Monatsforum September Mamis 2008

auch wenn`s nervt- nochmal trotz, ich brauche hilfe

September Mamis
auch wenn`s nervt- nochmal trotz, ich brauche hilfe

silke21

Beitrag melden

diesen text habe ich auch in rund ums kleinkind gesetzt, evtl. könnt ihr mir ja noch einen rat geben: hallo, meine tochter ist 26 monate alt und war bisher "pflegeleicht", aber seit 2 wochen kann ich sie nicht mehr erreichen. sie trotzt und ich bin hilflos. ich wußte 2 jahrelang meistens was ich zu tun hatte, wie ich sie zum "mitarbeiten" beim anziehen und anderen dingen bewegen konnte. aber nun weiß ich einfach nicht weiter, beim kleinsten anlass fängt sie an zu weinen (schreien ist eher der richtige ausdruck). ich kann nicht mehr, wenn ich hier schreibe könnte ich schon losheulen. wie mache ich es richtig? meine gedanken sind so durcheinander ich schaffe es noch nichtmal bei dr. posth einen text zu lesen. am schlimmsten ist es abends ich schaffe es nur unter mühe sie "bettfertig" zu machen. ich brauche bestimmt eine stunde dafür und es geht nur unter gutem zureden und unter viel weinerei. irgendwie frage ich mich manchmal ob sie mich nun kontrolliert. sie versucht auch zur zeit den mittagsschlaf zu umgehen. hier bin ich nun auch nicht konsequent und sage du musst nun schlafen, dadurch ist sie abnds oft total übermüdet, eigentlich schon ab 16.00 uhr. und dann geht gar nichts mehr. aber ich kann sie ja nciht zum mittags schlafen zwingen, oder? müsste ich nun dochmal "mehr durchgreifen" ? gebe ich zu oft nach? ich habe zur zeit gefühlte 1000 mal am tag ein heulendes kleinkind vor mir stehen, und ich versuche dann durch kompromisse zu beruhigen und frage mich die ganze zeit ob das was ich tue richtig ist. kann mir irgendwer helfen? danke und lg silke


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

Hallo Silke, ich kann Dir leider keinen Rat geben, ich kann Dir nur sagen, dass es hier fast genauso ist. Ob Dir das hilft, weiß ich nicht... Klara war nun im Gegensatz zu Stella nie "pflegeleicht", im Vergleich zu ihrer Schwester war sie eher "schwierig". Aber das war ok. Sie hatte es schließlich etwas schwerer, ihren Platz innerhalb der Familie zu finden und zu verteidigen. Was hier aber in den letzten Wochen vor sich ging (und teilweise noch geht), war extrem. Wutausbrüche aus der besten Laune heraus, Kräftemessen bis zum Gehtnichtmehr (es können mir noch so viele Leute sagen, dass Zweijährige nicht ihre Grenzen austesten, ich bin da anderer Meinung), sie kommt abends bis zu 10 Mal wieder aus dem Bett, schläft nachmittags nur noch, wenn ich mich dazulege undundund... Würde ich beim Mittagsschlaf ihrem Bedürfnis, mich dabei zu haben, nicht nachgeben, würde sie auch nicht schlafen und spätestens um 17 Uhr einknicken. Das würde übelste Laune bis 19 Uhr bedeuten, Tränen ohne Ende und noch mehr Wutausbrüche. Das geht nun auch nicht, deshalb der Kompromiss mit dem Mithinlegen. Bei den Wutausbrüchen lässt sie körperliche Nähe nicht zu, d.h. Trösten fällt erstmal aus. Ich lasse sie sich austoben, dann kommt sie und will auf den Arm, was sie dann natürlich auch darf. Beim Schlafengehen bin ich konsequent: nachmittags aus den genannten Gründen und abends, weil es unmöglich ist, dass sie (wie gestern beispielsweise) erst um 22:30 (!) Uhr einschläft. Heute morgen hat sie dann bis 8:15 Uhr tief und fest geschlafen, ein Ding der Unmöglichkeit, wenn ich unter der Woche arbeiten muss. Selbstverständlich bleiben Tränen da nicht aus, aber ich zeige ihr immer, dass wir sie lieb haben, dass sie nicht alleine ist, etc. Kompromisse gehe ich ein, wenn ich einen Sinn darin sehe. Ich lasse sie z.B. das Buch aussuchen, das ich vorlese, die Große steckt in dem Fall zum Glück freiwillig zurück. Ich lasse sie aber nicht grundsätzlich bestimmen, was hier passiert. Als wir mit unserer Großen ähnliche Probleme hatten, waren wir u.a. auch bei einer Kinderpsychologin, weil ich genauso unsicher war wie Du. Sie legte mir nahe, eine Strategie zu verfolgen, hinter der ich stehen kann. Sie meinte, die Kinder würden spüren, wenn die Mütter/Eltern unsicher wären und es läge in ihrer Natur, das "auszunutzen" und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Das klingt jetzt negativer als es tatsächlich ist. Das Kind habe beispielsweise nicht zu entscheiden, wer es ins Bett bringt. Wenn der Papa das aus welchem Grund auch immer macht, dann macht es der Papa - und wenn nach Kinderwillen 1000 Mal die Mama diejenige sein soll, welche... Und ja, auch das ist unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll: Wenn ich mehr als ein Kind habe, das versorgt/ins Bett gebracht/gefüttert/was auch immer werden will, dann muss ich Aufgaben abgeben/verteilen. Und so wechsle ich mich wann immer es geht mit meinem Mann ab (was oft nicht der Fall ist, weil er viel unterwegs ist). Anfänglich sind die Kinder davon nicht immer begeistert, aber das legt sich meist zugunsten der Freude, den Papa mal für sich zu haben. Ich kann Dir nicht raten, das genauso zu handhaben. Erstens ist jedes Kind anders, zweitens weiß ich nicht, ob Du hinter einer solchen Vorgehensweise stehst. Ich weiß nur, dass es in UNSEREM Fall das richtige war. Langsam können wir übrigens die Früchte dieser schwierigen Phase ernten: Klara spielt viel friedlicher mit ihrer Schwester, sie hat einen noch größeren Wortschatz, ihre Sozialkompetenz steigt ungemein und vieles mehr... Es ist eine Zerreißprobe für Deine Nerven, das ist klar. Aber es wird irgendwann wieder besser und einfacher werden. Alles Gute für Euch, Andrea


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe leider keinen Rat, aber muss jetzt mal schreiben, dass es bei uns auch so ist. Nicht in den Kindersitz, nicht hier essen, da essen, nicht das trinken, nicht das anziehen, nicht Zähneputzen etc. Es gibt auch mal liebe Phasen, aber er testet alles aus und es muss alles nach seiner Nase tanzen. Ich glaube ein bißchen konsequent bleiben und Ruhe bewahren könnte helfen, aber manchmal ist es einfach nicht möglich.... Gruss Katrin


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

Dann versuch ich's auch mal, immerhin bin ich ja nun schon in der zweiten Runde! ;) Also erstmal: Das ist der ganz normale Beginn der sehr, sehr wichtigen Trotzphase. Mira hat auch vor ein paar Wochen angefagen, je müder, desto doller. Der Große ist zum Glück schon durch! ;) (okay, fast...) Ich reagiere auf verschiedene Situationen verschieden. Zum Beispiel: 1) Aushalten und konsequent bleiben. Gilt für Situationen wie: Anschnallen im Auto, eincremen der Neurodermitis-Stellen. 2) Ablenken - wenn der Anfall sich noch nicht ganz hochgeschaukelt hat, z.B. beim Wickeln. Dafür eignen sich Sonnenbrillen, Haarspangen oder andere "Mama-Gegenstände". 3) In den Arm nehmen, beruhigen, Verständnis zeigen, nach Kompromissen suchen - in allen Fällen, in denen Kompromisse möglich und sinnvoll ist. Zum Beispiel: Wahl der Schuhe, Jacke, Klamotten... 4) Austrotzen lassen - wenn es sich ganz hochgeschaukelt hat und nichts mehr hilft, setze ich mich daneben und lasse sie schreien, bis sie wieder in der Lage ist, sich verbal mitzuteilen. Dann finden wir in der Regel eine Lösung. Soweit fällt es mir spontan ein, aber vermutlich habe ich noch mehr Muster, die mir nur grad nicht einfallen. Das eigentlich Wichtige ist, dass Dir bewusst ist, dass das eine ganz wichtige Phase ist. Die Kleinen lernen gerade, dass nicht die ganze Welt nur um sie herum existiert, sondern andere Leute auch andere Bedürfnisse haben, die sich mit den eigenen überschneiden. Sie lernen die Bedeutung von Frust kennen, und müssen ausprobieren, wie sie damit umgehen können - was ja schon für Erwachsene nicht leicht ist! Auch solltest Du Dir immer sagen, dass das nichts persönliches gegen Dich ist! Ich weiß ja, dass solche Trotzanfälle oft echt schwer auszuhalten sind und es macht es sicher nicht besser, zu wissen, dass die jetzt erstmal nicht mehr weggehen... Jedenfalls denke ich, dass Kinder in dieser Phase eine ausgeglichene Mischung an Grenzen und Mitbestimmung brauchen, um einerseits zu lernen, dass es Punkte gibt, die einfach nicht überschritten werden können (siehe Anschnallen), andererseits aber auch die Wertschätzung erleben, dass sie mit ihrer Meinung auch ernst genommen werden und Dinge verändern können (die orangene Jacke anziehen statt die pinke...). Ich wünshce Dir ganz viel Geduld! Du packst das schon!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Silke, eigentlich hat Bubbles es sehr schön zusammen gefasst, aber einige Punkte möchte ich gerne hinzufügen. Ich denke, und ich bin mir da sehr sicher, dass du du nicht alleine bist, die gerade diese Trotzphase durchmacht. Vielleicht ist dein Problem, dass du dir einfach zuviel Gedanken machst darüber oder Angst hast was falsch zu machen. Auch wenn es nicht einfach ist, versuch doch mal bitte weniger darüber nachzudenken. Sehe es einfach so, dass es was ganz natürliches ist und deine Tochter einfach da durch muss, so wie wir es vermutlich auch getan haben, auch wenn die Älteren gerne mal behaupten, dass die Kinder damals alle brav waren. Bei uns ist es gerade auch kein Zuckerschlecken, aber ich schaffe mir Momente, wo ich versuche etwas Luft zu holen, abzuschalten. Du reflektierst deine Gefühle automatisch auf deine Tochter über. Versuch doch mal beim nächsten Trotzen an irgendetwas anderes zu denken. So mache ich es nämlich. Denn wenn mein Sohn trotzt (und das macht er sehr oft) dann will er nicht umarmt werden oder darüber reden. Es hilft in den meisten Fällen nichts. Ich lasse ihn dann damit alleine, weil ich eh nichts tun kann, aber ich sage ihm, dass er jederzeit zu mir kommen kann. Wenn er sich beruhigt hat, dann geht plötzlich alles wieder. Dann nehme ich ihn wieder in den Arm und versuche mit ihm dann darüber zu reden, dass er nicht schreien braucht, er mir das auch sagen kann etc. Bei manchen Sachen muss man sich halt Zeit nehmen. Es geht nicht anders. Da dauert es halt mit dem Trotzen doppelt so lang wie vorher. Es gibt Sachen, da muss man konsequent bleiben und das Schreien halt in Kauf nehmen. Wenn ich z.B. Arda wickeln möchte, dann gibt es immer Theater. Meist mache ich es so wie Bubbles, ablenken mit z.B. Nasentropfen (Er liebt die Flasche und bekommt es nur beim Wickeln). Ich habe aber auch beobachten können, dass mein Mann ganz anders an die Sache ran geht, bei ihm gibt es so gut wie nie einen Trotzanfall. Alles ist mit ihm unproblematischer. Er geht auch ganz anders an die Sache ran. Während wir Mütter soviel Sachen haben, die uns durch den Kopf gehen oder Sachen, die erledigt werden müssen und das Kind noch verpflegen müssen, schaffen es die Männer mit Kind auch Kind zu sein. Die schalten komplett ab, benehmen sich auch wie Kinder und können sich auch viel besser verstehen. Das glaube ich zumindestens bei meinem Mann. Er bringt den Kleinen viel schneller zum lachen oder zum ablenken als ich. Was anderes fällt mir aber nicht mehr ein. Versuch bitte es etwas lockerer zu sehen und zweifel auf keinen Fall an dir selber. Wünsche euch noch alles Gute! lg Zara


Kuscheling

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

Vielleicht findest du am Abend doch eine ruhige Minute um den Langtext (3. Teil) von Dr. Posth zu lesen. Vielleicht hilft dir auch das: http://www.familylab.de/files/Artikel_PDFs/familylab-Artikel/Trotzstrategie.pdf und wenn du das magst, "Dein kompetentes Kind" von Jesper Juul zum Weiterlesen. Vielleicht kannst du es anders betrachten: (aus Tao Te King für Eltern) "Nenne schwierige Dinge "schwierig", und einfache Dinge "einfach", ohne das eine zu vermeiden und nach dem anderen zu streben. So lernen Kinder selbstbewusst zu sein. Nenne Resultate "Resultate", ohne das eine als Erfolg und das andere als Misserfolg zu werten. So lernen deine Kinder, ohne Angst zu leben." Versuche, die eigene Hilflosigkeit nicht als "schlecht" zu empfinden. Du musst ihr vielleicht gar nicht helfen, sondern sie nur begleiten. Bleibe authentisch und sage/ zeige ihr, dass du in gewissen Situationen nur ihr Verhalten ablehnst, sie aber nicht. Ich glaube du weist, das sie nicht "lieb" ist, wenn sie nicht trotzt, und nicht "böse", wenn sie trotzt. Es ist schwer auszuhalten, das eigene Kind "unglücklich" zu sehen. LG Maja


silke21

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

danke, wie immer lasst ihr mich nicht im stich. eure antworten haben mir sehr geholfen, zum einen tut es gut zu wissen, dass nicht nur ich mich manchmal hilflos fühle, zum anderen helfen mir eure erfahrungen weiter. ich liebe sie natürlich genauso wenn sie trozt und ich weiß auch, dass sie das nicht macht um mich zu ärgern. ich habe gestern wieder angefangen konsequenter zu sein und habe ihr weinen "ertragen", nicht ohne ihr mein mitgefühl zu versichern und nicht ohne den versuch ihr nähe zu geben. irgendwie merkt sie wohl, das ich mich nun nicht mehr verunsichern lasse (zumindest rein äusserlich). es klappt besser. um die abende und nächte erträglicher zu machen "zwinge" ich sie zur gemeinsamen mittagsruhe bei der sie meistens einschläft. ob das alles richtig ist weiß ich auch nicht, aber es fühlt sich ok an und macht den tag sehr viel leichter. nochmal lieben dank!! lg silke


silke21

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

teil 3 dr. posth, hat mir leider gar nicht geholfen. ich kann leider z.b. gar nicht vorhersehen, was der trotzauslöser ist, also kann ich solche situationen auch nicht vorher entschärfen. stella trotzt auch nicht weil sie etwas selber machen möchte, weil sie eh alles selber machen darf, wenn sie möchte und es nicht lebensgefährlich ist. also deshalb hat sie bisher noch nicht getrotzt. entweder bin ich zu blöde für diesen text oder er stella verhält sich anders als andere kinder.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von silke21

Ich schaffe es momentan ja immer sehr wenig zu euch,aber auch ich kenne diese Phase von Leon zu gut. Daher Kopf hoch. Wie ich gelesen habe haben dir die Mädels (sag ich nun mal ganz salopp) ja etwas helfen können *freu. Halte durch,es kommt auch wieder anders. Lieben Gruß Kessy