LizzySan
Was braucht man, um sich von einer schlaflosen Nacht zu erholen? Genau! Einen Sonntag, der als „Gammeltag“ umfunktioniert wird - ihr wisst schon: Bequeme Klamotten, auf der Couch rumlümmeln und vielleicht, wenn der Geldbeutel es erlaubt, sich was leckeres zu essen bestellen (als Student ohne Kind kann man sich das ja mal gönnen =)).
Und damit man morgen wieder sauber ist und den Abend genießen kann, ein schön warmes Bad am Abend. *seufz* Der Himmel auf Erden.
Gesagt, getan: So gegen 5 war ich dann in der Wanne und wollte einfach nur den Tag ausklingen lassen, bis ich einen schwarzen Punkt in (ja, IN) meiner Brustwarze fand. Ok, vielleicht ein Fussel oder so was. Also ein wenig, vorsichtig, gepult, gezupft und gedrückt, aber dieses schwarze... Etwas blieb. Selbst mit Wasser, Bürste, Schrubber und noch mehr Wasser klappte es nicht. Auch die Pinzette brachte nichts.
Also raus aus der Wanne, zum Mann hin und ihm zeigen, was ich so gefunden hatte. Anders als mein Gehirn, dass sich schon auf das schlimmste einstellte, meinte er nur: „Ein Fussel... Und?“
Nein, das konnte kein Fussel sein. Das... das musste... das musste einfach eine Zecke sein! So fest konnte kein Fussel stecken!
OK, an sich sind Zecken kein großes Problem. Ich selbst war viele Jahre Pfadfinderin und hatte schon einige Kontakte mit den kleinen Blutsaugern, aber selbst habe ich sie noch nie rausgemacht. Da gab es immer andere, erfahrenere Leute... Zudem an solch einer Stelle...
Mein Mann guckte sich das sehr vorsichtig an und konnte meinem Gedanken nicht folgen: „Sieht das denn wirklich aus wie eine Zecke?“ Man soll meinen, mit 4 Brüdern müsste er wissen, wie so ein Vieh aussieht... Aber anscheinend gab‘s bei ihnen im Garten solche „Gefahren“ nicht. Deswegen blieb nur mein *husthust* messerscharfes Auge für die Einschätzung. Und wie gesagt, etwas anderes konnte! es ja nicht sein!
Tja... Was tun? Keine Erfahrung mit dem Entfernen, keine passenden Werkzeugen und dann noch an SO einer empfindlichen Stelle.
OK, Mama anrufen (man bemerke: ich bin 22, seit einem Jahr verheiratet und von zuhause ausgezogen ^^ Da fehlt es noch an Routine in dem täglichen Wehwehchen...). Mist, sie geht natürlich nicht ran. Wen gibts noch? Die Schwiegermutter, mit der man einen guten Draht hat und die zudem, wie schon erwähnt, fünf Söhne großgezogen hat. Ihr Tipp: Krankenhaus. Borreliose als Stichwort.
Klasse! Das ist mein Höchstes, Sonntagsabends, um inzwischen 17:30 Uhr noch ins Krankenhaus zu fahren, das gut und gerne 20 Minuten von uns entfernt liegt und mit so einem, nicht ganz unpeinlichem Thema dort aufzuschlagen... Die Wartezeit mal nicht zu bedenken >.< Und „Saloonfähig“, vorzeigbar in der Öffentlichkeit, war ich ja auch noch nicht. War ja schließlich mein Gammeltag...
Das ich die meiste Zeit geheult hab, erwähne ich nur so nebenbei. (Blöden Hormone!! Blöde Situation!! Warum immer ich??!)
Da wir einen „Hebammenbereitschaftsdienst“ für uns in Anspruch genommen haben, wurden sie auch erst einmal kontaktiert. Schließlich weiß man nie, was Zecken für Auswirkungen auf die Bauchbewohner haben. Sie wirkte... etwas verwirrt. Aber ihr Vorschlag war gut: Erst Mal beim Krankenhaus anrufen und fragen, ob wir heute noch kommen oder morgen früh zum Arzt gehen sollten.
Gesagt getan: Dummerweise ging da keiner ran ( ), was ich auch noch nicht erlebt habe. Nach gut 20 Minuten meldete sich schließlich jemand, der mich weiterleitete zu einem netten Mann, der erstaunlich gute Laune hatte für jemanden in der Notaufnahme...
„In der Brustwarze? Mh... das machen sie eigentlich nicht... wenn es wirklich eine Zecke ist (den Spruch hat er gut 3 mal gebracht...), dann... also meiner Meinung nach, können sie auch zu dem Hausarztnotruf gehen (der liegt übrigens noch weiter weg!!) oder einfach bis morgen warten. Wenn es denn eine Zecke ist..."
Pff... danke auch.
Nachdem ich meinem Mann (der inzwischen gebadet hatte, sonst wäre es ja Wasserverschwendung.. T.T) davon erzählte, kamen wir auf die Idee, es noch mal mit der Pinzette zu versuchen. Wow, ich habe ihn noch nie so zittern sehen, aus Furcht, mir weh zu tun... Frei nach dem Motto: „Schatz, du bist nicht als Arzt geeignet“, was ich lieber nicht gesagt hätte: Kurze Zeit später meinte er: „Ich hab‘s!“
Könnt ihr euch vorstellen, wie fassungslos ich war?
Tja, war es jetzt wirklich eine Zecke?
Das können wir nicht genau sagen, denn als ich es mir noch einmal genau ansehen wollte, fiel es runter und war weg. Aber ich hoffe einfach drauf, dass, wie mein Mann sagte, es nur ein verdammt festsitzender schwarzer Fussel war, denn sonst krabbelt eine kleine Zecke jetzt in unserem Teppich herum...
Moin Lizzy, na dann hast du ja aus dem "gammelsonntag" noch einen spannenden Abend gemacht :-) Das wär mir auch alles zu viel gewesen lach, aber sehr nett zu lesen dein kleiner Betrag :-) Würd an deiner Stelle heute aber nochmal deinen Hausarzt oder deinen Gyn fragen ob wenn es doch eine kleine Zecke war die etwas Muttermilch wollt .... hi hi hi..... irgendetwas zu beachten gibt, man weiss ja nie . Besser Vorsicht als Nachsicht
Und ich dachte immer, im Herbst wären die Zecken schon alle weg... Mistviecher die.... ich kann die gar nicht leiden. Ich würde auch sagen, frag deinen Hausarzt nochmal... kommt ja auch drauf an, wo Du in D-Land lebst und wie hoch die Borreliosegefahr ist. LG, Sonni