Katze79
...trotzdem nicht ganz zufrieden.
Ich schäme mich ja etwas, Kind ist gut entwickelt, sehr lebhaft, die Nackenfalte sieht auch prima aus. Aber es scheint ein Junge zu werden.
Ich übertrage eine Erbkrankheit (Bluterkrankheit) zu 50%, an der nur Jungs erkranken, Mädchen übertragen es nur. Mein Papa hat es, und er ist bei zwei OPs fast verblutet. Jetzt, wo sie es wissen, ist es nicht mehr so schlimm, aber er darf nur in Spezialkliniken operiert werden und es ist doch immer sehr aufregend für alle beteiligten.
Meine Übelkeit war eher wie bei meiner Schwangerschaft mit meiner Tochter, mein Mann hatte das Gefühl, es wird eine Tochter, wir haben einen tollen Namen für ein Mädchen. Die Geburt meines Sohnes war sehr turbulent, in der Klinik hatten alle Angst, dass er es geerbt hat, ich hatte nur panische Oberärzte um mich rum. Kurz nach der sek. Sectio waren gleich Spezialisten da, die dem armen Wurm Blut abgenommen hatten....
Naja, lange Rede kurzer Sinn, ich habe auf ein Mädchen gehofft, mich auf ein Mädchen eingestellt-und jetzt wird es vermutlich ein Junge.
Und das muss ich erst mal verdauen. Versteht mich jemand? Oder kann mir zumindest jemand den Kopf waschen?

Ich kann dich gut verstehen. Wir sind beide Träger einer rezessiven Muskelschwäche, mit 25% Chance auf ein weiteres schwerbehindertes Kind wie unser zweites. Also Muskelschwäche, Magensonde (das zweite hat dann mit 2 Jahren essen gelernt, aber es war ein SEHR harter Weg mit VIELEN Tränen auf allen Seiten). Es wird zwar alles besser und die Behinderungen stehen einem glücklichen Kinderleben nicht im Weg, es tritt auch wohl weder eine geistige Behinderung noch eine verkürzte Lebenserwartung auf, aber trotzdem ist es anstrengender als ein gesundes Kind. Auch wenn dieses Kind ein Wunschkind ist, grübel ich doch manchmal, was wohl passiert, wenn dieses Kind auch wieder krank ist, ob wir das ganze NOCH MAL so schaffen, ob die "großen" Kinder nicht untergehen, ob unsere Nerven mitspielen, wie wir die gesammelten Therapien dann für 2 Kinder schaffen sollen... Unseren Genfehler KÖNNTE man, wenn man wollte, testen lassen per Chorionzottenbiopsie. Wir haben uns dagegen entschieden, weil es für uns keinen Unterschied macht, ob das Kind gesund oder krank ist (ok, keinen im Bezug auf "Es ist gewollt und willkommen") und uns das Fehlgeburtsrisiko dafür dann zu hoch ist. Aber könnte man bei euch das nicht auch vorab testen lassen? Dann wüsstest du schon zur Geburt, worauf du dich einstellen musst.
Achje, dann bist du ja genau wie ich am hoffen, dass sich dein Kind die richtigen Chromosomen ausgesucht hat! Ich drücke dir ganz doll die Daumen dafür! Ja, ich habe auch lange überlegt, ob ich es nochmal riskieren soll. Bis jetzt habe ich zum Glück zwei gesunde Kinder (mein Sohn hat das richtige X von mir gewählt). Ich habe auch überlegt, es testen zu lassen. Dann wüsste die Krankenhausbelegschaft zur Geburt genau, ob sie entspannt bleiben dürfen, oder im Falle von Komplikationen wieder schneller zum Skalpell greifen müssten. Aber es geht mir, wie dir. Ein Leben mit Bluterkrankheit ist lebenswert, das Kind so oder so gewollt. Ich hätte viel zu viel Angst, dass ich durch die Chorionzottenbiopsie eine Fehlgeburt haben könnte. Das würde ich mir nie verzeihen! Da würde ich lieber wieder eine vielleicht nicht wirklich notwendige Kaiserschnittgeburt riskieren, als das Leben meines Babys. Alles Gute dir und deinen Kindern!
Ja, mehr als Hoffen bleibt uns dann nicht. Andererseits kann auch ein gesundes Kind als Säugling Masern kriegen oder blöd von der Rutsche fallen - das unsere Kinder alle gesund und ohne Behinderung 90 Jahre werden, garantiert uns keiner. Wenigstens weißt du gleich nach Geburt Bescheid, oder? Bei uns werden wir " gesund" entlassen, auffällig wird erst das Trinken einstellen nach 2 Wochen. Gentest dauert 3 Monate.
Es ist toll das jetzt alles in Ordnung ist
Versuche dich nicht zu sehr an die Zukunft zu denken und genieße den Moment gerade.
Ich weiß ich hab da keine Erfahrung mit und kann es vielleicht nicht so gut nachempfinden. Es tut mir sehr leid das du das durchmachen musst. Aber denk positiv, dein Baby hat so oder so eine Chance zu leben