Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte vor knapp 8 Wochen eine wirklich schöne Geburt und da man doch häufig eher schlimme Geschichten zu lesen und hören bekommt (so ging es mir in der Schwangerschaft) möchte ich gerne meine Erfahrung teilen um hoffentlich ein paar Bald-Mamis positiv zu stimmen. Falls irgendjemand diesen langen Bericht liest. Er soll zeigen dass es wirklich die fast schmerzfreie Geburt gibt. Ich dachte auch immer jaja die verschönigen in ihren Berichten. Aber durch Selbstmotivation, einer positiven Einstellung und wenn man sich z.B. Immer wieder sagt: Mein Körper kann das oder ich bin stark. Dann ist es wirklich möglich!!! Freut euch auf eure Geburt es ist etwas so besonderes und lasst euch keine Angst machen. Der Frauenkörper ist genau wenn nicht fast nur dafür gemacht! :) nun mein Bericht: Bei mir haben die ersten Wehen Mittwochs angefangen und Sonntag war mein Baby da. Also Mittwochs (ET+ 1) ging mein Schleimpropf ab und ich hatte immer wieder jedoch sehr unregelmäßig leichte Wehen. Mal alle 20 min dann wieder stundenlang nichts. Beim Frauenarzt war der Mumu jedoch noch zu sodass ich die Hoffnung auf einen Geburtsbeginn wieder aufgab, nach Hause ging und weiter wartete. Die Nacht und den Donnerstag hatte ich immer noch die unregelmäßigen Wehen bei denen ich nicht wirklich sagen konnte ob es überhaupt richtige Wehen waren. Verunsichert ging ich am Freitag deshalb ins Krankenhaus und dort hieß es aber wieder weiter warten, Mumu noch zu. Dann Samstag um 07:30 wachte ich auf weil ich ausgelaufen bin. Ich war unsicher ob es nun wirklich die Fruchtblase war oder nicht, hatte ja immer noch nicht wirklich wehen. Außerdem wollte ich nicht schon wieder ohne Grund in die Klinik fahren, letztendlich entschied ich mich aber doch dazu und so fuhren mein Mann und ich ins Krankenhaus. Nach kurzem Test war klar die Fruchtblase ist geplatzt und ich würde im Krankenhaus bleiben. Ich bekam mein Zimmer und dort ging es dann weiter mit warten. Die Wehen kamen wie die Tage davor mal alle 20 min dann wieder nicht dann auch mal alle 10 min aber unter die 10 min hab ich es nicht geschafft. Die Wehen waren vielleicht so schmerzhaft wie wenn man sich den Fuß anhaut und das dann eben etwas länger zieht. Ich konnte noch lachen. Spazieren und stehen hat nicht viel geholfen sodass mich um 18:00 eine ältere Hebamme in die Wanne gesetzt hat mit der Aussage: Sie bekommen nun einen Zugang und entweder die Wehen kommen nun Nach dem Baden oder gehen weg dann können Sie wenigstens schlafen und morgen um 06:00 wird eingeleitet. Nach dieser Aussage war ich erst mal ziemlich am Boden. Ich war müde und traurig und weinte in der Wanne, da ich mir so sehr eine spontane Geburt gewünscht hatte und auch Angst vor der Einleitung hatte. Nach 40 min holte mich die Hebamme wieder raus und es ging zurück aufs Zimmer. Nun spürte ich deutlich stärker Wehen und auch öfter aber das CTG schrieb keine einzige. Gott sei Dank war dann Schichtwechsel und eine neue Hebamme stellte sich vor. Ich erzählte ihr den Verlauf und sie machte mir sofort Mut, meinte wir bekommen das Baby noch heute Nacht und gab mir Globolis um die Wehen an zu kurbeln. Um 22 Uhr fragte mich die Hebamme dann ob ich mal in den Kreissaal mit kommen wollen würde, ich jedoch wieder raus müsste sollte eine andere Frau ihr Kind bekommen. Ich war so froh endlich aus dem Zimmer zu können und im Kreissaal die Möglichkeit zu haben mich besser fest zu halten. Denn die Wehen kamen nun stärker und regelmäßig alle 3 min. Aber auch diese Wehen waren auszuhalten, klar hat es gezogen und ich musste veratmen und auch zum Lachen war mir in diesen Minuten nicht aber zwischen den Wehen konnte ich mich ausruhen, schlief sogar immer wieder kurz ein da ich so müde war. Da um 23:00 der Mumu erst bei 2 cm war schickte ich meinen sehr müden Mann aufs Zimmer zum schlafen. Die Hebamme gab mir nun ein Zäpfchen für den Mumu und um 01:00 ca. war nach langem arbeiten der Mumu endlich bei 6 cm. Ich war wie neu aufgeladen und voll motiviert weiter zu arbeiten, dass ich von da an nur noch stand und ging. Die Hebamme holte meinen Mann wieder und dieser half mir mit einer Wärmflasche durch die Wehen. Auch jetzt taten sie zwar weh aber alles noch vollkommen auszuhalten. Keine unmenschlichen Schmerzen!! Erst um 01:30 kamen plötzlich zwei Wehen die wirklich weh taten und ich dachte oh nein wenn es so weiter geht schaffe ich es nicht ohne PDA. Ich frage woran ich Presswehen erkennen würde und in der Sekunde spürte ich sie. Die Presswehen waren vollkommen anders es war eine Erleichterung und das Gefühl war: Ich muuuussss drücken. Und mein ganzer Körper drückte. Ich spürte richtig wie das Baby nach unten rutschte. Kurz schwierig war, das Drücken zu unterlassen da der Mumu noch nicht vollständig auf war, ich habe es auch nicht geschafft, aber nach der zweiten Presswehen war er dann sowieso offen sodass ich loslegen durfte. Mein Mann saß auf der Kante vom Kreisbett, zwischen seinen Beinen war der Gebärhocker auf dem ich saß und mich zum ausruhen bei ihm anlehnen konnte. Zum pressen bin ich vom Hocker runter gerutscht mein Mann hat mich unter den Achseln gehalten und ich habe in der Hocke gedrückt. Weh hat das alles nicht wirklich getan. Es war enorm anstrengend und vor lauter Müdigkeit habe ich immer wieder gesagt ich schaff es nicht. Doch als ich plötzlich gegen kurz vor 03:00 das Brennen gespürt habe wusste ich der Kopf kommt jetzt, nicht aufgeben und ich habe mein kleines Wunder voll raus geschoben. Keine Einleitung nicht mal eine Antibiose die um 03:00 fällig gewesen wäre um das Kind vor Infektionen zu schützen. Hoffe der Bericht macht Mut :)
Um noch mehr Mut zu machen, sei gesagt, dass der weibliche Körper keineswegs nur zum Kinderkriegen gemacht wurde - wir sind keine Gebärmaschinen. Nicht jedes Becken ist optimal für jeden Kinderkopf. Du suggerierst, dass Frauen, die Schmerzen bei der Geburt hatten, nur zu wenig motiviert oder nicht stark genug waren: dem ist keineswegs so. Und diejenigen, die vielleicht im Notfall geendet sind, haben es ebensowenig nicht „nicht geschafft“. Würde ich vor der Geburt stehen und eine natürliche Entbindung anstreben, würde mir dieser Bericht keinen Mut machen, sondern mich unter Druck setzen. Trotzdem freue ich mich für Dich, dass Du die Zeit mit Deinem kleinen Sonnenschein so schön starten konntest und alles nach Deinen Wünschen verlaufen ist.
Stimme meiner Vorrednerin da in vielen Punkten zu!
Ich selbst bin auch supermotiviert in die Geburt gegangen und finde auch, dass das erstmal die erste Herangehensweise sein sollte.
Zumindest mit Mut und Zuversicht an die Sache ranzugehen kann bei so einem Ereignis, das ja nunmal unausweichlich ist, nicht verkehrt sein.
Der Rest zeigt sich dann anhand der Umstände...
Ich freue mich auch für dich, dass es so super lief und wünsche dir jetzt schon mal alles Gute mit deiner Familie.
Was mich aber bisschen wundert ist, dass du einen positiven Geburtsbericht in einem Forum postest, dessen Mamis ja alle schon September/Oktober/spätestens Anfang November entbunden haben (sollten?!).
Da hilft der Bericht jetzt auch nicht mehr viel
Ich muss meinen Vorschreiberinnen da auch recht geben. Genauso war meine Einstellung vor der ersten Geburt. Die Schmerzen waren dann aber viel heftiger, als ich mir vorgestellt habe und ich war maßlos überfordert. Hinterher habe ich mich wie eine Versagerin gefühlt, weil ich im Vorfeld dachte, dass wenn ich nur alles richtig mache, bekomme ich das locker über die Bühne und atme einfach alles weg. Es ist schön, dass du die Geburt so erleben konntest, aber da hast du einfach auch Glück gehabt. Jeder empfindet Wehen anders und bei mir gingen sie von der Taille bis in die Knie und da ist es dann nicht mal eben mit der richtigen Atmung und Einstellung getan.