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Hallo ihr Lieben, ich bin jetzt in der 28. SSW und ich frage mich, ob mein Mann oder ich die Person mit den stärkeren Stimmungsschwankungen ist. Heute habe ich beim Abendessen angesprochen, dass ich eine Bitte hätte, ob er sich rund um den Geburtstermin etwas vor beruflichen Socializing zurück halten kann. Also ausgehen mit Kollegen usw., Da hat er nämlich letztes Jahr im November Corona mit nach Hause gebracht. Er hat total beleidigt reagiert, dass das seine Arbeit ist und er ja gleich zu arbeiten aufhören kann. Seither dicke Luft. Ich bin ohnehin nervös wegen der Geburt, weil die unseres ersten Kindes sehr schwer war. Hab da etwas Bammel vor einer zusätzlichen Infektion. Bin da ich diejenige, die überreagiert, oder er? Was meint ihr, habt ihr derzeit auch Emotionen, die eure Männer nicht verstehen, oder versteht ihr die Emotionen eurer Männer so wie ich nicht?
Ich hab jetzt natürlich nur deine Version der Geschichte, also kA wie das Gespräch verlaufen ist und was ihr sonst so für Kontext habt. Aber die Bitte find ich jetzt an sich vernünftig und nicht übertrieben. Vielleicht könnt ihr euch noch aussprechen, was sein Problem damit ist. Das ist für mich jetzt nicht ganz klar, und dir anscheinend auch nicht.
Ich finde die Bitte auch total nachvollziehbar. Zumal die Geburt im November ist und sich hier alles wieder in geschlossenen Räumen abspielt. Ich bin froh das mein Freund überwiegend im Home Office ist. Er fährt nur einmal die Woche hin. Gib ihm noch etwas Zeit, vielleicht könnt ihr nochmal drüber reden. Drück dir die daumen.
Guten Morgen. Also ich weiß ja nicht, wie dein Mann sonst so drauf ist. Bei uns in der Familie ist allen bekannt, dass mein Mann launisch ist und ich eher der Ruhepol. Das ist echt oft schwer. Wir sind jetzt 14 Jahre zusammen, 11 davon verheiratet.. und ich hab mittlerweile rausgefunden, dass mein Mann vor allem so patzig reagiert, wenn er selbst gerade Stress oder Frust hat. Da braucht er praktisch nur ein Ventil, weil er von selbst nicht drüber redet. Aber wenn ich eine Sache anspreche, dann ist das oft sein Anlass. Also lange Rede kurzer Sinn, kann es sein, dass er selbst gerade unzufrieden ist und nicht darüber redet? Wir müssen dann immer erst über "seine Probleme" reden, bevor ich dann wirklich mein Anliegen vorbringen kann.. so klappt es ganz gut bei uns. Viel Erfolg
Danke für eure Rückmeldungen, das bestärkt mich darin, dass ich noch nicht vollkommen getrübte Sinne habe
Heute Morgen hat er anfangs weiter getrotzt, aber sich dann entschuldigt und im Endeffekt genau das erwähnt, was auch bei deinem Mann Sache ist. Er ist gestresst und das lässt er dann an mir aus.
Zusätzlich hat er laufend Angst, seinen Job zu verlieren - mMn vollkommen unbegründet. Für mich war es halt mal wieder eine Nacht mit wenig Schlaf und unnötigem Ärger. Ich bin es echt leid, sein Prellbock zu sein.
Wie gehst du mit dieser Situation um? Ich finde es wahnsinnig anstrengend, immer wie auf Eischalen zu laufen...
Gut, dass es sich aufgeklärt hat bei euch.
Ich bin in meiner Familie recht harmonisch aufgewachsen, klar gab es auch Streit, aber immer fair. Nie hat jemand etwas am anderen ausgelassen... Deswegen war es eine ganz schöne Umgewöhnung für mich, zu lernen mit meinem Mann so umzugehen, dass wir gut zurecht kommen.. also ich für meinen Teil musste lernen, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, wenn er frustriert ist und ich nicht weiß warum, Suche ich das Gespräch mit ihm.. also er ist ein ganz liebevoller und fürsorglicher Mann, aber ich leiste da eben mehr die Beziehungsarbeit. Und ich sage ihm auch von mir aus ganz ehrlich, was mich stört usw und erwarte von ihm auch, dass ich das aussprechen kann ohne jedes Wort in Watte zu packen.. ist alles nicht so einfach kann man alles gar nicht so in Worte fassen. So klappt es bei uns aber Recht gut und wir sind die allermeiste Zeit glücklich, "trotzdem"
Uns passiert das beiden manchmal in der einen oder anderen Form, dass der*die Partner*in etwas abkriegt, einfach weil er*sie da ist - kann passieren. Gleichzeitig finde ich es wichtig, das nicht einreißen zu lassen. Wir hauen uns das dann ggf. auch um die Ohren, dass das nicht ok ist, einander als Prellbock zu verwenden und bemühen uns gemeinsam, es besser zu machen und bessere Lösungen zu finden. Ich finde, dass Abgrenzung bzw sich Sachen nicht gefallen lassen total wichtig ist für eine Beziehung. Wenn ich das Gefühl hab, dass es in der Beziehung nicht ganz fair abläuft bzw zu sehr die Last an Beziehungsarbeit bei mir liegt, sprech ich das an und verlange, dass wir das ändern. Ich bin auch sehr froh, dass meine Lieben mir das um die Ohren hauen, wenn ich was an ihnen auslasse was nicht fair ist - das ist total wertvolle Rückmeldung, weil ich mach das ja nicht mit Absicht. So kann ich dann einlenken und es gleich besser machen, ohne dass sich lange Grant und Frust anstaut. Vielleicht fallen euch gemeinsam noch Möglichkeiten ein, wie ihr nächstes Mal noch besser damit umgehen könnt? Was kann er tun, um seinen Stress nicht auf deine Kosten bei dir abzuladen? Was kannst du tun, um ihn dabei zu unterstützen? Du solltest die Situation nicht alleine lösen müssen. Es liegt nicht NUR an dir, seinen Stress weniger persönlich zu nehmen, da solltet ihr euch beide gegenseitig unterstützen.