Geschafft.

Im wahrsten Sinne das Wortes! Geschafft. Das Wunder vollbracht. Und ganz im Ernst- auch beim 5. ist es ein unglaubliches Wunder! Jede Geburt war sooo anders- nun bin ich ja auch mit jedem Kind gereift und gewachsen, gewisse Sachen nimmt man heute, 12jahre nach der ersten Geburt anders wahr als damals, aber den Zauber verliert das ganze wohl nie! Nun lieg ich in meinem Bett, ein schlafendes Bündel Mensch quer über dem Schoß, zufrieden schmatzend, nachdem er heute durch den milcheinschuss endlich richtig satt geworden ist... Es war wieder anders. Anders als geplant, anders als erhofft und zum großen Glück anders als befürchtet! Wenn man 4kinder hat, dann denkt man ja zwischendurch was einem noch groß in die Quere kommen sollte- man hat ja schon einiges erlebt.... und dann kommt nr.5 und stellt alles wieder auf den Kopf und in Frage.... Beim ctg an 40+0 gingen plötzlich bei der einzigen Wehe die je von einem ctg außerhalb einer Geburt bei mir aufgenommen wurden, die Herztöne des Babys rapide runter. Ich rief mich selbst zur Ordnung u versuchte Ruhe zu bewahren bis jmd kommt und draufschaut. Meine Ärztin, die eigentlich auch recht besonnen ist, wurde sehr ernst, dem Baby ging es lt Ultraschall sehr gut, kontroll ctg war unauffällig, aber die Angst sitzt einem im Nacken. Ich sollte am nachmi wieder kommen u dann auch jeden Tag zweimal bis zur Geburt, weil ich im ersten Moment gesagt habe ich will nicht einleiten- ich wollte doch dem Knirps die Entscheidung überlassen wann es losgeht. Als ich mit meinem Mann telefoniert habe, war aber doch schnell klar das wir kein Risiko eingehen wollen. Ich hatte die Tage davor mehrfach so regelmäßig und intensiv wehen, das ich mir mehrfach sicher war es geht los... also schien der kleine ja nicht nur nach Rechnung der Ärzte reif zu sein. Schwiegereltern wurden engagiert bitte die anderen Kinder zu organisieren am kommenden Tag- so das wir dann Zeit und Ruhe für uns hatten. Wir sind abends in der Klinik angekommen, nochmal kontrollUS ctg usw. Da war alles gut. Irgendwas homöopathisches musste ich schlucken um die unregelmäßigen wehen die ich hatte zu intensivieren, entgegen meiner Überzeugung ging es voran! Nach 3h die andere Hälfte der Tablette. Und es ging wieder weiter voran, Gebärmutterhals stand zwar noch etwas als Saum, aber bei jeder Untersuchung merkte ich wie weich es in dem Bereich wurde. Ich hab mich so über mich gefreut- ich konnte die wehen supergut zulassen, ich konnte gut zwischen den wehen entspannen, ich war voller mut das nun endlich eine schnelle, leichte Geburt passieren würde, es war doch schließlich die 5.! Wir waren ganz lange im wehenzimmer, allein mit meinem Mann- wir haben gelacht, fern gesehen, gegessen- ich musste alle 3/4minuten kurz innehalten um eine wehe passieren zu lassen, es war echt entspannt. Als es noch intensiver wurde habe ich mir Schmerzmittel geben lassen- nun hatte ich 4 ausserklinische Geburten ohne einen Tropfen Schmerzmittel- ich war der Meinung das ist ok, ich muss mich nicht quälen wo ich nun schon in der Klinik bin kann ich auch die Vorzüge nutzen. Das Zeug war cool! Es wurde leicht, ich konnte nochmal schlafen, ich war noch entspannter.... voller mut das dies echt nett wird... Irgendwann sind wir dann in den Kreißsaal gewechselt. Ich bin unter Schmerzen eher der Typ Mensch der sich zurück zieht, ich Turn nicht gern rum- alle Kinder sind aus einer Rückenlage im Bett geboren- ich hatte kurzzeitig die Idee ich könnte vielleicht auf den Hocker, aber plötzlich bekam ich wehen die fürchterlich waren! Ich konnte nicht mehr sprechen, wusste nicht wie ich liegen sollte, konnte kaum mehr atmen. Ich konnte die wehen nur per Handzeichen ankündigen und wollte eigentlich nur noch weg. Mein Mund war schrecklich trocken, meine Lippen spröde und der lippenpflegestift lag natürlich im Auto. Ich hab immermal ein kleines bisschen mitgeschoben, so konnte ich die wehen besser ertragen. Zum ersten Mal habe ich dann mitbekommen wie eine fruchtblase platzte- ich lag lange auf der Seite, hatte aber dann keine Kraft mein Bein hochzuheben. Bis dahin hab ich das ganze eigentlich nur mit mir geschen lassen- das war dann aber vorbei. Ich wollte auf den Rücken und ich wollte das mir irgendwer die Beine festhält, ich wollte das man mir sagt was ich machen soll- im Gegenzug hab ich deutlich gesagt was geht und was nicht. Wenn ich keinen Ansatz zum pressen fand ließen Sie mich in Ruhe abwarten bis ich mitarbeiten konnte, das empfand ich als schön- aber diese Schmerzen.... verdammter Mist! Wie vergesslich wird man? Ich war mir sicher es würde mich zerreißen! Dann war der Kopf endlich geboren, und dieses Gefühl, wenn der Rest des Babys entwickelt wird... der kleine Kerl lag ganz ruhig auf meinem Bauch, hat sich mit großen Augen umgesehen, es wurde gewartet bis die Nabelschnur auspulsiert war, dann hat mein Mann ihn abgenabelt. es war bei weitem nicht so leicht wie ich es mir erhofft hatte, es ging nicht so schnell wie erhofft, es tat schlimmer weh als gedacht, aber es ging gut: kein Kaiserschnitt, kein riss, ein gesundes Baby , fit und vital - alle große Geschwister sind verliebt. Wir sind am nächsten morgen heim gefahren, ins eigene Bett, da lieg ich dann noch n paar Tage, immermal wieder kommt einer der anderen zum kuscheln, fragen stellen, Tag erzählen vorbei, Oma bekocht uns, Papa organisiert alles drum herum. Ich glaub eins geht noch :-)