LittleX
Hallo Zusammen, ich frage im Auftrag einer lieben Kollegin, die sich diese Woche krankschreiben lassen hat, weil sie nicht mehr kann (ist irgenddwann heulend auf dem Boden gelegen und konnte nicht mehr aufhören mit weinen). Sie ist alleinerziehend und hat einen - eher schwierigen - knapp 3jährigen Sohn. Bisher war er tagsüber bei einem Tagesvater, da sie Vollzeit arbeitet. Nun macht der Kleine im Kindergarten gerade die Eingewöhnung - und das klappt nicht so recht. Lange Rede - kurzer Sinn... Sie kommt einfach nicht klar alleine. Eltern und Geschwister wohnen weit weg ... Der Vater des Sohnes kümmert sich nicht und wohnt auch weit weg... Jetzt zu meiner Frage. Was gibt es denn für Hilfen, die man sich holen kann? Ist das Jugendamt ein möglicher Ansprechpartner? Oder muss sie dann gleich Angst haben, dass ihr Kind in "Pflege" kommt? Wäre schön, wenn ich ihr irgendwie helfen könnte, aber sie wohnt über eine Stunde von mir entfernt und meine Kleine ist ja auch erst 5 Monate. Kannn ihr also eher nur telefonisch zur Seite stehen. Ich habe mich noch nie mit dem Thema befassen müssen, aber ich will nicht glauben, dass es keine andere Hilfe gibt, wie eine ambulante Therapie aufgrund Burnout????!!!! Liebe Grüße und vielen Dank für Eure Hilfe. LittleX
Ich an deiner Stelle würde ihr raten sich an eine Erziehungsberatungsstelle zu wenden. Das Jugendamt selbst ist hier ja nur eine Anlaufstelle. Genauso könnte sie sich an eine kirchliche, soziale Beratungsstelle wenden. Kinder werden auch nicht "einfach so mal in Obhut genommen" oder kommen in Heime, Pflegefamilien oder Ähnliches. Das sind schon richtig heftige Fälle und m. E. zu 99 % begründete Fälle. LG
Als erstes könnte sie mal über eine Mutter-Kind-Kur nachdenken, um sich zu erholen. Das Jugendamt wäre sicherlich eine mögliche Anlaufstelle, auch wenn viele davor Angst haben, aber Kinder aus der Familie zu nehmen ist immer die letzte Maßnahme und auch nur dann, wenn sie akut gefährdet sind. Ansonsten gibt es auch immer noch verschiedene Sozialverbände, wie Caritas, Diakonie usw., die ebenfalls Hilfe anbieten.
Kinder werden so schnell nicht aus der Familie genommen. Auch wenn es jetzt blöd klingt, aber das ist schon aus finanziellen Gründen so. Pflegefamilien und erst recht Heime kosten viel Geld. Die meisten Kommunen sind froh, wenn sie überhaupt die krassesten Fälle unterbekommen. Insofern besteht da wirklich Null Gefahr. Es gibt die Möglichkeit eine Therapie in einer Tagesklinik zu machen. Ansprechpartner ist der Arzt oder Psychologe. Je nach Gegend und Krankenkasse ist das aber manchmal nicht leicht durch zu bekommen. In dieser Zeit wäre sie dann krank geschrieben und bekäme ggf. Krankengeld. Die Betreuung außerhalb der Kita-Zeiten kann auch übernommen werden. Das wäre für den Fall, dass sie selbst Probleme hat (Burnout, Depressionen etc.). Abends und Nachts wäre sie dann mit Kind zu Hause. Geht es "nur" um Erziehungsprobleme, wäre eine Erziehungsberatung richtiger Ansprechpartner. Über Jugendamt, Diakonie etc. Ist sie mit dem Alltag generell überfordert, ohne dass oben genannte Problematik vorliegt, könnte man an eine Familienhilfe denken. Das macht auch das Jugendamt.
Hallo, das ist immer schwierig, weil sie einen Nachweis über Ihren Gesundheitszustand braucht. Auf jeden Fall also sollte sie sich ein Burn Out von einem Arzt bestätigen lassen. Damit empfehle ich eine Therapie, die sich um ihren seelischen Zustand bemüht. Eine Verhaltenstherapie oder tiefenpsychol. Behandlung wird dann von der Krankenkasse übernommen. Sie sollte auf ihre Gesundheit achten, als Erstes. Dann mit der Bescheinigung zu lokalen Anlaufstellen. In Franlfurt gibt es eine Organisation der evangelischen Kirche, die heißt "Welcome" und ist genau für solche Fälle ausgelegt. Sie stellen Haushaltshilfen. Eventuell hilft auch ein Sozialrathaus? Es gibt auch Bürgerberatungen. http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Alleinerziehende2010_barrierefrei.pdf
... aufgrund Eurer Aussagen und Begrifflichkeiten habe ich mal vor Ort googeln können und diverse Anlaufstellen für sie gefunden. Morgen früh will sie das mal angehen... Danke Euch ... viele Grüße LittleX