LizzySan
Da ich selbst tierischen Bammel vor dem KS hatte, dachte ich mir, jetzt, wo er hinter mir liegt, erzähle ich ein wenig darüber, was genau passiert ist. Für alle die, die den KS noch vor sich haben; Lasst euch gesagt sein: Weder Spinal, noch Vollnarkose sind der Rede wert! Wir kamen so gegen 6:30 Uhr im Krankenhaus an und fuhren hoch zum Kreissaal. Dort gab es erst einmal ein Zimmer für mich und dann die passenden Klamotten (Nachthemd, Trombosestrümpfe und eine bescheuerte Haube) für mich und meine Begleitung im OPRaum (coole blaue Klamotten =)). Mitsamt Bett gings zum CTG mit anschließendem Anschlusslegen. Das war echt doof... die mussten mich zwei Mal stechen, bis dann der Narkosearzt kam und es noch mal versucht hat (meine gesamte rechte Hand ist nach einer Woche immer noch blau!) Der war übrigens sehr cool drauf, weshalb ich ihm klar gesagt hab: „An sich sind Sie super nett, aber ich mag sie nicht, weil sie mich nachher stechen!“ Fand er gut =) Dann ging‘s in den OPRaum, der mal ganz anders aussah, als z.B. in den ganzen Krankenhausserien, die momentan im Fernsehn laufen. Der Raum hatte ein riesiges Glasfenster, von dem man fast die ganze Stadt überblicken kann (wir sind übrigens im 12. Stock!) und war sonst auch nicht so extrem sterielaussehend, wie man das so erwartet. Er war jetzt nicht dreckig, aber überall gab es Kabel und Zeug, das (hoffentlich) an seinem Platz lag. Der OPTisch.... war kein Tisch. Eher ein Frauenarztstuhl, auf den man sich legen musste. Plus Armablagen. Eigentlich ziemlich bequem... Erstmal den Patienten verkabeln. Keine Nadeln, sondern ein „Gummifingerhut“ und einige Elektroden (heißen die so?), die dann an mich geklebt wurden. Alles zur Überwachung. Dann mein Horror, denn weiter konnte ich gar nicht denken: Spinal, also Narkose über das Rückenmark. Ich hab bereits geheult, als ich mich auf den Stuhl setzen und einen Buckel machen musste, obwohl es im Nachhinein gar nichts zum Heulen gab. Die Hebammen (oder Arzthelferinnen?) nahmen meine Hände, redeten mir gut zu („So ein schönes Wetter für eine Geburt! Haben Sie sich echt klasse ausgesucht!“ Hab ich gar nicht... wurde mir vorgelegt ^^) und waren echt super drauf („Wie, du studierst Mathe? Meine Kinder bräuchten ein wenig Mathenachhilfe.“ Äh, ernsthaft jetzt?). Mein Nakosearzt drückte ziemlich auf meiner Wirbelsäule rum und ließ dann, nach gefühlten 30 Minuten (vielleicht waren es 5) dreimal hintereinander Desinfektionsmittel drauf sprühen. Kalt, aber ok. Dann gab‘s meine befürchtete Spritze. Sie diente erst einmal als eine Betäubung und bestand aus einemminiminiminimalem Piekser, überhaupt nicht schlimm, und schließlich gab es ein etwas sonderbares Ziehen in der rechten Leistengegend, auf das man gut hätte verzichten können, aber eigentlich wurscht war. Ob die dann noch an meinem Rücken rumgefummelt haben, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls sorgten sie dafür, dass ich mich auf den komischen Stuhl legte und spannten ein Tuch hoch, damit ich (und die draußenstehende Begleitung) nichts sehen konnte. Es wurde ein wenig unangenehm, als mein Kreislauf schlapp machte. Atmen schwer, nicht in Panik geraten auch schwer. Aber das war nur ein kurzer Moment, den im nächsten Moment gab es Sauerstoff aus einer Maske und alles war wieder gut. Die Wirkung der Betäubung war lustig: Die Beine wurden soooo wunderbar warm, wie in einer Badewanne. Das war echt herrlich =) Bevor sie an mir rumschneiden sollten, war da immer eine, die mich an die bestimmte Stelle kniff, um zu sehen, ob ich noch was spüre. Die hatte voll spitze Fingernägel!! Sobald die Narkose wirken sollte, wollten sie meinen Mann reinrufen, damit er sich an mein Kopfende stellt und mich beruhigt... Tja, und dann gab es eine Vollnarkose. Anscheinend schlug die Spinal nicht so schnell an, wie gehofft, weshalb ich gefragt wurde, ob eine Vollnarkose ok sei. „Äh... ja...“ „Ok!“ Schon bekam ich eine Maske auf, die voll nach Plastik roch =) Mein Narkosearzt meinte: „Wir unterhalten uns jetzt so lange, bis du eingeschlafen bist.“ Und das wars dann. Das nächste, was ich mitbekam, war, dass ich tierisch müde war und jemand meinem Namen nannte. Ich müsse langsam aufwachen. Das war echt nicht so einfach... Aber nach und nach wurde mir klar, dass ich wieder in meinem Zimmer lag, meine zwei mitgebrachten Angehörigen um mich, zusammen mit dem Narkosearzt und meiner Tochter.
danke für den ausführlichen und tollen bericht. konntest du dann die beine gleich wieder spüren als du aufgewacht bist? sowas nimmt einem schon irgendwie die angst. drücke dich fest und herzlichen glückwunsch zu deiner bezaubernden tochter.