Meine Freundin steht vor einer der wichtigstens Entscheidungen ihres Lebens :-( - Forum für Juni - Mamis

Mellina84 · 2013-06-13T17:26:39+02:00

Hallo zusammen, ich schreibe diesen Beitrag auch nochmal hier im Forum (hab ihn bereits bei Mehrlingen geschrieben). Seit knapp einer Woche weiß meine Freundin das sie schwanger ist, seit zwei Tagen das sie Drillinge bekommen wird. Statt Freudentränen liefen aber als sie aus dem Behandlungszimmer kam nur Tränen der Verzweifelung Der Arzt hat ihr geraten, eines der drei Kinder abzutreiben, um die Gesundheit der Anderen nicht zu gefähreden. Ich könnte es nie und nimmer... Der Arzt argumentierte mit den Worten das sie auf diesem Wege nur ein kind verliehren würde, ansonsten im schlimmsten falle Alle! Ich weiß nicht mehr was ich ihr sagen soll... Beste Grüße, Melli

Oh weh...das ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Kann ich sogar sehr gut verstehen, wie Du Dich dabei fühlst! Darum: halte zu Deiner Freundin, egal, wie sie sich entscheidet oder entscheiden muss... ...ich glaube, niemand wird freiwillig sein Kind aufgeben wollen, aber es gibt besondere Fälle. Ich kann Dir zwei Beispiele von zwei meiner Freundinnen erzählen: meine eine Freundin hat zu kleine Nieren und schrabt bereits seit 10 Jahren immer knapp an einer Transplantation vorbei (es ging ihr sozusagen nie schlecht genug, dass transplantiert werden musste...zum Glück, wie ich finde!). Sie hatte mich mal gefragt, da waren wir beide 25, wie ich über Abtreibungen denke. Ich entgegnete, ich würde mein Kind immer behalten wollen, o-Ton: "ich treib doch nicht mein Kind ab!" Dann gestand sie mir, dass sie mit 18 schwanger wurde. Sie hätte das Kind sooo gerne behalten...aber ihre Eltern brachten sie dann in die Klinik...weil meine Freundin, weil sie eben zu kleine Nieren hat, durch die Schwangerschaft selbst hätte sterben können. Es tat mir sooo leid. Und es tat mir nochmehr leid, dass ich ihr noch gerade gesagt hatte, dass ich niemals mein Kind abtreiben würde! Ich habs ihr angesehen, dass ich sie damit ganz tief verletzt hatte...aber sie blieb stark und sagte mir, dass es damals die richtige Entscheidung gewesen wäre. Und ich hab sie dann bestätig. Aber sah mir bestimmt an, dass ich zunächst noch sehr verwirrt war...ich hätte vielleicht sonst nie meine beste Freundin gehabt!!! Ich hatte selber eine Fehlgeburt und kam mit meinem Mann sogar überein, dass, wenn unsere Tochter mal mit 16 oder so schwanger werden sollte, dass wir uns auf alle Fälle für das Kind entscheiden. Aber es gibt eben auch krasse Einzelfälle. Darum werde ich nie wieder zu schnell urteilen. Bei Deiner Freundin werden sicherlich auch einige Gründe dazu geführt haben, dass der Arzt ihr überhaupt diese Option gestellt hat?! Wie gesagt, grundsätzlich kann ich Deine Reaktion vollens verstehen! So, und nun meine Grundschulfreundin: Sie war letztes Jahr mit Zwillingen schwanger. Sah zunächst alles gut aus, dann kam aber in der 27. Ssw die Diagnose, dass das eine Kind viel zu klein sei und dass, wenn es es nicht schaffen sollte, es eventuell das zweite Kind auch nicht schaffen könne...ganz, ganz böse, meine Freundin hatte quasi eine sehr ähnliche Entscheidung zu treffen. Sie wurde daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert, musste liegen bleiben und hing mehr oder weniger rund um die Uhr am Ctg... in der 31. Woche wurde dann beiden per Kaiserschnitt geholt und alle gingen davon aus, beide seien blau oder sonst was... ...beide waren aber zartrosafarbene Wonneproppen und alles war super!!! Keine Unterentwicklungen oder so - topfit sind die beiden heute!!! Schlimm genug ist es, dass man vor so eine Entscheidung gestellt wird und dass man damit leben muss...wer bitte möchte da mit den Müttern tauschen?! Halte zu Deiner Freundin und tröste sie. Es muss gar nicht immer alles schlecht ausgehen...Hauptsache es ist jemand mehr für sie da, der sie bestärkt!!! So....und nicht vergessen: Du sollst Dich auch auf Dein Kind freuen dürfen!!! Drück Dir Daumen!!!