Mitglied inaktiv
Hallo, ich hoffe, das ihr mich nicht lynchen werdet, das ich hier heute anonym schreibe. Ich muss einfach mein Herz ausschütten, kann mich aber nicht outen... Ich sitze hier und bin mit meinen Nerven einfach nur am Ende :-(( Folgendes zur Geschichte. Lebe in Partnerschaft. Bin im 4. Monat schwanger und die ersten Wochen waren alles andere als lustig. Seit gut einer Woche funktioniere ich körperlich wieder einigermaßen. Mein Partner hat vor einigen Monaten 2 Monate eine stationäre Therapie wg. schwerer Depression mit Alkohol Abusus gemacht. (Bevor wir uns kennengelernt hatten, hat er seinen Führerschein verloren.) Seit dem ist er regelmäßig in ambulanter Psychotherapie. War stabil und hatte sehr gute Prognosen da sein Therapieverlauf einen sehr Positiven Verlauf nahm. Als "wir" schwanger geworden sind, war die Freude auf beiden Seiten sehr groß (Anfang des Jahres hatte ich eine frühe FG). Vor drei Wochen kam er dann sehr niedergeschlagen von seiner Therapie nach Hause. Innerhalb der Therapie hat ihm die Therapeutin vermittelt, das sowohl seine als auch meine Eltern nur so tun würden, als wenn Sie sich über unseren Nachwuchs freuen würden. Das meinte Sie aus den von ihm geschilderten Reaktionen herauslesen zu können. Des weiteren war Sie der Meinung, das wenn er sich freuen würde, er dies deutlicher zeigen müsste. O-Ton: "Wenn sie sich freuen, warum zeigen sie es dann nicht?" An dem Tag nahm dann alles seinen Lauf. Er grübelt... "Wenn die Therapeutin der Meinung ist, ich muss das deutlicher zeigen, dann musst Du ja der gleichen Meinung sein..." - Nein, bin ich nicht. Seine leuchtenden Augen bei der FA während US und das anschließende detailreiche erzählen bei seinen Eltern, wie genau unser Wurm gehüpft ist - mehr als Worte sagen können. Er schläft schlecht.... Werde ich ein guter Vater sein? Zeige ich Dir oft genug das ich Dich Liebe, mich freue... Bin ich daran Schuld, das es Dir in der Schwangerschaft nicht so gut geht? Ich habe nur einen Halbtagsjob, soll ich doch auf Vollzeit gehen, ich bin ja schließlich als Mann dafür verantwortlich, der Versorger zu sein ........ Also kam er in den letzten drei Wochen 3-4 mal angetrunken nach Hause. Bis gestern... Um 18.00 Uhr wollte er Feierabend machen. Um 22.00 Uhr kam er in Begleitung mit grünweiß. Er hatte keinen Ausweis bei sich gehabt, und "durfte" diesen dann in Begleitung abholen. Ich bekam keine Info was los war, da er Volljährig ist, muss er es schon selber erzählen. Das die Aussage der sehr netten Beamten. Zu dritt sind sie dann wieder zu Wagen und ich erstmal Kids nach oben scheuchen. (aus erster Ehe) Als ich wieder nach unten kam, sah ich nur noch die Rücklichter. Beamten samt Partner wieder weg..... Nach einem Anruf auf der Wache bekam ich zumindest, die Aussage, das sie Ihn nach Erledigung der Formalitäten wiederbringen. Das war um Mitternacht. Zustand: Alkoholisiert. Nur wenige verwertbare Infos bekommen. Ich bin dann verwirrt, erschöpft und müde ins Bett gegangen. Er hat auf dem Sofa geschlafen. Heute Morgen dann die ganze Geschichte. Arbeitskollegen stehen bei meinen Eltern vor der Tür, weil sie Partner samt Stapler der Firma suchen. Wollte gestern von einer Baustelle etwas holen und dann wieder zur Firma kommen. Das hat er wohl nicht geschafft. Er hatte sich mit Erlaubnis vom Chef den Stapler für Privat ausgeliehen. Nach Feierabend. Ist zur Baustelle, hat dort Sachen abgeholt, die zu uns sollten. Ca. 400 Meter Luftlinie fällt ein Teil vom Stapler. Während er auflädt, stehen die Beamten neben ihm... Ein Gemeindearbeiter muss informiert werden, damit der Stapler untergebracht wird. Er mit zur Wache. Blutentnahme. Und die Zwischenstation bei mir... Um 10.00 Uhr macht sich mein Partner also in einem desolaten Zustand (psychisch) auf den Weg zu seinem Chef um ihm den Verbleib des Staplers zu erklären und den gestrigen Abends zu schildern. Bis jetzt ist er nicht wieder gekommen.... Ich habe Kopfschmerzen, könnte heulen ohne es zu können, Würmchen turnt durch die Gegend und ich würde lieber dieses schöne Gefühl mit ihm teilen... Danke fürs Zu-"lesen".
Hallo, es tut mir sehr leid, dass Du so etwas in der Schwangerschaft durchmachen musst. Ich habe längere Zeit im Büro eines Psychologen gearbeitet und da so einiges mitbekommen. Vielleicht kann ich Dir ein paar Tipps geben, was Du aktuell noch anstoßen könntest, damit es bald für Euch wieder leichter wird. Oft hat ja eine Sucht mit einem Mangel an Selbstbewusstsein zu tun. Auch dass es ihn belastet, dass sich seine und deine Eltern nicht so über die Schwangerschaft freuen, wie er es gerne hätte würde dies nochmal zeigen. Ebenso dass er schlecht schläft und viel grübelt. Da er ja eh schon in Therapie ist, ist eigentlich der wichtigste Schritt gemacht. Was Du selbst noch tun könntest, ist ihm helfen, dass er mehr Selbstbewusstsein bekommt - es gibt da auch gute Bücher. Was bei Depressionen gut hilft sind folgende Schüssler Salze in einem Glas Wasser aufgelöst schluckweise trinken: Salz Nr. 2 (morgens) - kaltes Wasser 10 Tabletten je Salz Nr. 5 (mittags) - kaltes Wasser 10 Tabeletten je Salz Nr. 7 (abends) - warmes Wasser 10 Tabletten je Man macht diese "Kur" für mindestens 8-10 Tage und es ist mal so ein erster Anschubser - Vorteil ist, dass Schüssler Salze keine Nebenwirkungen haben. Außerdem weiß ich, dass Akupunktur auch gut helfen soll bei Depressionen. Aber seine Therapie ist nach wie vor das wichtigste, Akupunktur und Schüssler Salze können aber die Therapie beschleunigen und ihm vorerst mal etwas von dem aktuellen Druck nehmen. Oft verschlimmern sich auch Depressionen immer wenn es Richtung Herbstbeginn geht (aber nicht immer). Deshalb würde ich deswegen auch nicht die Therapie in Frage stellen. LG und gute Besserung Manu
Erstmal drücke ich dich ganz doll
Leider kann ich dir nicht wirklich helfen.
Ich hatte als Jugendliche selber sehr starke Deppressionen, kam nach einem heftigen Suizidversuch 9 Monate in die Psychiatrie. Es hat aber noch sehr viele Jahre gedauert bis ich "geheilt" war.
Ich denke er ist ganz am Anfang seiner Therapie und das ist eine sehr schwere Zeit. Vieles wird aufgewühlt und wenn dann nicht gleich wer zum reden da ist, gehts einem nur schlimmer.
Ich kann dir nur sagen, seih für ihn da und steh ihm bei.
Auch wenn es nicht leicht ist. Ist es für ihn ja auch nicht.
Ich finde es eine Sauerei der Therapeutin ihm zusagen das sich die anderen nicht freuen würden. Können eure Eltern mit ihm reden?
Ich hoffe das er wohlbehalten wieder zuhause ankam und ihr reden konntet.
Lg Melanie
Hey Du! Es tut mir sehr leid, dass es Euch im Moment nicht so gut geht. Leider habe ich keinen guten Rat für Dich, denn eigentlich wurde schon alles gesagt und eine Therapie macht er ja auch schon. Er könnte sich höchstens nach einer anderen Therapeutin umsehen. Ich hoffe, dass Ihr bald wieder aus dem Loch heraus kommt und dass Ihr Deine Schwangerschaft so richtig genießen könnt! Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute! lg
Erstmal auch von mir einen Drücker. Sowas muss man zu keiner Zeit haben, aber in der SS erst recht nicht -.- Mein erster Gedanke war auch, dass die Therapeutin da wohl irgendwie nen miesen Tag hatte und echt scheiße gebaut hat. Allerdings weiß man natürlich auch nicht so genau, was sie gesagt hat und was aber bei IHM angekommen ist. Zwischen Sender und Empfänger geht ja öfter mal was schief. So oder so denke ich, dass das Ganze so schnell wie möglich aufgefangen werden muss! Das scheint ja nicht nur ein "kleiner Rückfall" zu sein, sondern scheint sich massiv auszuwirken. Wann hat er denn den nächsten Termin? Hat man dir für solche Situationen Tipps gegeben? Hast du jemanden, an den du dich wenden kannst? Beratungsstelle oder so? Kannst du mit der Therapeutin sprechen? Oder dich in der Klinik melden, in der er war? Ich glaube nämlich ehrlich gesagt nicht, dass das mit ein bisschen Reden geklärt wird und denke, dass es wichtig ist, so schnell wie möglich die Notbremse zu ziehen, bevor ihn das Ganze rasant schnell weiter nach unten zieht. Ich drücke dir ganz fest die Daumen und hoffe, dass ihr schnell einen Weg findet...
Danke für eure Worte! Bin noch konfus. Werde jetzt erst die Polizei anrufen. 24 Std. sind um :-( Melde mich...
... und für mich heißt es nur "abwarten". Alle Stellen an denen er sich damals verkrochen hat sind überprüft. Ohne einen Hinweis auf Ihn. Kein Telefon dabei. Kein Perso dabei. Nur Hemd , Arbeitshose und Arbeitsschuhe und ein Fahrrad... Sollte es Hinweise geben, bekomme ich von der Polizei Bescheid.... Sollte er gefunden werden, wird er gleich in die Klinik gebracht... Mir bleibt jetzt nur die Frage in Dauerschleife: Warum????
Ich hoffe und bete, dass es ihm gut geht und ihr bald wieder zusammen seid! Alles Gute!!! Viele liebe Grüße
Danke! Bis jetzt beruhigt mich die Tatsache, das er in keinem Krankenhaus in der Umgebung aufgenommen wurde. Daran halte ich mich fest.
gib die hoffnung nicht auf es wird alles gut
Ich möchte dich auch mal sinnbildlich drücken. Du machst da wirklich eine schwere Zeit durch. Ich selber bin von Depressionen betroffen (zur Zeit durch die Schwangerschaft eher nicht) und kann deinen Partner ein bisschen verstehen. Auch wenn das, was er jetzt macht, nicht in Ordnung ist. Das wichtigste für ihn ist, dass er die Therapie nicht abbricht, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er in der richtigen Therapie ist. Du solltest dir aber auch Hilfe holen, damit du nicht alleine da stehst. Ich fühle mir dir. LG
... die mir mit Ihren Worten vermittelt haben, das ich nicht gänzlich alleine bin!!!! Vor einer halben Stunde stand er plötzlich tränenüberströmt in der Wohnung und war am stammeln wie leid es ihm tut.... Ich weiß! das dies auch wirklich der Wahrheit entspricht. Viel Reden konnten wir nicht, er ist einfach zu erschöpft und liegt jetzt eingemümmelt im Bett. Er konnte glaubhaft vermitteln, das kein Grund zur Annahme besteht, das er sich etwas antut, sodass alle weiteren Aktionen bis Morgen Zeit haben (von Berufs wegen bin ich an bestimmte Vorgehensweisen gebunden - was einem bei Familienangehörigen aber bekanntlich ja nicht immer nutzt) Polizei ist informiert. Sollte es wider Erwarten doch noch Probleme geben, kann ich deren Amtsärztliche Hilfe in Anspruch nehmen (soweit kann ich beruflich selber nicht gehen). Ich danke nochmal für die ganzen virtuellen Umarmungen. Es hat mir wirklich sehr geholfen.
Das ist super! Gott-sei-Dank !!! Ich wünsche Euch eine ruhige und erholsame Nacht!
Wie gut das er wieder da ist. ich hoffe für euch ihr bekommt das schnell in den Griff Drück dich ganz doll. lg Melanie
Ich wollte Dir noch vorschlagen das nächste mal mitzugehen zu dieser Dame, die ja im grunde mit Ihre einschätzung den ganzen Stein ins Rollen gebracht, und Ihr mitzuteilen was Sie damit erreicht hat. Und vll geht Ihr auch nochmal zu Euren Eltern und sprecht sie direkt darauf an.