Hallo Ihr Lieben....

... ja, mich gibt es auch noch. Ich habe anfangs am Handy immer fleißig mitgelesen, aber irgendwann bin ich so in meinem Sumpf versunken, dass ich nicht mal mehr das geschafft habe Die letzten Wochen waren wirklich hart für mich und meine kleine Familie, denn mich hat der Babyblues in seiner vollen Härte erwischt. Streckenweise lief es ein paar Tage mal ganz gut, dann kam ich tagelang nicht aus dem Bett heraus. Das einzige was, zwar recht lustlos, aber zuverlässig funktioniert hat, war die Versorgung des Kleinen, was eigentlich auch das wichtigste ist. Warum ich so fertig war kann ich gar nicht mal genau beschreiben, denn eigentlich ist mein Kleiner, bald 7 Wochen alt, total lieb und unheimlich süß, aber irgendwie war ich nur unzufrieden mit allem. Ich denke mal, ich habe mich zu sehr mit anderen verglichen. Andere, bei denen alles perfekt und vorzeigbar lief, die keinen Cirkus mit ihren Hormonen hatte, bei denen die Kinder mit 4 Wochen schon durchschliefen, der Haushalt aussah wie geleckt und die Frauen schon wieder eine aktive Partnerschaft führen konnten. Ich freu mich für jeden, der so ein Glück hat - Nun ja, ich hatte es leider nicht. Meiin Kind kam wohl mit einem eingebauten "Mama und Papa fassen sich an" - Sensor auf die Welt, der wirklich und ausnahmslos immer dann ansprang, wenn mein Mann und ich uns auch nur etwas leidenschaftlicher angesehen haben. Frustfaktor 10 von 10 möglichen Punkten! Meine Wohnung sah aus wie der letzte Schweinestall, ich wusste gar nicht wo ich zuerst anfangen sollte. Habe ich an der einen Stelle etwas weggeräumt, war an andere Stelle irgendwie soppelt so viel - Vorausgesetzt mein Kleiner hat mich überhaupt aufräumen lassen! Denn das ist das, was am meisten Schlaucht: Mein Kleiner denkt sich nämlich, es ist absolut unzumutbar in seiner Wippe zu liegen und der Mama beim aufräumen zuzusehen, wenn er doch auch in meinen Armen liegen und kuscheln könnte. Absolut nachvollziehbar, nur meiner Wohnung hat das auch nicht geholfen. Und ehe ich mich versah, kam mein Mann von der Arbeit nach Hause und fragte mich, was ich eigentlich den ganzen Tag mache. Ich konnte ihm nicht mal böse sein, weil er eigentlich recht hatte. Ich hab mir jeden Tag alles mögliche vorgenommen, es nicht geschafft, weil ich meinen Kleinen nicht schreiend im Bett liegen lassen konnte und mich dann immer zu ihm gelegt habe, damit er sich beruhigt und getan war wieder nichts. Das war das schlimmste! Ich hätte mir irgendwie mehr hilfe seitens Familie oder Freunden gewünscht, war aber auch zu feige das einzufordern. Meine Schwiegermutter rief einmal an und fragte ob sie mir helfen kann, aber da will man sich ja auch nicht die Blöße geben und sagen; Joar, du könntest mal meine Wäsche waschen, putzen, saugen und wenn du schon dabei bist das Geschirr abwaschen! Auch das mangelnde Sozialleben ist ziemlich schwer zu verkraften. Freundinnen mit Kindern habe ich nicht, alle anderen sind zu Zeiten wo ich Zeit hätte und wach bin, arbeiten und abends ist mein Mann da, mit dem man natürlich auch noch etwas Zeit verbringen möchte in der immer weniger werdenden Hoffnung, dass Babys "Mama und Papa fassen sich an" - Sensor mal außer Betrieb ist. Und kaum hatte ich die Geburts- und Babyhormone unter Kontrolle, habe ich meine Regelblutung bekommen die mir die ganze Hormonordnung wieder ordentlich zerlegt hat Zum guten Schluss waren wir beide auch noch richtig schlimm erkältet, was dem gnazen noch die Krone aufgesetzt hat!Zusätzlich zum eigenen Fieber auhc noch mitten in der Nacht die Rotzinase vom Kleinen zu versorgen war echt lustig! Was macht ihr denn den ganzen Tag mit den Kleinen? Ich freue mich ja schon aufs Babyschwimmen, aber das geht erst in 2 Monaten. In den Rückbildungskurs bin ich nicht gegangen, weil sich das in den ersten Wochen alles von selber regeneriert hatte... Ich habe zeitweise echt das Gefühl, meine Zeit mir dem Kleinen einfach nur abzusitzen was mir für ihn unendlich leid tut. Ich hab den Kleinen total lieb und möchte ihn auch nicht mehr missen, aber es ist, vielleicht nur für mich, unheimlich schwer, in diesem Chaos durchzusteigen und einen Rythmus zu finden Ging es vielleicht noch jemandem so? Wenn ja, wie seid ihr da durchgekommen? Meine Hebamme wollte mich mit Diagnose "Wochenbettdepression" zum Psychologen schicken, aber das schien mir doch etwas heftig. Naja, soviel von mir,,, Ich hoffe euch geht es allen gut, Mamis und Kinder sind wohlauf durch den Monat gekommen und ihr könnt euer Glück etwas mehr genießen als ich es konnte. Viele Grüße