finchen29
Habe gerade in den Nachrichten gehört, das das Betreuungsgeld ab nächstes Jahr kommen soll. Wie findet ihr das? Ich finde das nicht gut. Einerseits werden U3 Betreuungen ausgebaut und nun werden wir belohnt, wenn wir zuhause bleiben? (Kommt mir vor wie eine schnelle Lösung, da die U3Ausbauversprechen der Politik nicht erfüllt werden?) Mein Sohn wird seitdem er 1 ist von einer TaMu betreut (ich arbeite ca 2 Tage in der Woche) und profitiert da voll und ganz von. Ich hätte ihm was genommen, wäre ich zuhause geblieben und ihn alleine betreut! (gut er ist gesellig und am liebsten Raus und unter Leuten) Vollzeit hätte ich ihn nicht so gerne abgegeben, aber geschadet hätte es ihm auch nicht. Beim 2 Kind werde ich voraussichtlich 2Jahre zuhause bleiben, da es Betreuungstechnisch einfach zu kompliziert wird (ich arbeite 50% Schichtdienst und mein Mann ist selbst und ständig und viel unterwegs) Dementsprechend würden wir von dem Geld ja provitieren, aber irgendwie fände ich eine andere Familienförderung besser. Kigabeiträge senken, Teilzeitarbeiten unterstützen, TaMu fördern-ausbauen und nicht umständlicher machen, etc...ach keine Ahnung... Was ist Eure Meinung? LG finchen29
Ich bin da auch überhaupt nicht für und denke, dass Vater Staat es sich da sehr einfach machen will. Dabei kommt es doch darauf an, neue Kita-Plätze zu schaffen und unseren Kleinen zu fördern. Davon profitieren werden Langzeitarbeitslose, die sowieso zuhause bleiben - ich unterstelle mal - möchten und ihre Kinder dann leider nicht mehr in den Kindergarten geben. Ich selber möchte auch wieder arbeiten und finde das für unsere Gesellschaft auch sehr wichtig. Wichtig ist in jedem Fall ein Platz im Kindergarten für ein Kind. Die sollen sich über die wirklich wichtigen Dinge im Leben Gedanken machen.
Also ich bin eine von denen die zu Hause bleibt. Und Betreuungsgeld bekommen wird. Und nicht arbeitslos und "faul" ist, sondern sich bewußt entschieden hat die Kinder in den ersten Jahren ohne KiGa zu betreuen. Fördern kann ich die Kinder sehr gut alleine, ich gehe mit den Zwergen schwimmen, spazieren, in den Zoo usw . Ich lese sehr viel mit ihnen, singe, tanze und tobe, besuche Kurse für die Sozialkontakte, bringe ihnen die Natur nahe usw. Ich profitiere definitiv davon, den Besuche im Zoo oder in Kursen kosten Geld, da kann ich einen Zuschuß ganz gut gebrauchen. "Blöd" ist es nur für diejenigen , die wirklich das Geld in Zigaretten, den nächsten Kneipenbesuch oder was-auch-immer stecken. Da frage ich mich aber ob diese Leute ihre Kinder ohne das Geld in den KiGa gegeben hätten oder ob es ihnen generell egal ist wie ihre Kinder aufwachsen? LG Kügelchen
Ich find auch das in erster Linie langzeitarbeitslose/ arbeitsunwillige auf Kosten ihrer Kinder davon profitieren würden. Bin also voll dagegen. Denke das sozialer Kontakt und Förderung in einer guten Kita nicht zuhause zu ersetzen sind. @kuegelchen: werden deine Kinder auch mit gleichaltrigen spielen können?
direkt zu den Kindern. (Also Angebote wie schwimmen,Ausflüge,Förderung usw) Und ja ,sie kommen sehr viel mit gleichaltrigen in Kontakt. Ich habe schon 3 Kinder,alle sind mit 3 in den Kindergarten gekommen,haben vorher Förderung durch mich( bin gelernte Erzieherin) und und Kurse (wie Turnen etc) genossen und haben keinerlei Schaden genommen. Ärgerlich ist nur,wie schon erwähnt ,wenn das GEld in Alkohol ,Zigaretten und Hobbys der Eltern gesteckt wird und die Kinder zu kurz kommen .Aber da kann man sich ja auch über Harzt4 (anderes Thema) streiten..........
Also ob die Förderung in einem KiGa immer so gut und einwandfrei nach Lehrbuch umgesetzt wird ist ja die Frage...Ich bin Erzieherin und weiß wovon ich spreche:-). Und WAS GENAU wird denn im KiGa gefördert was nicht zu Hause gefördert werden kann? Klar, Sozialkontakte sind wichtig (wobei ich nicht weiß was die Frage nach Kontakten mit Gleichaltrige bedeuten soll?) aber die kann man sich doch auch auf anderem Wege holen, durch Spielgruppen, Liedergarten, Besuche usw. Da sind Gleichaltrige dabei, größere und kleinere Kinder. Für Leute die ihre Kinder bewußt zu Hause erziehen(!!!) wollen ist das Betreuungsgeld eine gute Sache. Für andere, die ihre Kidner zu Hause sich selbst überlassen wäre natürlich ein KiGa-Besuch besser, damit die Kinder feste Strukturen usw erlernen können. LG Kügelchen
Im Prinzip keine schlechte Idee, aber wenn jemand mit Liebe die Kinder zu Hause betreut, wie weit kommt man mit 150 Euro? Das ist doch kein Anreiz! Ich denke auch dass hier die Gefahr lauert, dass gerade Migrantinnen oder sozial schlecht gestellte Familien ihre Kids zu Hause lassen obwohl gerade die von Integration in einer Peer Group profitieren würden, gerade hinsichtlich Sprache und soziale Kompetenzen. Prinzipiell hätte ich es besser gefunden, es würden mehr Betreuungsplätze geschaffen, mehr Kindergärtnerinnen eingestellt etc....
Das ist ja genau die Frage. Natürlich profitieren viele Mütter vom Betreuungsgeld, aber es gibt leider auch genau die, die sich eben nicht in Spielgruppen, Vereine usw. begeben, die einfach das Geld einstecken, in ihre Bedürfnisse investieren und sich leider nicht um ihre Kinder kümmern. Ich weiß leider auch wovon ich spreche, habe gerade so eine Tante in der Eingewöhnung, wo das Jugendamt und Familienpflege darauf bestehen, dass das Kind in die Kita geht, weil die Engagiertheit der Mutter leider sehr zu wünschen übrig läßt! Für mich ist es einfach nicht das richtige Signal für Familien. LG jojo
Ja, so sehe ich das ja im Prinzip auch. Bei mir rennst Du also offene Türen ein:-). Mir ging es nur darum zu betonen, daß es eben auch Mütter/Eltern gibt, die das Betreuungsgeld gut zu nutzen wissen. LG Kügelchen
Ich persönlich bin der Meinung, dass es für Kinder unter 3 Jahren (nur für die soll es das Betreuungsgeld schließlich geben - nicht für Kinder im "eigentlichen Kindergartenalter" von 3-6 Jahren!!) i.d.Regel am besten ist, wenn sie in ihrer Familie von Mutter oder Vater betreut werden - vorausgesetzt, die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen einigermaßen und die Mutter od. der Vater bleibt gern mit dem Kind zu Hause! Selbstverständlich verurteile ich niemanden, der aus finanziellen Gründen bald wieder arbeiten gehen muss und sein Kind in Fremdbetreuung gibt. Und auch niemanden, der sich ohne seinen Beruf total unzufrieden und unausgelastet fühlt und deshalb nicht 3 Jahre nur mit dem Kind zu Hause sein mag! Aber, dass frühe Fremdbetreuung (unter 3 Jahren) einem Kind gut tut und dazu führt, dass die Kinder sich besser entwickeln, daran glaube ich absolut nicht - außer vielleicht, wenn Eltern ihr Kind zu Hause extrem vernachlässigen, aber das ist ja G.s.D. die Ausnahme und nicht die Regel!! Es gibt Studien, die belegen, dass Kinder, die früh fremdbetreut werden, sich tendenziell schlechter entwickeln als Kinder, die in der Familie betreut werden, v.a. im emotionalen und sozialen Bereich. Hier mal 2 mMn interessante Links: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1602.html http://www.medizin-im-text.de/blog/wp-content/krippenbetreuung_sollte_nicht_schongeredet_werden.pdf Deshalb finde ich es sehr ungerecht und schade, dass es heutzutage vielfach so dargestellt wird (in den Medien usw.), als wäre frühe Fremdbetreuung das Nonplusultra, und als würden Eltern, die ihre Kinder "erst" mit 3 oder gar 4 Jahren in den Kindergarten geben und bis dahin zu Hause selber 1:1 betreuen, ihren Kindern Bildung vorenthalten! Oder sogar, als wären diese Eltern, die ihre Kinder lieber zu Hause betreuen, alle assozial! Ich bin der Meinung, dass jede durchschnittlich gebildete und motivierte Mutter ihrem unter 3jährigen Kind mehr bieten kann als eine Krippenerzieherin, die sich gleichzeitig um 4, 5 oder sogar 6 KInder kümmern muss! Von daher finde ich die Einführung des Betreuungsgeldes richtig! Die Betreuung in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter wird vom Staat schließlich auch finanziell gefördert - warum soll es dann nicht legitim sein, wenn Eltern, die das nicht in Anspruch nehmen, ebenfalls finanziell unterstützt werden?? Wo ist da der Widerspruch? Ich denke, ich bin eine von vielen Müttern, die ihre Kinder aus Überzeugung zu Hause betreut - und nicht, weil sie assozial, arbeitsscheu o.ä. ist! LG
"Es gibt Studien, die belegen, dass Kinder, die früh fremdbetreut werden, sich tendenziell schlechter entwickeln als Kinder, die in der Familie betreut werden, v.a. im emotionalen und sozialen Bereich." Hmm, da würde ja nun ganz Ostdeutschland darunter fallen. Ich nehme das nicht persönlich, aber hier war es nunmal normal, kurz nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen und ich selbst kam auch nach 6 Wochen in die Krippe. Ich glaube, geschadet hat es mir nicht. Und es betrifft auch die gesamte Schweiz, hier gibt es nämlich nur 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und danach muss man sich entscheiden ob man in den Beruf zurückkehrt oder ihn kündigt. Und Kitas sind darauf eingestellt und nehmen Säuglinge ab 3 Monate auf, das ist hier ganz normal! Ich finde beide Ansichten interessant, vor allem nachdem ich mit beiden konfrontiert werde. Als "Ossine" bin ich bezüglich Kitas liberal sozialisiert, mein Mann wiederum ist Schwabe und in seiner Familie ist es ganz normal 3 Jahre zu Hause zu bleiben und ich musste mich da schon recht wacker rechtfertigen! Obwohl ich eigentlich nicht über ungelegte Eier orakeln will, ich freue mich so sehr auf den Kleinen dass ich im Moment mir gar nicht vorstellen kann, ihn wegzugeben. Ich lasse das mal auf mich zukommen und entscheide spontan, so lang darf mein Mann den Ernährer spielen :/)
Danke, du sprichst mir (auch Ossine) aus der Seele! Ich bin ja deshalb keine schlechte Mami, aber ich hab mir alles selber erarbeitet was ich hab und werde auch im Sommer nächsten Jahres wieder selbst das Geld verdienen, um meiner süßen Maus eine wunderschöne Kindheit zu ermöglichen! Und soweit ich weiß, hat es keinem von uns (Freunde und Bekannte meiner Generation) geschadet in die Krippe gebracht worden zu sein... Im Gegenteil, eine Bekannte hat ihren Sohn erst mit 4 in den Kindergarten gebracht und er konnte sich da nich einbringen... Tat mir echt leid der Kleine... Allerdings muss ich da auch sagen, das seine Mama nich wirklich für "soziale Kontakte" gesorgt hat... Er kannte also nur "Mutti's Hosenbein"...
Nun, die Frage nach dem Sinn der Betreuung unter drei Jahren und ob es für das Kind gut ist- darüber kann man sich streiten. Sicher gibt es viele Studien die belegen, daß die Betreuung der Eltern zu Hause sehr gut und kaum zu ersetzen ist. Allerdings trifft dies nur auf sozial kompetente Familien zu. Damit meine ich nicht finanziell gut situierte Familien, sondern Familien in denen Sozialkompetenzen gelebt und gelehrt werden, wo die Eltern als gutes Rollenvorbild fungieren können. Auch mit wenig Geld kann man ein Kind liebevoll und zwischenmenschlich wertvoll erziehen. Auch die Erziehung zu Neugier und Wissensdurst, bzw die Unterstützung und Auslebung dessen, denn neugierig sind Kinder von Haus aus, kann man ohne Massen an Geld hinbekommen. Wenn aber sozial und "fachlich" inkompetente Mensche, deren Horizont nur von der Nasenspitze bis zur nächsten Wand reicht um Kinder kümmern wollen (müssen?), dann liebe Leute...dann wird aus dem Kind gewiss kein lern- und lebensbegeistertes bzw kein glückliches Kind... Solche Kinder müssen meiner Meinung nach in den Kindergarten, die Krippe gehen! Nur dort haben sie eine Chance zu erleben, was ihnen zu Hause verwehrt bleiben würde. Und dann ist der KiTa das eindeutig kleinere Übel, bzw sogar die bessere Alternative zur häuslichen Erziehung. LG Kügelchen
Vielleicht gibt es aber auch deshalb heutzutage so viele sozial inkompetente Eltern, die nicht mehr in der Lage sind, eine stabile Bindung zu ihren Babys und Kleinkindern aufzubauen, weil sie selbst auch schon in der Krippe großgeworden sind und es einfach nicht vorgelebt bekommen haben?! Meiner Meinung nach ist das ein Teufelskreis!
Ich bezweifle ja immernoch, dass besonders viele Eltern so inkompetetent sind, dass die Betreuung zu Hause schlechter ist als in der Krippe... Klar mag es solche Fälle geben, aber das sind doch Ausnahmen?? Oder bin ich da zu naiv?
Natürlich sollen Kinder in den Kindergarten gehen, selbstverständlich tut das jedem Kind gut! Aber doch nicht mit unter 3 Jahren?? Das Betreuungsgeld gibt es doch (wie gesagt) nur unter 3 Jahren (habe oft den Eindruck, dass viele das nicht wissen...)
Wo wohnst Du? Großstadt, Kleinstadt, Dorf? Meiner Ansicht nach sind das grundverschiedene Lebenswelten und die Erfahrungen nicht übertragbar.
Menschen leben (unbewusst) fast immer die Rollenmodelle der Eltern nach, es sei denn es gab gravierende negative Erlebnisse. Und selbst dann verfallen Menschen oft in alte Rollenmuster. Ich glaube also, dass Leute, die ihre Kinder aus Desinteresse nicht in die Krippe geben, selbst nicht in der Krippe waren. Ich spreche hier tatsächlich ausschließlich von den berühmt berüchtigten Familien, die in Großstadt -Ghettos leben, schon mit ihrem Leben nicht zurecht kommen, nicht vernünftig essen, in den Tag hinein leben und das Kind sich selbst überlassen. Diesen Leuten wird es wohl recht schwer fallen das Geld vernünftig in die Zukunft des Kindes zu investieren. Und ob Du naiv bist Weise ich nicht:-), aber ich glaube die Desinteressierte, dem Kind nicht zugewandte "Nicht-Erziehung" gibt es leider häufiger als man denkt:-(. LG Kügelchen
Ich wohne in einem Vorort von München. Habe bis vor 2 Jahren direkt in der Großstadt gewohnt.
Mag sein, dass ich als "oberbayrische Hausfrau" () tatsächlich vieles nicht verstehen kann!
Auch hier ist es aber allgemein üblich, dass Kinder mit spätestens 1 Jahr in die Krippe kommen (sicher 90% der Kinder); ich bin also die Ausnahme.
"Ich spreche hier tatsächlich ausschließlich von den berühmt berüchtigten Familien, die in Großstadt -Ghettos leben, schon mit ihrem Leben nicht zurecht kommen, nicht vernünftig essen, in den Tag hinein leben und das Kind sich selbst überlassen." - Aber glaubst du denn, dass diese Familien dadurch, dass sie KEIN Betreuungsgeld bekommen, dazu motiviert werden, ihr Kind in die Krippe od. zur TaMu zu geben und wieder zu arbeiten?? Bezweifle ich eher! Immerhin handelt es sich da i.d.Regel um Menschen, die keinen sehr hohen Bildungsstand oder gleich überhaupt keine Ausbildung haben - und Krippen-/Tagesmutter-Betreuung ist teuer! Hier bei uns kosten 40 Stunden Krippe pro Woche über 300 Euro, und da ist Essensgeld usw. noch gar nicht mit eingerechnet! Das muss sich erstmal lohnen, auch wenn man arbeiten geht! Diese von dir beschriebenen Familien (ob die wirklich so häufig sind, wie es uns von RTL2 suggeriert wird, lasse ich mal dahingestellt bzw. kann ich nicht beurteilen!) werden ihre Kinder mE so oder so nicht in Betreuung geben, es sei denn, man zwingt sie dazu! Betreuungsged hin oder her... Dass das mit dem Betreuungsgeld bei manchen Familien auch nach hinten losgehen kann, mag ja sein bzw. habe ich jetzt eingesehen! ;-) Ich bin einfach nur dagegen, alle Mütter (bzw. Väter), die ihre Kinder 3 Jahre lang zu Hause betreuen, über einen Kamm zu scheren - denn bei vielen (u.a. bei mir ;-) wäre das Betreuungsgeld sicherlich gut investiert!!! LG
Meinte natürlich 40 Wochenstunden Krippe kosten über 300 Euro PRO MONAT - nicht pro Woche!
Doch, diese Familien sind leider recht häufig und werden immer mehr-da reicht ein Blick auf die Armuts- und Bildungslisten für Kinder des deutschen Kinderschutzbundes (schreibe via Handy, kann hier keinen Link kopieren bzw weiß nicht WIE...also für nähere Infos bitte googeln:-)). Und ich denke nicht das man solche Menschen Geld für die gute Betreuung ihrer Kinder bezahlen sollte, wenn sie keine gute, kindgerechte Betreuung leisten können. Ansonsten werden hier ja nicht alle über einen Kamm geschoren, es haben sich ja einige gemeldet, die durchaus eine ernste sinnvolle Verwendung für das Geld haben, mich eingeschlossen:-). Aber vielleicht wären Gutscheine für Bildungs- und Betreuungsangebote sinnvoller als pauschal Geld zu verschenken... LG Kügelchen
Ich schrieb ja, dass ich nicht beurteilen kann, wie viele dieser Familien es tatsächlich gibt. - Wobei für mich, ehrlich gesagt, Armut und schlechte Betreuung nicht unbedingt gleichzusetzen sind! Meiner Meinung nach kann man auch von Hartz4 leben und trotzdem eine eine gute Mutter sein, die sich Zeit für ihr Kind nimmt und liebevoll mit ihm umgeht - dies ist nämlich mE gerade für Babys und Kleinkinder wesentlich wichtiger als tolles (oder überhaupt) Spielzeug, tolle Ausflüge, etc. Kleine Kinder brauchen mMn zunächst einmal BINDUNG (liebevolle Zuwendung durch eine feste Bezugsperson); erst ab ca. 3 Jahren wird dann auch BILDUNG (z.B. durch den Kindergarten) wichtig! Leider beantwortest du nicht meine eigentliche Frage, für wie wahrscheinlich du es hältst, dass diese Familien, die ihre Kinder tatsächlich schlecht betreuen/vernachlässigen, durch eine Nicht-Einführung des Betreuungsgeldes dazu angehalten werden, ihre Kinder zukünftig fremdbetreuen zu lassen? Um Kindern aus solchen Familien zu helfen, braucht es wesentlich mehr als nur Ablehnung des Betreuungsgeldes und stattdessen Ausbau der Krippenplätze... Mit "alle über einen Kamm geschoren" meinte ich nicht dieses Forum, sondern eher die Berichte in den Medien, die ich zum Thema Betreuungsgeld in letzter Zeit mitbekomme. Darin werden Leute, die ihre Kinder zu Hause betreuen, häufig verallgemeinernd als assozial, arbeitsscheu, faul, ungebildet,... hingestellt - nur mein Eindruck! LG
Ich glaube, langsam drehen wir uns im Kreis...:-). Wegen Deiner Frage; niemand wird sein Kind plötzlich fremdbetreuen lassen wenn er es nicht schon von vornherein geplant hat. Egal ob mit oder ohne Betreuungsgeld. Aber darum geht es ja in der Gesellschaft nicht, es geht vielmehr darum solchen Menschen den Zugang zu einer guten Betreuung ermöglichen zu können. Und das kann man nicht wenn man die Krippenplätze vernachlässigt, während man belohnt das Kind in der schlechten häuslichen Umgebung zu belassen. Man muß hier das Pferd von der richtigen Seite aufzäumen .... LG Kügelchen
Also das is wirklich ein sehr interessantes Thema! Ich bin eher nich so begeistert davon. Ich denke, das es aber in jeder Ecke Deutschlands anders aussieht. Ich kann mir nich vorstellen, 3Jahre Zuhause zu bleiben. Nicht, weil ich mich dem nich gewachsen fühle, sondern einfach, weil es hier bei uns im Eck nich so üblich is. Die Frauen, die hier so lang zu Hause "hocken" sind leider die, die eh nich arbeiten gehen wollen... Ich werd meine Maus auch nach einem Jahr in die Kita bringen, da es leider so is, das ich den Anschluss im Berufsleben nich verpassen darf. Ich find es allgemein wichtiger, das die Kita's, Tagesmutti's oder Krippen mehr gefördert werden! Das mehr Gelder in die gute Schulbildung gesteckt werden! Auf garkeinen Fall will ich hier irgendjemanden mit meiner Aussage kränken, also bitte nich falsch verstehen!!! Ich weiß natürlich, das es hier in Deutschland Ecken gibt, wo die Mami eben zu Hause is und die Kinder hütet und da ist das Geld bestimmt gut angelegt, aber hier in der Umgebung wär ich echt sauer, wenn die Regierung das durchsetzt! Dann haben "DIE" noch weniger Grund sich Arbeit zu suchen... Naja, is eben nen absolutes Diskursionsthema! Ich denke, das Betreuungsgeld sollte nicht überall so bereitwillig verteilt werden.
Der EINZIGE Grund für die Einführung des Betreuungsgeldes ist die Tatsache, dass der Ausbau der Betreuungsplätze seit Jahren nicht voran geht. Schon aus bürokratischen Gründen ist die Auszahlung von 100 Euro einfach absurd. Wieviel geht da für Verwaltung drauf? 30%? Mindestens! Man kann Geld auch aus dem Fenster werfen. Ich lebe in einer Großstadt und kenne viele Lehrer und Erzieher, gerade auch aus den Problemvierteln. Ihr könnt mir glauben, dort gibt es viele Kinder, die mit 3 weder den kostenlosen Wildpark noch die Stadtbibliothek noch das Freibad je gesehen haben. Das können sich oberbayrische Hausfrauen vielleicht nicht vorstellen. RTL2 gibt einen guten Einblick. Das Ganze dann einfach noch zehnmal schlimmer. Norwegen schafft das Betreuungsgeld übrigens gerade wieder ab, weil es genau die befürchteten Nachteile hat. Wenn Bayern (und die CSU) meint, dass sie sowas brauchen, warum reicht dann nicht das Landeserziehungsgeld? Muss man dann gleich die ostdeutschen Großstädte (mit völlig anderer Sozialstruktur) mit beglücken? Blödsinn, da geht es nur ums Geld und wer es zahlen muss. Jede Wette, dass Bayern (und andere) das Landeserziehungsgeld entsprechend kürzen. Da haben dann die bayrischen Hausfrauen gar nix von, wenn das Geld dann halt aus einer anderen Kasse kommt. Aber das sagt natürlich keiner. Ich selbst wäre da viel radikaler: Was unbedingt noch beerdigt gehört ist das Ehegattensplitting und die kostenfreie Mitversicherung in der Krankenkasse. Die meisten Hausfrauen (die sich über die hohen Kosten für KiTas aufregen) wissen gar nicht, wie stark ihr Lebensmodell jetzt schon subventioniert wird. Den größten finanziellen Nachteil hat man in Deutschland, wenn beide Eltern nach der Geburt bald wieder Teilzeit arbeiten und sich die Kinderbetreuung teilen. Das kann doch nicht sein! Ist das nicht ein anstrebenswertes, modernes, gleichberechtigtes Familienmodell, was man eigentlich fördern müsste? Das Gegenteil ist der Fall: Ehegattensplitting futsch, Mitversicherung futsch, Elterngeld futsch (weil größtenteils angerechnet), Betreuungsgeld höchst wahrscheinlich auch nicht relevant (wegen Einkommensgrenzen). Jetzt erkläre mir mal einer, was daran fair ist! Und da geht es noch nicht mal um Fremdbetreuung oder nicht.
Erstmal möchste ich betonen, dass das Betreuungsgeld keine Idee der CSU, sondern der CDU ist, die schon im Koalitionsvertrag von 2007 auftaucht.
Ich finde die Grundidee des Betreuungsgeldes an sich nicht schlecht, allerdings glauben die doch nicht im Ernst, dass ich für 100€/Monat zu Hause bleibe und dafür meinen Job kündige!!! Bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation kann man sich das ja kaum erlauben einen unbefristeten Arbeitsvertrag einfach so aufzulösen.
Außerdem planen die, dass Hartz 4 Empfänger KEIN Betreuungsgeld bekommen und die mit Arge 2 bekommen das mit ihren Bezügen verrechnet, so dass die auch nicht wirklich davon profitieren.
Wie gesagt, grundsätzlich finde ich die Idee gut und ich würde wirklich gerne unseren kleinen Spatz auch im 2 Lebensjahr betreuuen, anstatt ihn gleich in eine Kita zu geben, aber die Einwände finde ich schon gravierend!
Lg und einen guten Start in den Tag euch allen!
Nochmal: es geht beim Betreuungsgeld um Kinder UNTER 3 JAHREN!! Jeder in Deutschland hat das Recht, 3 Jahre (pro Kind) Elternzeit zu nehmen und anschließend wieder in seinen alten Job zurückzukehren. NIEMAND muss seinen Arbeitsvertrag kündigen und seinen alten Job aufgeben, der 3 Jahre lang mit Kind zu Hause bleibt und das Bertreuungsgeld in Anspruch nimmt! Dass 100 Euro im Monat nicht ausreichend sind, um zu Hause zu bleiben, wenn das Ged ansonsten knapp ist, steht aber natürlich außer Frage...
Also ob es nun besser oder schlechter ist, siene Kinder zuhause zu betreuen, daran scheiden sich ja eh die Geister. ich denke das sollte man ohne Vorurteile ("Rabenmamas" oder "Schmarotzer") den Eltern selbst überlassen, welche Entscheidung sie da warum auch immer treffen! Aber das Betreuungsgeld halte ich für ein "faules Ei" . Meiner Meinung nach sollten in erster Linie Kitaplätze ausgebaut werden und Tagesmütter gefördert werden. Zuhause bleiben zu wollen, ist oftmals eine freiwillige Entscheidung. Das die Frau wieder arbeiten geht. aber gerade für viele Familien ein Muss! Selbst wenn ich dann die ersten Jahre Geld bekomme, nutzt mir das für später nichts mehr, wenn beruflich mein Zug abgefahren ist und es kein zusätzliches Geld mehr vom Staat gibt.
Ich finde das das Betreuungsgeld totaler Schwachsinn ist ich halte nichts davon....lg melanie
Ich finde es totalen Blödsinn.. Mir wäre es viel lieber die Beiträge für Kiga würden gesenkt und das Betreuungssystem - vor allem auf dem Land - ausgebaut.. Da hätten alle mehr davon!!
Hey hey, nicht streiten! Es argumentieren alle echt Klasse und ich fand viele Formulierungen zum grinsen....danke. Ich hätte da noch prima was zum Gegenrechnen: der Platz in der KiTa kostet bei uns je nach Einrichtung zw. 85-120 Franken pro Tag (Tag!!), in meiner Wunsch-KiTa wären dies 2000 Franken im Monat zuzüglich 200 Franken Vereinsmitgliedschaft und explizit erwünschten Spenden. Da ich als Ärztin natürlich wie Bill Gates verdiene, kriege ich keinen Zuschuss. Als Alternative habe ich eine nette Krankenpflegehelferin (keine spezielle Ausbildung) gefragt ob sie als TaMu für 6 Stunden pro Tag kommt, sie möchte 3000 Franken/Monat zuzüglich soziale Absicherung, wäre dann so 4000-4500 Franken pro Monat. Eine professionelle TaMu verlangt ab 30 Franken pro Stunde aufwärts. Selbst wenn ich 25 Stunden am Tag arbeiten würde/könnte, das kann ich mir leider gar nicht leisten, nichmal als stinkreiche Arzttussi (kleiner Scherz). Da wäre selbst das Betreuungsgeld ein echter Witz.... Dem gegenüber bekomme ich 16 Wochen mein volles Gehalt im Rahmen des Mutterschutzes und anschliessend nur noch das Kindergeld, sonst nüscht. Und nun? Was mache ich nun?