Lini2010
Hallo zusammen, ich komme gerade von der U5 und bin ein bisschen überfordert. Meine Kinderärztin hat mir empfohlen, meinen sieben Monate alten Sohn gegen Meningokokken B impfen zu lassen. Die Kosten von gut 350 Euro werden nur von wenigen Krankenkassen übernommen, meine übernimmt diese nicht. Begründet wird dies damit, dass dieser Impfstoff von der Impfkommission nicht allgemein empfohlen wird. Angeblich sind die Nebenwirkungen sehr hoch und der Schutz relativ schwach. Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Natürlich sind die Kosten echt heftig, aber in erster Linie möchte ich wissen, was das Beste für mein Kind ist. Natürlich raten die Ärzte dazu, weil sie von der Pharmaindustrie gesponsert werden. Grundsätzlich bin ich immer für das Impfen, aber bei dieser weiß ich eben nicht Bescheid. Wie ist es bei euch, habt ihr schon damit Erfahrung gemacht? Liebe Grüße, Lini
huhu Lini, mein Doc hat nichts davon gesagt. Ich vertraue ihm voll und werde daher wohl eher nichts zusätzlich impfen lassen.
Hey, Unser arzt hat uns weder dazu geraten noch abgeraten. Er hat nur gesagt das es die möglichkeit gibt, und ein info blatt mit gegeben. Wir haben uns gegen die Info entschieden.
Hi Lini, unsere Kinder sind gegen B-Meningokokken geimpft. Warum? Weil Meningitis eine schreckliche Erkrankung ist, die viele Kinder nicht oder nur mit schweren Behinderungen überleben. 70% der Meningitiden werden von B-Meningokokken ausgelöst. 20% von C (wird mit etwa 1 Jahr geimpft). Warum ist die Impfung nicht von der Stiko empfohlen? Es gibt keine ausreichenden Studien wie lange die immunität vorhält (womöglich nur 3-4 Jahre). Desweiteren fehlen Studien zur Immunitätsrate, diese beträgt 85-95%. Bei 85% würden 15 von 100 geimpften keinen ausreichenden Schutz haben (der Wert wäre zu schlecht um die Impfung zu empfehlen). Die Nebenwirkungen sind nicht anders als bei den anderen Impfungen auch - Fieber, Rötung der Impfstelle, Schmerzen usw, treten aber bei Bexsero aber viel häufiger auf (bei uns hatte ein Kind nichts, das andere war je eine Nacht richtig krank danach). Seit einigen Jahren wird in England jeder Säugling geimpft, dadurch sind B-Meningitiden um über die Hälfte zurück gegangen. Ein nüchterner Aspekt: die Impfung ist sehr teuer. Es wird auch immer der wirtschaftliche Aspekt bedacht. Denn die Erkrankung ist (zum Glück) sehr selten. Etwa 1 Kind pro Tag in Deutschland. Ich denke es wird noch ein paar Jahre dauern bis sich rausstellt, ob die Impfung 1. lange genug und 2. genügend Geimpfte schützt um allgemein empfohlen zu werden. Bis dahin müssen Eltern sich überlegen ob sie hohe Kosten und ggf höhere Nebenwirkungen in Kauf nehmen um ihr Kind gegen eine seltene Erkrankung zu impfen. Für mich ist das keine Frage - auch wenn meine Kinder nur 3 Jahre geschützt wären (Kleinkindalter ist die gefährlichste Zeit) und die Impfung nicht gut vertragen, ich würde alles tun um sie zu schützen. Ich kenne zu viele Kinder, die daran verstorben sind oder schwerst behindert geblieben sind. Ich möchte zumindest alles versuchen. Für mich ist es auch nur konsequent, wenn man gegen C impft, auch gegen B zu impfen (da C deutlich seltener ist). Ich hoffe, ihr findet für euch den richtigen Weg! Es ist wirklich keine einfache Entscheidung. Ich drücke euch dafür die Daumen. Eine Sache muss ich unbedingt klar stellen. Wir werden NICHT von Pharmafirmen gesponsert!!! Die Impfung wird in der Apotheke gekauft (je Dosis etwa 110 Euro aktuell), man kann gegebenenfalls ein paar Euro (10-20) für die Durchführung abrechnen. Bezahlt werden Ärzte indirekt von den Krankenkassen, nicht den Pharmafirmen! Deine Ärztin wird dazu raten, weil es nichts schlimmeres gibt, als sein vorher gesundes Kind plötzlich zu verlieren, wenn man es hätte schützen können. Dass der Fall sehr sehr unwahrscheinlich ist, ist klar. Aber wenn du einmal mit Eltern eines toten Kindes sprechen würdest, alle würden dir sagen, dass sie sich unendliche Vorwürfe machen, ihr Kind nicht geimpft zu haben.
Keins meiner Kinder ist bisher gegen Meningokokken geimpft. Weder C noch B. Aber ich bin ja auch die Nicht-nach-Stiko-Empfehlung-Impferin hier.
Ob ich die Empfehlung meines Arztes vertraue oder nicht hängt doch von vielen ab. Eben auch, ob er mir immer versucht teure Untersuchungen oder Medikamente anzudrehen und z.B. schnell zu einem Antibiotikum greift.
Es gibt doch gute Internetseiten, auf denen man sich informieren kann. Impfen.de oder impfen-info.de (glaube zumindest, dass sie so heißen). So kannst du noch mal schauen und evtl Fragen klären. Ausserdem empfehle ich dir noch mal mit deinem Arzt zu sprechen und ihm deine Fragen zu stellen. Da kannst du dir auch noch mal ein Bild machen.
Ich möchte auch noch was zum Thema Sponsoring von Ärzten schreiben.
Ärzte sind nicht gesponsort. Wenn ich etwas anprangern möchte, dann sind es die Rabattverträge, die die Krankenkassen mit den Pharmafirmen vereinbaren. Das ist der Grund, weshalb ein Arzt uns ein Medikament der einen Firma verschreiben darf bzw muss. Ob das aber von den Inhaltsstoffen das beste ist finde ich als Leihe schwer zu beurteilen. Diese Unfreiheit finde ich schrecklich und für Ärzte in der Behandlung einschränkend.
So, genug davon. Dir wünsche ich eine gute Entscheidungsfindung und alles Gute!
Sarah, schön, ich finde das kann man nicht oft genug sagen :-) Die Verträge sind unsinnig. Ärzte sind viel eingeschränkter als man glaubt. Werden zuviele oder zu wenige Verordnungen geschrieben, muss der Arzt entweder Strafe zahlen oder es aus eigener Kasse finanzieren. Wie eingeschränkt man Physiotherapie etc verschreiben darf will ich gar nicht erwähnen. Zurück zum Thema: die beiden von dir genannten Seiten werden von Impfgegnern betrieben und bieten leider keine gute Quelle. Ich würde insbesondere bezüglich Bexsero auf die StiKo verweisen. Dort kann man nachlesen, warum der Impfstoff nicht allgemein empfohlen wird.
Es gibt aber ganz sicher eine Seite, die eben nicht von Impfgegner gemacht ist. Wie heißt die denn nur? Unser Arzt verweist uns immer auf die Seite, um uns erstmal zu informieren und dann können wir bei ihm Fragen stellen. Sorry, ich komm nicht mehr auf den genauen Namen, meine aber es wäre auch so was wie impfen.de oder impfen-info.de oder impf-info.de gewesen.
Sorry. Wer suchet der findet. :) impfen-info.de Ist eine Seite der BZgA. Da sind alle Krankheiten und Impfungen beschrieben und das ist auch die Seite, auf die unser Arzt uns verweist. Kam mir doch gleich bekannt vor! :D AniMe: du hast natürlich recht. Die anderen Seiten sind von Impfgegnern bzw von Menschen, die Impfungen zumindest kritisch betrachten (nein, wir kommen da nicht mehr auf einen einzigen gemeinsamen Nenner ;) ). Auf die bin ich bei meiner Suche auch wieder gestoßen. Liebe Lini, bitte schau noch mal auf der Seite der BZgA und sprich auch noch mal mit deinem Kinderarzt. Er kann dir die Entscheidung natürlich nicht abnehmen, aber sicher deine Fragen beantworten.
Oh man, ich weiß auch nicht, was ich da gelesen hab! Da hat mein Kopf irgendwie nicht mitgemacht! Du hast natürlich recht mit der Website! Entschuldige
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