Monatsforum März Mamis 2016

An die Zweitmamis... Sprechen lernen

An die Zweitmamis... Sprechen lernen

jani-san

Hallo. Mein Sohn ist 18 Monate alt. Er beginnt seit einigen Wochen, mehr und mehr Wörter zu verwenden, teilweise nur die ersten zwei Buchstaben ("Ba" für Ball, "Hu" für Hund). Mama und Papa, Oma und Opa sagt er schon länger. Er sagt dann noch Wörter wie "Dador" für Traktor oder so - ich "erkenne" diese Wörter dann, weil er z.B. auf den "Dador" zeigt. Ich rede viel mit ihm, erkläre ihm, was ich mache und wir schauen täglich auf seinen Wunsch hin Bücher an, in denen ich ihm erkläre, was da abgebildet ist - zurzeit besonders beliebt, die Bauernhoftiere, deren Stimmen er dann beim Anblick nachahmt. Ab und zu, vor allem vor dem Einschlafen, erzähle ich ihm dann eine Geschichte, wie der kleine Henri (so sein Name) über den Bauernhof läuft und diese und jene Tiere sieht... er selbst macht dann die passenden "Mähh"- oder "I-ah"-Geräusche. Weitere Gedanken über das sprachliche Fördern mache ich mir derzeit noch nicht, halte das noch für zu früh, zumal ich ja sehe, dass er selbst lernen will und da keine Anstöße braucht. Meine Frage: Nun ist mir aufgefallen, dass die Großeltern ganz anders mit ihm sprechen. Während ich mich ganz normal mit ihm unterhalten, jedoch darauf achte, einfache Sätze zu verwenden und er das ja merklich versteht... ... reden meine Schwiegereltern mit ihm in einer Art Babysprache. z.B. wenn sie ihn fragen wollen, ob er spazieren gehen will, sagen sie: "Henri dada?" Ich war erst ein wenig geschockt, weil ich mir gar nicht erklären kann, wie man bei "spazieren gehen" auf "dada" kommen kann... zumal mein Sohn das selbst gar nicht sagt. Als ich mal fragte, warum sie ihn nicht normal fragen, meinte meine Schwiegermama, man würde das Sprechen viel besser fördern, wenn man selbst die Babysprache verwendet. Was meint ihr dazu? Ich will meiner Schwiegermama ja kein Unrecht tun, aber fand dieses DADA nicht mal als "Babysprache" erkennbar für "Spazieren". Stimmt das, dass man sich auf das sprachlich auf das "Babyniveau" begeben soll, um das Kind zu unterstützen? Ich erkenne darin den Sinn nicht. Mein Schwiegerpapa z.B. gibt sich überhaupt keine Mühe, mal etwas "hochdeutsch" mit meinem Sohn zu sprechen. Da hab selbst ich Probleme, zu verstehen, was er dem Kind gerade sagen will. Auch das stört mich irgendwie... kann er sich da nicht wenigstens etwas Mühe geben?


Liamo567

Antwort auf Beitrag von jani-san

Also das würde mich auch total stören, verbinde mal das Wort Dada mit spazieren gehen -.- ne echt net. und ich kam mir in keinster weiße vorstellen, dass das in irgendeiner Hinsicht fördern soll. Du machst das genau richtig und diesen Standpunkt würd ich den Schwiegereltern nochmal auf nette Art und Weise deutlich machen (ich weiß das ist nicht immer leicht, weil man kritisiert ungern Schwiegererltern etc.) Aber das würde ich schon klar machen, weil sonst wird dich das so auf die Palme bringen und das wird schlimmer und schlimmer. Wünsch dir einen schönen Tag.


jessy1000

Antwort auf Beitrag von jani-san

Hallo. Mein Sohn wird nun bald 3 und spricht seit er 1 Jahr alt ist. Er spricht schon sehr deutlich und hat auch einen guten Satzbau. Wir lesen sehr viel und reden auch viel mit ihm . Babysprache haben wir nie benutzt. Ich habe den Großeltern immer gesagt sie sollen bitte normal und nicht in Babysprache mit ihm sprechen. Haben sie auch gemacht. Wenn sie im Dialekt mit ihm reden finde ich es nicht so dramatisch.AAllerdings bist du ja hauptsächlich mit ihm am Sprechen. Daher ist es wichtig wie du mit ihm redest. Lg


jani-san

Antwort auf Beitrag von jani-san

Vielen Dank :-) Was mir noch wichtig ist: Ich möchte auf keinen Fall meinem Sohn den hiesigen Dialekt verwehren... so sollte das nicht rüberkommen, was ich zu meinem Schwiegerpapa schrieb. Ich selbst spreche fast nur hochdeutsch, kann aber auch Thüringisch. Nun lebe ich in Rheinland-Pfalz und hier im Dorf ist das "Platt" recht schwierig. Mein Mann z.B. schafft es, immermal ein bissl Platt ins Gespräch mit unserem Sohn einzubinden. Ich selbst finde das auch wichtig, hat ja was mit der "Identität" zur Heimat zu tun und ich habe schon oft gehört, dass das förderlich ist... also beides: Dialekt UND Hochdeutsch zu können. Mein Schwiegerpapa hingegen redet so nuschelnd und platt, dass selbst ich nach 14 Jahren "Erfahrung" immer wieder nachfragen muss. Das meinte ich mit "Mühe geben". Aber dieses Babygebrabbel gegenüber meinem Sohn find ich echt doof.


Drachenzauber

Antwort auf Beitrag von jani-san

Ich kann dich da voll und ganz verstehen. Mein mann und ich hatten mit seinem vater und seiner neuen frau auch so ein gespräch. Ständig fielen wörter wie: taita gehen, haia machen, wau wau, happi happi.. 100x angesprochen das wir das nicht wollen und undere tochter hat die auch immer total verwirrt angeschaut, warum ein jund plötzlich wau wau heißt, wenn er nur wau wau macht .. Es endetd im streit und iwann haben die es endlich verstanden, dass das kind keine baby sprache braucht. Sie ist jetzt 22 monate, spricht kaum ein wort falsch aus und bildet schon so langsam 4 und 5 wort sätze. Also geschadet hat es ihr nicht, dass sie ohne baby sprache aufwächst. Ich finde viel wichtiger, dass man dem kind immer alles erklährt, ich hab zum Beispiel beim kochen immer erzählt: mama schält jetzt die kartoffeln mit dem wesser. Jetzt füll ich wasser in einen topf usw... Und anfangs konnte sie zum Beispiel nicht hund sagen und sagte 'und'. Ich fragte immer: was ist das? Und dann hab ich sie gelobt fürs richtige benennen und unterscgwällig verbessert: genau! Ein hund ist das!! Super So lernte sie ganz schnell sämtliche wörter richtig auszusprechen und plappert jetzt alles nach, was mama und papa sagen :D


blattlaus

Antwort auf Beitrag von jani-san

Ich schleiche mich mal ein, weil ich so ein Thema total spannend finde ;-) Ich selbst bin auch der Meinung, dass man mit Kleinkindern ruhig "normal" bzw in normalen einfachen Sätzen sprechen soll - und soweit ich darüber gelesen habe, wird das auch so empfohlen. Kann mich an Spielkreiszeiten erinnern, als unsere Tochter gerade zwei war: eine Mutter rief wirklich immer: "Alina, komm... hamm hamm!" Ich: *????* Ich habe einfach gesagt "Es gibt Essen" - und meine Tochter konnte das wunderbar verstehen und aussprechen ;-) Ich habe übrigens auch meine (Schwieger-)Eltern darum gebeten, so mit der kleinen zu sprechen. Wichtig war mir so ab 1,5 Jahren auch, dass "richtige" Pronomen wie "du" oder "ich" anstelle des namens verwendet wurden. Ist natürlich alles Ansichtssache, aber wir sind ganz gut damit gefahren und unsere Tochter hat wirklich sehr früh sehr verständlich gesprochen (was natürlich auch Zufall sein kann). Gelesen haben wir von Anfang an auch immer viel... Das mit dem Dialekt (auch undeutlich gesprochen) finde ich gar nicht so schlimm. Heimische Mundart ist toll und dein Sohn wird sich bei Opas Genuschel schon "durchhören" ;-) Lieben Gruß blattlaus


jani-san

Antwort auf Beitrag von jani-san

Ihr sprecht mir aus der Seele! Ich merke ja, dass er viel versteht, auch wenn er sich selbst noch nicht so ausdrücken kann wie er es versteht. Wenn ich mich ganz normal mit ihm unterhalte (klar, in einfachen Sätzen) und ihn was frage, dann reagiert er ja passend... schüttelt mit dem Kopf für Verneinung, nickt für Zustimmung oder antwortet mit seinen begrenzten Mitteln, z.B. indem er auf etwas zeigt, was er haben will. Und ja, er verwendet natürlich selbst Babysprache. Will er was trinken, sagt er "Duda" und zeigt auf seine Flasche. Ich käme aber nie auf die Idee, ihm dieses "Duda" zu bestätigen, sondern frage ihn nochmal zum Verständnis "Magst du deine Flasche haben?" oder "Hast du Durst?" Und er nickt dann ganz erfreut... so als freue er sich, dass ich ihn verstehe. Ich denke, wenn ich ihm das richtige Wort nochmal benenne, wird er das mit der Zeit übernehmen. Druck entsteht dabei ja nicht, denn er fühlt sich ja bestätigt und verstanden und hat den Erfolg, da ich ihm die Flasche reiche. Druck würde nur entstehen, wenn ich auf "Duda" nicht reagieren würde, sondern auf "Flasche" bestehe. Ich glaube, wenn die Großeltern wieder so mit ihm reden, werde ich sie wirklich bitten, das Kind normal zu behandeln und darauf zu vertrauen, dass er schon weiß, was sie meinen.


sandy0881

Antwort auf Beitrag von jani-san

also rausgehen kenne ich unter ada und essen unter nam nam . also jetzt nicht bei uns sie ist ja gerade mal 6 1/2 Monate. Nun ja ich sag mal so jeder wie er bei seinem Kind möchte. Wenn natürlich jetzt vorrangig bei uns ältere Damen kommen und gutschi gutschi etc machen würden würde ich schon was sagen.


Katee

Antwort auf Beitrag von jani-san

Unterbinde das! Anständig sprechen ist wichtig., kein ada oder dada oder wau wau... Früher war das vll so


Maus81

Antwort auf Beitrag von jani-san

Hallo, ich habe beruflich mit dem Thema zu tun und kann folgendes dazu sagen: - generell sollte mit einem 18 Monate alten Kind in vollständigen, einfachen Sätzen gesprochen werden. Lange Zeit galt es in der Pädagogik und Sprachwissenschaft als verpönt sogenannte Kindwörter wie dada, wauwau, heia zu verwenden. Diese einfachen Wörter kann das Kind aber relativ leicht nachsprechen und erlangt somit die Möglichkeit zu kommunizieren. Demnach sieht man dies aktuell wieder anders. - es ist in Ordnung, dass der Opa mit dem Kind Dialekt spricht. Auch hier war man vor ein paar Jahren noch anderer Meinung. Heute sieht man den Dialekt als weitere Sprache/Fremdsprache an, die sprachliche und geistige/kognitive Fähigkeiten fördert. Es ist nur sinnvoll (zb für den späteren Schriftspracherwerb), dass ein Kind beides kann: Hochdeutsch und Dialekt. Zudem kann man auch sagen, dass die Erlernung des Dialekts die Identität stärken kann, da die meisten Menschen aus der Heimat so sprechen. Viele Grüße!


Hoffnungsschimmer86

Antwort auf Beitrag von jani-san

Ich finde es auch wichtig, dass man in gewöhnlicher, normaler Sprache mit den Kindern spricht. Ich halte es auch für eine Art Wetzschätzung, wenn ich mit meinem Sohn normal rede und er versteht auch schon so vieles und redet auch viele Wörter. Klar, spricht er vieles aus Anhieb nicht perfekt - das ist natürlich alles ein großer Lerneffekt - und wenn er zum Beispiel, seinen 'Batter!' verlangt, dann gebe in ihm den Bagger und sage dann meist: "Hier ist dein Bagger.". Ich denke, dass man sich auf die Sprache der Kleinen einlassen muss und sie nicht zwingen muss, alles erst richtig auszusprechen, wenn sie etwas haben wollen. Das wäre grausam und für die Kleinen sicherlich eine große Frustration. Sie sind ja auch stolz, wenn sie ein Wort für etwas kreieren können und wenn sie dann eine positive Rückmeldung bekommen. Ich denk e, dass sie dann mit "Dada" - wie du schon sagst - nicht viel anfangen können, vorallem, wenn sie schon verstanden haben, was "spazieren gehen" bedeutet. Man erkennt ja auch die Entwicklung der einzelnen Wörter recht schnell. Eines der ersten Wörter meines Sohnes war "Mö!" für Blume. Wir haben aber weiterhin auch immer 'Blume' und nicht "Mö!" oder etwas anders gesagt. Mittlerweile kann er sogar schon 'Blum!' sagen. Ich habe manchmal eher das Gefühl, dass es ihn verunsichert, wenn plötzlich jemand mit ihm im Babysprache und erhöhter Tonlage spricht, da er dann oft Blickkontakt zu mir sucht und ich dann für ihn 'übersetzen' muss, was der Babysprachler meint. ;) Zum Glück passiert das aber nur im Alltag, wenn wir unterwegs sind. Meine Familie redet glücklicherweise auch ganz normal mit dem Kurzen.


Nanunenina

Antwort auf Beitrag von jani-san

Wie viel Zeit verbringt dein Kind den mit deinen Schwiegereltern? Wenn die beiden jetzt nicht regelmäßig mehrere Stunden am Tag die Betreuung des Kleinen übernehmen würde ich das eher gelassen nehmen und keine Grundsatzdiskussion anfangen. Das Sprechen wird dein Sohn ganz wunderbar von dir und deinem Mann lernen. Und eines Tages wird es deiner Schwiegermutter gehen wird meiner Nachbarin, die auch jedes Mal in Babysprache verfällt wenn sie meine Tochter sieht. Hat sich zu meiner Tochter runter gebeugt, auf ihren Hund gedeutet und gesagt "Dudu, ist das ein Wauwau?" Keine Tochter, damals noch keine 2 Jahre alt, erwiderte ganz entschieden: "Nein, das ist ein HUND!"


jani-san

Antwort auf Beitrag von jani-san

Vielen Dank für eure Worte und Anregungen :-) @ Nanunenina: Sie verbringen recht viel Zeit mit ihm... wohnen im selben Ort und stehen zu oft vor der Tür... etwas das mich stets nervt, aber zwischenzeitlich zum Glück nicht mehr so schlimm ist wie noch vor wenigen Monaten.


blanchecat

Antwort auf Beitrag von jani-san

Mein Sohn ist ja ebenfalls 18 Monate alt. Er sagt Mama Und Papa schon seit längerem. Jetzt kam neu hinzu Ball und wenn der Teller leer ist all. Er sagt aber auch all wenn er nichts mehr möchte. Wir sprechen auch ganz normal mit dem Kind, bis auf ein paar Dinge. Unser Hund ist der Wauwau und es geht in die Heimat, bzw heiraten machen. Mein Mann und ich verwenden das aber schon seit Jahren, ist halt einfach so. Das mit dem atta , kenne ich in Verbindung mit Tschüß. Wenn jemand geht winkt er und sagt atta. Essen hat er selbst zu Hamm erklärt. Wir sagen trotzdem essen, er bestätigt es quasi mit Hamm, wenn wir fragen ob er Hunger hat oder essen will. Ich habe nichts gegen Babysprache. Ja früher war man dagegen, heute ist man der Meinung sie ist sogar förderlich für den Spracherwerb der Kinder, da diese Worte sehr leicht nachzuahmen sind und das Kind Spaß am sprechen findet und nicht an komplizierten Worten verzweifelt. Muss ja jeder für sich entscheiden wie er das handhabt. Als Kind hat meine Familie auch mit mir in Babysprache gesprochen, und heute kann ich auch in ganz normalen Sätzen sprechen. Das kommt ganz alleine mit der Zeit.


obsttomate

Antwort auf Beitrag von jani-san

oh wie gut ich das kenne! Meine Schwiegermutter ist so ähnlich. Haben wir ihr bei den anderen Kindern auch schon erklärt, aber die ist resistent. Wenn dann wieder kommt "Wo ist denn der WauWau?" Sag ich zu unserem Jüngsten (er ist jetzt 2,5 ) meist schon "Die Oma meint den Hund!" Bleib hartnäckig, so was geht garnicht!


Mani

Antwort auf Beitrag von jani-san

Ich hatte teilweise das gleiche Problem, da meine Schwiegermutter auch immer mit so "Baby-Wörtern" gesprochen hat. Habs unterbunden bzw alle (Großeltern) hauptsächlich darum gebeten "normal" mit unserer Tochter zu sprechen. Seitdem ich das gesagt habe, funktioniert es denke ich auch, zumindest kam Unsere Kleinr nicht mit neuen seltsamen Wörtern nach Hause Die ist mittlerweile über 2 spricht die Wörter so, wie man sie ihr beibringt;-).


Murmelinchen2283

Antwort auf Beitrag von jani-san

Unsere Tochter ist 2j. und hat jetzt schon einen riesen Wortschatz, auch der Satzaufbau ist für ihr Alter wirklich schön. Wir haben immer ganz normal mit ihr gesprochen und keine Babysprache wie "dada dudu" angewandt, wobei Omi und Opi das auch damals auch schon angefangen hatten hahaha 8ist wohl so ein Großeltern Phänomen^^). Da habe ich dann immer zwischengefunkt und das etwas eingegrenzt. Nur im Säuglingsalter haben wir ihr gebrabbel nachgeahmt und lediglich Tiere haben wir verniedlicht wie zb "Hundi, Hasi etc..." wobei sie da auch schon auseinander halten kann und Hund statt "Hundi" sagt. Ich und mein Mann lesen und singen ihr von Geburt an sehr viel vor. Auch beim Einkaufen oder spazieren gehen erklären wir ihr viel. Ich denke es sollte jeder so handhaben wie er es für richtig hält, ich persönlich finde es für die Zwerge aber förderlicher wenn man mit ihnen ganz normal spricht.