Glaseule
Bei mir hat am Donnerstag eine Ärztin im Krankenhaus festgestellt, dass unser Baby irgendwie Wachstumsunregelmäßigkeiten zeigt. Der Oberschenkelknochen war nach wie vor so lang wie sonst erst zwei Wochen später, aber Kopf und Bauch nur so groß wie sie vor 3-4 Wochen hätten sein sollen. Das hätte bedeutet, dass sie seit der letzten Untersuchung fast gar nicht mehr gewachsen sind, so dass ich mich in der Ultraschallfachabteilung der Uniklinik melden sollte. Dort habe ich auch gleich für heute einen Termin bekommen, und der Arzt, der sozusagen eine verspätete Feindiagnostik durchgeführt hat, meinte dann, das Kleine sei zwar eher leicht (1000 g und Fruchtwasser ist auch eher knapp - dann wundert mich auch mein kleiner Bauch nicht!), aber es sei alles noch im Normbereich, und das sei Panikmache gewesen; ich solle in 2-3 Wochen nochmal Größe und Fruchtwassermenge kontrollieren lassen, aber erstmal würde er sich keine Sorgen machen. Chromosomenaberrationen könnten natürlich immer noch sein, aber das ließe sich ja nur per Amniozentese klären. Auf dem Arztbrief habe ich gesehen, dass zwei Messwerte im Gehirn dennoch deutlich außerhalb des Normbereichs liegen (zu klein). Und überhaupt habe ich das ganze Wochenende so eine Angst gehabt, dass was sein könnte mit dem Kleinen, dass es irgendwas hat und doch nicht lebensfähig ist oder sich eben nicht richtig entwickeln kann. Meine Mutter hatte ein Kind, bei dem erst sechs Wochen vor ET festgestellt wurde, dass es nicht lebensfähig sein würde - wegen Anenzephalie; das würde heute natürlich viel früher festgestellt werden. Aber trotzdem hatte ich die ganze Zeit dieses Horrorszenario im Kopf, wie sie langsam gespürt hat, wie es immer stiller in ihrem Bauch wurde, bis die Kleine schließlich nicht mehr gelebt hat, und ich hatte sooo Angst, dass mir das auch bevorstehen würde. Das war ja von Beginn an so dieses Gefühl: Es kann gar nicht sein, dass alles gut geht. Und jetzt, nach ein paar Wochen Zuversicht, kam es mir vor wie die Strafe dafür, dass ich mich plötzlich doch richtig getraut habe, mich auf das Kleine zu freuen. Ich hab mich die letzten Wochen immer so ermutigt: Wenn das Kleine jetzt schon käme, dann hätte es schon soundsogute Überlebenschancen, aber dass es dafür ja auch regelgerecht entwickelt sein muss, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich fand, dass ich das Wochenende über echt ziemlich ruhig und gelassen geblieben bin. Aber jetzt, wo die Untersuchung vorbei ist und der Arzt im Prinzip Entwarnung gegeben hat, überfallen mich meine Ängst erst richtig, dass was nicht stimmt mit dem Baby, dass es doch was am Gehirn hat (die zwei Werte...!), dass ich mir vielleicht unbemerkt eine Infektion zugezogen hatte und es doch irgendeinen Schaden genommen hat und sich nicht richtig entwickeln kann (klein und leicht liegt bei uns so gar nicht in der Familie, und die Ärztin am Donnerstag hatte gemeint, dass das vielleicht auf eine abgelaufene virale Infektion bei mir zurückzuführen sein könnte), dass ... was weiß ich, irgendwas Schlimmes passiert. Dass meine Ahnungen doch noch wahr werden. Dazu kommt noch, dass ich am Wochenende einen ziemlich großen, festen, schmerzhaften Knoten in meiner Brust entdeckt habe und auch nicht einordnen kann, woher der kommt. Ich bin gerade voll durch den Wind. Sorry für den langen Text, das musste mal raus!
Ach du arme :( Also die Ärzte sind verpflichtet dir zu sagen wenn etwas nicht stimmt. Ich hatte eine ähnliche Situation wo mehrere Werte unterhalb der Norm lagen (laut Balken im arztbrief) ich war sehr traurig und dachte es würde etwas nicht stimmen!! Aber es war einfach so das diese Werte bei der Untersuchung die gemacht wurde, überflüssig waren und einfach diese Werte eingesetzt wurden... Haha... Alles war gut! Ich trage übrigens auch keinen Brummer in mir trotz des Mega Bauches wiegt meine kleine Zwergdame 1356g in ssw 31. alles aber gesund und munter. Sie hat alle Organe, Entwicklung stimmt usw Ich wünsche dir und deinem Baby das nichts weiter ist, das es euch weiterhin den umständen entsprechend gut geht und das du in wenigen Wochen ausgiebig kuscheln darfst. Und bitte bitte frag bei sowas nie dr Google sondern lieber nochmal bei deiner FÄ nachfragen. Sie belügt dich nicht!!! Knoten in der Brust die Schmerzen können verhärtet Milchdrüsen sein. Kommt öfter mal vor. Liebste Grüße
Wegen dem Knoten mache dich nicht verrückt. Wenn das was schlimmes wäre würde es nicht weh tun. Sorry das ich das jetzt so schreibe. Ich hoffe du weißt was ich damit meine. Ich drücke dir ganz fest die Daumen das mit der kleinen alles gut ist. Wann hast du den nächsten Termin beim Fa?
Hallo Glaseule,
ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass mit deinem Kleinen alles gut ist.
Außerdem bist du jetzt in guten Händen, sie werden kontrollieren ob alles weiterhin gut verlaufen wird.
Ich weiß, dass es für dich momentan kein Trost ist aber Kopf hoch alles wird gut&357;&
841;
Du bist so weit gekommen!
Das mit deiner Mama tut mir sehr leid, aber früher gab es noch nicht so viele Ultraschallmöglichkeiten wie heute.
Vielleicht ist das für dich ja ein Trost.
Ganz liebe Grüße
Liebe Glaseule, sorry für die Smiles in meinem Tread aber irgendwie macht mein Handy momentan so komische Sachen!
oh Glaseule! Das tut mir so leid! Mir war es ganz anders als ich deinen Text las, ich kann das gut nachempfinden. Auch was du schreibst mit der Strafe für die Freude, das Gefühl kenne ich. Vermutlich hast du jetzt so viele widersprüchliche Gefühle in dir... Man will sich nicht verrückt machen, aber irgendwie macht man sich halt doch große Sorgen. Ich an deiner Stelle würde morgen noch mal bei dem Arzt von der Feindiagnostik anrufen und ihn fragen warum er meint du solltest dir keine Sorgen machen wenn doch die zwei Werte abweichen. Und parallel würde ich dasselbe evtl deine FA auch noch mal fragen... Diese Unsicherheit kannst du doch nicht noch zwei bis drei Wochen aushalten. Ich weiß gar nicht was ich denken soll, also es ist wohl schon so, dass FA's - und zwar egal ob die niedergelassenen oder die Fachärzte im KH - manchmal zu maßloser Panikmache neigen. Diese Vermutung habe ich jedenfalls bei mir schon mehrmals gehabt. Ich habe den Eindruck bei Schwangeren sichern die sich immer doppelt und dreifach ab und warnen lieber einmal zu viel. Trotzdem will ich deine Angst auch nicht einfach zerreden. Ich wünsche dir wirklich von ganzen Herzen, dass alles in allerbester Ordnung ist und völlig blinder Alarm war!!!!! Ich bin ganz reumütig, denn gegen deine aktuellen Sorgen sind meine kleinen Beschwerden wirklich Nonsens. Drück dich und dein Kleines mal feste und denke an dich.
Danke für Eure lieben und hilfreichen Worte, tamtamgo, Jen, Rose und Hannah!
Ich gehe morgen zu meiner FÄ, muss eh noch Blutzuckerbelastungstest machen, und dann werde ich sie nochmal danach fragen. Wobei sie nicht immer das glücklichste Händchen hat, wenn es um die Erläuterung von möglichen Problemen hat. Wenn ich da an ihre Erläuterungen zu meiner Endometriose-Diagnose denke Danach bin ich einen Tag lang völlig verstört durch die Gegend gelaufen. Da muss ich mich vielleicht innerlich schonmal ein bisschen wappnen.
Danke für Eure Infos wegen des Knotens, das finde ich total beruhigend. Ich werde sie auch danach fragen, aber wenn Schmerzen in dem Fall Gutes bedeuten und verhärtete Milchdrüsen öfter mal vorkommen (das würde schon zu dem Gefühl passen, glaube ich), dann vergesse ich diese Sorge jetzt erstmal getrost wieder und bin ganz guten Mutes.
Die Werte bei der Untersuchung stimmen wohl, denke ich, ich kann mich nämlich bei beiden Strukturen daran erinnern, wie er sie gemessen und den Wert zu Protokoll gegeben hat. Ach, ich weiß gar nicht, ob ich wirklich wissen möchte, wenn da was nicht stimmt. Was mache ich, wenn sie sagen, ja, das deutet auf ein großes Problem hin? Ich hab mich ja in allen Panikphasen immer wieder damit über Wasser gehalten, dass ich mir gesagt habe, ich genieße einfach das Wissen, dass mein Kleines jetzt (noch) bei mir ist, weiter als diesen Tag/diese Stunde/diesen Augenblick schaue ich jetzt einfach nicht, und egal was passiert, ich werde für jede Sekunde dankbar sein, in der ich dieses Kind habe und hatte. Aber gerade habe ich das Gefühl, dass mir da ein bisschen die Puste ausgeht. Ich merke, dass mich das mehr Kraft kostet als ich dachte und dass „egal was passiert“ nicht mehr so gut funktioniert. Meine Gefühle sind gerade wirklich sehr widersprüchlich. Vielleicht brauch ich mal einen Strategiewechsel (nur was für einen?)
Ach, war vielleicht auch einfach ein bisschen viel alles in den letzten Wochen. Kennt Ihr das Gefühl, dass Ihr gern mal Urlaub von Eurem Leben machen würdet? Also nicht nur von dem Ort, an dem Ihr lebt, sondern von allem, von allen Sorgen, von Euren Gefühlen, Gedanken, allem, worum Ihr Euch kümmern müsst oder solltet, von allen körperlichen Beschwerden, von all den Sorgen derer, die Euch nahestehen und von den Sorgen oder der Trauer um sie … Das könnte ich gerade gut gebrauchen. Naja, Langzeitnarkose wär vielleicht das Mittel der Wahl *haha*
Das Gefühl kenne ich mehr als gut.... Wenn du eine Möglichkeit zum "Urlaub" machen findest sag mir Bescheid, ich bin SOFORT dabei! Bei mir war es auch alles etwas viel, nicht nur in den letzten Wochen, auch in den letzten Jahren, weiß eigentlich gar nicht wie ich das gestemmt habe und gerade geht mir auch etwas die Puste aus. Von dir war diese wunderbare Strategie mit dem dankbar sein für jeden Tag mit dem Krümel! Die hatte ich mir damals abgeguckt und fand sie auch hilfreich. Aber du hast recht, heute würde diese bei mir auch nicht mehr funktionieren... Grundsätzlich finde ich verdrängen immer noch eine extrem gute Möglichkeit bei Dingen auf die man erst mal keinen Einfluss hat. Also ganz viel ablenken, Gedanken stoppen wenn man anfängt sich verrückt zu machen, sich mit anderen Dingen beschäftigen usw. Und parallel arbeitest du ab was notwendig ist, also Gyn fragen etc. Das ist natürlich auch kraftraubend, aber vielleicht immer noch etwas weniger schlimm als sich in diese Angst fallen zu lassen bevor man überhaupt weiß, dass es so ist. Aber es ist alles auch leichter gesagt als getan. Natürlich funktioniert das nur bedingt gut. Nun bringst du erst mal die Nacht hinter dich und dann siehst du weiter. Einen Tag nach dem anderen.
Ich sitze jetzt im Wartezimmer. Und ich glaube, ich traue mich nicht zu fragen
Ach du Armes! Also ich würde fragen. Denn verrückt machst du dich doch jetzt so oder so... Nicht fragen macht nur Sinn wenn du es verdrängen kannst. Sag mal Bescheid wenn du zurück bist...
Bin zurück. Also, ich hab gefragt, was die beiden Werte zu bedeuten haben, die so weit unterhalb der Norm lagen. Daraufhin meinte sie, das sei "alles nur Wissenschaft" und völlig irrelevant und ich solle mir keine Gedanken darüber machen. Im Arztbrief stünde, dass alles in Ordnung ist, und sie wolle mich auch beruhigen, und diese Werte bräuchte kein Mensch. Hm So richtig zufrieden bin ich mit der Auskunft nicht. In der Wissenschaft, in der ich arbeite, haben ermittelte Werte in der Regel auch was zu sagen. Aber das zu sagen habe ich mich nicht getraut.
Sie hat auch nochmal selbst einen Ultraschall gemacht und beim Blick aufs Köpfchen gemeint, das sehe alles normal aus. Für mich sahen die Strukturen bzw. das, was ich fürs Großhirn gehalten habe, ziemlich asymmetrisch aus, auf der einen Seite normal breit und auf der anderen Seite ziemlich schmal (und um den Hemisphärendurchmesser ging es auch bei einem der betreffenden Werte).
Jetzt weiß ich auch nicht so recht... ich will mich auch nicht lächerlich machen mit übertriebenen Sorgen. Aber sie sind immer noch da.
Ach Mist... Das ist wirklich unbefriedigend... Vor allem wenn man das Gefühl hat, es kann jetzt sowohl als auch sein. Entweder man steigert sich vielleicht rein und es ist tatsächlich alles gut oder die wollen einen nur beruhigen. Gut ist aber, dass es auf jeden Fall schon mal nichts extrem gravierendes sein kann, denn dann hätte dich der Feindiagnostiker auf gar keinen Fall mit beruhigenden Worten abgespeist!!! Von daher kann es tatsächlich sein, dass alles in bester Ordnung ist und dieser blöde Wert durch eine normale Abweichung zustande kommt. Kein Kind wächst wie das andere und je weiter die SS fortgeschritten ist umso mehr ist das so. Und auch die heutigen US-Geräte erkennen nicht immer alles so genau. Letztendlich bleibt dir nun also nur den feindiagnostischen Kontrolltermin abzuwarten... Du Arme. Das tut mir wirklich leid. Aber irgendwie glaube ich trotzdem, dass sich alles auflöst und dein Muckelchen kerngesund ist!! Ich hoffe sehr, du kannst dich in nächster Zeit ein wenig ablenken.