Glaseule
Ich fülle gerade einen Fragebogen eines pädiatrischen Zentrums wegen Minieules Trinkproblem aus, und da gibt es die Fragen: "Wie viel Nahrung bekommt Ihr Kind täglich?" und "Wie viel Flüssigkeit bekommt Ihr Kind zusätzlich?", Angaben bitte in kcal und ml!
Habt Ihr eine Ahnung, was Ihr da angeben würdet? Ich bin echt ratlos, woher ich die Angaben nehmen soll, mal abgesehen davon, dass das Essen jeden Tag unterschiedlich viel ist, habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie darum gekümmert, wie viele Kalorien irgendwelche Lebensmittel haben, geschweige denn wie viele Minieule am Tag zu sich nimmt. Wie ermittle ich denn die Kalorienzahl von vier Stückchen Brot mit Mandelmus und sechs Birnenwürfelchen oder sowas?
Und wegen der Flüssigkeitszufuhr, müsste ich mir nun eine Babywaage anschaffen und vor und nach jedem Stillen wiegen oder wie?
Was würdet Ihr in diesem Fall tun?
Ich würde wenn ich es wirklich beantworten müsste ein paar Tage ein Essensprotokoll anfertigen und das anheften. Brotwürfel und Co könnte man ja zählen und den Teller vorher/nachher wiegen und beim Stillen die Zeiten stoppen. Wäre eine Möglichkeit. Wenn Kinder nicht eine bestimmte Menge Gläschen und Fläschchen trinken/essen ist es eben nicht so genau anzugeben. Mit Trinkproblem meinst Du das sie nur die Brust akzeptiert? LG
Hallo, das ist wirklich schwierig. Die Idee mit dem Protokoll ist gut, ein paar Tage aufschreiben. Wenn die Windel immer voll ist, wiegen? Obwohl es wird auch Flüssigkeit ausgeschwitzt. Lg
Ja, das meine ich damit. So ein Protokoll muss man wohl zusätzlich auch anfertigen. Aber ich tendiere auch zu einer Beschreibung, ohne genaue Angabe von kcal und ml. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da verlässliche Angaben zustande kriegen würde.
Du liebe Zeit.... damit wäre ich auch heillos überfordert... zumal wir auch zusammen essen, sie mich also auch manchmal füttert, das landet ja dann in meinem Bauch und nicht in ihrem... Essensprotokoll ist trotzdem die einzig sinnvolle Sache, finde ich. Alles andere wäre völlig ohne Aussagekraft bei mir. Ich würde den leeren Teller auf die Küchenwaage stellen, nacheinander alles drauf tun und jeweils schauen was es wiegt, hinterher den halbleeren Teller wieder drauf und alles nacheinander runter und wieder jeweils gucken was es wiegt. Wenn die dann wirklich noch kcal haben wollen ist das recht leicht, wenn auch mühsam, herauszufinden, weil du dann schon Art des Essens und Menge hast. Da würde ich aber erst mal abwarten ob es tatsächlich benötigt wird. Meine Kleine hat bis vor kurzem auch super wenig bis gar nichts getrunken (außer etwas stillen). Des Rätsels Lösung war ein Arsenal verschiedener Trinklernbecher, die ich abwechsele, Neues ist immer interessant und wird ausprobiert. Außerdem diverse Tassen. Seitdem geht es deutlich besser. Drücke euch die Daumen, dass euch bald gut geholfen werden kann!!! Schlafen ist bei uns übrigens auch immer noch ein Dauerbrenner-Problem. Viel Erfolg für euch!
Ui, das ist aufwendig... aber machbar. Danke für den Rat! Das mit dem (nicht) Trinken ist bei uns wirklich extrem, ich habe noch niemanden getroffen (inkl. mehrerer Erzieherinnen, die jahrelange Erfahrung im U3-Bereich haben und wirklich viele Kinder kennen), die sowas schonmal bei einem Kind erlebt haben. Unser Arsenal an Trinklernbechern und -flaschen umfasst 9 oder 10 Stück, dazu diverse normale Becher, die ich aber inzwischen weglasse, weil sie sich da bei fast jedem Versuch heftig verschluckt, wenn sie sie nicht ohnehin von vornherein energisch wegschiebt (das ist die häufigste Variante). Minieule ist ansonsten an jedem neuen Trinklernbecher sehr interessiert und probiert ihn gleich hochmotiviert aus. Bis sie merkt, dass dadurch Flüssigkeit in ihrem Mund landet. Dann ist das Teil abgeschrieben und wird entweder komplett ignoriert oder darf allenfalls noch zum Zuprosten mit Mama und Papa herhalten. Aber nicht mehr zum Trinken.
Bis sie merkt, dass da Flüssigkeit rauskommt?? Das ist ja echt krass... Mannometer, du Arme! Und die Nächte sind vermutlich immer noch bescheiden... Ja, aufwendig ist das leider!! Ich würde mal den Arzt fragen wie das andere Eltern dort handhaben. Aber gut, vermutlich muss man das auch nur ein paar Tage machen. Bei uns geht Essen und Trinken jetzt zum Glück. Aber auch nur mit viel Zeit und ohne Spielspaßablenkung. Und mit der immer wieder inneren Ermahnung ihr keinen Druck zu machen, auch nicht unbewusst. Zum Beispiel habe ich sie oft beobachtet beim Essen (weil es einfach Spaß macht), das habe ich jetzt reduziert. Naja, alles schwierig manchmal. Ich drücke dir ganz ganz feste die Daumen, dass ihr endlich an der richtigen Stelle angekommen seid!
Wie schön, dass das mit Essen und Trinken jetzt bei Euch läuft! Das tut sicher gut, aber hast Du Dir ja auch hart erarbeitet :-)
Für die Nacht habe ich nun seit zwei Tagen eingeführt, dass ich Minieule nur noch maximal alle 3 Stunden stille. Die Zeit dazwischen muss sie so schaffen. Ganz nachts abzustillen traue ich mich nicht, weil sie jetzt schon mehrfach Erkrankungen hatte, bei denen es besonders wichtig ist, reichlich zu trinken, und da sie ja tagsüber so wenig zu sich nimmt, wollte ich wenigstens nachts für ausreichend Flüssigkeit sorgen.
Außerdem war ich einfach so müde, dass ich keine Energie mehr hatte, um etwas anderes zu tun als zu stillen und sie damit schnellstmöglich wieder zum Schlafen zu bringen. Mittlerweile hatte Minieule aber in den Morgenstunden, so ab halb vier, ein richtiges Clusterstillen entwickelt, mit so kurzen Stillabständen, dass ich überhaupt nicht mehr zum Einschlafen gekommen bin und pro Nacht nur noch insgesamt 2-3 Stunden geschlafen habe - natürlich nicht am Stück - und morgens wirklich völlig ausgelaugt war. Ich konnte echt nicht mehr.
Da habe ich mir dann gedacht, nun ist es auch egal, ob ich wegen des häufigen Stillens wach bin oder weil ich Minieule auf andere Weise wieder zum Schlafen zu bringen versuche. Ich habe festgestellt, dass Minieule richtig gut auf Erklärungen reagiert, auch wenn sie sicher noch nicht jedes Wort davon versteht. Nachdem ich ihr das also alles erklärt hatte, dass ich auf diese Weise einfach zu müde bin und mich nicht mehr richtig um sie kümmern kann und auch nicht arbeiten, um Geld für uns zu verdienen und dass sie deshalb nun jede Nacht mindestens drei Stunden durchhalten muss, bis sie wieder trinkt, hat das echt überraschend gut geklappt.
Beim allerersten Mal, als ich sie vertröstet habe (also erinnert, was ich ihr gesagt habe, erklärt, wie lange sie noch warten muss und dann halt gekuschelt), hat sie schon bestimmt eine Viertelstunde protestiert, aber überhaupt nicht mit verzweifeltem Weinen oder so, wie ich befürchtet hatte, danach hat sie angefangen, irgendwelche Geschichten zu erzählen und ist darüber nach einer Weile wieder eingeschlafen. Und exakt zu der Uhrzeit wieder aufgewacht, als die drei Stunden um waren! Beim nächsten Mal ist sie noch schneller wieder aufgewacht, hat aber auch kürzer protestiert und ist schneller wieder eingeschlafen. Und morgens, zu ihrer Clusterstillzeit, dauerte der Protest nur noch jeweils vielleicht drei Minuten, dann ist sie bald darauf wieder eingeschlafen - zwar nur, um nach zehn Minuten wieder aufzuwachen, aber immerhin. Ich war sehr stolz auf sie, dass sie das mit dem Einschlafen so toll hinbekommen habe und habei ihr das auch gesagt.
Obwohl ich in der Nacht auch nur insgesamt auf zwei Stunden Schlaf gekommen bin, habe ich mich morgens fitter gefühlt als sonst, und ich glaube, das liegt daran, dass dieses Clusterstillen weggefallen ist. Ich habe auch schon in der Nacht gemerkt, als ich Minieule vertröstet habe, wie erleichtert ich war, dass ich in diesen Momenten nicht schon wieder stillen "musste".
Heute nacht nun hat sie noch weniger protestiert und sogar mindestens zweimal zwei Stunden am Stück geschlafen! Und das Gefühl des Ausgelaugtseins war am Morgen wieder nicht da. Ich habe den Eindruck, dass wir da gerade einen guten Weg eingeschlagen haben und bin ganz zuversichtlich, dass wir diese 3-Stunden-Abstände irgendwann dann auch einfach noch etwas verlängern können, und wenn sie merkt, dass sie auch so wieder einschlafen kann, dann lässt sie sich vielleicht auch irgendwann mal von ihrem Papa zurück in den Schlaf kuscheln (so meine Hoffnung), so dass nicht mehr alles an mir hängt und ich wieder etwas Kräfte sammeln kann.
Wir sind auch schon lange dort in Behandlung und bei den Protokollen gebe ich entweder den Mittelwert an oder ich mache extra ein Trinkprotokoll.