Melli238
Hallo zusammen! ich habe einen inneren Konflikt mit mir selber und wollte mal fragen, ob es euch da ähnlich geht. Kurzer Background: mein Mann hat einen mittlerweile 7 Jährigen Sohn mit in die Beziehung gebracht, den ich total liebe und er liebt mich auch sehr! Es läuft auch total gut und zwischen mir und meinem Mann gibt es nie Streit wegen des Kleinen. ich merke aber, dass ich in letzter Zeit schneller genervt bin von ihm. Sei es dauerhaftes geplapper, das oft ausgedacht ist oder wenig Sinn ergibt, laute Geräusche oder oder oder. Er neigt tatsächlich zu ADHS, allerdings war das für mich sonst nie ein großes Ding, ich war sehr geduldig und konnte seinem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit problemlos nachkommen. in meinem Verhalten merkt man mir meine Genervtheit wohl nicht an, sagt mir zumindest mein Mann und auch der Kleine beschwert sich nicht. Aber trotzdem ist sie in mir, diese Gereizheit und die kurze Zündschnur. Und sie ärgert mich sehr. kennt ihr das? Ist das vielleicht auch normal in der Schwangerschaft? Und wenn das normal ist, habt ihr Tipps für mich, wie ich mit mir selber damit umgehen kann? Liebe Grüße! :)
Kurze Ergänzung: mich ärgert meine Emotion vor allem, weil ich weiß, dass diese fantasievollen Geschichten und das Bedürfnis seine Erlebnisse mit mir zu teilen ja ein Teil seiner Entwicklung und vor allem ja auch ein Kompliment an mich sind. Und das will ich auf gar keinen Fall unterbinden oder mit Distanz bestrafen.
Hallo Melli238 🤗 ich glaube es ist vollkommen normal was du empfindest - was es natürlich nicht leichter macht. In der Schwangerschaft braucht man einfach öfter Ruhe und die Hormone tun ihr übriges. Da ist es sehr gut verständlich wenn man nicht permanent verfügbar sein kann (und dazu gehört auch permanent zuzuhören). Mein Sohn ist 3 Jahre alt und er redet eigentlich auch den ganzen Tag. Meist will er auch eine kurze Rückmeldung. Dann erzählt er im Spiel vor sich hin und dann kommt regelmäßig "oder, Mama?" Oder er erzählt was gerade passiert usw. Man kommt auch selten zur Ruhe weil er dann oft irgendwas haben möchte wo er nicht alleine ran kommt etc. Ich dränge seit Beginn der Schwangerschaft viel mehr darauf, dass ich jetzt öfter einfach nicht verfügbar sein kann und er das verstehen und lernen muss. Es war die ersten Wochen richtig anstrengend, aber wenn ich jetzt sage "Ich will jetzt hier das und das machen und ich will jetzt nicht zuhören und nicht reden" dann nimmt er es mittlerweile hin. Da sind jetzt keine elendig langen Pausen, aber man 10 Minuten durchatmen in Stille in einem anderen Raum hilft schon viel. Und ihm schadet es nicht, ich bin ja ein paar Minuten später wieder bei verfügbar. Ich denke es kann eh nicht schaden wenn man schon ab und an klar stellt, dass man jetzt keine Zeit hat, spätestens wenn die kleinen Schätze auf der Welt sind, wird das viel öfter der Fall sein und dann ist es ja nicht schlecht wenn die Kleinen es schon öfter erlebt haben. wenn es wieder zu viel wird, gehe ich kurz ins Bad, schließe die Tür und atme ein paar Mal durch. Meist hilft mir das schon um ruhiger werden zu können wieder. In den ersten 3 Monaten bin ich trotzdem leider öfter aus der Haut gefahren 🙈 Aber man ist halt auch nur ein Mensch. auf jeden Fall viel Kraft weiterhin!! 💪