Monatsforum März Mamis 2016

Trotzphase

Trotzphase

Paulchen1234

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Hallo =) Würde mich sehr über Erfahrungen und Tipps von "Schon-Mamis" freuen.. Und zwar, ist mein Sohn (20Monate) seit einer Woche quasi über Nacht in der totalen Trotzphase und bringt mich ehrlich regelmäßig an meine Grenzen.. Oft habe ich das Gefühl, da steht plötzlich ein anderes Kind vor mir - bis jetzt war er total pflegeleicht, freundlich, einfach ein wirklich unkomplizierter Kerl. Und momentan ist aus Prinzip alles "Nein", egal was ich sage, er will sich am Gehsteig von der Hand losreißen und liegt dann vor Wut weinend am Boden, Essen ausspucken, Kekse zerbröseln und in der Wohnung verteilen, hört nicht, folgt nicht - ganz klassisch einfach teilweise auch richtig gefährlich - vorgestern ist er zB von der Rutsche gestürzt, weil er sich einfach nicht von mir helfen lassen wollte. Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Ignorieren? Erklären? "Bestrafen"? Und wie sind eure Erfahrungen - geht diese "Phase" so schnell wieder vorbei wie sie gekommen ist? (Was ich natürlich ganz stark hoffe) Danke schonmal für eure Hilfe =)


Paulchen1234

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Oje jetzt wurde der Beitrag 2 mal gepostet - wie kann ich einen denn wieder löschen?


Hoffnungsschimmer86

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Ne. Löschen kann man hier nichts. Passiert leider manchmal, dass es doppelt kommt. Mein Sohn ist nun 18 Monate alt und manchmal ein ziemlicher Quengel. Ein Patentrezept dafür, wie man reagieren sollte, gibt es ja nicht. Bei mir kommt es immer auf die Situation an. Wenn er wütend ist, wie z.B. gestern, als er an der Kasse unbedingt mein Portemonnaie ausräumen wollte und ich ihm erst ruhig gesagt habe, dass er die bitte IM Portemonnaie lassen soll, weil ich sonst alles verliere und ihm das Portemonnaie wegnehme, falls er nicht aufhört, ignoriere ich das Wutgeschrei dann (ich musste es ihm wegnehmen), nachdem ich ihn nochmal ernst darauf hinweise, dass ich ihm die Konsequenz angekündigt hatte. Wenn wir an der Straße sind und er sich losreißen will, dann greife ich mir wieder die Hand und sage ich, dass er an der Hand bleiben soll und die Autos gefährlich sind. Falls er sich hinschmeißt und sich völlig verweigert, nehme ich ihn auf den Arm oder er muss in den Kinderwagen. So weit kommt es jetzt aber nicht mehr. Er bleibt nun an der Hand, wenn ich es nochmal mit Nachdruck sage. In solchen Situationen verbringe ich die Zeit dann auch nicht mit großen Erklärungen. Er muss ja auch lernen, dass Mama manchmal einfach recht hat, ohne dass sie ihm dazu ein Bild mit rosafarbenen Wolken malt. ;) Essen ausspucken und Kekse bröseln sind für mich kein großes Thema. Essen spuckt er nur aus, wenn er es nicht mag oder wenn er Konsistenz, Temperatur, etc blöd findet. Ich will ihn nicht zwingen, etwas zu essen, dass er nicht im Mund haben will. Das mal was runterfällt oder bröselt und dass was dreckig oder nass wird beim Essen, halte ich in dem Alter für völlig legitim. Aber er findet es auch toll, wenn ich ihm nach dem Essen einen eigenen nassen Lappen in die Hand drücke und er den Tisch oder den Boden damit abwischen darf. Er hilft so gerne und das nehme ich gerne an, auch wenn es noch nicht sehr effektiv ist. Trotzdem ist er dann sehr stolz. :) Heute hatten wir eine Situation mit einem befreundeten Kind, dass ein paar Monate älter ist als mein Sohn. Mein Sohn wollte beim Spielen unbedingt den Bagger haben, mit dem der andere Junge gespielt hat. Mein Kleiner ist dann wütend geworden und hat geschrien, weil der andere Junge den Bagger gerne behalten wollte. Solche Dinge müssen die Kinder unter sich ausmachen. Mein Sohn kam dann aber heulend zu mir und sagte: "Mama! Bagger!" Wenn es dann so ist, erkläre ich ihm auch gerne in aller Ruhe, dass der andere Junge gerade mit dem Spielzeug spielt und er sich ein anderes nehmen oder warten soll, bis er den Bagger bekommt. Er war zwar immer noch sauer, aber dann muss er lernen mit der Wut umzugehen und wenn er dann zu mir auf den Schoß will, um seine Wut rauszuweisen, dann tröste ich ihn auch und dann ist es recht schnell wieder ok. Ansonsten schreite ich dann erst ein, wenn irgendeiner anfängt, handgreiflich zu werden. Manche Beulen und Kratzer kann man wohl nicht vermeiden. Mein Kleiner ist auch letztens hingefallen, als ich ihm die Strumpfhose ausziehen wollte und ihn gebeten habe, nicht so rumzuhampeln bzw immer schon loslaufen zu wollen, bevor die Hose ausgezogen ist. Das Ende vom Lied war dann, dass er noch mit einem Bein in der Strumpfhose ging und zu seinen Spielsachen laufen wollte und dann im Umdrehen direkt auf den Mund fiel. Er hatte auch keine Zeit sich noch abzustützen. Da gängel ich ihn dann aber nicht auch noch, wenn ich ihm vorher eigentlich gesagt hab, dass er still halten soll und tröste ihn sofort. Den Schmerz hat er dann sowieso und merken wird er sich das dann sicherlich auch so.


Drachenzauber

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Antwort auf Beitrag von Hoffnungsschimmer86

Gut beschrieben! Ich mache es auch situations abhängig. Besser hätte ich es nicht beschreiben können!


Hoffnungsschimmer86

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Antwort auf Beitrag von Hoffnungsschimmer86

Ich hab mir das gerade nochmal durchgelesen und bin froh, dass man es anscheinend verstehen kann. *lach* Auf dem Handy verliert man immer den Überblick über das Geschriebene und manche Wörter werden dann plötzlich durch die Autokorrektur zu anderen Wörtern. -.-


meingroßesglück 2013

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Ich kann das nur zu gut nachvollziehen, unser wird nächsten Monat zwei jahre und seit etwa Wochen ist er in dieser Trotzphase und raubt einem damit fast den letzten Nerv, aber ich kann mich nur anschließen, das wir es auch immer Phasen abhängig Händeln, denn eine Patentlösung gibt es leider nicht. Sollte sie einer finden, nur her damit ;)


Paulchen1234

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Danke schonmal für eure Antworten - gut zu wissen dass ich mit meinem Rumpelstielzchen nicht alleine bin ich Handhabe es eigentlich wie ihr - ganz situationsabhängig, aber ich denke mir gewisse Konsequenzen muss er einfach auch lernen, und alles durchgehen lassen will ich ihm einfach auch nicht.. Ich hoffe einfach weiter dass diese "Phase" ganz schnell vorbei geht ; )


Hoffnungsschimmer86

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Ich fürchte, der Trotzkopf wird uns noch eine Weile begleiten und wenn die einen dann gerade aus der Phase raus sind, rutscht der neue Nachwuchs rein. ;)


Cala2804

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Sehr gut geschrieben Hoffnungsschimmer86 Mein 2-jähriger treibt mich momentan mit seinem Dickkopf auch oft zur Weißglut. Momentan hab' ich auch oft nicht die Geduld und die Nerven. Ich reagiere dann auch situationsabhängig. Alles Liebe und weiterhin gute Nerven


jani-san

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Ich würd mal sagen, ein völlig normales Kind hast du da *grins Unsrer wird diesen Monat auch 20 Monate und trotzt auf die gleiche Weise seit ca. 2 Monaten. Hoffnungsschimmer86, da kann man nichts mehr hinzufügen :-) Beim Essen akzeptiere ich das Ausspucken auch, wenn es ihm z.B. nicht schmeckt oder zu heiß ist. Er macht sich aber gern zum Spaß, gegen Ende des Essens Dinge auszuspucken oder gar auf unsere Teller zu werfen. DAS dulde ich nicht, denn am Essen selbst kann es da nicht mehr liegen. Das scheint dann pure Langeweile zu sein. Da klappt aber ein Kompromiss inzwischen gut: "Bist du satt?" "Nein." "Dann iss bitte oder der Teller kommt weg." Meist klappt das sogar. Und falls nicht, wiederhole ich das und danach nehm ich den Teller weg und beende das Essen.


Paulchen1234

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Antwort auf Beitrag von jani-san

Jani-san das mit dem ausspucken ist genauso wie du es beschreibst! Mein Sohn muss auch nichts essen was er nicht mag, aber so wie du es erzählst - manchmal spuckt er gegen Ende Essen plötzlich aus, patzt und schmiert damit am Tisch herum.. Und das macht mich wirklich wahnsinnig. Dazu kommt, dass er bis jetzt fast alles und total brav gegessen hat - momentan ernährt er sich von Gurke, Tomate, und Süßigkeiten würde er sowieso am liebsten als Hauptnahrungsmittel zu sich nehmen alles andere wird konsequent verweigert.


jani-san

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Antwort auf Beitrag von Paulchen1234

Probiere es wirklich mal mit Kompromissen. Und Drohungen müssen bei Bedarf dann auch wahr werden... Ich würde ihm in solchen Situationen echt androhen, dass das Essen wegkommt, wenn er jetzt nicht brav weiterisst (am Ende des Essens ist er ja eigentlich satt und will nur noch spielen)... und wenn er dennoch weitermacht, ist das Essen einfach zuende und der Teller kommt weg. Da kann er meckern wie er will. Meiner meckert inzwischen nur noch kurz und auch eher "rausgedrückt". Meiner ist derzeit (dank Oma) total närrisch auf Kekse. Ich sag ihm dann immer, dass bitte zuerst das Brot gegessen wird und es zum Nachtisch dann Kekse gibt. Das alles geht ein paar Mal gut, ein paar Mal nicht (dann gibts aber halt auch keinen Keks)... die Kleinen sind grad mal 1,5 Jahre und all dieses "Manieren-Beibringen" ist nunmal ein Kampf, der immer wieder (spielerisch) wiederholt werden muss. Bei neuen Lebensmitteln (aktuell kommen ja wieder die Orangen auf den Speiseplan), lass ich ihn damit spielen... er lernt ja die Welt kennen und das geht nur über Auseinandernehmen und Matschen. Und wenn er das Resultat dann nicht grad in meine Suppe schmeißt (ich muss grad lachen... ist ja irgendwie schon witzig), dann lass ich ihn Neues gern mal erkunden. Dennoch, ins Restaurant gehen wir nur noch ungern, weil das alles derzeit ein bissl krampfhaft ist.


Paulchen1234

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Antwort auf Beitrag von jani-san

Danke für die Tipps, jani-san - ich werde das auf alle Fälle versuchen.. Gestern war mal wieder ein richtig guter Tag - und mir ist natürlich klar dass dieses trotzen und biezeln zur natürlichen Entwicklung ganz normal dazugehört.. Ich denke einfach meine Nerven sind jetzt in der SS auch nicht mehr ganz so belastbar