Monatsforum Mai Mamis 2014

Das verhasste Schwiegermonster - Achtung lang!!

Das verhasste Schwiegermonster - Achtung lang!!

MissJulia

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Ich melde mich nach länger Zeit mal wieder, weil mich etwas bedrückt und vor allem NERVT. Dazu muss ich kurz ausholen: Mein Mann ist Amerikaner und lebte 13 Jahre mit mir in Deutschland. Vor einem Jahr sind wir in die USA gezogen. In der Zeit, als wir in DE lebten, hat sich seine Familie (Vater, Stiefmutter und 3 Geschwister) Null für uns und unser Leben dort interessiert. Besucht hat uns niemand, Anrufe kamen in den 13 Jahren vielleicht 10 Stück und zu unserer Hochzeit in 2010 ist auch keiner erschienen (obwohl sie finanziell ÄUßERST gut dastehen). Somit kenne ich seine Familie kaum, für mich sind sie völlig fremd. Ich war sie relativ am Anfang unserer Beziehung 2x mit meinem Mann (damals noch Freund) besuchen, fühlte mich dort jedoch fremd und nicht willkommen und war deshalb die letzten 9 Jahre nicht mehr dort. Nun leben wir - Gott sei Dank immerhin noch 5 Flugstunden entfernt - eben auf dem selben Kontinent und seit ich schwanger bin, haben sie uns auch schon 2 Mal besucht. Jedoch drehten sich die Besuche nur um SIE und ihr Enkelkind, nach wie vor machte keiner Anstalten, mich kennen zu lernen (nach 14 Jahren Beziehung schon fast lächerlich). An Weihnachten hat es hier - wir waren 11 Leute aus der buckligen Verwandtschaft meines Mannes, purer Stress für eine Schwangere - so richtig geknallt...dank meines Schwiegermonsters. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was diese Frau für eine unerträgliche Furie ist. Hat in MEINEM Haus alle rumkommandiert und rumgebrüllt, und das am Fest der Liebe und Familie. Danach war jetzt 3 Monate lang Funkstille zwischen uns allen, denn mein Mann, der immer gutmütig und naiv über alles hinweg gesehen und alles verziehen hat, hatte diesmal endgültig die Schnauze voll. Nach einer höchst dramatischen Abreise und einer noch dramatischeren SMS "lebe wohl mein Sohn, werde glücklich mit deiner Familie, blablabla..." (Schlimmer als in einer Soap!!!) ist ihm dann endlich auch mal der Kragen geplatzt. Jetzt steht die Geburt unseres ersten Kindes kurz bevor (ET 1. Mai) und natürlich kommt mein Schwiegermonster nun angekrochen...aber nicht etwa mit einer Entschuldigung, sondern mit einer Ansage - sie will im Krankenhaus sein, wenn unser Kind kommt. Das wäre hier in den USA so brauch. Sie müsse ja nicht mit in den Kreißsaal (wie gnädig von ihr!) aber sie will im Wartezimmer sein und dann direkt nach der Geburt reinkommen. Ich hab erstmal laut gelacht und meinem Mann erklärt, dass sie keinerlei Ansagen zu machen braucht...denn a) haben wir Streit, b) will ich nach der Geburt mit Mann und Kind alleine sein und mich - wenn möglich - ausruhen, c) schwillt mir jedes mal der Hals an, wenn ich nur ihre Stimme höre und d) ist sie - wie schon erwähnt - für mich eine fremde Person. Da könnte echt auch der Briefträger ins Krankenhaus kommen, und ehrlich - mit dem hab ich mich schon öfter unterhalten als mit ihr. Wir hatten vorgeschlagen, dass sie Mitte Juni kommen können - daraufhin sind beide ausgeflippt. Mein Mann war bisher mit mir einer Meinung - nur gestern haben sie telefoniert, sich ausgesprochen - und sie hat ihn eingelullt. Er kam also ins Zimmer und versuchte mir sanft beizubringen, dass sie ja schließlich die (Stief-)Oma sei, und er es nicht übers Herz bringt, sie da auszuschließen (ICH aber!!!). Nun mein Dilemma: Fakt ist: ich schulde dieser Frau NICHTS. 14 Jahre ohne Anerkennung, ohne Anrufe, ohne Geburtstagsgrüsse, ohne IRGENDWAS. Und jetzt Oma spielen wollen? Sei erstmal Mutter, denn mein Mann wurde schließlich genauso ignoriert wie ich. Anderseits habe ich nun die Befürchtung, dass mein Mann mir dies auf ewig vorhalten wird, sich die Situation mit meinen Schwiegereltern noch mehr verfährt und es ultimativ an der Beziehung meiner Tochter und ihren Großeltern sägt. Trotzdem finde ich, dass es respektiert werden sollte, wenn die Frau, die ein Kind bekommt,selbst bestimmt WANN sie VON WEM Besuch erhält. Es ist mein erstes Kind, ich bin fernab von meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland, entbinde in einem fremden Land und das Verhältnis zu den beiden, besonders aber zu IHR ist unter aller Sau - das müsste doch als Argument reichen, oder? Ich weiß, dass der Drops noch nicht gelutscht ist und da noch ein Knall folgen wird - stellt sich nur die Frage zwischen wem - meinem Mann und mir, oder meinen Schwiegereltern und mir. Der Gedanke alleine stresst mich schon extrem...Stress, den ich jetzt einfach nicht gebrauchen kann!! Wäre für ein paar Ratschläge dankbar. LG, MissJulia


PiaMami

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Liebe Julia, vorab möchte ich dir natürlich zu deiner Schwangerschaft gratulieren :) Bitte lass dich nicht stressen ! Wen du bei und nach der Geburt deines Kindes dabei haben möchtest, ist alleine deine Sache. Immerhin gibt es nichts Schöneres, als ein Kind auf die Welt zu bringen und den würde ich mir von nichts und niemandem kaputt machen lassen. Rede nochmal mit deinem Mann, erkläre ihm, dass du Bedürfniss hast und und die ganze Phase mit deiner Schwiegermutter den puren Stress für dich bedeutet. Grade jetzt, Wochen vor der Geburt solltest du all deine Kraft sammeln und Energie tanken. Mein voraussichtlicher ET ist der 9.Mai und ich habe beschlossen, niemandem sofort Bescheid zu geben. (ich entbinde in einem Geburtshaus und gehe wenn alles gut läuft nach 3 Std. wieder heim) Ich möchte gerne selber entscheiden, ob ich noch 1-2 Tage zu Hause meine Ruhe mit meiner Familie haben möchte, oder sich alle auf uns stürzen dürfen. Rede mit deinem Mann und versuche ihm klar zu machen, dass seine Mutter wichtig ist, er aber mit dir und eurem Nachwuchs seine eigene Familie gegründet hat, die vor allem absolute Priorität hat. Wir hatten nach der Geburt unserer Tochter vor 9 Jahern auch viele Probleme mit meiner Schwiegermutter und ich musste meinem Mann leider auch erst den Kopf waschen, aber nun steht in immer und in allem hinter uns. Lass den Kopf nicht hängen, baald ist euer Krümel da und glaube mir, dann wird alles gut ;) Ganz liebe Grüße und dir für die Zukunft ganz viel Kraft Anne


Steffela

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O Man schwierig schwierig und ich versteh dich so gut, wäre da genauso wie du. Und direkt nach der Geburt bräuchte ich niemanden außer meinen Mann bei mir, nicht einmal meine eigene Mutter zu der ich ein gutes Verhältnis habe. Dess müssen sie doch akzeptieren. Sowieso kann ichs ned verstehen warum für manche plötzlich alles anders ist "nur" weil ein Kind unterwegs ist und vorher interessiert es kein Schwein. Nen Ratschlag hab ich also nicht gerade für dich ich kann dir nur sagen das ich dich echt gut verstehen kann und mach das bitte alles so das Du dich wohl fühlst!


Frau Fuchs

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Oh Mann, das hört sich ja stressig an! Ich kann dich sehr gut verstehen und würde diese Frau an deiner Stelle niemals direkt ins Krankenhaus lassen! Letztendlich geht es bei einer Entbindung nur um das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Da hat auch kein "Brauch" (was ich ehrlich gesagt für haltlos übertrieben finde) was zu melden. Wenns hart auf hart kommt und du im Krankenhaus zu den Schwestern sagst, dass du die Frau nicht im Zimmer haben willst, müssen die das durchsetzen. Birgt natürlich ein hohes Konfliktpotential, auch mit deinem Mann :( Ich würde vorschlagen, du sagst ihm klipp und klar, dass das mit seiner Mutter zur Entbindung nicht passieren wird. Aber du kannst ja im gleichen Zuge das Zugeständnis machen, dass sie dann als eine der ersten in den Tagen nach der Geburt kommen darf. Hast du sie denn schonmal auf ihr seltsames Verhalten angesprochen?


sosej

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Bist du denn sicher das dein Mann wirklich "die Seiten gewechselt" hat? Ich glaube viele Männer sind einfach nur konfliktscheu und gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn sie so eine Furie ist, ist das ja nun auch nicht wirklich verwunderlich... Falls dies der Fall und er einfach die Auseinandersetzung scheut könntet ihr euch doch irgendeine medizinische Komplikation ausdenken, weshalb das nicht geht. Die Olle will das ganze Trara ja vielleicht eh nur, "weil es so üblich ist". Und mit einem guten medizinischen Grund könnte sie in der Nachbarschaft oder wo auch immer das Gesicht wahren. Jetzt muss einem nur noch ein Grund einfallen, vielleicht kann dir dein Arzt da weiterhelfen? Das könnte das ganze erstmal entspannen, ohne dass sich einer von euch jetzt noch so einem Stress aussetzen muss. Ich wünsch euch viel Glück!


Caro2901

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Hallo MissJulia, ich kann dich sehr gut verstehen und mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Lass dich nicht verrückt machen. Es ist dein Kind, deine Geburt und du kannst jeden Menschen des Kreissaals verweisen, den du in dem Moment nicht dabei haben willst. In Amerika gibt es doch sogar diese tollen Türschilder für "kein Besuch" oder nicht? Ich hab eine ähnliche Situation mit meinem Vater, der sich seit über 10 Jahren nicht um mich oder irgendwas gekümmert hat. Meine Schwägerin will nun unbedingt "Frieden stiften" und stachelt den Rest der Familie an, dass sie mich überreden sollen Kontakt zu ihm aufzunehmen. Ein für mich Wildfremder, der dann am Ende noch Kontakt zu meinem Kind will... ich hab den Krach in Kauf genommen und verweigere den Kontakt. Erstmal müsste er ein besseres Verhältnis zu mir aufbauen, bevor ich zulasse, dass er die Krallen in die nächste Generation schlägt Fühl dich gedrückt und lass dir sagen, mit diesem Wahnsinn bist du nicht alleine. Viele liebe Grüße Caro


Ina1

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Hallo MissJulia, ich wollte nach der Geburt meiner Tochter (mit Vorankündigung und ausgesprochenem Verbot) überhaupt keinen Besuch außer von meinem Mann. Es hat keine 6h gedauert, nach der Geburt, da standen noch im Kreißsaal (es gab bei mir Komplikationen und ich musste anfänglich dauerhaft beobachtet werden, das hätte die Wochenbettstation nicht abfangen können) meine Schwester und meine Mutter! Es dauerte 1 Tag, da hatte ich Besuch von meinen Eltern, keine 2 Tage, da hatte ich Besuch von meinen Schwiegereltern und keine 3 Tage, da waren meine Schwester und ihr Mann zu Besuch. Total ätzend! Dafür, dass ich gar keinen Besuch wollte, hatte ich jeden Tag Besuch und das nicht nur eine Stunde, sondern ca. 13-20 Uhr! Ich hab's überlebt und eines muss ich wirklich sagen: Dafür hatte ich im Wochenbett Zuhause meine Ruhe mit Mann und Maus und war seeehr dankbar darüber. Vielleicht ist das ein Kompromiss, mit dem Du und Dein Mann leben könntet und eurer Stief(schwieger)mutter anbieten könntet. Krankenhaus ja (dann hat sie ihren Willen und kann nicht über Dich herziehen) und dann aber Ruhe während der Wochenbettzeit bzw. bis Du und das Baby euch eingespielt habt? Natürlich ist sie für Dich eine Fremde und scheinbar auch eine unerträgliche Person, solche Verwandten hat man fast überall, nur ich persönlich würde eher versuchen mit meinem Partner gemeinsam eine für alle halbwegs akzeptable Lösung zu finden, denn Dein Mann steht blöderweise zwischen den Stühlen. Auch wenn er natürlich zu Dir halten wird, so ist er (verständlicherweise wie ich finde, denn es ist nunmal SEINE Familie) dennoch versucht irgendwie Frieden in diese Unruhe reinzubringen. Deinen Kopf zwanghaft durchzusetzen (z.B. keinen Kontakt, was man aus Deiner Sicht auch verstehen kann) wird ihn vermutlich nicht wirklich glücklich machen, weil er sich dann die Lästereien und Zickereien seine Stiefmutter über Dich anhören muss. Und ehrlich: Keiner hat Lust sich familiäre Lästereien über den (jahrelangen) Partner anzuhören, weil man sich immer wünscht, dass diese gut miteinander auskommen. Ich hoffe Du verstehst das nicht falsch, ich bin immer sehr konsequent, gerade was Menschen betrifft, zu denen ich keinen Kontakt will, weil sie mir nicht gut tun. Nur meinem Partner (und Kindern) zu liebe, würde ich bei einem solchen Punkt Kompromisse eingehen, sonst wäre für mich Kontaktabbruch absolut irreversibel! Ich verstehe Dich sehr gut, mir geht es so mit meiner Schwester! Liebe Grüße Ina


pflaumenbaum

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Versuch Ihr deutlich zu verklickern, dass es in Deutschland eben nicht üblich ist sofort Besuch zu haben. Ist ja auch so. In dem Krankenhaus, in dem ich entbinden werden, ist Besuchszeit ab 15 Uhr. Väter dürfen natürlich immer.


MissJulia

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Ihr Lieben, Danke für euer Feedback, dass mich in meiner Einstellung nur noch bestärkt hat. Ihr habt alle miteinander Recht. Ja, mein Mann ist extrem Konfliktscheu und absolut harmoniebedürftig und mein Schwiegermonster ein Tyrann (hatte ich erwähnt, dass einer ihrer ersten Sätze zu mir nach 8 Jahren war: "Du weißt schon, dass ICH in unserer Familie die Namen meiner Enkel aussuche??"?). Ich stimme dem zu, dass ein Kompromiss getroffen werden muss, allerdings bin ich der Meinung, dass nicht ICH die jenige sein sollte, die in dieser Situation Kompromisse schließen sollte, sondern die beiden. Wenn es nach meinem eigenen, sturen, Egoismus ginge, würde ich am Liebsten sagen: "bleibt doch, wo der Pfeffer wächst, da wart ihr ja offensichtlich die letzen Jahre auch..." Aber das würde ich meinem Mann und Kind niemals antun. Meine Mutter und meine Oma väterlicherseits, die in Wien lebt, hatten auch nie ein gutes Verhältnis...aber selbst als meine Eltern sich trennten, sorgte meine Mutter für regelmäßigen Kontakt und Besuche in Österreich in den Ferien. Und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Was jedoch die Geburt angeht, werde ich jetzt einfach egoistisch sein. Mein Mann wird es einfach verstehen müssen und meine Schwiegereltern sollen von mir denken, was sie wollen. Und ja - es gibt hier lustige "not accepting any visitors right now" - Schilder im Krankenhaus...und wenn ich mit Edding ein "especially not from Monster-in-law" hinzufügen muss, dann mach ich das... :) Liebe Grüße, MissJulia