Heute wäre der eigentliche ET

Ich bin seit Tagen so sentimental und weine viel. Die Geburt nagt doch mehr an mir, als ich anfangs dachte. Heute vor 3 Wochen war das CTG noch sooo super, es gab zum 1. Mal 10 Punkte. Doch der Freitag war dann so ohne Bewegungen, ich ging davon aus, sie einfach nicht beachtet zu haben, doch er bewegte sich bis Samstag Vormittag nicht. Ich habe den Bauch gewackelt, ihn gepiekst, viel getrunken...nichts half :(. Da ich mir dann wirklich arge Sorgen machte, aufgrund der Durchblutungsstörungen und der Unterversorgung ging ich vom schlimmsten aus und habe auf dem Weg ins KH wirklich gebetet und gehofft, dass es nicht zu spät ist. Gegen 12 Uhr kam ich im KH an und wurde auch sofort ans CTG gehangen...oh was fiel mir für ein Stein vom Herzen, als ich das kleine Herz hörte. Leider schlug es recht schnell und immer sehr gleichbleibend. Gegen 13 Uhr gaben sie mir etwas zu trinken und rüttelten am Bauch, doch das machte die Herztöne noch schlechter. Die Hebamme meinte dann, dass ich auf alle Fälle da bleiben muss. Die Ärztin setzte mir dann 13.30 Uhr eine Infusion, als Energieschub für den Kleinen, doch auch das verschlechterte alles nur und so wurde 14 Uhr entschieden das der Kleine geholt wird. Mädels, ich hatte noch nie solche Angst in meinem Leben, es wurde alles so hektisch, dass war so plötzlich und ich habe so geweint. Die Hebammen waren so lieb und streichelten mir den Kopf und redeten mir gut zu und sagten, dass sie auch nach dem Schichtwechsel noch für mich da sind...mein Mann war nämlich nicht dabei, er musste bei den Kindern bleiben. Ich bat sie, ihm Bescheid zu sagen. Dann gings auch schon ab in den OP und der liebe Mann, der mir die PDA setzte, erklärte mir alles was er nun macht und vor mir stand eine Schwester, sie hielt mir die Hände und redet mir auch gut zu. Die PDA schmerzte etwa so, wie eine kleine Wehe und es wurde auch recht schnell alles taub. Mir liefen die Tränen vor Erleichterung, denn endlich musste ich nicht mehr um mein Kind bangen und auch vor lauter Angst wegen des Eingriffs. Der Mann, der an meinem Kopf saß und die Werte beobachtete, streichelte mir die ganze Zeit den Arm und machte mir Mut. Um 14.17 Uhr war es dann endlich so weit und ich hörte meinen kleinen Schatz und DAS war der schönste Moment überhaupt. Die Hebamme zeigte ihn mir kurz...er war so perfekt und mit wenig Käseschmiere bedeckt. Der Mann hinter mir wollte dann den Namen wissen, doch vor lauter weinen und Angst, habe ich den Namen vergessen...musste mich erstmal sammeln und gab ihn dann bekannt. Währrend sie mich wieder zu machten, kam die Hebamme dann nach der Kinderarztuntersuchung nochmal mit Tim zu mir und ich durfte ihn streicheln und küssen. Als ich fertig war und in den Kreißsaal gebracht wurde, kamen nochmal die lieben Hebammen zu mir und brachten meinen Tim mit. Meinen Mann hatte man in der Hektik noch nicht kontaktiert, also tat ich es selbst und als ich auf mein Handy schaute, sah ich eine Nachricht von meinem Mann, der mir um genau 14.17 Uhr eine Nachricht geschrieben hat, in der stand, dass ich ihm fehle und er hofft das alles gut ist *heul* Als er ran ging begrüßte ich ihn mit Papa und er war baff. Er war traurig, weil er nicht dabei sein konnte und froh, dass alles gut aus ging. Er organisierte dann jemanden für die Kinder. In der Zeit kam die Ärztin zu mir und sagte mir, dass mein kleiner Schatz unter Streß litt und grünes Fruchtwasser hatte, hinzu kam eben noch die Unterversorgung und 2x die Nabelschnur um den Hals, sie sagte, er hätte eine normale Geburt nicht überlebt...das saß. Mein Mann kam dann recht schnell und als er ihn sah, war er hin und weg Die Hebamme nahm dann den Blutzucker ab und es stellte sich eine Unterzuckerung raus, die auch nach dem stillen und zufüttern nicht weg ging. Man entschied dann, ihn zu verlegen. Ich stimmte dem natürlich zu, denn es sollte ihm ja geholfen werden. Im KH selbst ging es mir gut, klar fehlte er, aber der Gedanke, dass es ihm dort gut geht, hielt mich quasi über Wasser...dafür kommts jetzt so nach und nach. Mir fehlt mein Bauch und irgendwie war das alles zu schnell (auch wenn es richtig war, denn sonst würde mein Schatz wohl heute nicht mehr leben). Mir fehlt die Zeit, die er nicht bei mir war...WAS wäre denn gewesen, wenn man das Eiweiß nie im Urin gefunden hätte und man mich deswegen nicht zum Doppler geschickt hätte und ich deshalb nie von der Unterversorgung erfahren hätte? Denn genau das war der Punkt warum ich so in Sorge war und ins KH fuhr. Nun ja das alles ist nicht zu ändern und ich bin einfach nur froh das er bei mir ist und wächst und gedeiht. Er ist wirklich so ein lieber kleiner Engel Im übrigen habe ich eine von den lieben Hebammen als Nachsorgehebamme und bin total froh darüber.