeraten ist nicht gemeint dass das mal gesagt wird sondern wirklich :haben sie sich das gut überlegt. Die Schwangerschaft ist noch lang, meinen sie sie kommen damit klar. Meinen Sie sie kommen im Fall des Falles mit einem behinderten Kind klar. Kommen sie dann nicht und werfen uns vor wir hätten sie nicht deutlich gewarnt... Nein wir wollten keine FU. Warum nicht.? Ich wünschte mir wirklich kein behindertes Kind, ich habe keine Kontakte zu Behinderten und da doch große Hemmungen, aber. Wenn ich bereit bin ein Kind zu bekommen ist das für mich nichts mit Umtauschrecht. Ein Kind ist ein Geschenk, ein ganzer Mensch, mir anvertraut. Auf mich angewiesen. Würde ich mit meinen bereits geborenen Kindern zu einer Untersuchung gehen die zu 1-4% die Gefahr birgt dass das Kind stirbt?? Nur um etwas zu erfahren was sich ein paar Monate später eh zeigen wird. Nur um meine Unsicherheit bestätigt oder nicht bestätigt zu wissen ? Würde ich nie machen. Warum also dann bei diesem ungeborenen Kind. Weil ich es noch nicht kenne, sein Gesicht nie gesehen habe ? Wie ist es sollte eines unserer geborenen Kinder krank werden, Pflege brauchen, oder ich, oder mein Mann? Dann würden wir Wege finden damit zu leben. Gehört dieses ungeborene Kind nicht auch schon zu dieser Familie und wir werden dann Wege finden ? Wir haben beschlossen das wir erst das Gesicht unseres Sohnes sehen wollten, und nicht als erstes einen Diagnose über ihn. Die Schwangerschaft verlief medizinisch weiter unkompliziert, psychisch war es nicht immer unbeschwert, aber besser als ich befürchtet hatte. Ich wurde allergisch auf die Frage: "Na was wirds denn, oh wieder ein Junge, naja hauptsache Gesund"...... und wenn nicht, hat er die Hauptsache dann verpasst ?? Samuel wurde gesund geboren. Ich höre heute noch wie die Hebamme sagt "der sieht gut aus". Und ich bin darüber sehr froh und dankbar. So das waren meine Gedanken damals, wie sie es auch heute noch sind. Ich denke eine FU macht wenn überhaupt nur Sinn wenn im Fall dass das Kind behindert ist dieses auch abtreiben würde. Und mit dieser Entscheidung muss jeder leben können, so oder so. Aber ich finde es wichtig sich vor der ganzen Diagnostiksache Gedanken gemacht zu haben. Die überlegung "ich lasse die NF messen weil ich Sicherheit haben will" alleine kann eben auch nach hinten losgehen. Und dann sollte man wissen wo man steht, denn dann wird die Welt plötzlich etwas wackelig und Ratgeber gibt es in alle Richtungen. So damit ist meine Geschichte erzählt und ich werde sie nicht mehr bei allen beiträgen rund ums sreening schreiben. Ich wünsche uns allen eine unbeschwerte Schwangerschaft und gesunde Kinder. Und wem das nicht vergönnt ist dem wünsche ich einen festen Stand und Glauben an Wege die sich finden werden. lg Tina


Niedersachsenmama

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Antwort auf Beitrag von tina04

die mich sehr zum Nachdenken anregt. Du hast Recht wenn du sagst es gibt kein Umtauschrecht und sicher hat jeder einzelne damit zu kämpfen wenn er eine solche Diagnose bekommt. ich werd die Messung auch machen lassen, aber nur weil ich wissen will ob es überhaupt ein Risiko gibt. Ich kämpfe die letzten Wochen so sehr um meine Schwangerschaft das ich sie sicherlich nicht freiwillig beenden werde. Danke nochmal und die auch weiterhin eine schöne Kugelzeit! LG Coco