julietta1208
Huhu Ich brauche mal bitte euren Rat. Im Büro findet man keinen ersatz für mich. Bisher haben wohl alle nach kurzer Zeit wieder gekündigt. Die Gründe dafür kann ich mir gut vorstellen... Jedenfalls hat mich meine Kollegin nun vorgewarnt, dass man mich fragen will, ob ich im Sommer zur urlaubsvertretung komme. Ich will das definitiv nicht. Die zeit mit meinem kleinen gibt mir ja keiner zurück und gedankt wird es ja einem auch nicht. Nur wie kann man halbwegs freundlich absagen?
Danke. Nein. Ich möchte es mir nicht anders überlegen und nehme meine Elternzeit wie beantragt (und genehmigt)?
Das ist schön kurz und knacken. Mir graut es nur schon davor im November dahin zurück zu gehen. Man wird mir das ständig vorhalten usw. Würde mir ja was neues suchen. Nur solange wir keinen Kitaplatz haben, kann ich das ja schlecht machen.
Wenn du gewarnt bist, dann kannst du dir auch eine Antwort überlegen.
Ich würde mich glaub erstmal doof stellen und das ganze wie einen Witz oder nette Floskel abtun, kurz lachen und gleich was neues fragen, wie es sonst läuft oder bei ihnen auf Arbeit weiter geht....
Oder du sagst gleich, dass du da raus bist, weil du noch das ganze Jahr Elterngeld bekommst. Er wird sich wahrscheinlich nicht mit der (relativ neuen) Eltergeldplus Regelung auskennen und falls doch, dann bist halt du unwissend
Ich finde die Frage an sich ist eine Frechheit und völlig dreist. Ich kann mir aber vorstellen, dass man das in einem kleinen Betrieb nicht sagen kann, wenn man hinterher mit der gleichen Person noch zusammen arbeiten soll.
Liebe Senseo, Ich muss das jetzt mal, aus Arbeitgebersicht, loswerden: Ich finde nicht, dass es eine Frechheit ist, zu fragen, ob der Arbeitnehmer, eher wieder zurück kommen möchte. Glaub mir, den meisten Chefs fällt das überhaupt nicht leicht. Gerade kleinere Betriebe haben wirklich Schwierigkeiten, “gute“ Leute zu finden. Ein Beispiel: Du machst die (Heim)Betreuung im 3 Schichtsystem eines Schwerkranken mit 3 weiteren Kolleginnen. Die Kolleginnen kannst du in die Tonne kloppen, der Patient ist super lieb, aber kommt nicht mit jedem klar, und auch die Familie ist ganz toll...jetzt wirst du Schwanger und bist in Elternzeit. Leider hat jeder “Ersatz“ gekündigt, weil er mit den Kolleginnen nicht klar kam, oder musste gehen, weil der Patient ihn nicht mochte. Die Familie ruft dich an, erzählt es dir und fragt dich, ob du dir vorstellen kannst, eher wieder zu kommen?! Ist das dann auch unverschämt und frech oder ist die Familie einfach nur verzweifelt? Ja, in einem großen Betrieb ist es einfacher “Ersatz“ zu finden, in kleineren leider nicht. Ich will auch eigentlich 1 Jahr nehmen, sehe aber meine Kollegen bei speziellen Themen echt verzweifeln, die och aus dem FF kann. Ich habe den Vorteil, dass mein Mann der Arbeitgeber ist und werde somit unsere kleine mit nehmen zur Arbeit und eher wieder anfangen. Wenn natürlich sowieso schon schlechtes Klima herrscht und man mit dem Kündigungsgedanken spielt, ist es natürlich doof. (Bitte nicht falsch verstehen Senseo, ich möchte nur, dass man die andere Seite auch verstehen lernt). Und ja, aich die Angst vorm Arbeitsplatzverlust ist gegeben. Und wenn der Chef dich loswerden will, dann findet er Mittel und Wege... Julietta, vllt kannst du ja deinem Chef mit einem “Kompliment“ absagen (dann sind die meistens nicht so eingeschnappt): Vielen Dank, dass Sie an mich Gedacht haben/Mensch, dass ist ja schön, dass Sie mich so Wert schätzen, aber: mein Kind braucht mich/ich finde keine Betreuung/habe moch schon zu Kursen angemeldet/ o.ä. Ich würde als erstes um 1-2 Tage Bedenkzeit bitten, damit er das Gefühl hat, du setzt dich wirklich mit dem Thema auseinander ;) Und (hier gebe ich Senseo uneingeschränkt Recht) du hast Elternzeit beantragt, sie ist genehmigt worden und somit steht sie dir zu!!!
Naja ich sehe es auch aus Abeitgebersicht, habe eine Führungsposition und bin auch für das Personal zuständig, unser Betrieb ist auch nicht gerade der Größte und es ist alles sehr familiär. Klar ist es nicht leicht guten Ersatz zu finden wenn die Kraft einfach super toll für den Betrieb gearbeitet hat.
Du hast auch ein tolles Beispiel gebracht, aber bei den meisten wird das glaube ich nicht so gesehen. Die Situation in deinem Beispiel wäre glaube ich eher die Ausnahme. Und der Arbeitgeber hatte schließlich im Idealfall 9 Monate Zeit geeigneten Ersatz zu suchen. Manche Leute sind quasi nie zu ersetzen, aber es gibt immer Möglichkeiten und Mittel und Wege.
Wenn sie so unersetzbar ist sollte sie auch dementsprechend behandelt werden, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu gewährleisten, damit meine Mitarbeiter gerne für mich arbeiten. Und das ist ja glaube ich bei dem Betriebsklima weniger der Fall :(
Aber dein Tipp für die Formulierung der „ Absage“ finde ich auch prima um unnötige schlechte Stimmung zu vermeiden
Hey Muhkuh, Ich finde dein Beispiel auch gut. Dass die Familie verzweifelt ist, ist keine Frage. Es sollte aber nicht Problem der Mitarbeiterin sein ob es einen Ersatz gibt oder nicht. Sie sollte sich ohne schlechtes Gewissen über ihr Kind freuen dürften. Dein Beispiel finde ich vor allem deswegen gut, weil es in der Pflege um Menschen geht und dort doch einige Mitarbeiter sehr sozial sind (und/oder schlecht nein sagen können). Das ist in deinem Beispiel auch wirklich verzwickt. Die Frage finde ich trotzdem sehr grenzwertig. Der Chef kann Kontakt aufnehmen und erzählen, dass es schwierig ist. Wenn die Mitarbeiterin möchte, kann sie dann selbst anbieten zu kommen. Mit einem direkten Nachfragen fühlen sich doch einige Mitarbeiter unter Druck gesetzt, verpflichtet oder haben sogar ein schlechtes Gewissen. Und wofür? Weil sie für ihr Kind da sein wollen? Elternzeit ist Elternzeit - egal ob zwei Monate oder drei Jahre. So viel wie die Mutter beantragt hat soll sie auch genießen dürfen ohne sich Gedanken und Sorgen machen zu müssen ob das in Ordnung ist. Ja, ist es! Auch wenn es in der Zeit nur einen schlechten Ersatz gibt.... Wenn ich drei Wochen Urlaub am Stück habe und weg fliege ruft mich doch auch keiner an und fragt ob ich früher zurück komme, weil plötzlich zu viele krank sind.
Huhu
@sunny: hm...9 Monate Zeit? Deine Rechnung stimmt sooo leider nicht ganz...abzüglich der ersten 3 Monate und der 6 Wochen MuSchu bin ich bei 5 -5 1/2 Monaten. Dennoch immer noch genug Zeit. Und auch mit dem Rest stimme ich voll und ganz überein
@ Senseo. Sehr, sehr schön ausgedrückt. Aber gerade bei einer offenen Frage, würde ich eine offene Antwort erwarten. Wie schon gesagt, den Chefs fällt es bestimmt auch nicht leicht “angekrochen“ zu kommen. Und ein Nein, ist ubd bleibt ein Nein. Da brauch niemand ein schlechtes Gewissen haben. Ganz davon abgesehen, dass es durch den Elternzeitantrag ja eigentlich eh klar ist ;)
Aber sonst stimme ich dir zu!
Hm, vielleicht helfen dir ein paar Notlügen, welche vielleicht gar keine sind. Gebuchte Babykurse usw., die du mit deinem Baby besuchen und genießen möchtest. Ich habe mich bewußt für 1,5 Jahre Elternzeit entschieden. Die würde ich um keinen Preis eher beenden. Wie du schon schreibst, die Zeit gibt dir keiner zurück. Augen zu und durch, viel Glück.
Also ich sehe das auch wie Senseo. Kurz und knapp. Die spinnen ja wohl
Elternzeit ist Elternzeit. Da würde ich mich auch gar nicht unter Druck setzen oder ein schlechtes Gewissen machen lassen.
Lass dich nicht ärgern.
Liebe Grüße
Willkommen im Club
Vielen lieben Dank für eure Tipps und Meinungen. Ich werde definitiv absagen und auf die betreuungssituation hinweisen. Das ist nicht mal gelogen. Ich möchte mir ja definitiv was anderes suchen. Also Augen zu und durch.
Das finde ich das beste Argument, denn wenn es keine Betreuung gibt, dann hast du gar keine Möglichkeit (selbst wenn du wollen würdest). Dann musst du auch gar nicht überlegen oder um Bedenkzeit bitten oder Ausreden finden. Ansonsten bin ich generell eher für ein Geben und Nehmen-Prinzip. Wenn es bisher fair zu ging und ich eine Möglichkeit für einen guten Kompromiss hätte (z.B. nur 3Wochen im Sommer oder paar Stunden abends Homeoffice), dann und nur dann würde ich darüber nachdenken. Ich würde dann aber auch verhandeln für die Zukunft (z.B. mehr Flexibilität).