Zuviel Stress auf Arbeit...BV in Teilzeit?

Hallo Janine, deine Angst kann ich echt nachvollziehen. Aber du hast dir ja selber schon geantwortet. Jeder ist ersetzbar. Nur wenn dir oder dem Baby was passiert, was dann? Ich sehe es auch so, wenn deine Chefs mit dir zufrieden sind (und ich vermute mal, dass sind sie, wenn du so viel Verantwortung tragen darfst), dann werden sie dir auch die Zeit geben, die du benötigst. Und die Sache mit dem KITA-Platz... erkläre es einfach ganz sachlich. Ich meine, das Kita-Plätze leider immer noch Mangelware sind (gerade auch in Großstädten wie Berlin) wird ja auch in den Medien regelmäßig erwähnt. Nimm dir die Zeit die du brauchst. Gerade wenn du schon länger an physischen Problemen leidest (schlechtes Schlafen), solltest du diese Art im Berufsleben überdenken. Selbst wenn du nicht Schwanger wärst, meinst du, dein Körper hält das lange weiterhin so aus? Und was haben deine Chefs davon, wenn du aufgrund von Burnout früher oder später völlig ausfällst. Nutze die Chance der Schwangerschaft um etwas runterzuschallten. Dein Baby und, ich denke auch mal, dein Mann werden es dir danken. LG aus dem schönen Brandenburg

Dem kann ich mich nur anschließen. Nutze diese Möglichkeit, um runterzufahren. Der Stress auf Dauer macht krank! Versuche dich auf deine Schwangerschaft zu konzentrieren, jede SS ist so einmalig und hat es verdient, völlig ausgekostet zu werden. Wenn du ein BV in Teilzeit erhälst, bist du auch noch nicht ganz weg. So aus der Ferne würde ich sagen die ideelle Lösung. Davon mal abgesehen: wie soll dein Baby ruhig und ausgeglichen sein und mit der neuen Welt zufrieden, wenn du die ganze Zeit im Stress bist? ;)

Hallo ... ich bin aus genau der gleichen beruflichen Situation in meine erste Schwangerschaft gestartet! 60 Wochenstunden keine Seltenheit, Erreichbarkeit 24/7, quasi immer in Bereitschaft und mit dem Kopf in der Firma! Sogar im Urlaub war das Handy an .... "es könnt ja was sein!" Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, das ein Teilzeit BV keine Lösung ist, dein Kopf ist trotzdem immer da und wenn du so stark in das Unternehmen involviert bist wird sich auch wahrscheinlich niemand an deine verkürzten Arbeitszeiten halten! Das dann wieder durchzusetzen macht dir nur noch zusätzlichen psychischen Streß! Ich habe mir damals ein volles BV erkämpft, weil ich nicht mehr konnte, physisch sowie psychisch! Erst nach ein paar Wochen komplett zu Hause konnte ich langsam runterfahren .... und jetzt kommt das was wirklich schmerzhaft für mich war! Innerhalb weniger Wochen war ich (vorher hoch angesehen, bekannt und respektiert) so weit in den Hintergrund gerückt und im Prinzip nur noch als Zaungast zu Besuch das ich sehr schmerzhaft erkennen musste, das man mir nichts von den 14 Jahren "Aufopferung" dankt, sondern mich einfach ersetzt hat durch jemanden der auch in Zukunft 1000% Einsatz bringt und bedingungslos für die Firma lebt! Und dafür hab ich fast dreiviertel meiner ersten Schwangerschaft verschenkt! .... Was ich damit sagen will ist, eine Position wie deine wird zwangsläufig neu besetzt, die Firma muss ja weiter laufen, und zwar durch jemanden der genauso engagiert ist wie du bisher! Derjenige wird sich genauso reinhängen und hat auch nachher vermutlich die bessere Ausgangssituation, wenn du zurück kommst! Denn du warst dann lange Zeit raus, hast mit Sicherheit einen Großteil deiner Lebensprioritäten geändert und noch dazu hast du dann ein kleines Kind das dir jeder Zeit einen Strich durch die zeitliche Rechnung machen kann! Hier eine schwierige Kita-Eingewöhnung, da ein Elternabend, dort eine Krankheitswelle nach der anderen .... Nachher macht man dir noch Vorwürfe weil du nicht mehr die gewohnte Leistung bringst! Es ist schier unmöglich das du nach der Elternzeit wieder in dem selben Tempo weitermachen kannst wie bisher! . Und möglicherweise willst du das bis dahin auch gar nicht mehr! Dein Körper gibt dir Alarmsignale die du nicht ignorieren solltest und du bekommst nie wieder eine so tolle und faszinierende Möglichkeit dich aus diesem Leben etwas zurückzuziehen! Nutze die Chance!!!!! Keine Firma der Welt ist es wert, eine so schöne Zeit wie eine Schwangerschaft für sie zu opfern! Es sind nur Geschäftsmänner, nichts weiter! Ich habe es bitter bereut! Jetzt bin ich Kassiererin in Teilzeit, psychisch gesund und sehr froh das alte Leben hinter mir gelassen zu haben! Ich fühle mich "angekommen"! Ich wünsche dir alles Gute!

Hallo Jani, ich kann mich meiner Vorrednerin (oder -Schreiberin) nur anschließen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich habe versucht alles zu schaffen, alle Vorbereitungen getroffen, damit meine Aufgaben abgeschlossen oder übernommen werden können. Mein Körper hat die permanente psychische Belastung jedoch irgendwann quittiert. Nach 8 Stunden Arbeit (30. SSW), rief ich bei meinem FA an und fragte ganz lieb, ob ich noch mal vorbei schauen kann, weil ich irgendwie einen festen Bauch habe. Die Schwester am anderen Ende des Telefons sagte gleich, dass ich gar nicht hin kommen brauch, sondern gleich in die Klinik fahren soll. Also bin ich hin gefahren und die haben mich gleich da behalten: Vorzeitige Wehen. Von da an durfte ich zu Hause bleiben und wirklich gar nichts mehr machen! Erst dann habe ich bemerkt, wie kaputt ich war und wie viel Ruhe sich mein Körper nun nahm. Ich wurde zuvor im Vorbereitungskurs auch oft gefragt "Ach, du arbeitest noch?". Alle anderen hatten zwischenzeitlich ein BV oder verkürzte Arbeitszeiten oder sonst welche Regelungen. Aber ich arbeite eben nur im Büro - und da hat man ja keinen Stress. *ohneWorte Und obwohl mein Chef die ganze Zeit der Meinung war, dass das alles ohne mich nicht laufen würde, haben sie das Jahr überstanden. *verrückt Und viel besser noch: einige Aufgaben haben sogar ein Jahr auf mich warten dürfen. *nochVerrückter Nun bin ich wieder schwanger, 18. SSW, und ich habe schon mal alles abgegeben bzw. gar nicht übernommen. Ich hoffe, dass es diesmal nicht so enden wird.

Hallo zusammen, Danke für eure so ausführlichen und lieben Antworten. Ich habe viel überlegt und werde den 21.10. mit meinen Chefs abwarten wie sie so drauf sind, was sie mir zugestehen und würde dann am 3.11. entweder das Teilzeit BV annehmen oder sogar ein komplettes. Ich bin jetzt schon auf Arbeit am ruhiger machen, habe an die Kollegen eine Email geschrieben mit der Bitte mich ein wenig zu unterstützen und mich auch mal in Ruhe zu lassen. Das wird auch ein wenig besser gehandhabt ...und ich habe schon sehr viel,abgearbeitet und werde nun einfach kommen und gehen wie es mir geht, werde in Ruhe Mittag machen, Spaziergang an der frischen Luft und mehr an die Erbse denken. Aufgeregt wegen dem Termin bin ich total aber ich habe soviel geschafft bis jetzt und nun ist es an der Zeit zusehen wie loyal meine Chefs mir gegenüber sind nach 6 Jahren... Ansonsten : werde ich eine Lösung finden und ganz neu anfangen. Das mit der Kasse und der neuen Tätigkeit : da musste ich sehr schmunzeln da ich immer meinem Mann sage ich stelle mir immer wenn es ganz schlimm ist vor an der Kasse zu sitzen und mehr Freiheit zu haben dann , weniger Geld, mehr Freiheit Ich halte euch auf dem Laufenden. Heute hatte ich unbändige Lust auf Pizza und genieße einen faulen Abend....genießt ihn auch Ich bin so dankbar für diese SS und versuche alles nur noch für das Baby zu sehen

Hallo Jani! Ich komm aus einem ganz anderen Bus, bin vom März diesen Jahres, bin schon glückliche Mutter Ich war in einer ähnlichen Situation. Ich war am Anfang der Schwangerschaft derart gestresst, dass ich Panikattacken hatte weil ich so viel Verantwortung hatte und man zu viel erwartet hat von mir. Ich war ziemlich am Ende. Ich musste meinen Nachfolger suchen, einschulen und nebenbei noch den Laden schmeißen. Alles in relativ kurzer Zeit. Die Abteilung total unterbesetzt. Ich war oft in Tränen aufgelöst. Mir haben dann einige Dinge die Augen geöffnet. Zum einen natürlich mein Mann, der mir oft ins Gewissen geredet hat, zum anderen ein Anruf bei der Arbeiterkammer (bin aus Ö). Mir wurde gesagt, es ist meine eigene Verantwortung, wenn ich das Leben oder das Wohlergehen meines Kindes gefährden will. Das hat gesessen. Der Frauenarzt hätte mich sofort krank geschrieben. Das wollte ich aber auch nicht, weil ich dann erstmal innerlich Abstand genommen hab, getan hab was möglich war. Ich hab mich dazu entschlossen, mir nach der Elternzeit was anderes zu suchen. Denn diesen Stress kann ich nicht in meine kleine Familie mitnehmen. Mein Mann hat schon genug darunter gelitten. Ich bin dann 4 Monate vor ET in Mutterschutz gegangen weil ich viele ÜS hatte. Und es war das Beste, was mir passieren konnte! Zuvor war mein Kleiner im Bauch immer sehr lebhaft, hat getreten, oft lange. Der FA meinte mal, es ist eh besser, wenn man ein lebhaftes Kind hat, dann weiss man wenigstens, dass es sich gut entwickelt. Hmmm... Er hat sicher meinen Stress gespürt. Als ich zuhause war, hat sich auch die Lage im Bauch gebessert. Er wurde wirklich deutlich ruhiger! Es hat sicher einen Monat gedauert, bis ich runterfahren konnte. Hab dann die Schwangerschaft sehr genossen, mich ausgeruht. Am Schluss kann man eh nicht mehr viel machen, weil man so schwanger ist! Fazit - ich bereue nichts! Die Geburt war ein Traum, weil ich mich wirklich am Schluss darauf vorbereiten und einstellen konnte. Eine Geburt ist harte Arbeit, aber man kann im Vorfeld so viel machen, damit es eine schöne Erfahrung wird. Das Baby selber hatte die ganze Zeit super Herztöne, bis zum Schluss und war tiefenentspannt als es rauskam. Auch die Zeit danach war echt schön und entspannt. Und so ist es bis heute. Ich weiss nicht, wie es verlaufen wäre, wenn ich keine Ruhe gegeben hätte. Babys bekommen so viel mit, auch im Bauch schon. Der Stress überträgt sich. Ich sag immer - eine entspannte Schwangerschaft gibt ein entspanntes Kind. Ich kenne Mütter, deren Babys nicht so 'einfach' sind, die wirklich Probleme haben weil die Zwerge viel Unruhe in sich haben. In diesem Sinne - pass auf sich auf! Und vor allem auf deinen Zwerg - es ist das wertvollste Geschenk. Und nichts kann wichtiger sein, als dass es ihm gut geht. Alles Liebe!