Monatsforum März Mamis 2012

Kulturschock zum x-ten

Kulturschock zum x-ten

niggila

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Liebe Märzmamis, nun muss ich mich auch mal ausweinen bei euch ... Ich lebe ja nun bereits seit vier Jahren in Brasilien und habe mich mehr oder weniger gut an die hiesige Mentalität und Kultur gewöhnt. Die Unterschiede sind schon gewaltig, aber mit meinem Motto, dass ich Gast in diesem Land bin und mich anzupassen habe, bin ich bisher recht gut gefahren. Nun haben mein Mann und ich einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Dieser war sehr informativ und lehrreich - für uns beide. Doch am Dienstagabend fiel für mich eine Welt zusammen, als wir eine Führung durch die Geburtsabteilung erhielten. Wenn eine Frau mit Wehen ins Krankenhaus kommt, dann folgen zuerst einmal die gängigen Untersuchungen etc. Anschliessend wird man in einen Raum gebracht - Vorgeburtszimmer. In diesem verweilt man, mutterseelenallein oder mit anderen Hochschwangeren (bis 5), bis sich der Muttermund mehr oder weniger vollständig geöffnet hat. Der Partner/ Ehemann/ die Begleitperson müssen draussen warten und dürfen erst dazu kommen, wenn man in den Gebärsaal gefahren wird und die Presswehen beginnen. Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig! Was ist denn das für ein Umgang mit Schwangeren? Da wird einem ja jeglicher Wille und Selbstbestimmung genommen!? Auch wenn ich mein erstes Kind erwarte, stelle ich mir vor, dass ich besonders während der Eröffnungsphase meinen Partner an meiner Seite bräuchte, seine Nähe, seine Anwesenheit und seinen Trost. Tja, und als wir das gestern mit dem Frauenarzt diskutiert haben, ob es denn auch fortschrittlichere, weniger konservativ eingestellte Spitäler hier gebe, meinte er, dass ich mich so oder so mit einem Kaiserschnitt abfinden müsste, weil ich ja erst vor gut einem Jahr eine Tumor-OP an der Gebärmutter hatte. Ich hatte wieder Weltuntergangsstimmung und bin einfach nur noch traurig, weil ich das Gefühl habe, dass hier auf meine Bedürfnisse gar nicht eingegangen wird. Denn egal, welche Art der Geburt, wird das Kind einem kurz gezeigt, dann geht es ab zur U1, anschliessend setzt sich der Papa kurz mit dem Kleinen hinter eine Glasscheibe, wo die Verwandten den Neuankömmling betrachten dürfen, dann wird das Kind gebadet, angezogen und kommt für 30-60 min. in den Brutkasten und wird wieder an die Glasscheibe gestellt. Ich als Mutter habe in der ersten Stunde seines Lebens nichts von meinem Kind! Oje, und obwohl ich aus eigenen Stücken hier in Brasilien lebe, bin ich im Moment sehr traurig über diese Tatsache und gäbe viel darum, meinen Kleinen im fortschrittlichen Europa zur Welt bringen zu dürfen ...


Lola_

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Antwort auf Beitrag von niggila

Um Gottes Willen!! Also das geht mal überhaupt GARNICHT! Ich habe nichts gegen andere Kulturen, jedes Land wie es es gerne hätte, aber so auf garkeinen Fall! Das ist jetzt wohl einfacher gesagt als getan aber ehrlich (?): Ich würde mein Kind da nicht bekommen. Egal wie, ich würde wohl versuchen nach Europa zu reisen, dort eine Weile bei Verwandten unter zu kommen, mir einen Arzt hier holen und Krankenhaus suchen... Also ich leg mich doch nicht mit, bis zu, 5 anderen in einen Räum wärend ich Wehen habe.. und das Kind danach hinter eine Glasscheibe legen damit die Verwandschaft es sehen kann... absolutes NO GO! Ich könnte & würde mein Kind so auf keinen Fall zur Welt bringen.


neupel

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Antwort auf Beitrag von niggila

hui, na da stimmt wohl die aussage andere ländere - andere sitten. ich find es schade das der papa in der "vorwehenphase" nicht dabei sein darf.... da braucht man seinen partner doch. wie läuft denn das ganze ab wenn du einen KS bekommst? auch das gleiche? ich meine so mit glaswand etc? gibt es nicht vll. eine privatklinik die das anders handhaben? ich meine früher war das hier in deutschland ja auch so... da haben die mütter ihr kind ja auch nur bekommen wenn es hunger hatte. vielleicht hast du die möglichkeit ja in eine andere klinik zu gehen.... rooming-in ist ja vielleicht in brasilien noch nicht so bekannt. ich hoffe ihr findet eine gute lösung. drück dich nicole


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von niggila

hi das hört sich ja nicht so gut an. ich war mal flugbegleiterin und hatte damals auch einige SS an bord.... ich denke, es ist jetzt fast schon etwas spät, aber du könntest deinen FA bitten/fragen, dir eine art attest auszustellen, in der steht, daß du noch unbedenklich fliegen kannst. sofern es überhaupt diskutabel wäre nach D zu fliegen. kostet ja auch alles und es stellt sich natürlich die frage, ob ihr so einen aufwand betreiben wollt. evt würde ich mich auch nach einer privatklinik umschauen, auch wenn das alles extra geld kostet. aber so entbinden wie die es sagen geht ja gar nicht... lg und viel erfolg, cupcake