Um ein Haar....

... hätte ich für das 4. November-Baby gesorgt! Es fing alles damit an, dass ich am Montag in Klinik A beim Wehenbelastungstest war! Morgens wurde ein CTG gemacht, danach ein Ultraschall, mittags nochmal ein Kontroll CTG und dann hing ich mehrere Stunden am Tropf. Alles lief super: CTG´s waren allesamt hervorragend, der WBT war ohne Auffälligkeit. Als der Tropf ab war, musste ich nochmal so 2 Stunden spazieren gehen und als ich wieder in der Klinik war, wurde nochmal ein CTG gemacht, welches gut war und keine einzige Wehe mehr vorhanden war! Also habe ich mich dazu entschlossen, nach Hause zu gehen - warum auch nicht, war ja alles in Ordnung! Als ich diesen Wunsch geäußert hatte, kam dann eine Ärztin und meinte, dass sie mir unter allen Umständen davon abraten würde, heute Abend nach Hause zu gehen, da am Morgen beim Ultraschall eine zentralisierte aorta cerebri media aufgefallen war, die zu blutungen, Behinderung beim Kind, bis hin zum Tod führen könnte und man morgen (also am Dienstag) nun die Geburt einleiten möchte! Das war erst mal total der Schock und ich habe mich doch sehr gewundert, warum man mir das weder beim Ultraschall gesagt hat noch im weiteren Tagesverlauf. Nein, Abends um neun bekommt man das mal eben so dahin geworfen, das hat mich unheimlich geärgert und nach Hause bin ich trotzdem, weil ich nach dieser Neuigkeit einfach in Ruhe nachdenken und mit meinem Schatz beraten musste! Das diese Nacht der Horror war brauche ich glaube ich nicht zu sagen! Gut, aktueller Stand war als: Morgen wird die Geburt eingeleitet! Das hat mir überhaupt nicht gefallen, ich kann euch nicht sagen warum, aber mein Instinkt hat sich so dagegen gewehrt wie ich es noch nie erlebt habe! Ich wusste, meinem Kind ging es bisher immer gut - ja, er war schon immer zierlich, aber die Herzöne waren immer sehr gut, die Bewegungen waren täglich deutlich zu spüren und zugenommen hat er, im seinem Rahmen, auch immer konstant. Also: Warum einleiten? Das einzige Argument war die zentralisierte ACM! Ich habe mich dann dazu entschlossen, vor der Einleitung nochmal in Klinik B zu gehen um mir eine zweite Meinung darüber einzuholen, weil ich der Diagnose einfach nicht getraut habe! Und ich kann nur sagen: GOTT SEI DANK HABE ICH DAS GEMACHT!!!! Nach 4 Stunden Wartezeit (klar, kein Termin ) kam die Oberärztin persönlich und hat mich geschallt und gedopplert mit dem Ergebnis, dass für eine Einleitung absolut kein Grund bestünde. Die ACM sei zwar in einem unteren Wert, aber trotzdem noch in der Norm, was auch an seiner zierlichen Statur liegen könnte, abgesehn davon, sei das kein zuverlässiges Zeichen, für eine Einleitung, da es dafür noch gar keine ausreichend belegten Studien gäbe. Laut Ihrer Empfehlung muss ich jetzt zwei Mal die Woche zum CTG und einmal die Woche in die Klinik zum Ultraschall und zum Doppler. Überlegt mal: Wäre ich die Nacht in Klinik A geblieben, hätten die gleich morgens mit der Einleitung begonnen und ich hätte jetzt vielleicht schon ein Würmchen mit gerade mal 2100 g. in 36+2 bekommen. Incl. Wärmebettchen, zufüttern, tagelange Überwachung... So darf er jetzt erst mal noch bleiben wo er ist und das erleichtert mich ungemein! Habe mich dann auch gestern gleich in Klinik 2 zur Geburt angemeldet, weil ich in Klinik 1, in der ich ursprünglich entbinden wollte, absolut keinen Fuß mehr setzen werde - wie sollte ich denen auch noch vertrauen! So und das Sahnestück an der ganzen Geschichte ist: Ich habe nach dem Besuch in Klinik 2 nochmal in Klinik 1 angerufen und gesagt, dass sie sich die Einleitung gelinde gesagt in die Haare schmieren können, da ich hier dies und das Ergebniss bekommen habe und habe die Ärztin gefragt, wie sie mir eine Einleitung empfehlen können, die gar nicht notwendig ist? Sagte die doch Eiskalt zu mir, dass eine Einleitung niemals zur Debatte bestanden hat! Nur dumm: Ich habe auf meinem Entlassungsbrief schwarz auf weiß stehen "Einleitung dringend empfohlen" - habe extra nochmal nachgeschaut, weil ich schon an mir gezweifelt habe! Aber auch das passt zu diesem unkompetenten Pack! Und das in einer Klinik, die Deutschlandweit für ihre gute Geburts- und Kinderstation bekannt ist! Eine einzige Schande! Egal, meinem Schatz geht es gut, er darf noch ein bisschen bei mir wohnen bleiben und das ist alles was zählt! Aber eins habe ich durch die Geschichte gelernt: 1. Hole dir bei so weitreichenden Entscheidungen immer eine zweite Meinung und 2. Höre auf deinen (Mutter-)Instinkt - und ich finde es gut zu wissen, dass meiner schon so gut ausgeprägt ist