Monatsforum September Mamis 2008

Thema Mutter und Job, @seestern und wer möchte

September Mamis
Thema Mutter und Job, @seestern und wer möchte

Kuscheling

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Verzeih mir, dass ich hier nachfrage: Du schreibst, deine Beweggründe nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen waren (unter anderen): - die Kinder werden selbständig und selbstbewusst Wenn sie in eine KITA gehen? Glaubst du, dass Kinder die lange oder noch länger (wie der Sami) nicht in die KITA gehen, weniger selbständig und selbstbewusst sind? oder meintest du das eher auf die erfolgreiche Mutter bezogen? und - mein Mann hat auch gerne eine Frau auf Augenhöhe, die nicht abhängig von ihm ist und ihre eigenen Erfolge feiern kann Bedeutet dass, das du/man/frau Erfolgserlebnisse nur im Beruf haben kann? Oder wiegen diese (vielleicht nur in deiner ganz persönlichen Situation) schwerer als die anderen? Ist eine Frau mit ihrem Mann nicht auf Augenhöhe, weil sie nicht arbeiten geht? Oder weil sie von ihm abhängig ist? (=Verständnisfrage) Falls das erste zutrifft: dann sind wir beide ja auch nicht auf einer Augenhöhe??? (oder haben wir vielleicht doch nur verschiedene Blickwinkel?) Ich gebe zu, es hat mich anfangs ein wenig getroffen, da ich es ja so ganz gegenteilig mache wie du. Ich will dich nicht ärgern oder angreifen, ich fände es einfach sehr interessant, sich darüber noch etwas auszutauschen, vielleicht hast du (und andere ja Lust). Manchmal beneide ich dich ein wenig um das Glück, einen Beruf/ eine Arbeitsstelle zu haben, mit der du dich identifizieren kannst. Vielleicht klappt das bei mir ja auch noch irgendwann... LG


seestern1978

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Ich wußte, dass ich das nicht einfach so ins Forum setzen kann, ohne dass ein Kommentar zurückkommt Es war auch sehr provokativ formuliert, aber eigentlich gar nicht meine Absicht, damit andere zu verletzen. Es beschreibt einfach nur unsere persönliche Situation, die meines Mannes und mir. 1.) Kinder die sich von ganz klein auf in der Kita zwischen älteren Kindern behaupten müssen, sind meistens schneller selbstständig und manchmal auch selbstbewußt. Ich sehe wie Piet alleine losgeht und Erwachsene was fragt, ohne dass ich darum gebeten habe, während "Zuhause Kinder" nicht so schnell auf die Idee kämen und eher die Mutter das erledigt. Piet geht zu den Arzthelferinnen und fragt: "Sind wir jetzt endlich dran?". Er ging mal bei McDondalds zum Personal und hat gesagt: "Mir ist was runtergefallen, hast Du einen Besen". Beim Friseur: "Bist Du auch eine Mama, wieviele Kinder hast Du etc.". Sicherlich kann dieser Vorsprung von den Kindern aufgeholt werden, sobald diese in den Kiga gehen oder in die Schule. Und dann....ist es ja auch noch Typsache, ob es ein verschlossenes oder offenes Kind ist, aber Piet MUSS offen sein, sonst ginge er unter. 1.) MEIN MANN braucht eine Frau, die ungefähr so schlau ist wie er, ob sie nun arbeitet oder nicht, ansonsten hätte er Respektsprobleme oder würde anfangen sie zu verarschen. Schwer zu beschreiben. Für meinen Mann wäre ich nicht auf Augenhöhe, wenn ich nicht arbeiten würde, weil er dann alles Finanzielle bestimmen würde, weil es SEIN Geld wäre und ich abhängig von ihm wäre. Wir beide Du und ich sind auf Augenhöhe, weil Du musst ja nicht den Ansprüchen meines Mannes gerecht werden und ich denke wir haben eine gleiche Wellenlänge. Du verstehst meine Witze, ich Deine, gleicher Schulabschluss etc. 2.) ICH kann mich meistens nur mit beruflichem Erfolg krönen, denn Hobbies etc. habe ich derzeit kaum und mit meinem Aussehen, bin ich momentan auch nur bedingt zufrieden. Neuerdings kann ich mich auch noch an Kocherfolgen erfreuen, denn das konnte ich vorher auch nicht (gar nicht). Du braucht Dich nicht getroffen fühlen, denn ich habe nur für meine Lebenssituation geantwortet und respektiere eigentlich fast jede andere Möglichkeit. Ich beneide Menschen, die mit ihrem Geld auskommen können, auch wenn es weniger ist. Ich habe nicht gelernt zu sparen und würde mich haushoch verschulden. Außerdem beneide ich manchmal die Frauen, die nicht zur Arbeit rennen, sondern im Kiga schon ihr Sportoutfit anhaben, weil sie gleich zum Pilates gehen. Viel wichtiger als alles andere finde ich, dass sich Frau und Mann mit ihrer Situation wohl fühlen und die Kinder liebevoll und behütet aufwachsen und alle gesund sind, denn darauf kommt es an. Gruss Katrin (Telefonieren, wäre einfacher gewesen, aber jetzt muss ich mit dem Hund raus).


Kuscheling

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Getroffen war ich von den Umkehrschlüssen und ich bin froh, dass ich nachgefragt habe (auf die Idee, dass es provokant formuliert war, bin ich gar nicht gekommen). Mit den Einschränkungen, die du jetzt machst, fühle ich keine Herabsetzung mehr, denn was du bei den Augustmamis beschrieben hast, hätte bedeutet a) dass der Sami gar nicht selbständig und selbstbewusst sein oder werden kann und b) dass ich meinem Mann, deinem Mann oder dir nicht gleichwürdig wäre, weil ich nicht arbeiten gehe Es ist gut, dass nun beides relativiert ist. Bei deiner Antwort jetzt sind natürlich wieder einige Dinge dabei, über die ich Lust hätte, mich auszutauschen - wie unsere verschiedenen Auffassungen von Selbstbewusstsein und Selbständigkeit, warum Erfolge, welcher Art auch immer, fürs Selbstwertgefühl wichtig sind, ob das gut ist und so sein muss, und warum heute immer alles schneller, (besser, erster) sein muss - aber dazu fehlt mir leider im Moment die Zeit Ich bin mir übrigens sicher, würden jemand unsere beiden Kinder in einer neutralen Situation beobachten würde (also auf dem Spielplatz beispielsweise) sagen könnte, welches Kind das Kindergartenkind ist. LG


Mitglied inaktiv

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Puh, schwieriges Thema. Ich bin zur Zeit hin- und hergerissen, was ich tun soll. Dazu aber gleich mehr, erstmal zu Deinen Fragen, Maja. Ich versuch's diplomatisch, weil ich weiß, dass wir da unterschiedliche Ansichten haben . Angegriffen soll sich aber bitte niemand hier fühlen. 1) Ich stimme Katrin im ersten Punkt insofern zu, dass Kinder in Kita/Kiga hin und wieder über sich hinauswachsen MÜSSEN, um nicht unterzugehen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein ungemein. Niederlagen müssen weggesteckt werden, auch daran wachsen sie. Wo im privaten Umfeld Mama in Reichweite ist und im Zweifel die Kartoffeln aus dem Feuer holt, müssen sie selbst ran (denn die Erzieherin ist garantiert objektiver als die Mama). Das ist sicher manchmal schwierig, bringt sie aber ungemein voran. Ich weiß nicht, in welcher Art und Weise sich Eure Treffen mit anderen Kindern gestalten. Wie regelmäßig das ist, welche Altersgruppe vertreten ist. Ich finde gerade die tägliche Auseinandersetzung (neutral gemeint) mit jüngeren, älteren und gleichaltrigen Kindern enorm wichtig. So verfestigen sich Verhaltensweisen, lernen sie Kompromisse einzugehen und stärken sie ihre soziale Kompetenz im Allgemeinen. Das können in meinen Augen gemeinsame Spielenachmittage mit einem oder zwei anderen Kindern, Krabbelgruppen & Co. einfach nicht leisten. Allerdings denke ich, dass z.B. Piets Verhalten, das Katrin beschreibt, tatsächlich eher auf seinen Charakter zurückzuführen ist. Ich habe hier beide Extreme: Die eine ging mit 2J4M in den Kindergarten, die andere mit 3J. Die eine ist bis heute schüchtern, zurückhaltend und "brav", die andere extrem extrovertiert und bisweilen frech und grenzüberschreitend. Ich denke, das hat zumindest in unserem Fall nichts mit dem Kindergarteneintrittsalter zu tun. Sie sind eben verschieden, grundverschieden. Klara geht auf fremde Menschen zu und fragt ihnen ein Loch in den Bauch (gerade geschehen beim Tierarzt - das ganze Wartezimmer lag vor Lachen auf dem Boden). Lotte hat nichts dergleichen gemacht. Sie hat nur geschaut... 2) Augenhöhe, wie definiert man Augenhöhe? Ich fang mal anders an. Ich bin vor knapp 2 Jahren wieder arbeiten gegangen, weil mir zuhause die Decke auf den Kopf fiel. Ich musste mich mal wieder ernsthaft mit Erwachsenen unterhalten, die mit Kindern erstmal nichts am Hut hatten. Und ich stellte fest: Es gibt ein Leben neben den Kindern! Das Finanzielle war nicht das Problem, aber natürlich ist mein Verdienst ein "nice-to-have". Mein Mann würde unser aller Leben ohne mit der Wimper zu zucken auch alleine finanzieren. Aber so trägt er nicht alleine die Verantwortung und wir haben zusätzlich einen kleinen Puffer. Mein Mann hat mir von Anfang an klar gesagt, dass er sich nicht mehr in den Haushalt einbringen wird als vorher (könnte er auch gar nicht) und ich sehen müsste, wie ich beides unter einen Hut kriege. Nun, bislang läuft es ganz gut. Hin und wieder wird es zum Stressfaktor, aber ich wollte es ja so. Und in der Bilanz tut die Arbeit mir gut. Ich bin allerdings schon der Meinung, dass mein Mann meine Arbeit im Büro mehr wertschätzt als die Arbeit hier zu Hause. Und das, obwohl ich "nur" 15h/Woche arbeite und wesentlich mehr Zeit mit dem Haushalt verbringe. Warum das so ist, weiß ich nicht genau. Er empfindet eben die Arbeit zuhause als stressfreier, weil man sich seiner Meinung nach die Zeit frei einteilen kann und nicht durch Kunden(termine) fremdgesteuert ist. Nun gut, ich konnte ihn noch nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich möchte mich eigentlich nicht über meine Kinder definieren. Sie sind eigenständige Menschen, denen ich lediglich beim Großwerden helfe. Ihre Erfolge sollen nicht zwingend meine sein. In der Arbeit ist das anders. Da sind meine Erfolge meine Erfolge. Und meine Misserfolge eben meine Misserfolge. Es tut gut, zu sehen, was man (noch) leisten kann. Auch wenn, zumindest bei mir, die Leistungsfähigkeit anders geworden ist. Nicht schlechter, nicht besser, aber anders. Nun zu meinem Zwiespalt, in dem ich mich befinde: Einerseits tut mir meine Arbeit gut, ich mag sie und die Kollegen - alles bestens. Andererseits komme ich hier zu nichts mehr für mich selbst. Ich pendle zwischen Arbeit, Terminen für die Kinder, Haushalt, Einkaufen und der Pflege meines Vaters. Dazu kommt die Ferienfrage ab nächstem Jahr, wenn Lotte in die Schule geht. Wie sollen wir 13 Wochen Ferien abdecken? Unser Hort und unsere Kernzeitbetreuung sind eine Katastrophe... Also spiele ich mit dem Gedanken zu kündigen. Einige sagen, ich wäre wahnsinnig. Andere können das nachvollziehen. Ich weiß noch nicht, was ich machen werde. Darf ich egoistisch sein und mir Zeit für mich freischaufeln? Bleibe ich dennoch auf der Strecke, weil mir die Bestätigung durch die Arbeit fehlt? Wie wird sich die Sicht meines Mannes auf meine Alltagsleistung verändern? Ich glaube nicht, dass es ein Falsch oder Richtig gibt. Vermutlich gibt es noch nicht mal den goldenen Mittelweg, sondern nur das, was man selbst in der jeweiligen Situation für gut hält. LG Andrea


Kuscheling

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Ich fühle mich nicht angegriffen, im Gegenteil bringt mir der Austausch, die Auseinandersetzung mit der anderen Ansicht unendlich viel und ich bin dankbar dafür, dass du dir die Zeit nimmst sie mitzuteilen. Ich will auch gar nicht mit ganz vielen "abers" und "wenns" alles vom Tisch wischen, denn grundsätzlich gebe ich dir Recht. Zu 1) Wenn ich deine Aussage abändern darf in "Man muss Kindern die Möglichkeit geben, hin und wieder über sich hinaus zu wachsen und Niederlagen zu erleben und zu verarbeiten. Daran wachsen sie, das stärkt ihr Selbstwertgefühl ungemein. Wenn Eltern das schwer fällt (und das tut es nach meinem Eindruck oft), ist es diesbezüglich von Vorteil, wenn das Kind in eine KiTa geht." dann unterschreibe ich. Wenn es dich interessiert: Wir waren bisher einmal pro Woche zur "Krabbelgruppe - mit Kindern ungefähr in Samis Alter, zweimal im Monat zum Elterntreff/Stillgruppe mit Kindern von 0-4, zwei bis drei Mal pro Woche lange auf dem Spielplatz. Die Nachbarstöchter kommen gefühlt jeden zweiten Tag, die sind 6 und 9. Wenn wir von unserem Urlaub bei meinem Vati zurückkommen, werden wir Turnen (im Verein) und Tanzen (im Mütterzentrum) ausprobieren. Zur Krabbelgruppe gehen wir dann nicht mehr (weil alle älteren Kinder in den Kindergarten wechseln, dafür einmal pro Woche ins Mütterzentrum und zum Winterspielplatz der Kirchengemeinde, mit Kindern von 2-12. Die Nachbarskinder kommen natürlich auch weiterhin. Ich empfinde das als ausreichend. Zu 2) Jetzt lassen mich meine Kinder nicht mehr schreiben - ich mach später - morgen - irgendwann weiter... LG


Kuscheling

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So, ist irgendwann geworden Zu deinem zweiten Punkt: Ganz eindeutig finde ich: JA! Du darfst. Du musst ja eigentlich auch niemanden um Erlaubnis bitten. So wie es sich liest, bist du arbeiten gegangen, nicht weil du musstest, sondern um etwas für dich zu tun. Da war vor zwei Jahren der Job, eine gute Lösung, heute scheint die nicht mehr richtig zu passen. Du musst das finden, was dir gut tut und falls du den Job nicht mehr als "Zeit für mich" empfindest (dann das war er wohl ursprünglich) und diese dir wichtig ist, solltest du nach neuen Lösungen suchen. Vielleicht hilft es dir bei der Entscheidungsfindung, sich damit auseinander zu setzen, warum du angst hast, dir könnte Bestätigung fehlen und was dein Mann an dir abgesehen von Arbeit- und Alltagsleistung wertschätzt. Ich vermute/ hoffe, dass es da ganz viele leistungsunabhängige Dinge gibt, an denen sich nichts ändern wird, wenn du nicht mehr arbeiten gehst. Wenn du jemanden liebst, dann ist das doch unabhängig von (s)einer Leistung - denke Mal in Richtung deines Vaters... Wie soll ich es sagen: ich kann gut mit Kindern, das war schon immer so und die haben da auch irgendwie ein Gespür dafür und ist mir im Laufe der Zeit das eine oder andere sehr, sehr ans Herz gewachsen. Nun eigene zu haben, macht mich sehr glücklich und erfüllt mich mit großer Zufriedenheit. Mit meiner Mutterrolle kann ich mich definitiv mehr identifizieren als mit einer Rolle als Arbeitnehmerin oder mit meinem Beruf. So BIN ich Mutter, Sozialpädagogin bin ich nicht, dass habe ich studiert und xyz-Beraterin war ich nicht, sondern habe als das gearbeitet. Dennoch definiere ich mich nicht über meine Kinder. Auch ich möchte das nicht. Ich denke allerdings, dass hat weniger mit dem Job zu tun. Wie oft lese ich "ich bin so stolz auf mein Kind" oder "ich bin so stolz darauf, was es kann/ geleistet hat", das ist unabhängig vom Jobstaus der Mutter (und bei mir nicht so). Wenn ich mich irgendwo vorstellen müsste, würde ich nichts über unsere Kinder erzählen - apropos: mein Mann hat ja die selben - sind wir beide dann gleich? (und gleich noch Mal apropos: Käme ein Vater (selbst ein daheimbleibender) auf die Idee, sich über die Kinder zu definieren?). Außerdem war ich ja auch schon vor Samis Geburt 34 Jahre Maja und das nicht ohne Persönlichkeit... Ich merke gerade, es ist wohl ein gesellschaftliches Phänomen/ Problem: In der Leistungsgesellschaft bist du nur jemand, wenn du etwas leistest - leistest du nichts, dann bist du nicht(s) und hast keine Persönlichkeit?! Meine Mama leidet übrigens sehr darunter, dass sie erst lange Zeit nicht leisten durfte und nun nicht mehr kann - DAS zumindest wird mir nicht passieren. LG Maja PS: Ich wünsche dir viele positive Denkanstöße und eine Entscheidung, die sich mit dem Herzen gut anfühlt. Vielleicht traust du dich, deinen Mann zu fragen?


silke21

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hallo, ich glaube nicht, das kinder dadurch, dass sie in eine kita gehen selbstbewusster werden. stella ist durchschnittlich selbstbewusst obwohl sie bereits seit über 2 jahren in die kita geht. meinem mann ist herzlich egal ob ich arbeiten gehe oder nicht, er würde auch mit weniger geld auskommen. auf augenhöhe hat zumindest bei uns nichts mit dem verdienst zu tun. ich halte mich nicht für dumm, habe aber z.b. kein abi (habe es auch nie vermisst). ich denke nicht, dass mein mann schlauer ist als ich, nur weil er abi hat. ich erhalte durchaus bestätigung durch meine arbeit, da ich aber gar keine zeit mehr für mich hatte habe ich von 13 stunden (auf 4 vormittage verteilt) auf 10 stunden (auf 3 vormittage verteilt) reduziert. das gefällt mir nun besser. trotzdem ich nur ein paar stunden arbeite empfinde ich es oft als stressig da ich meistens unausgeschlafen bin. sobald sich die schlaferei hier einfacher gestaltet würde ich gerne 20 stunden arbeiten gehen. evtl. ein bißchen am thema vorbei, aber egal. lg silke


Kuscheling

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Antwort auf Beitrag von silke21

Vielleicht ein ein bißchen am Thema vorbei, aber sehr erfrischend und wegen Schlafmangels entschuldigt und um so mehr geschätzt. LG Maja


Mitglied inaktiv

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Hallo Mädels, ich möchte auch meine Meinung mal kundtun. Ich bin der Meinung, dass ein 3 Jähriges Kind in die Kita gehört. Klar gibt es da Ausnahmen, wo ich auch Verständnis für habe. Aber wenn ein Kind ganz normal entwickelt ist, wozu sollte man ihm das verwehren? Man könnte es ja zumindest mal versuchen, vielleicht hätte der Sami ja viel Spaß dort. Vermutlich hast du deine Gründe dafür, dass er zu Hause bleibt, aber wenn das keine berechtigte Gründe wären dann hätte ich das Gefühl meinem Kind etwas vorzuenthalten. Ich denke, dass ein Kind sich in der Kita einfach anders entfalten kann. Zu Hause hat das Kind immer Aufmerksamkeit, wenn es danach verlangt. Dort ist es eines von vielen Kindern und muss das Zusammenleben lernen. Ich kann wirklich nur positives von unserer Erfahrung berichten. Arda ist auch ein sehr selbstbewußtes, fröhliches Kind. Ich habe leider keinen Vergleich,wie es andersrum wäre, aber ich denke die Entwicklung wäre nicht in dem Ausmaß. Ich war selbst nur ein Jahr in der Kita und muss sagen, dass ich ein sehr sehr schüchternes Mädchen war. Ich habe mich selber dafür gehasst, weil ich mich nicht rechtfertigen konnte und so unterging. Auch in der Schule hat sich das bemerkbar gemacht. Ich musste immer mehr tun als andere damit ich etwas auffalle. Das war verdammt anstrengend und hat sich bis zum Abi gezogen. Du sagst, dass dein Kind ja Kontakt zu anderen Kindern hat. Aber ich denke, dass die Anwesenheit der Mutter eine entscheidende Rolle dabei spielt. Vielleicht solltest du dich fragen, ob du loslassen kannst? Wenn auch nur für einige Stunden. Für mich war das eine Art Eigentherapie. Du weißt, dass wir einen sehr schwierigen Start hatten und viele Stolpersteine zum Anfang. Das alles hat dazu geführt, dass ich meinen Kleinen nicht loslassen konnte, noch nicht einmal nachts. Das Problem lag aber bei mir und nicht an meinem Kind. Meinem Kind hat es nichts ausgemacht, alleine in seinem Zimmer zu schlafen, aber mir. Meinem Kind hat es nichts ausgemacht bei Oma zu schlafen, aber mir. Das gleiche auch mit der Kita. Ich sagte mir einfach, ich muss lernen loszulassen, damit er sich auch anders entwickeln kann. Ich hatte das Gefühl, meine 24 std. Anwesenheit hindert ihn an seinem "Erblühen". Auf das Thema Augenhöhe gehe ich gar nicht ein. Ich denke, dass die Berufstätigkeit nur einem selbst die Zufriedenheit gibt. Das widerum überträgt sich dann auf die Partnerschaft. Wenn ich das Gefühl habe, mit Job bin ich erfüllter, dann bin doch glücklich und das merkt mein Mann doch auch. Und das Privatleben ist doch dann viel entspannter. Ok, ich habe eine Zusatzbelastung, aber ich wollte es ja nicht anders. Mein Mann hat mir nach einem Jahr Elternzeit mir aufs Herz gelegt, ich solle doch früher arbeiten gehen, dann wäre ich auch ausgeglichener. Und er hatte wirklich Recht. Es ist natürlich erst einmal das Finanzielle, aber nicht nur, selbst wenn mein Mann viel mehr Geld verdienen würde, würde ich nicht zu Hause bleiben. Außerdem lebe ich entspannter, wenn ich nicht jeden Euro 2 mal umdrehen muss und mir was gönnen kann. (Was eindeutig auch zu meiner Entspanntheit beiträgt) Es ist schön, auch mal was anderes zu sein als nur Ehefrau und Mutter. Die Arbeit und der Verdienst spielt in erster Linie auch keine Rolle. Ich habe auch während der Elternzeit viel ehrenamtlich gearbeitet. Und es tat mir gut. Die Erfüllung mit der Familie ist eine andere als die man im Beruf hat. Und wenn der Job noch einen Spaß macht, dann ist es doch perfekt. Ist in meinem Fall zwar nicht so, aber mache mir da auch nicht so einen Kopf drüber. Als Mutter denkt man da anders und nimmt nicht mehr alles so Ernst im Beruf wie vorher. Ich arbeite 25 std. die Woche und es ist gut so. Vielleicht kürze ich irgendwann mal einen Tag auf 20 std./Woche, aber noch geht es gut. Bei mir ist es auch so, dass wenn ich die ganze Zeit zu Hause wäre komme ich nicht in die Pötte. Ich bin dann antriebslos, weiss nicht mit der Zeit anzufangen und schaffe am Ende viel weniger als was ich mir vorgenommen habe. So habe ich wenig Zeit, schaffe aber erstaunlich viel. Arbeiten, Kind Kita bringen und abholen, dann haben wir noch Nachmittagsveranstaltung (Tanzen, Turnen, Spielplatz), Kochen, aufräumen, abwaschen, Wäsche waschen, sortieren usw. Konnte mich jetzt auch wieder dem Lesen widmen. Alles schaffe ich an einem Tag. Manchmal ist es mir zuviel, dann lasse ich es eben liegen und wir gehen draussen essen. Mein Mann ist zum Glück auch mit dem Abend-Studium fertig, so dass er abends auch immer zu Hause ist und auch viel helfen kann. Ich brauchte auch diese Zeit, bevor wir mit der Planung des 2.Kindes beginnen konnten. Ich musste erst meine innere Ruhe finden. lg Zara


Kuscheling

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Liebe Zara, Du hast ganz viele Sachen geschrieben, dich ich gut nachvollziehen kann und euer Weg scheint für euch der richtige gewesen zu sein. Ist er es deshalb für alle Kinder? Ich bin mit knapp zwei Jahren in die Kinderkrippe gekommen und habe noch heute große Probleme mit dem Selbstbewusstsein/ Selbstwertgefühl. Ich vermute, wenn überhaupt, gibt es nur einen indirekten Zusammenhang. Wäre Kindergarten so wichtig dafür, dass sich ein Kind normal entwickelt, dann gebe es doch eine Kindergartenpflicht? Klar gibt es Ausnahmen, wo Kinder im Kindergarten besser aufgehoben sind, als zu Hause, aber mit Sicherheit gehört der Sami nicht zu denen. Die Frage, die du als Denkanstöße formulierst, kann ich im Prinzip umdrehen: Wenn ein Kind normal entwickelt ist, wozu sollte es in den Kindergarten gehen? Dass ich dem Sami Aufmerksamkeit schenken kann, wenn er diese braucht, finde ich sehr wichtig, gerade für die Entwicklung seines Selbstwertgefühles. Dass es dort nicht so ist/ sein kann, ist für mich ein Grund, der gegen Kindergarten spricht. Zusammenleben muss Sami auch zu Hause lernen. Hier sind inzwischen vier Menschen, die alle eigene Bedürfnisse und Wünsche haben. In den meisten Kindergärten muss viel von den Erwachsenen vorgegeben werden (weil anders eine Gruppe von so vielen, so kleinen Kindern nicht funktioniert und auch die Sicherheit/ Gesundheit nicht gefährden darf), so dass die Kinder dort nicht nur dass Zusammenleben lernen (man könnte diskutieren, ob sie das überhaupt tun), sondern auch, sich unterzuordnen, sich anzupassen und zu "hören". Auch das ist für mich ein Kontra. Dass ich dem Sami etwas verwehre oder vorenthalte, empfinde ich nicht so. Er hat auch ohne Kindergarten (genauso) viel Spass. Auch er ist ein sehr selbstbewusstes, fröhliches Kind. Ich habe natürlich auch keinen Vergleich, ich vermute allerdings, dass er mit Kindergarten in der Entwicklung "weiter" wäre. Darin sehe ich aber keinen Vorteil, noch nicht einmal etwas Positives. Er hat doch Zeit. Wenn die Kinder in die Schule kommen, wo das Zusammenleben funktionieren muss, wird er auch keinen Rückstand aufholen müssen. Denn dann werden die Karten für alle neu gemischt. Die Situation ist für alle Kinder neu und eine Herausforderung und ob die Kinder sie meistern, hängt meiner Meinung nach nicht vom Kindergartenbesuch ab. Ich habe zwei Freundinnen/ Bekannte deren Söhne große Schwierigkeiten in der Schule hatten und beide waren vorher von klein auf in der KiTa. Dass ich nicht loslassen kann, ist wirklich nicht das Problem. Damit habe ich mich lange auseinandergesetzt, auch wir hatten ja einen schwierigen Start und ich große Verlustängste. Ich kann loslassen. Ich traue dem Sami viel zu und - nach dem, was ich tagtäglich beobachten kann - oft mehr als andere Mütter. Ich halte mich sehr zurück, immer bemüht, das kleine Pflänzchen nicht am Wachsen zu hindern und in dem Bewusstsein, dass auch der Wind und der Regen wichtig sind, damit es prächtige Blüten bekommt. LG Maja PS: Das erste Zimmer, welches hier fertig eingerichtet war, war das Kinderzimmer, damit der Sami die Möglichkeit hat, dort allein zu schlafen, wenn er das will. Hin und wieder tut er das auch. noch ein PS: Ich bin keine Glucke!