Ostien
Hallo zusammen, Ich bin in der 36 SSW. Ich habe über die Hälfte der Schwangerschaft stak an Hyperemesis Gravidarium gelitten. Dadurch ist meine Körperliche und psychisch Belastbarkeit nahezu bei 0. In diese Zeit habe ich sehr stark abgenommen und konnte mich kaum bewegen, da alles starke Übelkeit ausgelöst hat.Jeder Tag fühlt sich wirklich schwerfällig an und ich habe das Gefühl das es auch von Tag zu Tag wieder schlimmer wird. Ich habe dadurch Angst eine vaginale Geburt nicht durchzustehen. Ehrlich gesagt traue ich mir eine vaginale Geburt auch garnicht zu. Durch diese Schwangerschaft bin ich nahzu ein Pflegefall geworden. Wie habt ihr dies überstanden? Hattet ihr eine vaginale Geburt oder einen Kaiserschnitt? Liebe Grüße Lisa
Huhu, erst einmal tut es mir leid, dass deine Schwangerschaft für dich und deinen Körper so anstrengend sind/waren 🥺 das wünscht man wirklich niemandem. Ich habe zwei mal vaginal entbunden, bei der ersten hatte ich auch "schiss" Es nicht zu schaffen, der Körper gibt dir aber während der Geburt so einen Push, dass du Kräfte freisetzt die du nie zuvor kanntest. Mir war es wichtig, vor der zweiten Geburt mit einem absolut positiven Mindset an die Geburt zu gehen und auf meinen Körper zu vertrauen. Dies hat für mich sehr gut geklappt. (Hatte bei der Geburt auch wieder meine Hebamme von der 1. Geburt dabei). 😊 Ich wünsche dir, dass du trotz der Erfahrung der Schwangerschaft 100% auf dich vertrauen kannst und ein tolles Geburtserlebnis hast 🍀♥️ Alles Gute für dich und den Rest der Schwangerschaft!
Danke für die Lieben worte. Hattest du auch vorher das du Körperliche so garnicht fit warst? Oder wie war dein Zustand kurz vor der Geburt?
Hallo Lisa, so wie dir ging es mir leider während der ersten Schwangerschaft. Gerade, dass es zur Geburt nochmal schlimmer wird, ist wohl typisch. Heißt aber auch, dass du es bald geschafft hast!!! Wenn du dich für die vaginale Geburt entscheidest, dann lass dir im KH einen Tropf geben. Da können sie auch Schmerzmittel reingeben. Mit denen konnte ich während! der Wehen eine Weile schlafen und hatte danach wieder viel mehr Kraft. Außerdem haben sie mir zusätzlich irgendwas gegen die Übelkeit rein gegeben, was man eigentlich während der Schwangerschaft nicht haben darf (Begründung: bis es beim Kind wäre, ist das Kind schon da). Danach musste ich mich kein einziges Mal mehr übergeben (sonst ca. 20 Mal am Tag, also auch während der Geburt immer wieder). Ich will ganz ehrlich sein: ich hatte mir eine vaginale Geburt eingebildet, die Hebammen haben mich auch darin bestärkt, unser Kh ist stolz die niedrigste KS Rate des Bundeslandes zu haben. Rückblickend habe ich mir damit nicht unbedingt einen Gefallen getan. Die Pressphase ging ewig. Einfach weil ich da dann keine Kraft mehr hatte. Spätestens da wäre ein Wechsel zum KS vermutlich der bessere Weg gewesen. Stattdessen lief es auf Kristellern und Saugglocke raus. Mit allen Folgen, die das eben oft für den BB und Blase hat. Ich hätte mir gewünscht, dass da das Team meine Gesundheit mehr im Blick gehabt hätten und es doch ein sekundärer KS geworden wäre. Diesmal werde ich woanders entbinden, mit genau dieser Absprache. Auch, wenn du es vielleicht nicht hören willst, was ich mir aber gewünscht hätte, dass jemand ehrlich sagt: der steinigste Teil liegt noch vor dir. Ich meine damit leider nicht die Geburt (die packst du!), sondern das wieder-fit-werden. Das hatte ich unterschätzt und viel zu schnell viel zu viel gewollt. Such dir am besten jetzt schon eine BB Physio. Vielleicht kannst du jetzt schon ein paar Stunden machen, sonst sehr zeitnah nach der Geburt anfangen. Wieso? Erst muss der Bb stabil sein, dann kannst du den Rest des Körpers langsam aufbauen. Erst dann (in ein paar Monaten, nicht die klassischen 6 Wochen!!) macht klassische Rückbildung Sinn. Das hat mir leider keiner so deutlich gesagt. Folge war viel zuviel Druck nach unten und deswegen eine Senkung. Bis ich wieder genauso fit war wie vor der Schwangerschaft, hat es fast zwei Jahre gedauert. Das evtl. auch bei der Elternzeit bedenken. Mit Baby zusammen zur Physio und zum Training war hier nur mäßig erfolgreich. Wir hatten dann dafür eine Babysitterin und mein Mann an den Tagen Homeoffice. Die Geburt selbst wirst du schaffen! Egal für welchen Weg du dich entscheidest. Für die Geburt mobilisiert der Körper unglaubliche Kräfte! Ich habe mich phasenweise richtig high gefühlt. Egal für welchen Weg du dich entscheidest, es ist völlig in Ordnung! Du und dein Körper haben jetzt schon unglaubliches geleistet. Ihr seid durch eine Hungersnot gegangen und habt trotzdem ein gesundes Baby geschaffen und durchgebracht!!! Und: ja, sobald das Kind da ist, wird die Übelkeit wie weggeblasen sein! Ich konnte es vorher nicht glauben, aber so war es wirklich. Auch Geruch und Geschmack waren plötzlich wieder ganz normal. Ich habe wochenlang für 3 gegessen. Und alles war so unglaublich lecker. Selbst das KH Essen ;)
Hallo BabyBoy20, Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die ganzen Tipps. Genau solche Erfahrungen wollte ich mir einholen weil man doch ziemlich alleine mit dem ganzen Thema gelassen wird. Wir haben demnächst das Geburtsplaunggesprach und dafür würde ich gerne viele Erfahrungen sammeln um zu wissen für was ich micht entscheide. Das mit der Übelkeit das diese direkt verschwindet ist schon mal sehr gut zu wissen. Auch die Info mit dem Geschmack macht mir schon wieder mut da dies auch belastend ist.
Hallo aus dem August 😌 Das hört sich wirklich schrecklich an was du da durch stehen musst... Mit Übelkeit hatte ich zwar keine Probleme in meiner ersten Schwangerschaft aber dafür machte mein Rücken große Komplikationen.. Die Schmerzen gingen so weit, dass ich auch komplett außer Gefecht gesetzt war. Ich konnte nicht mehr stehen, gehen, essen oder schlafen und das über Wochen...Dadurch habe ich ebenfalls nicht mehr zugenommen.. Ich war einfach am Ende und wollte einen Kaiserschnitt um etwas früher Hilfe zu bekommen . Ein Arzt aber wollte das nicht und mich lieber einleiten.. einen Versuch dazu gab es auch.. als die Hebamme mich sah und mir den Tampong dafür legen wollte sagte sie:" Wiee eine Einleitung? Sie würden so ja noch nicht mal eine normale Geburt überstehen!" .... Ich war geschockt als sie das sagte und mir selber war das klar, nur dem Arzt scheinbar nicht.. Ende vom Lied: es gab doch noch einen Kaiserschnitt und ich war echt froh drum! Eine Geburt brauch enorm viel Energie und ich denke gerade die Hebammen können sowas oft besser einschätzen als die Ärzte. Vllt holst du dir auch mal einen Rat zu deiner körperlichen Lage an. Wichtig ist aufjedenfall, dass du dich zu nichts drängen lassen solltest.. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die weitere Zeit. LG und alles Gute euch
Hallo Lia, Das tut mir leid zu hören das du wegen dem Arzt sowas durch machen musstest. Danke das du deine Erfahrungen mit mir teilst. Ich habe auch schon mit meiner Hebamme gesprochen und auch sie meinte sie denkt nicht das ich eine längere Geburt packe. Sie sagte auch das wir dem Arzt gut unsere Entscheidung erklären sollten.
Das tut mir ehrlich leid, dass du die Schwangerschaft über so gelitten hast! Ich habe zwei mal vaginal entbunden und bin dabei jedes Mal an meine Grenzen gekommen. hat man dir denn keinen Kaiserschnitt angeboten? Der ist sicher auch kein Spaziergang aber das vermutlich erst wenn das Baby dann da ist und nicht vorher schon. Du darfst so entbinden wie du möchtest und was du dir zutraust.
Hallo Alex, Danke für deine Antwort. Wir haben nächste Woche das Gespräch und da möchte ich über einen geplanten Kaiserschnitt reden. Ich denke nicht das eine Vaginalegeburt Erfolgsversprechend ist und ich möchte mein Kind nicht unnötig in Gefahr bringen.