Mitglied inaktiv
Ich hatte heute morgen das Thema "Raus aus der Schreifalle" und bin echt erschüttert wie lange manche mit Kindern diskutieren. Hatten Fallbeispiele im Haushalt (Tisch decken, aufräumen) oder auch draussen (Gefahrsituationen). Einige wenige hatten den gleichen Standpunkt: Ich bin der Erwachsene, also müsst ihr reagieren wenn ich was sage (um es salopp auszudrücken) Andere wiederum: Naja wenn das Kind nicht mag, dann muss es auch nicht. Klar, vieles ist Situationsbedingt aber wie seht ihr das so? Ich erwarte jetzt nicht, saß ein Kind auf der Stelle tut was ich sage, aber es muss zumindest reagieren und im Straßenverkehr an die Regeln halten, die vorher abgesprochen werden (bei mir zb. Nicht an der Straße rennen, aufmerksam sein und bei Möglichkeit auf dem Gehweg ziemlich am Rand laufen und nicht am Bordstein)
Paul ist ja mein erstes Kind, also weiss ich nicht genau wie ich das dann wirklich selber umsetze, aber ich finde gerade wenn es um Sicherheit geht, wird nicht diskutiert. Auch in punkto anziehen im Winter, ein Beispiel, eine Freundin von mir hat im Februar als es minus zehn Grad draussen hatte, mit ihrer 1,5 Jahre alten Tochter ständig diskutiert, dass sie bitte die Handschuhe anlassen soll. Und was soll ich sagen, die kleine hat die Diskussion gewonnen, indem sie die Handschuhe ständig ausgezogen hat und dann haben wir den Spaziergang abgekürzt weil die Finger von Rosalie schon ganz rot waren. Aber tut mir leid, da wird meiner Meinung nach nicht diskutiert,.. Die Handschuhe sind anzuziehen. Wobei wie gesagt, noch hab ich leicht reden,.. Warten wir mal ab, was ich dann umsetzen kann,..
Ich habe ja auch noch keine wirkliche Erfahrung, würde es aber von der Situation abhängig machen. Grundsätzlich meine ich, muss auch ein Kind erst einmal ausdrücken dürfen, dass es etwas nicht mag und dann kommt es vielleicht auch darauf an, wie man darauf reagiert (genervt, gestresst, aggressiv oder ruhig und erklärend). Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann gab es auch Situationen, sehr sehr viele sogar, in denen meine Eltern einfach Recht hatten, mir z.B. etwas zu verbieten, aber ich habe es damals nicht verstanden, weil es mir nicht richtig "erklärt" worden ist oder mir einfach über den Mund gefahren wurde, weil der Befehl ja schließlich von einem Erwachsenen kam. Aber klar, dass du da sehr streng bist, wenn es beispielsweise um das Verhalten im Straßenverkehr geht, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wäre ich wohl auch und in einer für mein Kind gefährlichen Situation, wäre ich bestimmt auch nicht wirklich diskutierfreudig. Da würde ich erwarten, dass es in dem Fall einfach "hört".
Mit einem 2jährigen zu diskutieren macht keinen Sinn, mit einem 8 jährigen hingegen schon aber nur bedingt. Bei uns gibt es klare Regeln an die sich jedes Kind halten muss. Versteht ein Kind etwas nicht erklären wir es ihm aber das letzte Wort haben wir Eltern. Ich bin der Meinung das die Kinder heutzutage zu wenig erzogen werden. Ich diskutiere gerne im Kob und privat und auch mit meinen Kindern aber alles hat seine Grenzen. Bei uns haben Kinder nur ein bedingtes Mitspracherecht. Wir sind ihre Eltern und nicht ihre Freunde.
Seh das genau wie Musikerin, ich kann mit meinem 2 jährigem nicht diskutieren ( z.b an der Straße ) ich versuche ihm viel zu erklären, aber er versteht es einfach noch nicht. Ich gebe ihm oft die Wahl. Welche Schuhe, welche Hose, was für eine Wurst er essen will usw. Das funktioniert eigentlich gut. Leider ist man im Alltag oft gestresst, oder sich genervt.
Ich gebe dir recht was klare Regeln angeht in punkto Sicherheit. Da gibt es hier auch nichts zu diskutieren.
Aber Haushalt mit Straßenverkehr in einen Topf zu schmeißen finde ich irgendwie weniger sinnvoll.
Wahrscheinlich aber auch nur weil ich es in dem Punkt verkackt habe
Ich finde es gibt auch noch einen Unterschied zwischen erklären und diskutieren. Wenn ich etwas bstimmtes möchte, dass meine Kinder oder meine Klasse berücksichtigen sollen, erkläre ich gerne, warum es so und nicht anders gemacht werden sollte. Im Straßenverkehr ist die Zeit zu knapp, um zu diskuteren, da muss sofort gehört werden, gerade in Gefahrensituationen. Später zuhause kann man die Situation ja nochmal genauer erläutern und in Ruhe besprechen. Und wenn es Zeit genug gibt und es unwichtig ist, dann muss ich ja auch nicht diskutieren, dann kann das Kind ja auch selbst entscheiden was es möchte. Z. B welches T- Shirt oder welche Farbe Socken... Als Lehrer merkt man oft, bei wem zuhause die Kinder diskutieren... Und das nervt manchmal richtig, denn wenn ich sage holt bitte das gelbe Heft aus der Mappe, dann finde ich es überflüssig zu diskutieren warum das gelbe und nich das rote.. Manchmal ist es dann auch so, dass die Kinder die diskutieren wollen Zuhause auch viel Mitspracherecht haben (z. B. bei Alleinerziehenden wie Partner Ersatz) dann dürfen und müssen sie daheim viel mitentscheiden. Allerdings raubt das dann auch einen Teil Kindheit mit unbeschwert sein. Da gehört dann nun auch dazu, dass Entscheidungen die Erwachsenen treffen. Man kann nicht mitentscheiden, aber man muss sich dann damit auch nicht belasten. Und dann kommt es auch auf das Alter an. Es stimmt dass ein Zweijähriges Kind das Verständnis für manche Sachen noch nicht hat, auch wenn es erklärt wird. Hoffe ich hab nicht zu verwirrend geantwortet, aber auch mein Gehirn leidet unter der Hitze.